Schein

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʃaɪ̯n ]

Silbentrennung

Einzahl:Schein
Mehrzahl:Scheine

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Althochdeutsch scīn, mittelhochdeutsch schīn (siehe auch „scheinen“) für „(stumpfer) Glanz“ oder „Schimmer“; belegt seit dem 9. Jahrhundert spätmittelhochdeutsch abgeleitet von im Sinne von „aussehen wie“, „trügendes Aussehen“, belegt seit dem 15. Jahrhundert

Abkürzung

  • Sch.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Scheindie Scheine
Genitivdes Scheins/​Scheinesder Scheine
Dativdem Schein/​Scheineden Scheinen
Akkusativden Scheindie Scheine

Anderes Wort für Schein (Synonyme)

Lichtschein:
Schein, der von einer Lichtquelle ausgeht
Lichtstrahl:
von einer Lichtquelle geradlinig ausgehendes Licht
Lichtstreif
Strahl:
aus einer Öffnung herausschießende Flüssigkeit
einseitig infinite Linie, die an einem festen Punkt beginnt
Banknote:
Geldschein, der im alltäglichen Zahlungsverkehr genutzt wird
Geldschein:
Papiergeld; Schein, der als Zahlungsmittel verwendet wird oder wurde
Lappen (derb):
beleidigender Ausdruck in der Jugendsprache
Führerschein
Nötli (ugs., schweiz.)
Note:
charakteristischer Stil einer Person oder Sache
ein Schriftstück oder ein Druckwerk mit Notenliteratur
Notenschein
Papiergeld:
Teil einer Währung, der in Form von Geldscheinen verwendet wird

Weitere mögliche Alternativen für Schein

Anschein:
die Eigenschaft, eine Vermutung oder einen gewissen Eindruck zu erzeugen
Eindruck:
sichtbare Spur
verbleibende Erinnerung, Vorstellung, die jemand oder etwas hinterlassen hat
Quittung:
Empfangsbestätigung, Hotelquittung, Zahlungsbestätigung
übertragen: Konsequenz für bestimmtes Handeln
Täuschung:
das Fürwahrhalten von etwas nicht wahrheitsgemäßem
die Handlung, jemanden etwas nicht wahrheitsgemäßes glauben zu lassen
Trugbild:
Bild/Vorstellung, die etwas nicht Vorhandenes darstellt
Vorspiegelung:
nicht der Wahrheit entsprechende Verhaltensweise, um sich Vorteile zu verschaffen

Sinnverwandte Wörter

Blen­dung:
auffälliges, die eigenen Vorzüge betonendes Verhalten
eine altertümliche Form der Bestrafung, die zur Erblindung führte
Glanz:
Schein oder Widerschein, besonders auf glatten Materialien; das Leuchten von etwas
übertragen: besonderer, auffälliger Zustand
Il­lu­si­on:
etwas Vorgetäuschtes; Täuschung
Schall und Rauch
Schim­mer:
matter Lichtschein, schwacher Glanz
übertragen: geringe Kenntnis von etwas
Spie­ge­lung:
das Spiegelbild
der Vorgang des Spiegelns

Gegenteil von Schein (Antonyme)

Be­leg:
allgemein: ein Beweis, ein Nachweis
ein experimenteller Befund, der eine theoretische Vorhersage bestätigt
Be­weis:
Darlegung der Richtigkeit oder der Unrichtigkeit einer Aussage oder eines Urteils mittels empirischer oder logischer Methoden
nach festgelegten Regeln durchgeführte Ableitung
Nach­weis:
Beleg oder Bestätigung für eine Behauptung oder Theorie
Tat­sa­che:
etwas wirklich Vorhandenes, Existierendes

Redensarten & Redewendungen

  • der Schein trügt
  • mehr Schein als Sein

Beispielsätze

  • Alle Freundlichkeit, die man mir so offen entgegenbrachte, war nur Schein.

  • Im Schein der Straßenlaterne sah man die Schneeflocken niederrieseln.

  • Der Schein ihrer Taschenlampen konnte die Dunkelheit kaum durchdringen.

  • Sie ging zum Schein auf das Angebot ein.

  • Der Bankangestellte gab mir die 8000 Euro in kleinen Scheinen.

  • Zum Abschluss der Vorlesung bekam der Student seinen Schein.

  • Er konnte den Schein nicht allzulange wahren.

  • Der Schein trügt oft.

  • Sie müssen einen Schein an der Mautstelle lösen.

  • Wir haben andere Sorgen, als den Schein zu wahren.

  • Und wie du weißt trügt der Schein oft.

  • In Deutschland entwickelt sich das Bezahlen mit Karte oder Handy aber sehr langsam, denn die Deutschen verzichten nur ungern auf Scheine und Münzen.

  • Der Schein täuscht.

  • Mit den Fragmenten seines zerstörten Lebenstraumes in den Händen erlitt Tom auf der Wiese einen Herzinfarkt und brach im Schein der Mitternachtssonne zusammen.

  • Ich rate euch, gebt mir einen anderen Schein!

  • Dem Schein nach war er immer glücklich, doch er war es nie.

  • Trotz all ihrem Schein, der Plackerei und den zerbrochenen Träumen ist diese Welt doch wunderschön.

  • Er zeigte seinen Schein vor.

  • Der Polizist nahm den Wagen in den hellen Schein seiner Taschenlampe.

  • Hüte dich vor dem Schein.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Adidas widersprach vehement, versuchte, Risse zu kitten, den Schein zu wahren.

  • Alkolenker ist seinen Schein für mindestens sechs Monate los.

  • Aber der Schein lässt sich bis spätestens freitags um 18 Uhr vor dem Wahltag beantragen.

  • Aber der Schein trügt, warnt der Kreditversicherer Euler Hermes.

  • Aber schon ein Blick abseits eines Bahnsteiges reicht aus und der Schein bricht zusammen, den die Regierung vermitteln will.

  • Aber auch hier trügt der erste Schein.

  • Aber die Wedeler ließen sich nicht lumpen und am Ende hatte Rachor einen ansehnlichen Stapel Scheine vor sich.

  • Als der Nachwuchsfreier mit «Blüten» bezahlen wollte, lehnte die Liebesdienerin in Dortmund ab und verlangte echte Scheine.

  • Anschließend stellen wir diese auf unterster Scheine wieder in den Ofen.

  • Allen will den Jahreswechsel offensichtlich mit dem Schein des berühmten Feuerwerks über der Harbour Bridge in Sydney zelebrieren.

  • Bei genauem Hinsehen sind die Unterschiede zwischen neuem Schein und altem Schein zu erkennen.

  • Doch das ist alles nur Schein, wie eine Studie der Universität Bristol jetzt ergab.

  • Aareal Bank: Zu Unrecht verprügeltGünstige Bewertung und solides Geschäftsmodell: Der Schein auf die Aareal Bank hat Verdoppelungspotenzial.

  • Sein statt Schein, Effizienz statt Spektakel.

  • Der Räuber griff in die Kassenlade und nahm Münzgeld und mehrere Scheine heraus.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Schein?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm Schein be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × I, 1 × N & 1 × S

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × S

Das Alphagramm von Schein lautet: CEHINS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Essen
  5. Ingel­heim
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Emil
  5. Ida
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Echo
  5. India
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort Schein (Sin­gu­lar) bzw. 11 Punkte für Schei­ne (Plural).

Schein

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schein kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist je­doch rück­läu­fig. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

All­tags­mas­ke:
(schützender) Schein von Normalität und Alltag, der durch offensichtliches Verhalten aufgebaut wird
an­schei­nend:
drückt die Annahme aus, dass die Wirklichkeit dem Schein entspricht: so wie es aussieht
De­ko­rum:
äußerer Schein
durch­leuch­ten:
wahrnehmbar werden/sein, obwohl etwas die direkte Sicht verhüllt, wodurch zum Beispiel nur ein (heller) Schein sichtbar wird/ist
Fahr­schein:
ein Schein, der zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel berechtigt
Mon­den­schein:
poetisch: Schein des Mondes
Schein­ehe:
eine Ehe, die zum Schein geführt wird, um irgendwelche Begünstigen zu erhalten
Schein­fir­ma:
Firma, die zum Schein geführt wird, um andersartige Aktivitäten zu verbergen
um­gol­den:
in goldenen Schein hüllen
Weiß­glut:
Glut, die aufgrund sehr großer Hitze einen sehr hellen Schein hervorbringt

Buchtitel

  • Der Schein Ella Blix | ISBN: 978-3-89741-481-5
  • Der Schein betrügt Ralph Neubauer | ISBN: 978-8-86839-163-8
  • Der Schein Täuscht Temi Cei | ISBN: 978-3-75832-368-3
  • Hinter dem hellen Schein Hanna Caspian | ISBN: 978-3-42652-849-5
  • Im Schein der Pfütze Jimmy Brainless | ISBN: 978-3-99014-257-8
  • Inspektor Takeda und der schöne Schein Henrik Siebold | ISBN: 978-3-74664-068-6
  • Kieler Schein Kay Jacobs | ISBN: 978-3-83920-271-5
  • Mehr Schein als Sein Sima G. Sturm | ISBN: 978-3-95609-300-5
  • Schall und Schein Elvira Zeißler | ISBN: 978-3-98942-032-8
  • Schöner Schein Donna Leon | ISBN: 978-3-25724-098-6
  • Spur der Scheine Klaus Behling | ISBN: 978-3-95841-102-9
  • Toni der Hüttenwirt Nr. 10: Wenn der Schein trügt¿ Friederike von Buchner | ISBN: 978-3-74090-787-7

Film- & Serientitel

  • Barburka – Im Schein der letzten Grubenlampen (Doku, 2006)
  • Der heilige Schein (Kurzdoku, 2012)
  • Der Schein (Kurzfilm, 2007)
  • Der Schein der Dinge (Doku, 2005)
  • Der Schein trügt (Fernsehfilm, 1992)
  • Glas – Trügerische Leichtigkeit des Scheins (Doku, 2001)
  • Heiße Scheine (Film, 1992)
  • Mehr Schein als Sein (TV-Serie, 1990)
  • Ohne Schein läuft nichts (TV-Serie, 1994)
  • Ridicule – Von der Lächerlichkeit des Scheins (Film, 1996)
  • Schein und Sein (Kurzfilm, 2009)
  • Schöner Schein (Doku, 2019)
  • The Glow – Der Schein trügt (Fernsehfilm, 2002)
  • Tod in großen Scheinen (Film, 2000)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schein. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schein. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12188056, 11802270, 11561226, 11513192, 10900936, 10358134, 8704681, 8161086, 6911185, 6837800, 6712607, 6708570, 6214600 & 6168334. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Duden Online
  2. Duden Online
  3. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995. ISBN 3-423-03358-4
  4. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  5. nordbayern.de, 28.03.2023
  6. kleinezeitung.at, 03.05.2022
  7. spiegel.de, 23.09.2021
  8. n-tv.de, 19.07.2020
  9. heise.de, 12.05.2019
  10. welt.de, 27.02.2018
  11. boerse-online.de, 29.05.2017
  12. blick.ch, 15.03.2016
  13. frag-mutti.de, 26.02.2015
  14. winfuture.de, 30.12.2014
  15. feedsportal.com, 11.01.2013
  16. abendblatt.de, 18.08.2012
  17. finanzen.net, 17.10.2011
  18. weltwoche.ch, 07.07.2010
  19. polizeipresse.de, 26.07.2009
  20. aachener-zeitung.de, 12.09.2008
  21. sueddeutsche.de, 26.05.2007
  22. berlinonline.de, 06.04.2006
  23. archiv.tagesspiegel.de, 15.06.2005
  24. berlinonline.de, 11.09.2004
  25. berlinonline.de, 17.10.2003
  26. sueddeutsche.de, 06.06.2002
  27. Die Welt 2001
  28. Berliner Zeitung 2000
  29. Tagesspiegel 1998
  30. TAZ 1997
  31. Süddeutsche Zeitung 1996
  32. Berliner Zeitung 1995