Kunst

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kʊnst ]

Silbentrennung

Einzahl:Kunst
Mehrzahl:Künste

Definition bzw. Bedeutung

  • die Fähigkeit, eine bestimmte Tätigkeit sachgerecht auszuführen

  • Gesamtheit ästhetischer Werke

  • von Menschenhand Geschaffenes, Unnatürliches

Begriffsursprung

Bei dem Wort handelt es sich um ein seit dem 9. Jahrhundert bezeugtes Erbwort aus dem Althochdeutschen, in dem die Formen chunst und kunst belegt sind und dessen mittelhochdeutsche Form kunst lautete. Das Wort ist ein Abstraktum zum Verb können.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Kunstdie Künste
Genitivdie Kunstder Künste
Dativder Kunstden Künsten
Akkusativdie Kunstdie Künste

Anderes Wort für Kunst (Synonyme)

Gewerbe:
auf Erwerb ausgerichtete berufsmäßige Tätigkeit
Gewerk:
einzelne an einem Projekt getätigte Leistung von Handwerksberufen
veraltet: Handwerk, Beruf(sstand), heute nur noch in Zusammensetzungen
Handwerk:
allgemeine Arbeit; etwas, was mit bestimmten Handgriffen zu erledigen ist
traditionelle, mit Handarbeit verbundene Tätigkeiten oder Berufe, zum Beispiel Schreiner, Bäcker oder Schneider
Metier:
Arbeitsbereich, den jemand erlernt hat
Kunstform
Kunstrichtung
Kunstgezeug

Gegenteil von Kunst (Antonyme)

Na­tur:
Gebiet, in das der Mensch überhaupt nicht oder nur wenig gestaltend und verändernd eingegriffen hat
geistige, seelische oder körperliche Charakteristika und Eigenheiten von Personen oder Tieren bzw. deren gesamtes Wesen
Stan­dard:
etwas Geläufiges, Etabliertes, weithin Verbreitetes
kurz für Standardsituation
Un­fä­hig­keit:
der (angeborene) Zustand, zu etwas nicht fähig oder nicht in der Lage zu sein

Redensarten & Redewendungen

  • etwas ist keine Kunst
  • alle seine Künste spielen lassen
  • nach allen Regeln der Kunst
  • ganz und gar
  • brotlose Kunst
  • mit seiner Kunst am Ende sein
  • Kunst sein

Beispielsätze

  • Die Kunst dieses Goldschmieds ist eine wahre Pracht.

  • Durch Kunst erzeugte Textilfasern können ihrer Eigenschaften angepasst werden.

  • Besser eine Kunst gründlich beherrschen als hundert Künste treiben.

  • Kunst ist keine exakte Wissenschaft, es ist eine Kunst.

  • Takt ist die Kunst, Gedanken für sich zu behalten.

  • Selbst steinzeitliche Höhlenmalereien zeigen mehr Kreativpotenzial der Künstler als die zeitgenössische Kunst.

  • Brot backen ist eine Kunst.

  • Kunst ist subventionierte Opposition.

  • Kochen ist die älteste der Künste.

  • Die Kunst mag ein Spiel sein, aber sie ist ein ernstes Spiel.

  • Ich verfüge nicht über die Kunst der Auferstehung.

  • Das Übersetzen ist eine Kunst, keine Wissenschaft.

  • Der Kunst des Lehrens besteht darin, Fragezeichen auszusenden, an die der Empfänger bereitwillig seine Neugier hängt.

  • Improvisation ist die Kunst, etwas Unbeabsichtigtes gut vorzubereiten.

  • Kunst ist eine wiederkehrende Herausforderung.

  • Zu wissen, dass man altert, ist das Meisterwerk der Weisheit und eines der schwierigsten Kapitel aus der großen Kunst des Lebens.

  • Die Biennale von Venedig ist eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die alle zwei Jahre stattfindet.

  • Weisheit ist moralische Wissenschaft und Kunst.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber richtig gute Pasta zu kochen ist eine Kunst - die Daniele hervorragend beherrscht.

  • Aber Kunst war immer auch provokant und muss es auch sein, denn nur dann fordert sie uns heraus.

  • Ab 23. Mai präsentieren die Düsseldorfer Galerie Geuer & Geuer und der artstar Verlag zeitgenössische Kunst.

  • Abends bietet die Oststadt eine hohe Dichte an Kunst, Kultur- und Feiermöglichkeiten.

  • Aber warum sollte der Tilgungsfuror bei der bildenden Kunst haltmachen?

  • Aber bei uns wirft man inflationär mit den Begriffen Kunst um sich, ohne sich darüber im Klaren zu sein, was dies eigentlich ist.

  • Aber das hat nichts mit der Kunst zu tun.

  • Aber auch die Künste spielten mit.

  • Aber Kapoor, das sei ja keine Kunst.

  • Aber jeder sagt, das hier ist Kunst.

  • Aber auch für Kunst und Mathematik interessiert sich Garfunkel.

  • Sie zeigen uns, auch wenn wir in der Realität die Zeit nicht stillstellen können, in der Kunst können wir es sehr wohl.

  • Aber eben immer den Künsten zugewandt: deren Sinnlichkeit, Schönheit und - tatsächlich - Poesie.

  • "Mich interessiert, was geschieht, wenn Farbe einen Nachbarn kriegt." Das macht ihr Handwerk zur Kunst.

  • Der Betrachter ist zunächst überrascht, da sie mit der "typischen" afrikanischen Kunst wenig gemein haben.

Häufige Wortkombinationen

  • Akademie der Künste; bildende Kunst; Kunst und Kultur

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Albanisch: art (männlich)
  • Aserbaidschanisch: sənət
  • Bokmål: kunst (männlich)
  • Bulgarisch: изкуство (izkustvo) (sächlich)
  • Chinesisch:
    • 藝術 (yìshù)
    • 艺术 (yìshù)
  • Dänisch: kunst
  • Englisch: art
  • Esperanto: arto
  • Estnisch: kunst
  • Färöisch: list
  • Finnisch: taide
  • Französisch: art (männlich)
  • Georgisch: ხელოვნება (xelovneba)
  • Grönländisch: eqqumiitsuliorneq
  • Ido: arto
  • Interlingua: arte
  • Isländisch: list
  • Italienisch: arte (weiblich)
  • Japanisch: 美術
  • Kurmandschi: huner (weiblich)
  • Lettisch: māksla (weiblich)
  • Litauisch: menas
  • Mazedonisch: уметност (umetnost) (weiblich)
  • Neugriechisch: τέχνη (téchnī) (weiblich)
  • Niederländisch: kunst (weiblich)
  • Niedersorbisch: wuměłstwo (sächlich)
  • Nordsamisch: dáidda
  • Nynorsk: kunst (männlich)
  • Obersorbisch: wuměłstwo (sächlich)
  • Polnisch: sztuka (weiblich)
  • Portugiesisch: arte (weiblich)
  • Rumänisch: artă (weiblich)
  • Russisch: искусство (sächlich)
  • Schwedisch: konst
  • Serbisch: уметност (umetnost) (weiblich)
  • Slowakisch: umenie (sächlich)
  • Spanisch: arte
  • Tadschikisch: санъат (sanʺat)
  • Tamil: கலை (kalai)
  • Tschechisch: umění (sächlich)
  • Türkisch: sanat
  • Ukrainisch: мистецтво (sächlich)
  • Ungarisch: művészet
  • Vietnamesisch: nghệ thuật
  • Volapük: lekan
  • Walisisch: celfyddyd (weiblich)
  • Weißrussisch: мастацтва (mastactva) (sächlich)

Was reimt sich auf Kunst?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm Kunst be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × K, 1 × N, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Das Alphagramm von Kunst lautet: KNSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Unna
  3. Nürn­berg
  4. Salz­wedel
  5. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Ulrich
  3. Nord­pol
  4. Samuel
  5. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Uni­form
  3. Novem­ber
  4. Sierra
  5. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort Kunst (Sin­gu­lar) bzw. 14 Punkte für Küns­te (Plural).

Kunst

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kunst ent­spricht dem Sprach­niveau A1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

  • Top 1000 der beliebtesten Wörter in 2005
  • Top 1000 der beliebtesten Wörter in 2004
  • Top 1000 der beliebtesten Wörter in 2003
  • Top 1000 der beliebtesten Wörter in 2002
  • Top 1000 der beliebtesten Wörter in 2001

Anmerkung:​ Das Wortranking bezieht sich auf den in­ter­nen Text­kor­pus,​ der mehrere Quel­len zu­sam­men­fasst. Es sagt je­doch nichts über die Ge­läu­fig­keit des Wor­tes im münd­li­chen Sprach­ge­brauch aus.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Alt­meis­ter:
jemand, der als vormaliger/bereits länger bewährter Meister eines Fachs, Metiers/einer Kunst anerkannt wird
drei­bei­nig:
Fantasy, Kunst, Tieranatomie: drei Beine besitzend
Gold­grund:
bildende Kunst: der in der byzantinischen Mosaikkunst und in der mittelalterlichen Malerei übliche goldene Hintergrund der Darstellung
He­lio­gra­vü­re:
Kunst: (veraltete) Technik zur Belichtung und Ätzung von Druckplatten mit Hilfe photochemischer Gelatineschichten; Teilbereich des Kupfertiefdrucks
Koch­kunst:
die Kunst, das Handwerk der Speisenzubereitung
Kul­tur­in­dus­t­rie:
Gesamtheit der Unternehmen sowie anderer Organisationen und Personen, die Kulturgüter erschaffen, vermarkten oder vertreiben (insbesondere darstellende Kunst, Literatur, Musik, Malerei, Grafik und Bildhauerei)
Kunst­fra­ge:
etwas, das die Kunst betrifft
Schön­geist:
Person, die sich vornehmlich mit den "schönen" Künsten befasst
The­a­ter­mann:
Mann, der beruflich im Theater oder in der Schauspielkunst tätig ist und Verständnis für diese Kunst besitzt
Zei­chen­stun­de:
Unterrichtsstunde im Fach Kunst

Buchtitel

  • Abbild und Idee: Jahrgangsstufen 11 – 13. EinFach Kunst Florian Adler, Julika Kühner | ISBN: 978-3-14018-147-1
  • Alles über Kunst Katie Daynes | ISBN: 978-1-78941-348-9
  • Das Buch der Kunst Christoph Wetzel | ISBN: 978-3-15011-113-0
  • Die Geschichte der Kunst EH Gombrich | ISBN: 978-1-83866-838-9
  • Die Kunst des Authentischen Stefan Wachtel | ISBN: 978-3-00058-798-6
  • Die Kunst des Krieges Sun Tsu | ISBN: 978-3-15011-339-4
  • Die Kunst zu sterben Anna Grue | ISBN: 978-3-03882-132-8
  • Die Kunst, recht zu behalten Arthur Schopenhauer | ISBN: 978-3-15019-091-3
  • Discours sur les sciences et les arts/Abhandlung über die Wissenschaften und die Künste Jean-Jacques Rousseau | ISBN: 978-3-15018-679-4
  • Ein deutsches Versprechen. Weimar 1756-1933 Die Bedeutung Weimars für die weltweite Kunst und Kultur Helge Hesse | ISBN: 978-3-15011-436-0
  • EinFach Kunst Werkbetrachtung als Epochenüberblick Sebastian Arnold, Chris Gerbing | ISBN: 978-3-14018-144-0
  • Frau Magnussons Kunst, die letzten Dinge des Lebens zu ordnen Margareta Magnusson | ISBN: 978-3-10397-323-5
  • Geschichte der Kunst Ernst H. Gombrich | ISBN: 978-0-71489-137-8
  • Handorakel und Kunst der Weltklugheit Baltasar Gracián | ISBN: 978-3-15014-195-3
  • Ist das Kunst? Sarah Hull | ISBN: 978-1-78941-346-5

Film- & Serientitel

  • Anamorph – Die Kunst zu töten (Film, 2007)
  • Bloody Secret – Die Kunst zu Töten (Fernsehfilm, 1995)
  • Boogie Woogie – Sex, Lügen, Geld und Kunst (Film, 2009)
  • Die hohe Kunst des Seitensprungs (Fernsehfilm, 1999)
  • Die Kunst der Erpressung (Film, 1992)
  • Die Kunst der Täuschung (Film, 2019)
  • Die Kunst des Liebens (Film, 2014)
  • Die Kunst des negativen Denkens (Film, 2006)
  • Die Kunst des Sterbens (Film, 1999)
  • Die Kunst im Chor zu weinen (Film, 2006)
  • Die Kunst sich die Schuhe zu binden (Film, 2011)
  • Die Kunst zu gewinnen – Moneyball (Film, 2011)
  • Die Stunde Null oder Die Kunst des Servierens (Fernsehfilm, 1996)
  • Die süße Kunst des Müßiggangs (Film, 1998)
  • Elegy oder die Kunst zu lieben (Film, 2008)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kunst. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kunst. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1866900, 938620, 11829330, 10538310, 10483700, 9928640, 9798180, 8926710, 8741210, 8224420, 6639410, 5922160, 5901400, 4890590, 4229440 & 3872300. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. shn.ch, 03.03.2023
  3. bz-berlin.de, 13.08.2022
  4. shz.de, 16.05.2021
  5. ka-news.de, 11.10.2020
  6. welt.de, 31.05.2019
  7. focus.de, 13.04.2018
  8. taz.de, 29.09.2017
  9. computerbase.de, 09.10.2016
  10. welt.de, 20.10.2015
  11. deutschlandradiokultur.de, 06.09.2014
  12. kurier.at, 14.05.2013
  13. taz.de, 14.10.2012
  14. feedsportal.com, 03.03.2011
  15. mittelbayerische.de, 26.02.2010
  16. wormser-zeitung.de, 25.05.2009
  17. nzz.ch, 02.02.2008
  18. fm4.orf.at, 03.10.2007
  19. welt.de, 22.02.2006
  20. archiv.tagesspiegel.de, 17.01.2005
  21. archiv.tagesspiegel.de, 29.06.2004
  22. welt.de, 29.03.2003
  23. sueddeutsche.de, 13.12.2002
  24. sz, 05.12.2001
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 04.02.2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Welt 1995