Kulturindustrie

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kʊlˈtuːɐ̯ʔɪndʊsˌtʁiː ]

Silbentrennung

Einzahl:Kulturindustrie
Mehrzahl:Kulturindustrien

Definition bzw. Bedeutung

Gesamtheit der Unternehmen sowie anderer Organisationen und Personen, die Kulturgüter erschaffen, vermarkten oder vertreiben (insbesondere darstellende Kunst, Literatur, Musik, Malerei, Grafik und Bildhauerei).

Begriffsursprung

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus den Substantiven Kultur und Industrie.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Kulturindustriedie Kulturindustrien
Genitivdie Kulturindustrieder Kulturindustrien
Dativder Kulturindustrieden Kulturindustrien
Akkusativdie Kulturindustriedie Kulturindustrien

Beispielsätze

Die Kulturindustrie ist ein wichtiger Wirtschaftszweig des Landes.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Techno und House entstanden in überwiegend Schwarzen Communitys in den USA, als Antwort auf die weiße, ausbeuterische Kulturindustrie.

  • Die Kulturindustrie erzeuge 2,2 Prozent des BIPs und damit mehr als die traditionellen Exportprodukte Kaffee und Bananen.

  • »Dumbo« ist kein Objekt des Tierschutzes und der Familienplanung und auch keine lahme Kritik an den Freizeitparks der Kulturindustrie.

  • Ihre Feststellung, es gebe kein zur Kulturindustrie oppositionelles Anderes, mündete in eine Huldigung der Marktwirtschaft.

  • Freiräume von der Kulturindustrie sind wichtig, um solche gesellschaftlichen Initiativen zu unterstützen.

  • Das war böse, Kulturindustrie!

  • Die virtuellen Welten werden immer realistischer, die von der Kulturindustrie bekannte Dopplung der Realität setzt voll ein.

  • Es zeigt die ganze Dialektik der Kulturindustrie, dass sie sich auch die Streetart anverwandelt.

  • Da tritt mancher Widerspruch zu Tage: Der Feind der "Kulturindustrie" ("Jazz hat mit Kunst überhaupt nichts zu tun") mag Tangos.

  • Oder dem Schweinegeld, das die krisengeschüttelte Kulturindustrie damit verdient.

  • Gerade mit solchen Beispielen gelingt es Behrens, Adornos trostlosen Blick auf die Kulturindustrie wiederzubeleben.

  • Längst dient die Geschichte der RAF und ihres Umfelds als Steinbruch für die nationale Kulturindustrie.

  • "Hört auf, von Kulturindustrien zu faseln und redet endlich von Kultur", rief Drummond den Ministern in den Urlaub nach.

  • Kinder und Jugendliche sind die Hauptkonsumenten der populären Kultur, also produzieren die Kulturindustrien für sie.

  • Die Produkte der Kulturindustrie können darauf rechnen, selbst im Zustand der Zerstreuung alert konsumiert zu werden.

  • Kulturindustrie sublimiert nicht, sondern unterdrückt.

  • Die Kulturindustrie, zumal Hollywood, bedeutete die endgültige Umwandlung der Kultur selbst in eine Ware.

  • Max Horkheimer und Theodor W. Adorno haben den Begriff "Kulturindustrie" bekannt gemacht.

  • Stock, Hausen & Walkman blieb dagegen bis jetzt Ärger mit den Rechtsabteilungen der Kulturindustrie erspart.

  • Vielleicht ist sie sogar die fieseste Agentur der Kulturindustrie überhaupt.

  • Statt dessen werde sich die öffentliche Hand ausbreiten, mit ihren Hospitälern und Kulturindustrien.

Übergeordnete Begriffe

Anagramme

  • Industriekultur

Wortaufbau

Das sechssilbige Substantiv Kul­tur­in­dus­t­rie be­steht aus 15 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × U, 2 × I, 2 × R, 2 × T, 1 × D, 1 × E, 1 × K, 1 × L, 1 × N & 1 × S

  • Vokale: 3 × U, 2 × I, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × R, 2 × T, 1 × D, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem L, ers­ten R, N, S und zwei­ten T mög­lich. Im Plu­ral Kul­tur­in­dus­t­ri­en zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Kul­tur­in­dus­t­rie lautet: DEIIKLNRRSTTUUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Unna
  3. Leip­zig
  4. Tü­bin­gen
  5. Unna
  6. Ros­tock
  7. Ingel­heim
  8. Nürn­berg
  9. Düssel­dorf
  10. Unna
  11. Salz­wedel
  12. Tü­bin­gen
  13. Ros­tock
  14. Ingel­heim
  15. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Ulrich
  3. Lud­wig
  4. Theo­dor
  5. Ulrich
  6. Richard
  7. Ida
  8. Nord­pol
  9. Dora
  10. Ulrich
  11. Samuel
  12. Theo­dor
  13. Richard
  14. Ida
  15. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Uni­form
  3. Lima
  4. Tango
  5. Uni­form
  6. Romeo
  7. India
  8. Novem­ber
  9. Delta
  10. Uni­form
  11. Sierra
  12. Tango
  13. Romeo
  14. India
  15. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  11. ▄ ▄ ▄
  12. ▄▄▄▄
  13. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  14. ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Kul­tur­in­dus­t­rie (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Kul­tur­in­dus­t­ri­en (Plural).

Kulturindustrie

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kul­tur­in­dus­t­rie kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Kulturindustrie Max Horkheimer, Theodor W. Adorno | ISBN: 978-3-15019-273-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kulturindustrie. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  2. amerika21.de, 25.10.2020
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  5. taz.de, 22.10.2017
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  12. bz, 16.02.2002
  13. DIE WELT 2000
  14. FREITAG 1999
  15. Die Zeit (10/1998)
  16. TAZ 1997
  17. Berliner Zeitung 1997