Mund

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ mʊnt ]

Silbentrennung

Einzahl:Mund
Mehrzahl:Münder

Definition bzw. Bedeutung

  • Äußerungen einer Person oder diese Person selbst

  • eine Öffnung (der Erde zum Beispiel)

  • Öffnung im unteren Teil des (hauptsächlich menschlichen) Gesichtes, hauptsächlich zur Nahrungsaufnahme und zur Lautbildung genutzt

Begriffsursprung

Erbwort von mittelhochdeutsch munt, althochdeutsch mund, germanisch *munþa- „Mund“, belegt seit dem 8. Jahrhundert

Verkleinerungsformen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Munddie Münder
Genitivdes Mundes/​Mundsder Münder
Dativdem Mund/​Mundeden Mündern
Akkusativden Munddie Münder

Anderes Wort für Mund (Synonyme)

Brotleier
Fresse (derb):
Gesicht
Fressluke (derb):
Öffnung in einer Wand oder Tür, durch die man Essen durchreichen kann
Gosch (ugs.)
Gosche (ugs.):
regional, meist derb: Mund, Maul bei Mensch und Tier
Goschn (ugs., bairisch)
Gusche (ugs.):
salopp: Mund
Kauleiste:
Gesicht
Zahnreihe
Klappe (ugs., abwertend):
Vorrichtung, die an einer Seite befestigt ist, bewegt werden kann und eine Öffnung verschließt
Maul (derb):
Körperöffnung bei Tieren, durch die Nahrung aufgenommen wird
menschlicher Mund
Omme (derb):
salopp, jugendsprachlich, regional, ostdeutsch, rheinisch, westfälisch für: Kopf
Pappen (ugs., bayr., österr.):
Körperöffnung in der unteren Hälfte des Gesichts, die zur Nahrungsaufnahme und Lauterzeugung fähig ist
Schlund:
auch bildlich: Übergang von Mundhöhle zur Speiseröhre
bildlich: Abgrund
Schnabel:
das Mundstück bei Klarinetteninstrumenten
das Mundwerkzeug bestimmter Tiere
Schnauze (derb):
derb: Mund
übertragen: Vorderteil von Fahrzeugen
Schnute (ugs.):
umgangssprachlich: Mund eines Kleinkindes oder einer niedlichen Person
verdrossen oder ablehnend verzogener Mund

Sinnverwandte Wörter

Höh­le:
durch natürliche Prozesse entstandener, für Menschen zugänglicher hohler Raum in der Erdkruste, der relativ nah an der Oberfläche ist und teilweise oder ganz von Gestein umgeben ist
Erdloch oder -tunnel, meist als Behausung für Tiere, auch übertragen für: Wohnung
Kra­ter:
durch eine Explosion hervorgerufene Vertiefung
durch einen Meteoriteneinschlag hervorgerufene Vertiefung
Öff­nung:
Annäherung
nicht verschlossener Bereich eines Gegenstandes

Redensarten & Redewendungen

  • jemandem Honig um den Mund schmieren
  • sich den Mund fusselig reden
  • nicht auf den Mund gefallen sein
  • den Mund zu voll nehmen
  • etwas ist in aller Munde
  • den Mund halten
  • von der Hand in den Mund leben
  • den Mund wässrig machen
  • nach dem Munde reden
  • wie aus einem Munde
  • sich den Mund verbrennen
  • sich etwas vom Munde absparen
  • jemandem das Wort im Munde umdrehen
  • jemandem den Mund verbieten

Beispielsätze

  • Ich atme durch den Mund.

  • Wenn Oma erzählte, hingen alle an ihrem Mund.

  • Der Mund vor diesem Strauch könnte archäologisches Interesse hervorrufen.

  • Ich halte besser den Mund.

  • Der Mund des Kindes ist rot.

  • Mach beim Essen den Mund zu!

  • Ich rate dir, den Mund zu halten.

  • Ich kenne eine Kollegin, deren Mund - offen gestanden - schon viel Unheil angerichtet hat.

  • Was hast du im Mund?

  • Toms Mund ist voller Zähne.

  • Niemand macht den Mund auf.

  • Entweder du hältst dein Wort oder deinen Mund.

  • Sagen Sie ihm, dass er den Mund halten soll!

  • Ehe Maria sich’s versah, hatte Tom sie auf den Mund geküsst, und sie ohrfeigte ihn dafür, aber das war es ihm wert gewesen.

  • Toms Nachbarin redete und redete und konnte einfach ihren Mund nicht halten.

  • Tom nimmt sich kein Blatt von den Mund.

  • Er hat Galle im Herzen, Honig im Mund.

  • Maria war das einzige Mädchen mit Jeans, Lederjacke und einer Zigarette im Mund.

  • Du hast Essen im Mund, aber die Zunge schiebt es wieder heraus.

  • Man muss den Mund aufmachen, wenn Brei angeboten wird.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber dann fallen sie einfach in meinen Mund, ohne überhaupt zu versuchen, mit mir ein Gespräch anzufangen.

  • Aber wäre auch eine Testung über den Mund möglich?

  • Aber er ist kein großer Redner – mit vollem Mund bleibt nur das Zuhören.

  • Als einige der Anwesenden darüber das Gesicht verzogen, sagte der Brite: „Haltet den Mund!

  • Auf den Mund gefallen ist die studierte Juristin soundso nicht.

  • Aber das Thema Datensicherheit ist nun mal kurz vor Inkrafttreten der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Europa gerade in aller Munde.

  • Aber nicht durch den Mund – falls man nach Knoblauch oder Kaffee riecht.

  • BAD MÜNDER „Kulturelle Vielfalt erleben – Bad Münder zeigt Gesichter“ hatte die Sozialraum-AG einen Aktionsmonat überschrieben.

  • 107 Titel und kein Blatt vor dem Mund LINZ.

  • Aber der gleiche Satz aus russischem Mund ist Vabanque und asymmetrischer Krieg?

  • Aber das war richtig: zwei oder drei der Führer in der Front trugen schwarze Halbmasken – bis fast auf den Mund herab.

  • Tablets sind in aller Munde – doch wie gut kennen Sie sich mit dem Thema aus?

  • Aber ich habe lieber den Mund gehalten.

  • Und viele halten lieber gleich den Mund.

  • "Der Patient musste den kolbenartigen Abschluss in den Mund nehmen", erklärt Carmen Rux.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Albanisch: gojë (weiblich)
  • Altenglisch: muþ
  • Aymara: laca
  • Baskisch: aho
  • Bosnisch: уста (usta) (weiblich)
  • Bretonisch: genoù
  • Bulgarisch: уста (usta) (weiblich)
  • Dänisch: mund
  • Englisch: mouth
  • Esperanto: buŝo
  • Estnisch: suu
  • Färöisch: munnur (männlich)
  • Finnisch: suu
  • Französisch: bouche (weiblich)
  • Friaulisch: bocje (weiblich)
  • Georgisch: პირი (piri)
  • Grönländisch: qaneq
  • Haitianisch: bouch
  • Ido: boko
  • Interlingua: bucca
  • Irisch: béal (männlich)
  • Isländisch: munnur (männlich)
  • Italienisch: bocca
  • Japanisch:
  • Kambodschanisch: មាត់
  • Katalanisch: boca (weiblich)
  • Khowar: اپک
  • Klingonisch: nuj
  • Koreanisch:
  • Kornisch: ganow (männlich)
  • Korsisch: bocca
  • Kroatisch: usta (weiblich)
  • Kurmandschi: dev (männlich)
  • Laotisch: ປາກ
  • Latein:
    • bucca (weiblich)
    • os (sächlich)
  • Lettisch: mute (weiblich)
  • Litauisch: burna
  • Luxemburgisch: Mond
  • Maltesisch: ħalq (männlich)
  • Manx: beeal (männlich)
  • Maori:
    • māngai
    • waha
  • Marathi:
    • मुख (sächlich)
    • तोंड (sächlich)
  • Mazedonisch: уста (usta) (weiblich)
  • Mizo:
  • Neugriechisch: στόμα (stoma) (sächlich)
  • Niederdeutsch: Mund (männlich)
  • Niederländisch: mond (männlich)
  • Niedersorbisch: guba (weiblich)
  • Nordsamisch: njálbmi
  • Norwegisch: munn (männlich)
  • Novial: boke
  • Obersorbisch: huba
  • Okzitanisch: boca (weiblich)
  • Papiamentu: boka
  • Piemontesisch: boca (weiblich)
  • Polabisch: rôt (männlich)
  • Polnisch: usta
  • Portugiesisch: boca (weiblich)
  • Quechua: simi
  • Rätoromanisch: bucca
  • Rapanui: haha
  • Rumänisch: gură (weiblich)
  • Russisch: рот (männlich)
  • Samoanisch: gutu
  • Schottisch-Gälisch: beul (männlich)
  • Schwedisch: mun
  • Scots: mooth
  • Serbisch: уста (usta) (weiblich)
  • Serbokroatisch: уста (usta) (weiblich)
  • Sesotho: molomo
  • Slowakisch: ústa (sächlich)
  • Slowenisch: usta (sächlich)
  • Spanisch: boca (weiblich)
  • Tagalog: bibig
  • Thai: ปาก (bpàak)
  • Tschechisch: ústa (sächlich)
  • Türkisch: ağız
  • Ukrainisch: рот (rot) (männlich)
  • Ungarisch: száj
  • Venezianisch: boca (weiblich)
  • Vietnamesisch: miệng
  • Volapük: mud
  • Walisisch: ceg (weiblich)
  • Wallonisch: boke
  • Weißrussisch: рот (rot) (männlich)
  • Westfriesisch: mûle
  • Zulu: umlomo

Was reimt sich auf Mund?

Wortaufbau

Das Isogramm Mund be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × D, 1 × M, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × M, 1 × N

Das Alphagramm von Mund lautet: DMNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Unna
  3. Nürn­berg
  4. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Ulrich
  3. Nord­pol
  4. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Uni­form
  3. Novem­ber
  4. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort Mund (Sin­gu­lar) bzw. 13 Punkte für Mün­der (Plural).

Mund

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Mund ent­spricht dem Sprach­niveau A1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Kin­der­mund:
Mund eines Kindes
Lip­pe:
Organ am Rand des Mundes; Teil und Abschluss des Mundes nach außen
Mund­at­mung:
Atmung, bei der die Luft durch den Mund ein- und ausströmt
Mund­be­we­gung:
Bewegung des Mundes
mund­ge­recht:
In Größe dem Mund angepasst und so bequem zu essen
Mund­har­mo­ni­ka:
volkstümliches Musikinstrument, das durch Blasen bzw. Saugen und gleichzeitiges Hin- und Herbewegen vor dem Mund gespielt wird
Mund­win­kel:
äußerste Partie des Mundes, der Lippen; Stelle, an der Ober- und Unterlippe sich trennen/vereinen
Münd­chen:
kleiner Mund
Schmoll­mund:
Mund mit charakteristisch verzogenen Lippen, der den Eindruck vermittelt, als schmolle die betreffende Person; auch: Mund, der in einer sexuell attraktiven Weise verzogen wird
zer­ge­hen:
weich, zart sein; im Mund zerfallen

Buchtitel

  • Bitter im Mund, Magen gesund Rosi Mangger Walder | ISBN: 978-8-87283-786-3
  • Das Evangelium von Christo aus dem Munde unserer neueren Dichter Franz Brümmer | ISBN: 978-3-38655-397-1
  • Das Wunder ist in deinem Munde John Osteen | ISBN: 978-3-94018-845-8
  • Dein Wunder liegt in deinem Mund Joseph Prince | ISBN: 978-3-95933-004-6
  • Den Mund voll ungesagter Dinge Anne Freytag | ISBN: 978-3-45327-365-8
  • Die Allitteration im Munde des deutschen Volkes Theodor Heinze | ISBN: 978-3-38651-154-4
  • Ein Zahnarzt macht den Mund auf Wolf Dr. med. dent. Brockhausen | ISBN: 978-3-99025-498-1
  • Für Dich nehme ich kein Blatt vor den Mund Sandra Lambeck, Carolina Baum | ISBN: 978-2-49671-016-8
  • Gesund im Mund Ruth von Braunschweig, Janine Sarah Klee | ISBN: 978-3-96199-018-4
  • Gesundheit beginnt im Mund Annette Jasper | ISBN: 978-3-74231-475-8
  • Halt den Mund, hör auf zu heulen und lebe endlich! Larry Winget | ISBN: 978-3-45367-022-8
  • Himmel im Mund Teresa Zukic, Jalid Sehouli | ISBN: 978-3-45139-173-6
  • Ich muss schreien und habe keinen Mund Harlan Ellison | ISBN: 978-3-45331-557-0
  • In aller Munde Dominik Nischwitz | ISBN: 978-3-44239-343-5
  • Märchenstund' hat Heu im Mund Suza Kolb | ISBN: 978-3-73484-040-1

Film- & Serientitel

  • Das letzte Loch ist der Mund (Film, 2017)
  • Das passiert, wenn du dir jede Nacht den Mund zuklebst! Mouth Taping Selbstexperiment (Kurzdoku, 2024)
  • Das Wasser im Mund (Kurzfilm, 2021)
  • Die Thomaner – Herz und Mund und Tat und Leben (Doku, 2012)
  • Ein Knoten im Mund (Kurzfilm, 2022)
  • Erde im Mund (Kurzfilm, 2021)
  • Füße im Mund (Film, 2012)
  • Mit der Maus bis zum Mund (Film, 1997)
  • Mund zu Mund (TV-Serie, 2020)
  • Nicht auf den Mund (Kurzfilm, 1999)
  • Veras Zunge in meinem Mund voller Praline (Kurzfilm, 2016)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Mund. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Mund. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12121110, 11987980, 11501780, 11236770, 11101500, 10738430, 9245320, 8335010, 7325400, 7079760, 6831470, 6684060, 6619040, 5531800, 5346460, 5344040 & 5129620. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. gamestar.de, 03.08.2023
  3. schwarzwaelder-bote.de, 21.01.2022
  4. bz-berlin.de, 10.04.2021
  5. tt.com, 06.01.2020
  6. vol.at, 29.08.2019
  7. welt.de, 22.05.2018
  8. bild.de, 04.10.2017
  9. ndz.de, 19.09.2016
  10. nachrichten.at, 16.07.2015
  11. zeit.de, 08.11.2014
  12. feedsportal.com, 31.12.2013
  13. chip.de, 10.04.2012
  14. blogigo.de, 07.04.2011
  15. heise.de, 05.06.2010
  16. thueringer-allgemeine.de, 14.03.2009
  17. abendblatt.de, 09.01.2008
  18. spiegel.de, 10.04.2007
  19. ngz-online.de, 19.02.2006
  20. faz.net, 01.08.2005
  21. berlinonline.de, 03.07.2004
  22. welt.de, 02.08.2003
  23. berlinonline.de, 26.10.2002
  24. bz, 08.09.2001
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Welt 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995