Mundwerk

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈmʊntˌvɛʁk ]

Silbentrennung

Einzahl:Mundwerk
Mehrzahl:Mundwerke

Definition bzw. Bedeutung

Fähigkeit, viel – und dadurch andere bedrängend – zu reden.

Begriffsursprung

  • Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.

  • Determinativkompositum, zusammengesetzt aus den Substantiven Mund und Werk

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Mundwerkdie Mundwerke
Genitivdes Mundwerkes/​Mundwerksder Mundwerke
Dativdem Mundwerk/​Mundwerkeden Mundwerken
Akkusativdas Mundwerkdie Mundwerke

Anderes Wort für Mund­werk (Synonyme)

Klappe (ugs.):
Vorrichtung, die an einer Seite befestigt ist, bewegt werden kann und eine Öffnung verschließt
Lippe (ugs.):
Dichtungslippe, eine elastische Dichtung aus Metall, Kunststoff oder Gummi
Organ am Rand des Mundes; Teil und Abschluss des Mundes nach außen
Schnauze (ugs.):
derb: Mund
übertragen: Vorderteil von Fahrzeugen
Schnute (ugs.):
umgangssprachlich: Mund eines Kleinkindes oder einer niedlichen Person
verdrossen oder ablehnend verzogener Mund

Sinnverwandte Wörter

Pap­pa­la­tur:
Körperöffnung in der unteren Hälfte des Gesichts, die zur Nahrungsaufnahme und (vor allem zur) Lauterzeugung fähig ist

Beispielsätze

  • Ich habe zwar ein grobes Mundwerk, aber kein schlechtes Herz.

  • Halte dein ungewaschenes Mundwerk.

  • Vor Inbetriebnahme des Mundwerks Verstand einschalten.

  • Der neue Chef hat ein flottes Mundwerk.

  • Alles, was du tun musst, ist dein freches Mundwerk im Zaum zu halten.

  • Sie hat ein lockeres Mundwerk.

  • Sie hat ein loses Mundwerk.

  • Sie hat ein ziemlich loses Mundwerk.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Frank Rosin ist nicht nur für sein großes Mundwerk bekannt: Der berühmte Sternekoch ist auch ein Meister seines Fachs.

  • Er wisse noch nicht, welche Konsequenzen das Mundwerk Glorias für die Ehe habe.

  • Regelmäßige Bewegung sei für alle Muskeln wichtig, auch für das Mundwerk, das durch Flüssignahrung unterbeschäftigt wäre.

  • Einem Mann in Hongkong wurde seinen loses Mundwerk darum zum Verhängnis.

  • Mit seinem frechen Mundwerk und einer super Stimme bot der Travestiekünstler Sven Peterhänsel den Damen eine tolle Show.

  • Das Einzige, was der Berliner kann, ist: ein großes Mundwerk haben.

  • Schlagzeilen machte der 29-Jährige nur noch mit seinem Mundwerk: "Wie eine alte Tante schimpft er das ganze Rennen lang über das Wetter.

  • Auch wenn Carmen Geiss bei Sandra Maischberger zu Gast war, änderte das nichts an ihrem losen Mundwerk.

  • "Nicolás hat eine großes Mundwerk, aber bei Weitem nicht alles, was er sagt, sind Lügen", glaubt er.

  • Eine loses Mundwerk, eine verrückte Tanzeinlage, eine ganze Palette von neuartigen Wörtern und ganze drei gesungene Lieder.

  • Gar nicht einverstanden war sie mit Tilly Kletts losem Mundwerk.

  • Treffen Sie sich mit einem Freund oder Bekannten zum Frühstück, um Geist und Mundwerk in Gang zu bringen.

  • In verschiedenen Threads kann man sehen, wie derbe ihr Mundwerk brannte.

  • Aber ich war eben kein Diplomat, ich hatte zu häufig ein zu lautes Mundwerk.

  • Ansonsten müssen die Spieler, neben einer guten Wurfhand, auch über ein flottes Mundwerk verfügen.

  • So fiel die freundliche Bäckerbedienung der entfernten Nachbarin ins schon leicht geöffnete Mundwerk.

  • Und wir telefonieren mit ihm und finden ihn, den Alt-Achtundsechziger-Schlaks mit dem scheinbar lockeren Mundwerk, jung wie immer.

  • Von Anhalt bezichtigt Frau Lugner eines "falschen Mundwerks".

  • Ihr "loses Mundwerk" und eine "fatale Selbstüberschätzung" hätten sie letztlich das Amt gekostet, meinten Parteifreunde.

  • Doch da passiert es: Der Reporter, unkonzentriert und mit den Gedanken fünf Zeilen hinter dem Mundwerk her, verspricht sich.

Häufige Wortkombinationen

  • freches, loses Mundwerk

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Mund­werk be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × D, 1 × E, 1 × K, 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × U & 1 × W

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × K, 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem D mög­lich. Im Plu­ral Mund­wer­ke zu­dem nach dem R.

Das Alphagramm von Mund­werk lautet: DEKMNRUW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Unna
  3. Nürn­berg
  4. Düssel­dorf
  5. Wupper­tal
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Köln

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Ulrich
  3. Nord­pol
  4. Dora
  5. Wil­helm
  6. Emil
  7. Richard
  8. Kauf­mann

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Uni­form
  3. Novem­ber
  4. Delta
  5. Whis­key
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Kilo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort Mund­werk (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für Mund­wer­ke (Plural).

Mundwerk

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Mund­werk kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Kod­der­schnau­ze:
freches Mundwerk
Person, die ein freches Mundwerk hat
Raf­fel:
Mund, loses Mundwerk
Schand­maul:
ein lästerndes, unverschämtes Mundwerk
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Mundwerk. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Mundwerk. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10543605, 7021436, 3095165, 1457165, 1422273, 1344108, 1344106 & 1343894. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
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  24. Tagesspiegel 2000
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  26. BILD 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
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  29. TAZ 1995