Manie
Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)
Aussprache
Silbentrennung
Mehrzahl: Ma‧ni‧en
Definition bzw. Bedeutung
eine affektive Störung, die mit einer gehobenen Affektivität (Stimmung), Enthemmung, Ideenflucht und Selbstüberschätzung einhergeht
Verhaltensweise: ein zwanghaftes Verhalten, eine krankhaft übersteigerte Neigung etwas Bestimmtes tun zu müssen
Deklination (Fälle)
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Manie | die Manien |
Genitiv | die Manie | der Manien |
Dativ | der Manie | den Manien |
Akkusativ | die Manie | die Manien |
Anderes Wort für Manie (Synonyme)
- anankastische Neurose
- Besessenheit:
- Begeisterung für etwas/Eingenommensein von etwas in einem Maße, dass man sich um es unaufhörlich mit großer Leidenschaft bemüht
- Medizin, Psychologie: unangenehmes bis quälendes Gefühl, der eigenen Person als zugehörig erlebte Zwangsvorstellung oder -handlung
- bipolare Störung
- Drang:
- ein schwer beherrschbarer Antrieb, ein heftiges Streben (stärker als „Lust zu etwas“, schwächer als „Trieb“)
- Getriebenheit
- Hang:
- kein Plural: starke Neigung, Tendenz zu etwas
- natürliche Form einer Böschung, abfallendes Gelände, (süddeutsch) Halde
- krankhafte Leidenschaft (für)
- manische Psychose
- maßloses Begehren
- Obsession:
- Medizin: unkontrollierbarer und wiederkehrender Handlungsstrang
- Psychologie: unkontrollierbarer und wiederkehrender Gedanke, „fixe Idee“
- Seelenkrankheit
- Tobsucht:
- psychische Störung, die sich in übermäßigem Zorn äußert
- Wahn:
- falsche Vorstellung
- Psychiatrie: eine falsche Interpretation der Realität, die unkorrigierbar ist und an der der Betroffene festhält
- Wahnsinn:
- Ausdruck der Begeisterung, des positiven und negativen Erstaunens, der Verwunderung, der Überraschung, der Plötzlichkeit für einen extremen, außergewöhnlichen, überraschenden Umstand oder Zustand
- bestimmte Verhaltens- oder Denkmuster; historisch und umgangssprachlich auch Geisteskrankheit, bei der man nicht mehr für zurechnungsfähig gehalten wurde
- Zwang:
- innerer oder äußerer Druck, etwas zu tun
- Zwangserkrankung:
- psychische Krankheit, bei der Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen auftreten
- Zwangsneurose:
- psychische Störung, bei der der Betroffene den Drang empfindet, bestimmte Dinge zu denken oder zu tun
- Zwangsstörung:
- psychische Krankheit, bei der Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen auftreten
- Zwangsvorstellung:
- krankhafte, fixe Idee, die sich bei jemandem festgesetzt hat
- Zyklothymie
Sinnverwandte Wörter
- Abhängigkeit:
- Angewiesenheit sprachlicher Ausdrücke auf andere
- Zustand, auf jemand oder etwas angewiesen zu sein
- Begeisterung:
- überschwängliche Freude, Erregung
- Bewegungsdrang
- Enthemmung:
- Befreiung von Hemmungen
- Enthusiasmus:
- empfundene Begeisterung
- Erregtheit
- Erregung:
- die Beeinflussung eines Lebensvorganges durch einen außerhalb oder innerhalb des Organismus liegenden Reiz
- die Erzeugung von elektrischen und magnetischen Feldern durch elektrische Ströme und umgekehrt
- Erregungszustand
- Euphorie:
- ein begeisterter Gemütszustand der Lebensfreude, ein vorübergehendes gesteigertes gutes Lebensgefühl
- subjektives Wohlbefinden Schwerkranker
- Gemütsschwankung
- Größenwahn:
- aus sich ableitendes Bedürfnis nach Anerkennung
- schmeichelnde Fehleinschätzung der eigenen Möglichkeiten
- Heiterkeit:
- frohe, heitere, aufgelockerte Stimmung
- Hemmungslosigkeit:
- Haltung/Verhalten, die von keinen moralischen, rechtlichen oder sonstigen, allgemein akzeptierten Prinzipien kontrolliert werden
- Hochstimmung:
- beste Stimmung
- Hypermotivation
- Krampfhaftigkeit
- Leichtsinn:
- Mangel an Vorsicht und Überlegung beim Handeln
- Leichtsinnigkeit:
- Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße mit Risiken verbunden ist und von wenig Verantwortungsübernahme zeugt
- Leidenschaft:
- emotional sehr starke Begeisterung für ein bestimmtes Thema, Hobby, eine Arbeit oder Aktion
- insbesondere die Leidenschaft für eine bestimmte Person
- Maßlosigkeit:
- Eigenschaft, kein Maß zu halten, maßlos zu sein
- Neurose:
- psychische Störung, die gekennzeichnet ist durch eine Verhaltensstörung, welche dem Erkrankten im Gegensatz zur Psychose jedoch bewusst ist und/oder mit einer körperlich-funktionellen (nervlichen, somatischen) Veränderung einhergeht
- Passion:
- allgemein: anderer Ausdruck für Leidenschaft
- Christentum: der Leidensweg (das Leiden und Sterben) Jesu Christi
- Rausch:
- große Vielfalt
- mentaler Zustand der Glückseligkeit oder auch der Verwirrung und Übelkeit, wenn Drogenkonsum Wirkung zeigt
- Realitätsverlust:
- geistige Unfähigkeit eines Menschen, das eigene Handeln mit der Objektivität der realen Welt und der Denkweise seines Umfeldes in Einklang zu bringen
- Rededrang
- Redeschwall:
- ununterbrochener, wortreicher Redefluss
- Reiz:
- äußere oder innere Einwirkung auf einen Organismus
- verlockende Wirkung, die von einer Sache oder Person ausgeht
- Reizbarkeit:
- Eigenschaft, leicht aufgeregt/erregt werden zu können/leicht reizbar zu sein
- Selbstüberschätzung:
- Einstellung einer Person sich selbst gegenüber, sich mehr zuzutrauen, als sie tatsächlich vermag
- Stimmungsschwankung
- Tatendrang:
- das Verlangen, aktiv, tätig zu sein, etwas zu bewirken
- Übereifer:
- übertriebenes Bemühen, zu große Strebsamkeit
- Überschätzung
- übertriebene
- Umtriebigkeit
- Unbeherrschtheit:
- Äußerung/Handlung ohne angemessene Selbstkontrolle
- ohne Plural: mangelnde Kontrolle des eigenen Handelns
- Ungezügeltheit
- Verlangen:
- nachdrücklich geäußerter Wunsch
- stark ausgeprägter Wunsch; körperlicher, seelischer, geistiger Drang, einen empfundenen Mangel auszugleichen
- Willensschwäche
Gegenteil von Manie (Antonyme)
- Abneigung:
- leichter Widerwille gegen etwas oder eine Person, oft ohne das genau begründen zu können
- Aversion:
- gehoben: starke Abneigung gegen einen Menschen, eine Handlung oder ein Objekt
- Depression:
- die Depression als psychische Krankheit, die sich intensiv schlecht auf Geist und Körper auswirken kann
- Land, welches unter dem Meeresspiegel liegt
- Dysthymie:
- Medizin, Psychologie: langanhaltende depressive Verstimmung
- Phobie:
- krankhafte Angst; krankhafte Furcht; eine unbegründete, anhaltende Angst vor Situationen, Gegenständen, Tätigkeiten oder Personen. Der Begriff Phobie wird jedoch auch im nicht-medizinischen Sinne für Abneigungen aller Art gebraucht.
- Zyklothymia
Beispielsätze
Seine Redseligkeit ist beinahe eine Manie.
Die Sendung ist zur Manie geworden.
Bei Tom ist das Spielen eine Manie.
Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft
Es scheint gerade eine regelrechte Manie für Wachstum zu geben.
Die Allüren und Manien Bolsonaros erinnern tatsächlich an Diktatoren noch nicht lange vergangener Zeiten.
Eine kleine, kaum bekannte China-Firma für landwirtschaftlichen Onlinehandel verdeutlicht die «Manie» bei den IPOs am US-Techmarkt.
Man kann eine Manie nicht in ein Modell gießen", sagt Kevin Muir, ein unabhängiger Kryptowährungshändler.
Zudem machte Tu mit der Nummer zwei der TTG, Juan Perez, kurzen Prozess, holte sich den Einzelsieg in deutlicher Manie.
Drei Jahre habe ich mit langen Phasen der Depression und kurzen der Manie fast vollständig in Kliniken zugebracht.
In der Manie kann man sich an so wenig erinnern, was man getan hat.
Während die Depression als Melancholie die Welt im Dunkel-Licht zeigt, zucken durch die Manie lauter grelle Lichtblitze.
Der Politikerin Andrea Ypsilanti ergeht es so. Bei ihr ist das Suchen im Gesicht des Gegenübers zur Manie geworden.
Inzwischen kennt man die Symptome für Depression sehr gut, die für Manie weniger.
Dieser angeblichen Manie haben nun Potsdams Linke ganz offiziell den Kampf angesagt.
Die Manie mit der 13. hat seinen Grund: "The Cure" bringen im September ihr 13. Studioalbum auf den Markt.
Die völlig schwerelose Manie, Unternehmen zu gründen, an die Börse zu bringen und dann zu verschwinden, haben wir im Start-up-Fieber erlebt.
In der Manie kommt es zu Hyperaktivität und einem wahren Glücksrausch.
Diese Manie, alle Plätze in der Stadt zu pflastern, statt Grünflächen anzulegen!
Nur Thomas Martin als panisches Ehebärchen John wirkt in seiner Manie, aus jedem Satz ein Ereignis machen zu wollen, nicht überzeugend.
Und jetzt so was: Erzählt auf dem Kirchentag in Frankfurt/Main, das Rotzen sei "eine bescheuerte Manie der Spieler".
Er diskutiert mit ihnen Manien und Depressionen, Kaufrausch und Todessehnsucht.
In Lust auf Anderes hat sie sich den Part der Kellnerin Manie geschenkt, einer Frau jenseits adretter Umgangs- und Erscheinungsformen.
Nahezu nebeneinander stehen das schreckliche Leiden und eine Manie des Schaffens.
Bei Willi Bredel und Johannes R. Becher steigert sich die Selbstkorrektur bis zur Manie.
In Krakow wurde vor allem die Manie deutlich, mit der die Polen bis heute nach Rußland blicken.
Seither vollzieht sich alle kapitalistische Entwicklung in einer zyklischen Bewegung von Depressionen und Manien.
Längst beherrscht seine retrospektive Manie auch seine Auftritte.
Eine Störung des Zeitbewußtseins beim Melancholiker diagnostizierte 1960 schon Ludwig Binswanger in seiner Studie "Melancholie und Manie".
Nervös wechselt die gezeichnete Umgebung ihre Proportionen, vernetzt sich mit den blutreichen Manien und brachialen Absurditäten.
Häufige Wortkombinationen
- als Manie ausarten, eine Art Manie, eine extreme Manie, eine leichte Manie, eine schwere Manie, eine unheilbare Manie, eine Manie haben, eine Manie lostreten, eine Manie überkommt jemanden, in eine Manie verfallen, unter einer Manie leiden, von einer Manie besessen sein, von einer Manie betroffen sein, von einer Manie überfallen werden, Züge einer Manie annehmen
- bis zur Manie, mit Manie und Akribie vorantreiben, eine verhängnisvolle Manie, eine regelrechte Manie, eine wahre Manie, einer Manie nachgeben, einer Manie nachhängen, eine Manie treibt jemanden zu etwas, eine leidenschaftliche Manie, in einer Manie ausufern, sich als eine Manie bemerkbar machen, sich in einer Manie ausdrücken, sich zu einer Manie entwickeln, von einer Manie geplagt sein, zu einer Manie auswachsen, zur Manie werden
- eine endogene Manie, eine Manie auslösen, eine Manie befördern, eine Manie bewirken, zwischen Manie und Depression schwanken
Wortbildungen
Übergeordnete Begriffe
- abnorm
- Affekt
- affektive
- Angewohnheit
- bipolar
- extrem
- Geisteskrankheit
- Geistesstörung
- Gemütskrankheit
- Gemütsveränderung
- Gemütszustand
- Gewohnheit
- Handlung
- Impulskontrollstörung
- Impulsstörung
- Irrsinn
- Krankheit
- psychische
- Seelenäußerung
- Störung
- unbewusste
- unterbewusste
- Verhalten
- Verhaltensweise
- Verrücktheit
Untergeordnete Begriffe
- Arithmomanie
- Bibliomanie
- Dipsomanie
- Gartenmanie
- Hypomanie
- Kleptomanie
- Monomanie
- Nymphomanie
- Poriomanie
- Pyromanie
- Trichotillomanie
Übersetzungen
- Baskisch: mania
- Bosnisch: манија (manija) (weiblich)
- Bulgarisch: мания (manija) (weiblich)
- Dänisch: mani
- Englisch: mania
- Esperanto: manio
- Estnisch: maania
- Finnisch: mania
- Französisch: manie (weiblich)
- Georgisch: მანია (mania)
- Isländisch:
- manía (weiblich)
- árátta (weiblich)
- æði (sächlich)
- Italienisch: mania (weiblich)
- Katalanisch: mania (weiblich)
- Kroatisch: manija (weiblich)
- Litauisch: manija (weiblich)
- Mazedonisch: манија (manija) (weiblich)
- Neugriechisch: μανία (manía) (weiblich)
- Niederländisch: manie (weiblich)
- Norwegisch: mani
- Polnisch: mania (weiblich)
- Portugiesisch: mania (weiblich)
- Rumänisch: manie (weiblich)
- Russisch:
- мания (weiblich)
- маниакальный синдром (männlich)
- Schwedisch:
- mani
- vurm
- Serbisch: манија (manija) (weiblich)
- Serbokroatisch: манија (manija) (weiblich)
- Slowakisch: mánia (weiblich)
- Slowenisch: manija (weiblich)
- Spanisch: manía (weiblich)
- Tschechisch:
- mánie (weiblich)
- manický syndrom (männlich)
- Türkisch: mani
- Ukrainisch: манія (manija) (weiblich)
- Ungarisch: mánia
- Weißrussisch:
- манія (weiblich)
- маніякальны сіндром (männlich)
Was reimt sich auf Manie?
Anagramme
Wortaufbau
Das zweisilbige Isogramm Manie besteht aus fünf Buchstaben und setzt sich wie folgt zusammen: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × M & 1 × N
- Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
- Konsonanten: 1 × M, 1 × N
Eine Worttrennung ist nach dem A möglich. Im Plural Manien zudem nach dem I.
Das Alphagramm von Manie lautet: AEIMN
Buchstabiertafel
Entsprechend der deutschen Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung (DIN 5009:2022-06) wird das Substantiv folgendermaßen buchstabiert:
- München
- Aachen
- Nürnberg
- Ingelheim
- Essen
In Deutschland ebenfalls geläufig ist die Buchstabierung nach dem postalischen Buchstabieralphabet von 1950:
- Martha
- Anton
- Nordpol
- Ida
- Emil
International ist das englischssprachige ICAO-Alphabet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) anerkannt:
- Mike
- Alfa
- November
- India
- Echo
Heute vorwiegend nur noch als Funkfeuer in der Luft- und Schifffahrt gebräuchlich ist der Morsecode (auch Morsealphabet oder Morsezeichen genannt):
- ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
- ▄ ▄▄▄▄
- ▄▄▄▄ ▄
- ▄ ▄
- ▄
Scrabble
Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort Manie (Singular) bzw. 8 Punkte für Manien (Plural).
Bitte jedoch stets das offizielle Scrabble-Regelwerk (z. B. zu Vor- und Nachsilben) beachten!
Worthäufigkeit
Das Nomen Manie kam im letzten Jahr selten in deutschsprachigen Texten vor. Die Worthäufigkeit ist ungefähr gleichbleibend. Dies hat eine Auswertung mehrerer Millionen Beispielsätze ergeben.
Vorkommnisse im Sprachwörterbuch
- antimanisch:
- die Symptome einer Manie mildernd
- Maniker:
- Person, die an der affektiven Störung Manie leidet
- manisch:
- einer Manie entspringend; krankhaft übersteigert
- Psychologie: für die Manie kennzeichnend; krankhaft heiter; erregt
Buchtitel
- Das Buch der Phobien und Manien
- Depression und Manie
- Manie und Depression
Film- & Serientitel
- Despicable Me: Minion Manie (Film, 2010)
- Immer wieder Achterbahn – Leben zwischen Manie und Depression (Doku, 2008)