abnorm

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ apˈnɔʁm ]

Silbentrennung

abnorm

Definition bzw. Bedeutung

  • meist adverbial: über das Übliche/Normale hinausgehend

  • Von der Norm oder dem Üblichen (Normalen) abweichend.

Begriffsursprung

Seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts bezeugte Entlehnung aus dem lateinischen abnormis

Abkürzung

  • abn.

Anderes Wort für ab­norm (Synonyme)

abartig:
von der Art, der Norm abweichend; in der übertragenen Form oftmals in negativ bewertetem Sinne
aberrant:
von der Normalität abweichend
abnormal:
besonders schweizerisch, österreichisch: abnorm, nicht normal
abseits der Normalität
abweichend
anomal:
nicht der Regel entsprechend oder dem, was man erwarten kann
anormal:
nicht dem Üblichen entsprechend
außer der Reihe
außertourlich (österr.):
außerhalb der Reihenfolge, von der Regel abweichend
mit ungewöhnlichem Verlauf
pervers:
abwertend: (oft in sexuellem Zusammenhang) entartet, verkehrt, nicht den (moralischen) Konventionen entsprechend
nicht logisch folgerichtig zueinanderpassend, verkehrt, widersinnig
pervertiert:
auf schlechte Art in ein Gegenteil verfälscht und verdreht
regelwidrig:
gegen Regeln verstoßend
ungewöhnlich:
nicht gewöhnlich, nicht der Gewohnheit entsprechend
unnatürlich:
nicht natürlich, nicht der Natur entsprechend, nicht in der Art und Weise der Natur
unnormal:
nicht der Norm entsprechend
unregelmäßig:
in ungleichen zeitlichen oder örtlichen Abständen
nicht regelmäßig, Regeln verletztend
von der Regel abweichend
wider die Natur
widernatürlich:
so, dass es in negativer Art und Weise vom Bekannten, Natürlichen, Normalen abweicht

Sinnverwandte Wörter

au­ßer­ge­wöhn­lich:
besonders; nicht dem Normalfall entsprechend
bi­zarr:
auf eine ausgefallene Art ungewöhnlich
nicht richtig nachvollziehbar, aus einer Laune heraus entstanden
enorm:
adverbielle Verwendung, Verstärkung: sehr, über die Maßen
bedeutend, weitaus mehr als durchschnittlich
krank­haft:
durch eine Krankheit hervorgerufen
sich wie eine Krankheit äußernd, von der Normalität abweichend
norm­wid­rig:
nicht der Norm entsprechend; von der Norm abweichend
pa­tho­lo­gisch:
krankhaft; vom gesunden Zustand abweichend
schöpfungswidrig
un­ge­wohnt:
so, dass es nicht wie sonst ist, man es so nicht kennt oder gewohnt ist, es nicht vertraut, sondern fremd ist
un­üb­lich:
so, dass es nicht den Gepflogenheiten entspricht; nicht üblich

Gegenteil von ab­norm (Antonyme)

durch­schnitt­lich:
im Mittel; dem Durchschnitt entsprechend, diesen repräsentierend, in der Art und Weise des Durchschnitts
nicht bemerkenswert, mittelmäßig, bescheiden
na­tür­lich:
im Sinne von einfach, ungezwungen
im Sinne von selbstverständlich, klar
nor­mal:
im rechten Winkel/orthogonal
über längere Zeiträume ähnlich ablaufenden Ereignissen entsprechend; normalerweise
ty­pisch:
als Muster/Vorbild geltend
einen bestimmten allgemeinen Typ verkörpernd

Beispielsätze

  • Diese Triebe sind abnorm.

  • Seine Schwester ist abnorm groß.

  • Letztes Jahr hatten wir einen abnorm kalten Winter.

  • Sein Heißhunger ist abnorm.

  • Umweltverschmutzung führt zu abnormen Wetterlagen.

  • Es ist abnorm, das Herz auf der rechten Seite zu haben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • FPÖ – Lausch: „Entlassung geistig abnormer Rechtsbrecher ohne Kontrolle wäre schwarz-grüner Anschlag auf Sicherheit der Bürger!

  • Die Staatsanwaltschaft beantragte zusätzlich die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme, aber zurechnungsfähige Rechtsbrecher.

  • Die Strafe wurde mit lebenslanger Haft und Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher festgesetzt.

  • Die Staatsanwältin beantragt deshalb eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

  • Der Staatsanwalt beantragte die Einweisung des mutmaßlichen Täters, eines 25-jährigen Afghanen, in eine Anstalt für abnorme Rechtsbrecher.

  • Er wird in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verlegt, weil er unter einer Persönlichkeitsstörung leidet.

  • Mit der rechtskräftigen Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher endete der Prozess gegen einen 21-Jährigen.

  • Dafür wurde er zu zehn Jahren verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.

  • Die JU Lüdenscheid spricht von einer „abnormen und unter demokratischen Maßstäben nicht mehr hinnehmbaren Verunglimpfung“.

  • Präklinische Studien haben nachgewiesen, dass Palovarotene die abnorme Knochenbildung in Tiermodellen blockierte.

  • Der abnorme Körper erhöht nicht nur den Marktwert, er dient auch zur Sinnstiftung.

  • Epilepsie zeichnet sich durch abnorme neuronale Entladungen im Gehirn aus, die zu Krampfanfällen führen.

  • Der Siegdruck aus wirtschaftlichen Gründen steigert sich damit abnorm.

  • Narkoleptiker leiden tagsüber unter grosser Schläfrigkeit, dafür haben sie nachts einen abnormen Schlafrhythmus.

  • Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher» fordern.

  • Der Professor hatte die These aufgestellt dass abnorme Hinrichtungserotik ein fast rein deutschsprachiges Literaturtopos sei.

  • Johnson war wegen Hirnblutungen operiert worden, die durch ein abnormes Wachstum seiner Blutgefäße ausgelöst wurden.

  • Es zeigte sich, dass die von den geimpften Tieren hergestellten Antikörper nur die abnormen Formen des Proteins erkannten und reduzierten.

  • Bei diesen tödlichen Erkrankungen führen abnorm gefaltete Eiweiße, die Prionen, schließlich zu einer schwammartigen Veränderung des Gehirns.

  • Die in den Lagern experimentierenden Ärzte waren keine abnormen Persönlichkeiten.

Häufige Wortkombinationen

  • eine abnorme Veranlagung, ein abnormes Verhalten; abnorm reagieren, sich abnorm verhalten

Übersetzungen

Was reimt sich auf ab­norm?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm ab­norm be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × M, 1 × N, 1 × O & 1 × R

  • Vokale: 1 × A, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × M, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem B mög­lich.

Das Alphagramm von ab­norm lautet: ABMNOR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Nürn­berg
  4. Offen­bach
  5. Ros­tock
  6. Mün­chen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Nord­pol
  4. Otto
  5. Richard
  6. Martha

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Novem­ber
  4. Oscar
  5. Romeo
  6. Mike

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

abnorm

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ab­norm kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Kür­bis:
aufgrund übermäßiger Ansammlung von Flüssigkeit in den Hirnhöhlen abnorm vergrößerter Schädel
Spin­nen­fing­rig­keit:
abnorm lange Finger/Zehen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: abnorm. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: abnorm. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9240919 & 399449. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. völlig neubearbeitete Auflage. 1. Band: a–Präfix – Antike, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1995, ISBN 3-11-012622-2, DNB 945685645 (neubearbeitet im Institut für Deutsche Sprache unter der Leitung von Gerhard Strauß)
  2. ots.at, 25.06.2023
  3. salzburg.orf.at, 18.02.2022
  4. ooe.orf.at, 24.06.2021
  5. kurier.at, 04.06.2020
  6. tirol.orf.at, 07.08.2019
  7. neue.at, 27.07.2017
  8. finanztreff.de, 23.06.2017
  9. nachrichten.at, 27.04.2016
  10. motorsport-total.com, 28.05.2016
  11. presseportal.de, 25.08.2015
  12. text.derstandard.at, 05.07.2014
  13. wallstreet-online.de, 28.06.2011
  14. thueringer-allgemeine.de, 08.01.2010
  15. bernerzeitung.ch, 16.02.2010
  16. naumburger-tageblatt.de, 10.03.2009
  17. jetzt.sueddeutsche.de, 08.04.2007
  18. sat1.de, 18.12.2006
  19. de.news.yahoo.com, 17.06.2005
  20. archiv.tagesspiegel.de, 11.03.2003
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  22. DIE WELT 2001
  23. bz, 27.06.2001
  24. DIE WELT 2000
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  27. Süddeutsche Zeitung 1996
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