Drang

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ dʁaŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Drang
Mehrzahl:Dränge

Definition bzw. Bedeutung

Ein schwer beherrschbarer Antrieb, ein heftiges Streben (stärker als „Lust zu etwas“, schwächer als „Trieb“).

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch dranc „Gedränge, Bedrängnis“ als Substantiv zu dringen gebildet, belegt seit dem 12. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Drangdie Dränge
Genitivdes Dranges/​Drangsder Dränge
Dativdem Drang/​Drangeden Drängen
Akkusativden Drangdie Dränge

Anderes Wort für Drang (Synonyme)

Bedürfnis:
allgemein: der Wunsch oder das Verlangen nach etwas
die Notdurft
Begehren:
gehoben: ein heftiges Verlangen nach etwas oder jemandem
veraltend: eine Anfrage, ein Ersuchen um etwas, das an jemanden gerichtet wird
Begierde:
leidenschaftliches Verlangen, Wünschen
Durst (ugs., fig.):
(heftiges) Verlangen zu trinken
heftiges Verlangen nach etwas
Gier:
unmäßiges, maßloses Verlangen
Impetus:
bildungssprachlich: Anfangsenergie, die eine Sache in Bewegung setzen kann; Anstoß
bildungssprachlich: innerer, begeisterter Antrieb einer Person; Schwung
Sehnen
Sehnsucht:
der Drang, der Wunsch nach etwas
Verlangen:
nachdrücklich geäußerter Wunsch
stark ausgeprägter Wunsch; körperlicher, seelischer, geistiger Drang, einen empfundenen Mangel auszugleichen
Wunsch:
das Ersehnen von etwas
etwas, das jemandem gewünscht wird

Sinnverwandte Wörter

An­trieb:
innere Motivation etwas zu tun; der Grund für eine Handlung
technische Vorrichtung, die etwas treibt, die etwas in Bewegung versetzt
Druck:
(nur Plural 1) Kraft pro Fläche
kein Plural: psychische (Stress) oder physische Belastung in bzw. vor Leistungssituationen

Gegenteil von Drang (Antonyme)

Ab­scheu:
regional, landschaftlich unterschiedliches Genus: eine starke Abneigung gegen jemanden oder etwas
Wi­der­stre­ben:
relativ heftige Ablehnung, innerliche Ablehnung

Beispielsätze

  • Sein Drang, sich in Szene zu setzen, kam immer wieder durch.

  • Der Drang zum Drängen schafft Menschenmengen, die sich selbst einengen.

  • Als Kind verspürte ich einen starken Drang, mein Leben auf dem Meer zu verbringen, und je mehr ich heranwuchs, desto stärker wurde dieser Drang.

  • Tom verspürte den Drang zu lachen.

  • Mit der Schöpfung der Frau scheint Gott seinen Drang zum Perfektionismus befriedigt zu haben.

  • Er unterdrückte mit Mühe den Drang, laut loszulachen.

  • Der ärgste Feind und Verderber der Menschen ist der auf Denkfaulheit und Ruhebedürfnis beruhende Drang nach dem Kollektiv.

  • Tom hat einen unwiderstehlichen Drang zum Lügen.

  • Dränge dich nicht so vor, Tom!

  • Der Drang nach Freiheit erreicht jeden Menschen.

  • Dem Drang zu naschen ist schwer zu widerstehen.

  • Er wurde angetrieben von einem unaufhaltsamen Drang umherzustreifen.

  • Plötzlich packte ihn der Drang, eine Geschichte zu schreiben.

  • Ich verspüre keinen Drang danach.

  • Ich verspürte den Drang, laut zu schreien.

  • Tom widerstand dem Drang, Mary zu küssen.

  • Fehler bei anderen zu suchen ist ein natürlicher Drang, der sich bei Menschen mit schlechtem Charakter findet.

  • Ich verspürte den Drang aufzujaulen.

  • Ich verspürte einen plötzlichen Drang, laut zu heulen.

  • Tom widerstand dem Drang zu schreien.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ganz ehrlich: Haben wir nicht alle manchmal diesen Drang?

  • Aber Sonja Demandt hatte immer den Drang, „weit weg zu kommen“.

  • Das ist ein natürlicher Drang.

  • All die Plätze, auf denen der Drang der Kinder, sich auszutoben, drastisch eingeschränkt ist, suchten die jungen Reporter auf.

  • Der Drang, an neuer Solomusik zu arbeiten entstand, weil die Spice Girls, die aus bestehen, nicht planen, neue Musik zu machen.

  • Das andere ist der Drang, den Körper, der nicht so funktioniert, wie er soll (siehe Tatsache 1) optimieren zu wollen.

  • Aber wir schauen hinter die Kulissen und sehen einen energiegeladenen Menschen mit dem Drang etwas zu verändern.

  • Aber da ist auch der Drang, „Kollegen zu unterstützen“, weiß Studienautor Paul Jiménez.

  • Aber auch hier gilt: Kinder haben einen natürlichen Drang zur Bewegung und Kommunikation.

  • Als Kern seines Verhaltens vermutet sie einen Drang nach draußen.

  • Das schwächt den Drang, auszuwandern, sicherlich ab», so Rebsamen.

  • Wieso er diesen Drang verspürte?

  • Als Repertoire nennt Schade, ausgehend vom "Sturm und Drang", etwa Weber, Lortzing, den späten Lehar und die französische Oper.

  • In der Praxis bedarf es keiner großen Anstrengung, den bekannten Drang der Vorderachse des 911ers zum Kurvenaußenrand wieder zu aktivieren.

  • "We can do it", war sein Mantra, der Drang nach dem großen Geld trieb den gelernten Buchhalter.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch: urge
  • Französisch:
    • passion
    • besoin (männlich)
  • Italienisch: impeto
  • Mazedonisch:
    • тежња (težnja) (weiblich)
    • продор (prodor) (männlich)
    • нагон (nagon) (männlich)
  • Polnisch:
    • napór
    • wielka chęć
    • impet
  • Schwedisch:
    • längtan
    • begär
    • drift
  • Serbisch:
    • тежња (težnja) (weiblich)
    • продор (prodor) (männlich)
    • нагон (nagon) (männlich)
  • Serbokroatisch:
    • тежња (težnja) (weiblich)
    • продор (prodor) (männlich)
    • нагон (nagon) (männlich)
  • Slowenisch: prodor (männlich)
  • Spanisch: ímpetu

Was reimt sich auf Drang?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm Drang be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × D, 1 × G, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × G, 1 × N, 1 × R

Das Alphagramm von Drang lautet: ADGNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Düssel­dorf
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Nürn­berg
  5. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Dora
  2. Richard
  3. Anton
  4. Nord­pol
  5. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Delta
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Novem­ber
  5. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort Drang (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für Drän­ge (Plural).

Drang

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Drang ent­spricht dem Sprach­niveau C1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Drive:
bildungssprachlich: Neigung oder Drang, etwas zu unternehmen, etwas voranzubringen
Er­hal­tungs­trieb:
inneres Verlangen danach, sich selbst zu erhalten; innerer Drang zum Weiterleben, zum Sicherstellen der eigenen (materiellen oder sonstigen) Existenz; Selbsterhaltungstrieb
Haupt­trieb:
wichtiger, dem Menschen angeborener Drang (Trieb)
Hus­ten­reiz:
der Drang zu husten
Im­puls:
innerer Drang, Trieb, plötzliche Eingebung
Neu­gier­de:
der Wunsch oder Drang, von Dingen zu erfahren, die einem noch unbekannt sind
Paa­rungs­trieb:
innerer Drang, sich zu paaren
Schön­heits­wahn:
Drang, seinen eigenen Körper (unter anderem durch Operationen) bis zur Perfektion zu verschönern
Selbst­er­hal­tungs­trieb:
innerer Drang, unter allen Umständen seine Existenz zu bewahren
Wasch­zwang:
Drang, sich sehr oft und intensiv zu waschen

Buchtitel

  • Gedichte und Interpretationen 2. Aufklärung und Sturm und Drang Karl (Hrsg.) Richter | ISBN: 978-3-15007-891-4
  • Kursthemen Deutsch Lyrik: Reisen vom Sturm und Drang bis zur Gegenwart Peter Merkel, Reinhard Lindenhahn | ISBN: 978-3-06200-168-0
  • Sturm und Drang Matthias Luserke | ISBN: 978-3-15017-602-3

Film- & Serientitel

  • Drang (Doku, 2009)
  • Schillers Räuber – Ein Drama des Sturm und Drang (Doku, 2019)
  • Versus – Drang in die Welt (Film, 2019)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Drang. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Drang. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7441808, 6137750, 11108229, 10541789, 10332992, 9856659, 7066727, 6714294, 6673952, 5202497, 4549144, 3848707, 3754731, 3614856, 3614855, 3316496, 3305553, 3305548 & 3104418. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. kurier.at, 30.10.2023
  4. wz.de, 09.05.2022
  5. n-tv.de, 28.07.2021
  6. nordbayern.de, 12.11.2020
  7. klatsch-tratsch.de, 04.07.2019
  8. taz.de, 02.04.2018
  9. ingame.de, 21.10.2017
  10. krone.at, 30.07.2016
  11. welt.de, 28.10.2015
  12. wz-newsline.de, 24.06.2014
  13. derbund.ch, 08.08.2013
  14. spiegel.de, 10.02.2012
  15. diepresse.com, 04.08.2011
  16. n-tv.de, 05.05.2010
  17. spiegel.de, 17.12.2009
  18. blick.ch, 31.01.2008
  19. stuttgarter-nachrichten.de, 03.11.2007
  20. welt.de, 20.09.2006
  21. archiv.tagesspiegel.de, 12.12.2005
  22. abendblatt.de, 28.11.2004
  23. f-r.de, 19.07.2003
  24. Die Zeit (49/2002)
  25. DIE WELT 2001
  26. DIE WELT 2000
  27. Welt 1998
  28. Welt 1997
  29. Welt 1996
  30. Süddeutsche Zeitung 1995