bitter

Adjektiv (Wiewort)

 ➠ siehe auch: Bit­ter (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈbɪtɐ ]

Silbentrennung

bitter

Definition bzw. Bedeutung

  • eine Verstärkung zum Ausdruck bringend

  • einen besonders herben Geschmack habend, der oft als unangenehm wahrgenommen wird

  • sehr unangenehm, enttäuschend, besonders schlecht

Begriffsursprung

Von mittelhochdeutsch bitter, von althochdeutsch bittar (8. Jahrhundert); leitet sich ursprünglich von dem Verb beißen ab und bedeutet somit ursprünglich „vom Geschmack her und allgemein beißend, scharf“; im übertragenen Sinn bedeutet es dann vom Charakter her „quälend, schmerzhaft, hart, verletzend“

Steigerung (Komparation)

  1. bitter (Positiv)
  2. bitterer (Komparativ)
  3. am bittersten (Superlativ)

Anderes Wort für bit­ter (Synonyme)

hart (ugs.):
mit großer Kraft
nicht von Mitleid, Mitgefühl oder Barmherzigkeit geleitet - derart, dass es an Grausamkeit grenzt.
herb (fig.):
geschmacklich oder auch über einen Geruch: in der Nähe von bitter, das Gegenteil von süßlich
verstärkend: deutlich und unangenehm
schlimm:
(Krankheiten, Verletzungen, etc.) bedrohlich oder ernsthaft
(Stelle des Körpers) nicht gesund, (chronisch) krank oder entzündet
schmerzlich (fig.):
so, dass es seelisch oder psychisch schmerzt
schmerzvoll:
körperliches Leid aufzeigend, verursachend; mit (physiologischem) Schmerz verbunden
seelisches Leid aufzeigend, verursachend; mit (psychischem) Schmerz verbunden
schwer zu ertragen
außergewöhnlich:
besonders; nicht dem Normalfall entsprechend
außerordentlich:
außerhalb einer verfassten Ordnung liegend
sehr, viel
beängstigend (auch figurativ):
Angst verursachend, in Unruhe versetzend
besonders:
eine Eigenschaft verstärkend: sehr
für sich alleine, gesondert, separat
brennend:
Beschreibung für ein sehr schmerzendes Gefühl auf der Haut oder einer Schleimhaut, beispielsweise bei einer Verletzung
mit Feuer in Kontakt sein, in Flammen stehend
extrem:
außerordentlich, besonders; übermäßig
äußerst, unübertrefflich
fürchterlich:
erschreckend, grauenhaft
umgangssprachlich: äußerst
furchtbar (ugs.):
in starken Ausmaße negativ oder Entsetzen, Furcht hervorrufend
ganz:
alles davon, nicht nur ein Teil
nicht zerbrochen, unversehrt
hoffnungslos:
in einem hohen Maße
keine Hoffnung (mehr) besitzend; pessimistisch
mächtig:
beeindruckende, große Ausmaße oder Funktion habend
etwas beherrschend
rettungslos
schrecklich:
(Angst und) Schrecken, Entsetzen auslösend
sehr (Gradadverb vor Adjektiven) (Hauptform)
sündhaft:
(fast) einer Sünde oder einem großen Fehler entsprechend
tief:
räumlich weit nach unten ausgedehnt
übertragen, aber auch räumlich: nahe am Zentrum, Innersten
ungeheuer:
sehr groß, sehr stark oder sehr intensiv
unheimlich, nicht geheuer
verdammt (ugs.):
in hohem Maße, besonders
mit einem Fluch belegt
verflixt:
tückisch, ärgerlich, unangenehm
verdammt
verteufelt
voll (ugs., jugendsprachlich):
angefüllt mit
betrunken
wie hulle (ugs., norddeutsch)
zutiefst:
im besonderen Ausmaß
im Innersten des Gemüts
gallig:
bitter wie Galle
unangenehm aggressiv
(einen) harten Zug um den Mund haben
angestrengt
streng:
von einem Geruch: intensiv und unangenehm
von einem Stil: sich durch betonte Einfachheit auszeichnend
verkniffen (Gesichtsausdruck) (Hauptform):
gewisse negative Empfindungen (Unzufriedenheit, Ärger oder Ähnliches) habend, die sich im Gesichtsausdruck widerspiegeln

Weitere mögliche Alternativen für bit­ter

groß:
erwachsen
in Verbindung mit Maßangaben und Maßeinheiten diesen häufig nachgestellt: in dieser (bestimmten) Größe, diese Größe aufweisend
heftig:
adjektivisch und adverbial: mit großer Intensität; sehr stark
adverbial: sehr, tüchtig, deftig, doll; heftiglich, heftiglichen, arg
schwer:
Eigenschaft von etwas, das nur mit großem Wissen, großen Fähigkeiten ausgeführt werden kann
ein hohes Gewicht habend
stark:
äußeren Einflüssen, Belastungen standhaltend (aufgrund von Größe, Dicke oder Ähnlichem)
bei Maskulina und Neutra durch die Endung „-s“/„-es“ im Genitiv Singular gekennzeichnet

Sinnverwandte Wörter

bei­ßend:
sinnlich: stechend, scharf
übertragen: Äußerungen derart, dass sie verletzend - sprich beißend - wirken
be­trüb­lich:
Kummer hervorrufend
trau­rig:
betrübt, niedergeschlagen
erbarmungswürdig, beklagenswert
ver­bit­tert:
voll von Enttäuschung, Groll, Verbitterung gegenüber äußeren Umständen

Gegenteil von bit­ter (Antonyme)

sal­zig:
grundlegende, nach Salz schmeckende Geschmacksrichtung beschreibt ein Substantiv kein Adjektiv
Salz enthaltend
sau­er:
bezogen auf verschiedene Lebensmittel: verdorben, schlecht
leicht Protonen(H) abgebend und einen pH-Wert kleiner als 7,0 habend
süß:
positive, bewundernde und beschützende Gefühle wie einem Kind gegenüber auslösend: niedlich
von zucker- oder honigartigem Geschmack seiend
uma­mi:
grundlegende, mit rauchig vergleichbare Geschmacksrichtung, die durch die Aminosäuren Glutaminsäure, Asparaginsäure und eiweißreiche Nahrung verursacht wird beschreibt ein Substantiv kein Adjektiv

Redensarten & Redewendungen

  • eine bittere Pille schlucken müssen
  • bittere Medizin schlucken müssen

Beispielsätze

  • Ich trinke gerne bitteren Likör.

  • Mandeln schmecken bitter.

  • Das war für alle ein bitterer Ausgang dieser Geschichte.

  • Die Ernte fiel der bitteren Kälte zum Opfer.

  • Ich weiß, dass du mein bitteres Lied hören wirst, dieses Seufzen eines gequälten Herzens.

  • Lucia weinte noch, aber ihre Tränen waren nicht mehr so bitter.

  • Tom scheint bitter Urlaub nötig zu haben.

  • Medizin muss bitter schmecken, sonst nützt sie nichts.

  • Wir trinken bitteren Kaffee.

  • Ich trinke bitteren Kaffee.

  • Das Wissen hat bittere Wurzeln, aber seine Früchte sind süß.

  • Das wird sich bitter rächen.

  • Aber ich werde der Letzte nicht sein, den es bitter gereute, Frauenrat befolgt zu haben.

  • Eine Schwiegermutter ist bitter, und wäre sie auch aus Zucker.

  • Tom weinte bittere Zähren.

  • Wenn der Bauch voll ist, sind die Kirschen bitter.

  • Die Geschichte ist voller bitterer Geschichten.

  • Sie hatten Wasser bitter nötig.

  • Sie hatte das Geld bitter nötig.

  • Es ist schrecklich bitter.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber klar ist, dass man so ein Endspiel nicht bitterer verlieren kann.

  • Aber es ist natürlich bitter, wenn man so viele Plätze verliert und aufgegessen wird.

  • Am ehesten lässt sich sein Geschmack als herb, fast schon etwas bitter, beschreiben.

  • Aber das ist schon bitter.

  • Aber es steht für alles Soziale bis zum bitteren Untergang.

  • Als bitter bewerten die Insulaner die „unterirdische Wahlbeteiligung“, besonders in der Gemeinde Sylt.

  • Aber für Schulz bitter nötig.

  • Aber bitter sind diese Nachrichten schon - sehr, sehr bitter.

  • Aber das Ausscheiden in der Gruppenphase, ohne überhaupt ein Spiel zu gewinnen, das war schon bitter.

  • Aber ein bitterer Beigeschmack bleibt.

  • Aber spinnen wir den grausamen Faden bis zum bitteren Ende.

  • Noch bitterer wird es für die Slowenen gewesen sein.

  • Allerdings könne die Situation „für den einen oder anderen Landwirt durchaus sehr bitter sein“, räumt sie ein.

  • Ja, wir müssen, so bitter diese Aussage auch ist, weiter mit Verlusten und Verwundeten rechnen.

  • Das ist unglaublich bitter.

Häufige Wortkombinationen

  • bittere Kälte, bitterer Frost, bittere Armut, bitterer Ernst
  • bittere Mandeln

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf bit­ter?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv bit­ter be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × B, 1 × E, 1 × I & 1 × R

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × B, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von bit­ter lautet: BEIRTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Ingel­heim
  3. Tü­bin­gen
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Ida
  3. Theo­dor
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. India
  3. Tango
  4. Tango
  5. Echo
  6. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

bitter

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort bit­ter ent­spricht dem Sprach­niveau A1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist je­doch rück­läu­fig. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ber­ga­mot­te:
baumförmiges Rautengewächs (Zitrusgewächs) mit leicht gelben, sehr bitter schmeckenden Früchten, die vor allem in Italien (Kalabrien) angebaut wird
bit­ter­lich:
leicht bitter empfindend
leicht bitter schmeckend
bit­ter­süß:
einen Geschmack betreffend: mit bitteren und süßen Elementen; bitter und gleichzeitig süß schmeckend
Cu­ru­ba:
Frucht aus der Familie der Passionsfrüchte, die außen grün bis gelblich ist und deren Fruchtfleisch säuerlich bis bitter ist
Kof­fe­in:
ein farbloser, bitter schmeckender organischer Stoff, der als Aufputschmittel verwendet wird
Ra­dic­chio:
Art der Zichorie mit rot-weißen, leicht bitter schmeckenden Blättern, die als Salat zubereitet werden
Sar­do­nis­mus:
grimmiger, schmerzvoller Spott, oft in Verbindung mit Gelächter auftretend, im Gegensatz zum Sarkasmus, der eher beißend und bitter ist
The­in:
Chemie: ein farbloser, bitter schmeckender organischer Stoff, der als Aufputschmittel verwendet wird
ver­bies­tern:
verärgern (und dadurch zunehmend unleidlich und bitter machen/werden)
zart­bit­ter:
leicht bitter

Buchtitel

  • bitterer zucker Avni Doshi | ISBN: 978-3-44277-161-5
  • Das bittere Gift der Zwietracht Bhavya Heubisch | ISBN: 978-3-86222-464-7
  • Das bittere Leiden unseres Herrn Jesus Christus Anna Katharina Emmerick | ISBN: 978-3-71711-296-9
  • Denn bitter ist der Tod Elizabeth George | ISBN: 978-3-44247-924-5
  • Der bittere Weg Ella Maillart | ISBN: 978-3-85787-819-0
  • Der Duft von bitteren Orangen Claire Hajaj | ISBN: 978-3-73410-046-8
  • Die bittere Wahrheit über Zucker Robert H. Lustig | ISBN: 978-3-86883-863-3
  • Eine bittere Wahrheit Nicci French | ISBN: 978-3-32810-786-6
  • Gegen den bittersten Sturm Brittainy C. Cherry | ISBN: 978-3-73631-467-2
  • Süße Tage, bittere Stunden Petra Durst-Benning | ISBN: 978-3-76450-790-9
  • Zum Weinen schön, zum Lachen bitter André Heller | ISBN: 978-3-44277-106-6

Film- & Serientitel

  • Bis zum bitteren Ende (Dokuserie, 1995)
  • Bitter ist die Verbannung, bitterer noch die Heimkehr (Doku, 1999)
  • Das bittere Ende (Kurzfilm, 2010)
  • Die bitteren Tränen der Petra von Kant (Film, 1972)
  • Eine Dame mit Herz, teils bitter, teils süß (Fernsehfilm, 1991)
  • Mein bitteres Land (Doku, 2020)
  • To Kill a Man – Rache ist bitter (Film, 2014)
  • Venezuela: Das bittere Erbe des Hugo Chávez (Doku, 2019)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bitter. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bitter. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11550050, 11235996, 11220546, 9990250, 8577024, 8320616, 8320614, 6060986, 5647346, 5591560, 5328846, 5295736, 5214194, 5032914, 4910110, 4910106 & 4728730. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. nrz.de, 22.01.2023
  3. motorsport-total.com, 23.04.2022
  4. desired.de, 11.10.2021
  5. bo.de, 21.09.2020
  6. focus.de, 22.07.2019
  7. shz.de, 08.05.2018
  8. merkur.de, 14.09.2017
  9. spiegel.de, 28.12.2016
  10. sport1.de, 30.12.2015
  11. kleinezeitung.at, 09.06.2014
  12. qpress.de, 29.12.2013
  13. stern.de, 01.03.2012
  14. ln-online.de, 21.04.2011
  15. faz.net, 04.07.2010
  16. mopo.de, 11.11.2009
  17. faz.net, 07.05.2008
  18. pnp.de, 08.05.2007
  19. ngz-online.de, 16.05.2006
  20. spiegel.de, 20.07.2005
  21. fr-aktuell.de, 25.06.2004
  22. lvz.de, 10.04.2003
  23. sz, 21.02.2002
  24. sz, 08.11.2001
  25. Die Zeit (47/2000)
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. TAZ 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Berliner Zeitung 1995