Nest

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ nɛst ]

Silbentrennung

Einzahl:Nest
Mehrzahl:Nester

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Von gmh. und goh. nest, eigentlich „Stelle zum Niedersitzen“, westgermanisch *nista- „Nest“, belegt seit dem 8. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Nestdie Nester
Genitivdes Nests/​Nestesder Nester
Dativdem Nest/​Nesteden Nestern
Akkusativdas Nestdie Nester

Anderes Wort für Nest (Synonyme)

Banditennest:
Aufenthaltsort oder Versteck von Banditen
geheimes Lager
Räuberhöhle:
Höhle als Behausung, Versteck eines Räubers/von Räubern
Unterkunft, Wohnung, Zimmer in unordentlichem oder allgemein schlechtem Zustand
Schlupfwinkel:
Stelle, an die man sich zurückziehen, wo man sich verstecken kann
Unterschlupf (Hauptform):
Ort, an dem man Zuflucht finden kann; Obdach
Versteck:
Ort, Stelle, wo man sich oder etwas vor anderen verbergen kann
Bett:
Bett samt Matratze, Decke und Kopfkissen
ein Möbelstück, in dem man schläft
Bettstatt:
Einrichtungsgegenstand, auf den man sich betten kann
Bettstelle:
Konstruktion, Gestell, Rahmen zur Aufnahme einer Matratze
Falle (ugs.):
Bett, Bettstelle
Erdölfalle, eine nach oben abgedichtete geologische Formation, in der sich Erdöl oder Erdgas sammelt
Furzkiste (derb)
Heia (ugs., Kindersprache):
Kindersprache: Bett; Ort, an dem man schläft
Heiabett (ugs., Kindersprache)
Koje (ugs., seemännisch):
schmale Schlafgelegenheit, oft auf Booten oder Schiffen, in Wohnmobilen oder Lastwagen
Lager:
der Inhalt zu ; der Vorrat
Gelände zur Unterbringung von großen Materialmengen
Lagerstatt (geh.):
Gelegenheit zum Schlafen
Miefkoje (derb)
Nachtlager:
Ort zum Schlafen in der Nacht
Pofe (ugs., rheinisch)
Ruhelager:
Liegestatt, auf die man sich zum Ausruhen legen kann
Schlafplatz:
eingrenzbarer Bereich, welcher für einen Zustand der äußeren Ruhe bei Menschen und Tieren geeignet ist
Schlafstatt:
Einrichtungsgegenstand, auf dem man schlafen kann
Schlafstelle:
Stelle, an der jemand oder etwas schläft
Horst:
Forstwirtschaft: mehrere dicht stehende Bäume
Nest eines Greifvogels
Dörfchen:
kleines Dorf
(kleines) Dorf:
die gesamte Einwohnerschaft eines Dorfes
kleine Siedlung, ländlicher Wohnort
Marktflecken:
Ort mit Marktrecht
Örtchen:
kleine Siedlung, Dorf
verhüllend: Toilette
Weiler:
Wohnsiedlung oder ein Gehöft bestehend aus wenigen Gebäuden, deutlich kleiner als ein Dorf
Kaff:
umgangssprachlich, abwertend: kleine, abgelegene, unbedeutende Ortschaft

Gegenteil von Nest (Antonyme)

Groß­stadt:
Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern
Stadt:
die Bevölkerung einer Stadt
meist größere, zivile, zentralisierte, abgegrenzte, häufig und oft historisch mit Stadtrechten ausgestattete Siedlung

Redensarten & Redewendungen

  • das eigene Nest beschmutzen
  • jemandem ein Kuckucksei ins Nest legen

Beispielsätze

  • Liesel kommt aus irgend so einem Nest im Bayerischen Wald und ist eine richtige Landpomeranze.

  • Durch taktisches Geschick gelang es ihnen, das feindliche Nest mit den MGs auszuheben.

  • Das Männchen sammelt Zweige, um daraus ein Nest zu bauen.

  • Er kehrte heim, ins sichere Nest.

  • Der Falke baut selbst kein Nest, er benutzt verlassene Nester.

  • Die Eier und Larven von Hornissen entwickeln sich in einem Nest.

  • Sie schaute vorsichtig nach dem Vogel im Nest.

  • Was wünscht du dir ins Nest?

  • Tom ist als Küken aus dem Nest gefallen.

  • Vögel bauen Nester aus Zweigen.

  • Wir haben ein Küken gerettet, das aus dem Nest gefallen ist.

  • Tom hat an einem Baum im Garten einen Nistkasten angebracht, den Vögel nutzen können, um darin ein Nest zu bauen.

  • Alle Kinder verlassen eines Tages ihr Nest.

  • Das Nest fiel zu Boden.

  • In dem Nest ist ein Ei.

  • Überall im Garten waren Nester mit bunten Ostereiern versteckt.

  • Die Vögel bauen im Frühling ihr Nest.

  • Warum hast du gestern dein Nest nicht verlassen?

  • Kraniche bauen mit Vorliebe ihre Nester in Glockentürmen von Kirchen.

  • Tom rettete ein Vögelchen, das aus dem Nest gefallen war.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als kleines Highlight machen sich auch bunte Federn in dem Nest gut, die hervorragend zu den Eiern passen.

  • Dabei konnte er sich in ein gemachtes Nest setzen.

  • Als ersten Schritt kann also versuchen werden, das Nest zu finden und ihn zurückzusetzen.

  • An Ostern dürfen die erwachsenen Kinder ihr Nest suchen.

  • Am 10. Mai wurde das erste Nest mit Eichenprozessionsspinnern in entdeckt.

  • Das Nest ist eine Mulde am Boden, die mit Pflanzenteilen und anderen Materialien ausgelegt ist.

  • Aber manchmal wird das Nest eben oben drauf gebaut.

  • Belgien als „unbedeutendes Land“ und als „Nest von Dschihadisten“ zu bezeichnen, hält er für arrogant.

  • Beispielsweise indem man den Sommer über Insektenschutzgitter an den Fenstern anbringt oder den Eingang zu einem Nest verlegen lässt.

  • Bis heute vertreibt Nest seine Gadgets offiziell nur in Nordamerika.

  • Aber wenn sich natuerlich einmal die Chance bietet das eigenen Nest zu beschmutzen dann stehn sie gleich in der ersten Reihe!

  • Im Moment jedoch ist ihr dieses Nest zu eng, wie vielen Kunstschaffenden vor ihr.

  • Amseln, Drosseln und alle Finkenarten bauen sich ihre Nester im Gebüsch selbst und brauchen keine Nisthilfen.

  • Jahre lang hatten Adebars auf dem Nest einer alten Eiche in Zahsow erfolgreich gebrütet.

  • Dadurch fallen viele Nester kurz nach dem Bau wieder von den Wänden ab.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Nest ausheben
  • ein Nest bauen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

  • Ort
  • Tierbehausung

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Albanisch: fole (weiblich)
  • Altgriechisch: καλιά (kalia)
  • Bokmål:
    • reir (sächlich)
    • rede (sächlich)
  • Bulgarisch: гнездо (sächlich)
  • Dänisch: rede
  • Englisch: nest
  • Esperanto: nesto
  • Finnisch: pesä
  • Französisch: nid (männlich)
  • Georgisch: ბუდე (bude)
  • Ido: nesto
  • Interlingua: nido
  • Isländisch: hreiður (sächlich)
  • Italienisch: nido (männlich)
  • Katalanisch: niu (männlich)
  • Koreanisch: 둥우리
  • Kroatisch: gnijezdo (sächlich)
  • Latein: nidus (nīdus) (männlich)
  • Litauisch: lizdas
  • Mazedonisch: гнездо (sächlich)
  • Neugriechisch: φωλιά (foliá)
  • Niederländisch: nest
  • Niedersorbisch: gnězdo (sächlich)
  • Norwegisch: reir (sächlich)
  • Novial: neste
  • Nynorsk: reir (sächlich)
  • Obersorbisch: hnězdo (sächlich)
  • Polnisch: gniazdo (sächlich)
  • Portugiesisch: ninho (männlich)
  • Rätoromanisch: gnieu (männlich)
  • Rumänisch: cuib (sächlich)
  • Russisch: гнездо (sächlich)
  • Schwedisch:
    • rede
    • bo (sächlich)
    • fågelbo (sächlich)
    • näste (sächlich)
  • Serbisch: гнездо (sächlich)
  • Serbokroatisch:
    • гнездо (sächlich)
    • гнијездо (sächlich)
  • Slowakisch: hniezdo (sächlich)
  • Slowenisch: gnezdo (sächlich)
  • Spanisch: nido (männlich)
  • Tschechisch: hnízdo (sächlich)
  • Türkisch: yuva
  • Ukrainisch: гніздо (sächlich)
  • Ungarisch: fészek
  • Vietnamesisch: tổ
  • Volapük: näst
  • Weißrussisch: гняздо (sächlich)

Was reimt sich auf Nest?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm Nest be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × N, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × E
  • Konsonanten: 1 × N, 1 × S, 1 × T

Das Alphagramm von Nest lautet: ENST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 4 Punkte für das Wort Nest (Sin­gu­lar) bzw. 6 Punkte für Nes­ter (Plural).

Nest

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Nest ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Au­ßen­nest:
äußerer Teil eines Nests
Blatt­schnei­der­amei­se:
Ameise mit charakteristischen Mundwerkzeugen, die Pflanzenblätter in kleine Stücke zerteilt und zur Pilzzucht in das Nest ihres Staates transportiert
Hor­nis­sen­nest:
Nest, das von Hornissen gebaut wurde
In­nen­nest:
innerer Teil eines Nests
Ku­ckucks­spu­cke:
Nester der Schaumzikade
Nest­bau:
(meist größeres, komplexeres) gebautes Nest
das Bauen eines Nestes
Nest­ho­cker:
Biologie: Tier, das das Nest nicht verlassen will
Nest­wär­me:
Zoologie: Temperatur, die mindestens im Nest herrschen muss, damit sich das Gelege entwickeln kann
nis­ten:
ein Nest bauen und darin die Jungtiere aufziehen
Nist­platz:
Stelle, an der ein Vogel oder ein anderes Tier ein Nest hat

Buchtitel

  • A Nest of Vipers Harini Nagendra | ISBN: 978-1-40871-524-6
  • Ab ins Nest! – Wie Tiere schlafen gehen Maria Birmingham | ISBN: 978-3-42376-446-9
  • Das liebe Nest Paula Dehmel | ISBN: 978-3-86199-445-9
  • Das Nest der Schlangen Andrea Camilleri | ISBN: 978-3-40418-331-9
  • Das Nest des Teufels Leena Lehtolainen | ISBN: 978-3-49925-959-3
  • Das Nest im Urwald Andre. Franquin | ISBN: 978-3-55177-210-7
  • Das Nest in meinen Zweigen Anna Taube | ISBN: 978-3-84585-168-6
  • Die Geschichte von einem kleinen Kuckuck, der nicht einsehen wollte, warum er seine Geschwister aus dem Nest werfen soll Thomas Bärsch | ISBN: 978-3-74188-912-7
  • Die kleine Hummel baut ihr Nest Stefan Casta | ISBN: 978-3-73735-838-5
  • Ein Nest voller Träume Glendy Vanderah | ISBN: 978-3-59670-725-6
  • Ein Nest voller Überraschungen Kallie George | ISBN: 978-3-50513-790-7
  • Empty Nest – "Tschüss, mein Kind!" Christina Stefanou, Andrea Krahl-Rhinow | ISBN: 978-3-34735-699-3
  • Into the Nest – Futures of Affordable Housing Said Said | ISBN: 978-1-94760-306-6
  • Karl Kraus: Ich bin der Vogel, den sein Nest beschmutzt Karl Kraus | ISBN: 978-3-73741-152-3
  • Leeres Nest, volle Panik Michael Frey Dodillet | ISBN: 978-3-45320-278-8

Film- & Serientitel

  • Condor's Nest (Film, 2023)
  • Das dunkle Nest (Fernsehfilm, 2011)
  • Das Nest (Fernsehfilm, 2021)
  • Das verlassene Nest (Film, 2008)
  • Dieter Hildebrandt: Star im Nest – Wurm im Bau (Miniserie, 1973)
  • Harry's Nest (TV-Serie, 1988)
  • Im Nest der Meeresschildkröte (Doku, 2018)
  • Leeres Nest (Kurzfilm, 2021)
  • My Daughter Left the Nest and Returned an S-Rank Adventurer (TV-Serie, 2023)
  • Nest (Kurzfilm, 2019)
  • Nest of Vampires (Film, 2021)
  • Robin's Nest (TV-Serie, 1977)
  • The Nest (Film, 2019)
  • The Nest of the Cuckoo Birds (Film, 1965)
  • They Nest – Tödliche Brut (Fernsehfilm, 2000)
  • Treasure Nest (Kurzfilm, 2014)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Nest. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Nest. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4797594, 12380317, 11163816, 10762980, 10311916, 10162444, 9841361, 8804687, 8696540, 8663586, 8376461, 7801327, 7294086, 6084427, 6042306 & 5329731. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. desired.de, 07.03.2023
  3. n-tv.de, 21.12.2022
  4. salzburg24.at, 25.06.2021
  5. nordbayern.de, 12.04.2020
  6. derwesten.de, 18.06.2019
  7. shz.de, 24.02.2018
  8. zeit.de, 06.05.2017
  9. focus.de, 24.03.2016
  10. tagesspiegel.feedsportal.com, 18.08.2015
  11. finanznachrichten.de, 14.01.2014
  12. oe24.at, 27.01.2013
  13. nzz.ch, 08.10.2012
  14. presseportal.de, 04.03.2011
  15. lr-online.de, 25.02.2010
  16. fuldaerzeitung.de, 12.07.2009
  17. pnp.de, 25.02.2008
  18. hier-leben.de, 20.10.2007
  19. spiegel.de, 27.09.2006
  20. archiv.tagesspiegel.de, 08.05.2005
  21. Die Zeit (06/2004)
  22. berlinonline.de, 04.06.2003
  23. welt.de, 04.08.2002
  24. fr, 11.10.2001
  25. BILD 2000
  26. Welt 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. TAZ 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995