Unterschlupf

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊntɐˌʃlʊp͡f ]

Silbentrennung

Einzahl:Unterschlupf
Mehrzahl:Unterschlüpfe / Unterschlupfe

Definition bzw. Bedeutung

Ort, an dem man Zuflucht finden kann; Obdach.

Begriffsursprung

Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Unterschlupfdie Unterschlüpfe/​Unterschlupfe
Genitivdes Unterschlupfs/​Unterschlupfesder Unterschlüpfe/​Unterschlupfe
Dativdem Unterschlupf/​Unterschlupfeden Unterschlüpfen/​Unterschlupfen
Akkusativden Unterschlupfdie Unterschlüpfe/​Unterschlupfe

Anderes Wort für Un­ter­schlupf (Synonyme)

Banditennest:
Aufenthaltsort oder Versteck von Banditen
geheimes Lager
Nest (der Bande o.Ä.):
kleines Dorf
Stätte der Aufzucht der Jungen und der Wohnort bestimmter Tiere (zum Beispiel der Vögel)
Räuberhöhle:
Höhle als Behausung, Versteck eines Räubers/von Räubern
Unterkunft, Wohnung, Zimmer in unordentlichem oder allgemein schlechtem Zustand
Refugium:
allgemein: Rückzugsraum, ein Rückzugsgebiet oder Zufluchtsort
Schutzhütte, bei der die Möglichkeit besteht, vorübergehend Unterkunft zu beziehen
Schlupfwinkel:
Stelle, an die man sich zurückziehen, wo man sich verstecken kann
Versteck:
Ort, Stelle, wo man sich oder etwas vor anderen verbergen kann

Beispielsätze

  • Der Igel fand einen Unterschlupf unter der Hecke.

  • Ein Reisender, der für eine Nacht in einem verlassenen Haus Unterschlupf sucht, wird das undichte Dach nicht flicken.

  • Wir haben einen Unterschlupf gefunden.

  • Tom hat einen Unterschlupf gebaut.

  • Im Februar kommt die Eidechse aus ihrem Unterschlupf.

  • Der Tintenfisch verlässt seinen Unterschlupf nur zum Zweck der Nahrungssuche oder Fortpflanzung.

  • Ziegen werden nicht gerne nass und suchen schneller Unterschlupf als Schafe und anderes Vieh.

  • Die U-Bahn ist mein Unterschlupf an Regentagen.

  • Wir brauchten eine Woche, um ihren Unterschlupf zu finden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Außerdem hilft es den Tieren, Unterschlüpfe zu schaffen.

  • Also sollte der Unterschlupf möglichst weit entfernt vom Gestrüpp platziert werden.

  • Er findet Unterschlupf in einer verlassenen Schneiderei in Istanbul, wo man ihn für den Sohn des verstorbenen Besitzers hält.

  • Am Freitagabend begab sich der 48-Jährige in den Unterschlupf aus Holz, in dem er am Folgetag blieb.

  • Der Vorwurf: Sie hätten Erstere angeworben, ihnen Unterschlupf gewährt und Dokumente gefälscht, um sich selbst zu bereichern.

  • Bei zwei Häusern sind die Bewohner nicht da, erst im dritten Haus findet sie Unterschlupf.

  • Derzeit versucht die Polizei zu ermitteln, wo sich der 40-Jährige nach der Tat aufhielt und ob ihm jemand Unterschlupf gewährte.

  • Das Opfer soll ihm Unterschlupf gewährt haben, um ihn vor der Abschiebung zu bewahren.

  • Der Mob wollte verhindern, dass Asylsuchende in einem ausrangierten Baumarkt Unterschlupf finden.

  • Artikel drucken An Instapaper senden Von der Spinne bis zum Igel: Unterschlupf für alle.

  • Bedenkt man, dass in einem einzigen Kasten fast 80 Tiere Unterschlupf finden können, sei das schon eine beachtliche Zahl.

  • Wer in der Hütte keinen Unterschlupf findet, hat mit Sicherheit woanders Glück: Knapp 1400 Ferienwohnungen warten in der Region auf Gäste.

  • Bilderserie Osama Bin Laden lebte in einem komfortablen Unterschlupf in einem pakistanischen Ferienort.

  • Hier können Obdachlose Unterschlupf suchen.

  • Der Unterschlupf bei der Anskar-Gemeinde (Achter de Weiden 12) wird dem Verein zu klein.

  • Derjenige, der dort Unterschlupf gefunden hatte, wird sich eine neue Bleibe suchen müssen.

  • Die Beckmanns gingen noch am selben Tag nach Amsterdam, wo die Flüchtlinge bei einer Verwandten Unterschlupf fanden.

  • Die sind aber keine Volksparteien mit weit geöffneten Armen, wo jeder mal Unterschlupf finden kann.

  • Sie seien ohne jede Versorgung oder Unterschlupf der Hitze des Tages und der Kälte der Nacht ausgeliefert.

  • Einige Terroranführer wie Chaled Maschal, einer der ranghöchsten Führer der Hamas, fanden im Iran oder Katar Unterschlupf.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch: shelter
  • Esperanto:
    • ŝirmejo
    • rifuĝejo
  • Französisch:
    • refuge (männlich)
    • abri (männlich)
  • Katalanisch:
    • aixopluc
    • refugi
  • Neugriechisch:
    • στέγη (stégi) (weiblich)
    • καταφύγιο (katafýgio) (sächlich)
  • Polnisch: schronienie (sächlich)
  • Schwedisch:
    • krypin
    • gömställe (sächlich)
  • Spanisch:
    • abrigaño (männlich)
    • abrigo (männlich)
  • Tschechisch:
    • úkryt (männlich)
    • přístřeší (sächlich)
    • útočiště (sächlich)
  • Ungarisch:
    • menedék
    • búvóhely

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Un­ter­schlupf be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × U, 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × U, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem N und R mög­lich. Im Plu­ral Un­ter­schlüp­fe zu­dem nach dem P.

Das Alphagramm von Un­ter­schlupf lautet: CEFHLNPRSTUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Salz­wedel
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg
  9. Leip­zig
  10. Unna
  11. Pots­dam
  12. Frank­furt

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Richard
  6. Samuel
  7. Cäsar
  8. Hein­reich
  9. Lud­wig
  10. Ulrich
  11. Paula
  12. Fried­rich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Tango
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Sierra
  7. Char­lie
  8. Hotel
  9. Lima
  10. Uni­form
  11. Papa
  12. Fox­trot

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 23 Punkte für das Wort Un­ter­schlupf (Sin­gu­lar) bzw. 29 Punkte für Un­ter­schlüp­fe und 24 Punkte für Un­ter­schlup­fe (Plural).

Unterschlupf

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­ter­schlupf kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Abri:
durch Erosion entstandener Steinüberhang, der Tieren oder früher Menschen als Unterschlupf oder Wohnplatz diente
aus­räu­chern:
Schädlinge durch Rauch oder Gas in ihren Unterschlüpfen töten oder vertreiben
Bau:
in den Boden gegrabener Unterschlupf mancher Tiere, zum Beispiel des Fuchses
ein­fah­ren:
in einen Bau (in den Boden gegrabener Unterschlupf mancher Tiere) hineinkriechen

Buchtitel

  • Igel sucht Unterschlupf Claudia Rösen | ISBN: 978-3-81861-416-4
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Unterschlupf. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Unterschlupf. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10194634, 8698575, 8697930, 7728923, 6186215, 3104466, 1805938 & 840157. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. tagesschau.de, 26.08.2023
  3. kn-online.de, 02.09.2022
  4. wienerzeitung.at, 27.01.2021
  5. noen.at, 13.07.2020
  6. spiegel.de, 01.12.2019
  7. schwarzwaelder-bote.de, 06.04.2018
  8. spiegel.de, 20.09.2017
  9. krone.at, 12.03.2016
  10. welt.de, 24.08.2015
  11. kurier.at, 11.04.2014
  12. mz-web.de, 30.11.2013
  13. spiegel.de, 30.03.2012
  14. ftd.de, 03.05.2011
  15. gmuender-tagespost.de, 30.07.2010
  16. schenefelder-tageblatt.de, 19.12.2009
  17. cn-online.de, 28.11.2008
  18. tagesspiegel.de, 27.12.2007
  19. tagesschau.de, 28.03.2006
  20. welt.de, 08.10.2005
  21. abendblatt.de, 29.09.2004
  22. spiegel.de, 18.04.2003
  23. sueddeutsche.de, 03.10.2002
  24. Rhein-Neckar Zeitung, 26.09.2001
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Welt 1997
  28. Welt 1996
  29. Die Zeit 1995