Streich

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʃtʁaɪ̯ç ]

Silbentrennung

Einzahl:Streich
Mehrzahl:Streiche

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch streich „Hieb“, belegt seit dem 12. Jahrhundert; die Bedeutung „unerwarteter Schlag, Handstreich, Schelmenstück“ ab dem 17. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Streichdie Streiche
Genitivdes Streiches/​Streichsder Streiche
Dativdem Streich/​Streicheden Streichen
Akkusativden Streichdie Streiche

Anderes Wort für Streich (Synonyme)

Coup:
eine gewagte und meist unerwartet durchgeführte, erfolgreiche Unternehmung
gelungener Streich
Ulk:
scherzhafter Unfug, lustiger Schabernack, harmloser Scherz
Finte:
Handlung (oder Aussage), die etwas vortäuscht und dazu bestimmt ist, jemanden durch eine falsche Annahme zu etwas zu verleiten; die aber dennoch nicht als unlauter empfunden wird
Hinterlist:
Verhalten, bei dem die eigentliche, negative Absicht verborgen wird
Kniff (ugs.):
bestimmte Vorgehensweise
die Handlung, jemanden zu kneifen
List:
unzählbar: Fähigkeit und Gewohnheit, seine Ziele durch Täuschung zu erreichen
zählbar: schlauer Plan, ein bestimmtes Ziel mithilfe einer Täuschung zu erreichen
Machination (lat.):
verborgene, unlautere Handlung, um Vorteile zu gewinnen
Trick:
ein auffälliger Wurf eines Jongleurs
ein gemachter Stich in Kartenspielen wie Whist und Bridge
Tücke:
eine nicht auf den ersten Blick erkennbare, verborgen feindselige Absicht, die sich erst bei scharfem Durchblick offenbart
verborgene, nicht sofort erkennbare erschwerende Eigenschaft eines Objekts oder Vorgangs
Eskapade:
mutwilliger Streich
Seitensprung, abenteuerliche Handlung, eigenwilliges Tun
Kapriole:
ein übermütiger Streich oder verrückter Einfall
eine besondere Sprung-Übung der Hohen Schule in der klassischen Reitkunst
Mätzchen (ugs.):
alberner Unfug, kontraproduktives Verhalten
närrischer Einfall
Schelmenstreich:
Handlung von einer Art, dass jemand auf listige Weise übertölpelt/hereingelegt wird
Tollerei
Tollheit:
Ausgelassenheit und Übermut
Zustand, in dem man verrückt, rasend, wütend ist
Verrücktheit:
unerwartetes, auf gewisse Ablehnung stoßendes Tun
Zustand geistiger Verwirrung
(leichter) Schlag mir der flachen Hand
Klaps:
leichter Schlag mit einem flachen Objekt (auch der Handfläche)
leichtes Verrücktsein
Patsch (ugs.)
Patscher (ugs.)

Weitere mögliche Alternativen für Streich

Hieb:
heftiger Schlag mit einem scharfen Gegenstand
Holzeinschlag
Hoax:
allgemein: das Hereinlegen einer Person zum Zwecke der Belustigung
Streich oder Falschmeldung, die per E-Mail oder auf sozialen Onlinenetzwerken verbreitet wird
Ohrfeige:
ein Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht
Schabernack:
Flurnamen (insb. für Weinberge), rauer Winterhut
Handlung, mit der jemandem ein Scherz, ein Streich gespielt wird
Scherz:
das Hereinlegen einer Person zum Zwecke der Belustigung
nicht ernst zu Nehmendes
Schlag:
das Singen und die Stimmen der Vögel, der Vogelgesang
ein einzelner Ton einer Glocke, eines Schlagwerkes, eines Läutewerkes
Treffer:
Lotteriegewinn
passendes Ergebnis einer Suche in einer Datenbank

Redensarten & Redewendungen

  • auf einen Streich

Beispielsätze

  • Die Schüler spielten dem Lehrer einen Streich, als sie ihm Zahnpaste unter die Türklinke schmierten.

  • Wilhelm Busch erdachte die Streiche von Max und Moritz.

  • Jemandem Reißzwecken auf den Stuhl zu legen ist ein übler Streich, über den bestimmt niemand lachen kann.

  • Das Kopieren und Einfügen hat mir einen bösen Streich gespielt.

  • Manchmal spielt uns das Gehirn einen Streich.

  • Mir wurde beim Streichen der Hundehütte von meinem Vater geholfen.

  • Tom spielt anderen gerne Streiche.

  • Tom spielte anderen gerne Streiche.

  • Meine Augen spielen mir bestimmt einen Streich.

  • Toms Streich ging zu weit, indem Maria schließlich weinte.

  • Yanni wollte Skura einen Streich spielen.

  • Das Gedächtnis spielt einem manchmal einen Streich.

  • Es fällt keine Eiche von einem Streiche.

  • Tom und Maria stritten sich, wer von beiden die besseren Streiche spiele.

  • Maria glaubte, ihre Augen spielten ihr einen Streich.

  • Er hat sich beim Streichen seines Zimmers von seiner jüngeren Schwester helfen lassen.

  • Tom schlug dem Kind, das ihm den Streich gespielt hatte, sanft mit der Faust auf den Kopf.

  • Streiche den Zaun.

  • Streich oder Süßigkeit!

  • Im Märchen „Das tapfere Schneiderlein“ erschlägt der Schneider sieben Fliegen auf einen Streich.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alleine das Wetter spielte allen Teilnehmenden zunächst einen Streich, regnete es doch zu Beginn der Veranstaltung recht heftig.

  • "Aber" - denn bei Streich gibt es fast immer ein Aber - "ich weiß die Partien einzuordnen."

  • Aber auch die Freiburger von Trainer Christian Streich stehen weiter im gesicherten Mittelfeld der Liga.

  • Aber da hatte der Dichter dem Naturforscher einen kleinen Streich gespielt.

  • Ähnlich sah es Trainer Christian Streich: "Es hat uns wahnsinnig genervt, dass wir gegen die Bayern verloren haben.

  • Aber auch Sarah Neumann, Franziska Streich, Janina Reinisch, Emma Diller, Andrea und Carina Streich sowie Lucie Lauter zeigten ihr Können.

  • Anscheinend ist es so gewollt", vermutet Freiburgs Coach Christian Streich.

  • Aber wir hatten einen großen, großen Willen", sagte Streich.

  • Anti-Spam-Frage Wieviele Fliegen erledigte das tapfere Schneiderlein auf einen Streich?

  • Aber… was in den letzten Minuten passiert ist… Man kann da Foul geben, klar", sagte SC-Coach Christian Streich völlig konsterniert.

  • Ähnlich deprimiert klang Fußball-Lehrer Streich: "Wenn ich nicht Trainer in Freiburg wäre, hätte mir das Zuschauen Spaß gemacht.

  • Eine Verpflichtung kommt laut Streich jedoch nicht infrage.

  • Dann wären die Sache mit der Privatisierung und das Stauproblem auf einen Streich gelöst.

  • Dem Konzern gelang es allerdings nur dank Kosteneinsparungen und dem Streichen von tausenden Stellen, die Erwartungen zu übertreffen.

  • "Er erhielt dann von uns noch mehrere Streiche, bis er niederstürzte", schrieb der andere Polizist Wilhelm Bürle.

Häufige Wortkombinationen

  • böser Streich, übler Streich
  • jemandem einen Streich spielen (mit jemandem einen Scherz treiben, jemanden reinlegen)

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • prank
    • trick
  • Esperanto: petolaĵo
  • Französisch: tour (männlich)
  • Italienisch:
    • tiro (männlich)
    • scherzo (männlich)
  • Katalanisch:
    • trapelleria (weiblich)
    • entremaliadura (weiblich)
    • barrabassada (weiblich)
  • Norwegisch: strek (männlich)
  • Polnisch:
    • figiel
    • psota
    • wybryk
  • Rumänisch:
    • festă
    • farsă (weiblich)
    • păcăleală (weiblich)
  • Schwedisch:
    • spratt (sächlich)
    • bus (sächlich)
    • rackartyg (sächlich)
    • upptåg (sächlich)
  • Spanisch: travesura (weiblich)
  • Tschechisch:
    • rošťárna (weiblich)
    • vylomenina (weiblich)
    • žertík (männlich)
    • kanadský žertík (männlich)
  • Ungarisch:
    • ugratás
    • csínytevés

Was reimt sich auf Streich?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm Streich be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × I, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Das Alphagramm von Streich lautet: CEHIRST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Ros­tock
  4. Essen
  5. Ingel­heim
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Richard
  4. Emil
  5. Ida
  6. Cäsar
  7. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Romeo
  4. Echo
  5. India
  6. Char­lie
  7. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Streich (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für Strei­che (Plural).

Streich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Streich ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ent­zug:
das Wegnehmen, das Streichen einer Erlaubnis, zum Beispiel einer Lizenz
Fa­xe:
Narrenpossen, alberne Gebärden, dumme Streiche
Fir­le­fanz:
selten: Person, die Streiche, Unfug und Torheiten plant und umsetzt
Glis­san­do:
Musik: ein Spieleffekt, bei Streichinstrumenten hervorgerufen durch Gleiten des Fingers auf den Saiten, beim Klavier durch Streichen der Tasten mit dem Fingernagel, der eine kontinuierlich gleitende Veränderung der Tonhöhe zur Folge hat. Im Unterschied zum Portamento, das dem Bereich des Vortrags angehört, ist das Glissando immer ein notierter, fester Bestandteil des jeweiligen Musikwerkes
Laus­bu­be:
scherzhaft: männliches Kind, das Streiche spielt; übertragen auch Erwachsener
Mu­sik­bo­gen:
Musik: ein sehr ursprüngliches Musikinstrument, das aus einem kleinen Bogen besteht, dessen straff gespannte Seite durch Zupfen oder Streichen zum Tönen gebracht wird. An den Bogen kann ein Resonanzkörper, z.B. eine Kalebasse angehängt sein
rein­le­gen:
jemandem einen Streich spielen, jemanden betrügen
Sai­te:
insbesondere in der Musik: eingesetzt um durch Zupfen, Streichen oder Schlagen der Saite einen Ton zu erzeugen
Schü­ler­streich:
Streich, den ein Schüler/eine Schülerin (oder mehrere) ausgeführt haben
Wand­far­be:
Farbe, die zum Streichen von Wänden benutzt wird

Buchtitel

  • Der kleine Nick und seine Streiche René Goscinny, Jean-Jacques Sempé | ISBN: 978-3-25723-905-8
  • Der Schlunz – Streiche, Spass und Tortenweitwurf Harry Voß | ISBN: 978-3-41728-951-0
  • Eulenspiegels tödliche Streiche Mick Schulz | ISBN: 978-3-83920-351-4
  • Max und Moritz und andere Geschichten in sieben Streichen Wilhelm Busch, Wilhelm Herbert | ISBN: 978-3-48023-707-4
  • Max und Moritz – Eine Bubengeschichte in sieben Streichen Wilhelm Busch | ISBN: 978-3-48023-898-9
  • Vater und Sohn – Sämtliche Streiche und Abenteuer E. O. Plauen | ISBN: 978-3-87800-067-9

Film- & Serientitel

  • 13 auf einen Streich (TV-Serie, 1995)
  • Der wirklich allerletzte Streich der Olsenbande (Film, 1998)
  • Die Heiden von Kummerow und ihre lustigen Streiche (Film, 1967)
  • Little Hippo 2: Der kleine Rabauke und seine Streiche (Film, 2000)
  • Max und Moritz – Eine Bubengeschichte in sieben Streichen (Film, 2020)
  • Mein bester Streich. Prominent & Reingelegt (TV-Serie, 2019)
  • Pippi Langstrumpfs neueste Streiche (Film, 1988)
  • Sechs auf einen Streich – Das Märchen von der Zauberflöte (Fernsehfilm, 2023)
  • Sechs auf einen Streich: Brüderchen und Schwesterchen (Fernsehfilm, 2008)
  • Sechs auf einen Streich: Das tapfere Schneiderlein (Fernsehfilm, 2008)
  • Sechs auf einen Streich: Der Froschkönig (Fernsehfilm, 2008)
  • Sechs auf einen Streich: Der gestiefelte Kater (Fernsehfilm, 2009)
  • Sechs auf einen Streich: Die Bremer Stadtmusikanten (Fernsehfilm, 2009)
  • Sechs auf einen Streich: Die Gänsemagd (Fernsehfilm, 2009)
  • Sechs auf einen Streich: Die kluge Bauerntochter (Fernsehfilm, 2009)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Streich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Streich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11839494, 11823302, 11540227, 11151356, 11151355, 10208698, 10171031, 9997530, 9971686, 9830114, 9451930, 9112691, 8874738, 8546981, 8243135, 7553444 & 7248041. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. onetz.de, 08.09.2023
  3. sueddeutsche.de, 04.09.2022
  4. fnweb.de, 20.02.2021
  5. nzz.ch, 17.01.2020
  6. augsburger-allgemeine.de, 21.12.2019
  7. onetz.de, 04.02.2018
  8. swr.de, 24.07.2017
  9. krone.at, 01.10.2016
  10. itmagazine.ch, 28.08.2015
  11. sport1.de.feedsportal.com, 20.09.2014
  12. general-anzeiger-bonn.de, 30.09.2013
  13. fussball24.de, 27.06.2012
  14. fm4.orf.at, 15.06.2011
  15. tagesspiegel.de, 22.01.2010
  16. nachrichten.t-online.de, 20.03.2009
  17. heise.de, 11.01.2008
  18. svz.de, 06.11.2007
  19. ksta.de, 24.06.2006
  20. berlinonline.de, 06.11.2005
  21. welt.de, 12.08.2004
  22. Die Zeit (27/2003)
  23. daily, 18.03.2002
  24. Rhein-Neckar Zeitung, 22.12.2001
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Rhein-Neckar Zeitung, 07.06.1998
  27. TAZ 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Berliner Zeitung 1995