Zores

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈt͡soːʁəs]

Silbentrennung

Zores (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Landschaftlich: eine als asozial, verbrecherisch (oder ähnlich) angesehene Gruppe von Menschen, die aufgrund dessen verachtet und abgelehnt wird.

Begriffsursprung

Seit dem 19. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung über das Rotwelsche zores aus dem Westjiddischen d-yid=tsores, der Pluralform von b=Leiden, Mühe, Not, Pein, Qual, Sorge, Unglück, Unruhe; dieses entstammt seinerseits dem Hebräischen b=Bedrängnis, Drangsal, Kummer, Not (Pl. d-heb=ṣārōt) Laut Littmann und Kluge handelt es sich hierbei vermutlich um eine durch Bedeutungsattraktion an das andere unter erwähnte rotwelsche zores hervorgegangene Entlehnung über ein weiteres rotwelsches zores aus dem Westjiddischen b=Geringer, Niedriger, Kleiner, das seinerseits dem Hebräischen b=jung entstammt. Althaus bezeichnet diese Annahme als fragwürdig.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Zoresdie Zores
Genitivdes Zoresder Zores
Dativdem Zoresden Zores
Akkusativden Zoresdie Zores

Sinnverwandte Wörter

Ab­schaum:
beim Kochen entstehender Schaum auf der Oberfläche von Flüssigkeiten, der mit einem Schaumlöffel entfernt wird
übertragen, abwertend: besonders moralisch minderwertiger, verachtenswerter Mensch
Cha­os:
Begriff bei der Betrachtung des Übergangs von Gleichgewicht in Ungleichgewicht
Chaosphase bei Einsatzlagen aufgrund einer fehlenden Führungsstruktur oder eines fehlenden Lagebildes
Cha­ri­va­ri:
französischer Kartoffelsalat
gleichzeitiges und ungeordnetes Spielen verschiedener Instrumente
Clinch:
heftig ausgetragener (dauerhafter) Streit (oft in erregten Kontroversen, hitzigen Wortgefechten oder dergleichen)
regelwidriges Umklammern und Festhalten des Gegners, um einerseits Schläge zu verhindern bzw. nur solche aus kürzester Distanz und ohne Punch zuzulassen und/oder um andererseits eine kurze Atempause einlegen zu können
Deutsch­land:
besonders in den Medien: Bezeichnung für alle Angehörigen des deutschen Volkes und seiner Regierung
gängiger Name eines im Westen Mitteleuropas liegenden Landes und amtliche Kurzform (Staatsbezeichnung) der Bundesrepublik Deutschland
Dis­har­mo­nie:
Zusammenklang von Tönen, die nicht miteinander harmonieren
Zustand, in dem etwas nicht harmonisch ist
Ge­sin­del:
abwertend: heruntergekommene, kriminelle Menschen
Ge­wirr:
auf den ersten Eindruck hin undurchschaubares Durcheinander von irgendwelchen Dingen
Ge­zänk:
anhaltender Streit
Gezanke
Ginnungagap
Ha­der:
gehoben: lang andauernder, unterschwellig schwelender Streit
Hän­del:
gehoben: Streit, Streitigkeiten, wobei das Wort selbst impliziert, dass bei dem Streit Handgreiflichkeiten nicht gänzlich ausgeschlossen sind
Ka­nail­le:
kein Plural, veraltet: Menschenmenge aus heruntergekommenen oder zwielichtigen Personen
Schimpfwort, einen Menschen als Schurken bezeichnend
Knatsch:
Streit, Zank
Knies
Krach:
heftige, laute Auseinandersetzung
ohne Plural: sehr lautes, unangenehmes Geräusch; plötzliches, hartes, sehr lautes Geräusch
Kud­del­mud­del:
chaotischer, ungeordneter Zustand
Mob:
aufgewiegelte, aufrührerische Volksmenge
kriminelle Bande
Pack:
abwertend: heruntergekommene, (teils kriminelle) Menschen; Gesindel
Plebs:
das gemeine Volk im antiken Rom
Pö­bel:
abwertend: unterste Gesellschaftsschicht
randalierende, unkontrollierbare Menschenmenge
Que­re­le:
eine auf konkurrierenden Interessen oder Bestrebungen beruhende Auseinandersetzung
Reiberei
Strei­te­rei:
anhaltende Auseinandersetzung
Strei­tig­keit:
anhaltende Auseinandersetzung zwischen Personen oder Institutionen
Stunk
To­hu­wa­bo­hu:
wirres Durcheinander
um­gangs­sprach­lich:
sich auf die Umgangssprache beziehend, die Umgangssprache betreffend, in der Art und Weise der Umgangssprache
Un­an­nehm­lich­keit:
abstrakt: unangenehme Sache, Ärgernis
Un­ord­nung:
eine Situation, die sich durch das Fehlen von Ordnung auszeichnet
Wirr­nis:
geistiger Zustand der Orientierungslosigkeit
Situation, die unübersichtlich ist und deshalb eine Orientierung erheblich erschwert
Wirr­sal:
geistiger Zustand der Orientierungslosigkeit
Situation, die unübersichtlich ist und deshalb eine Orientierung erheblich erschwert
Zankerei
Zer­würf­nis:
Auseinandersetzung, Streitigkeit, die eine zwischenmenschliche oder eine diplomatische Beziehung zerrüttet
Zoff:
heftige Auseinandersetzung; durch Meinungsverschiedenheiten, Zwist hervorgerufene Gereiztheit oder Spannung; heftiger Unmut
Zeitpunkt, an dem etwas endet bzw. beendigt wird
Zwie­tracht:
Plural ungebräuchlich oder selten: andauernder Zustand des Streits aufgrund einer Uneinigkeit
Zwist:
andauernde Streitigkeit, Zerwürfnis
Zwis­tig­keit:
anhaltende Auseinandersetzung zwischen Personen oder Institutionen wegen Differenzen

Gegenteil von Zo­res (Antonyme)

Crème de la Crème
Ei­nig­keit:
die generelle Übereinstimmung oder die Übereinstimmung in einer bestimmten Frage
Ein­klang:
im Einklang mit etwas: Übereinstimmung, Harmonie; in einem Zustand, in dem sich zwei Dinge miteinander so vereinbaren lassen, dass sie nicht widersprüchlich sind
Musik: Zusammenklang zweier oder mehrerer Stimmen auf dem gleichen Ton oder im Oktavabstand
Ein­tracht:
ein Asteroid
gleiche Ansicht/Gesinnung
Eli­te:
kleine Gruppe, die eine sozial sehr hohe Stellung hat
Frie­den:
kein Plural: religiöse Erfüllung, Segen
kein Plural: Ruhe, beruhigende Stille
Har­mo­nie:
gute Übereinstimmung, vor allem zwischen Partnern
Musik: Wohlklang von Akkorden/Tönen
Ober­schicht:
eine Schicht, die sich über mindestens einer anderen Schicht befindet
oberste Schicht einer Bevölkerung, die über die höchsten Einkommen und/oder den höchsten Lebensstandard verfügt
Ord­nung:
aufgeräumter, organisierter Zustand
Synonym für Organisation
Schi­cke­ria:
oftmals abwertend: Kreis von Personen, die im Bereich der Mode und allgemein im öffentlichen Leben als tonangebende Vorbilder gelten und hier eine maßgebliche Rolle spielen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • chaos
    • confusion
    • mess
    • tangle
    • tsuris
    • rabble
    • scoundrel
  • Französisch:
    • chamaillerie (chamailleries)
    • ennui (ennuis)
    • raison (raisons)
    • confusion (weiblich)
    • ferdoche (weiblich)
    • contrariété (weiblich)
    • chiale (weiblich)
    • chicane (weiblich)
    • difficulté (weiblich)
    • formance (weiblich)
    • obstination (weiblich)
    • canaille (weiblich)
    • racaille (weiblich)
    • crasse (weiblich)
    • ratatouille (weiblich)
    • désordre (männlich)
    • fatras (männlich)
    • fouillis (männlich)
    • barda (männlich)
    • bardi-barda (männlich)
    • bibelot (männlich)
    • chiard (männlich)
    • embrelicotage (männlich)
    • fricot (männlich)
    • mélâillage (männlich)
    • méli-mélange (männlich)
    • train (männlich)
    • trouble (männlich)
  • Niederländisch:
    • wanorde
    • sores
    • wirwar (männlich)
    • schorem (sächlich)
  • Spanisch: confusión

Was reimt sich auf Zo­res?

Anagramme

  • Zorse

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Zo­res be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × O, 1 × R, 1 × S & 1 × Z

  • Vokale: 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × R, 1 × S, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem O mög­lich.

Das Alphagramm von Zo­res lautet: EORSZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Essen
  5. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Otto
  3. Richard
  4. Emil
  5. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Echo
  5. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

Zores

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Zo­res kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Film- & Serientitel

  • Zores (Fernsehfilm, 2006)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Zores. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452