Hader

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈhaːdɐ ]

Silbentrennung

Hader

Definition bzw. Bedeutung

Gehoben: lang andauernder, unterschwellig schwelender Streit.

Begriffsursprung

Im 14. Jahrhundert zuerst ostmitteldeutsch belegt. Die weitere Herkunft des Wortes ist unsicher; eventuell leitet sich das Wort von einer hypothetischen germanischen Wurzel *haÞu „Kampf“ ab. Die althochdeutsche Entsprechung hadu findet sich fast ausschließlich in Personennamen wie Hadubrand (vgl. auch den nhd. Namen Hedwig).

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Hader
Genitivdes Haders
Dativdem Hader
Akkusativden Hader

Anderes Wort für Ha­der (Synonyme)

Auseinandersetzung(en):
eingehende kritische Beschäftigung (mit etwas)
heftig und kontrovers geführtes Gespräch, mit Worten ausgetragener heftiger Streit
Clinch:
heftig ausgetragener (dauerhafter) Streit (oft in erregten Kontroversen, hitzigen Wortgefechten oder dergleichen)
regelwidriges Umklammern und Festhalten des Gegners, um einerseits Schläge zu verhindern bzw. nur solche aus kürzester Distanz und ohne Punch zuzulassen und/oder um andererseits eine kurze Atempause einlegen zu können
Differenzen (geh.)
Friktion (geh., bildungssprachlich):
Auftreten von Unstimmigkeiten oder Schwierigkeiten, die zu Konflikten führen können
das Auftreten von Koordinations- oder Transaktionshemmnissen
Geplänkel:
kleines Wortgefecht, Streit
Militär: kleines Gefecht neben, vor oder nach den Hauptkampfhandlungen
Gerangel:
anhaltendes, körperliches Rangeln
Auseinandersetzung um Einfluss, Posten
Hakelei
Hickhack (ugs.):
überflüssiger, entnervender Streit
Hin und Her (ugs., fig.)
Klinsch (ugs., regional)
Knatsch (ugs.):
Streit, Zank
Krach (ugs.):
heftige, laute Auseinandersetzung
ohne Plural: sehr lautes, unangenehmes Geräusch; plötzliches, hartes, sehr lautes Geräusch
Querelen (geh.)
Rangelei:
kleiner, harmloser Kampf, der nicht zum Ziel hat zu verletzen oder gar zu töten
Reibungen
Scharmützel:
ein kleines Gefecht am Rande eines Krieges, oder Handgemenge
Papiertüte
Streit (Hauptform):
heftig ausgetragene Kollision von Interessen oder Meinungen
Streiterei:
anhaltende Auseinandersetzung
Streitigkeit:
anhaltende Auseinandersetzung zwischen Personen oder Institutionen
Stunk (ugs.)
Unfrieden
Wickel (ugs., österr.):
(gegebenenfalls gewalttätiges) Problem (mit anderen Menschen)
ein oder mehrere zirkulär um den Körper oder einen Körperteil angelegte Tücher, die befeuchtet oder mit einer Substanz bestrichen sind
Zank:
Streit, Gespräche im Zwist
Zankerei (ugs.)
Zoff (ugs.):
heftige Auseinandersetzung; durch Meinungsverschiedenheiten, Zwist hervorgerufene Gereiztheit oder Spannung; heftiger Unmut
Zeitpunkt, an dem etwas endet bzw. beendigt wird
Zwist:
andauernde Streitigkeit, Zerwürfnis
Zwistigkeit:
anhaltende Auseinandersetzung zwischen Personen oder Institutionen wegen Differenzen
Bedenken:
meist Plural: aufgrund von Nachdenken entstandener Vorbehalt, Zweifel
ohne Plural: das Erwägen von etwas, das Nachdenken über etwas
Ungewissheit:
Unsicherheit hinsichtlich der Geltung oder Entwicklung von etwas
Unsicherheit:
ein gefährlicher Zustand
meistens Plural: mangelnde Kenntnis
Verunsicherung:
Zustand, bei welchem die Gewissheit über etwas verloren gegangen ist, bzw. Handlung/Vorgang, die Ursache für diesen Zustand sind
Zweifel:
inneres Schwanken; Unsicherheit in Bezug auf Vertrauen, Taten, Entscheidungen, Glauben oder Behauptungen bzw. Vermutung von Tatsachen
Zwiespalt:
meist Singular: innerer Konflikt mit sich selbst
meist Singular: Uneinigkeit, Konflikt unter Personen
Dissens (geh.):
unterschiedliche Auffassung, Meinung
Missstimmung (geh.)
Nichtübereinstimmung
Uneinigkeit:
keine Übereinstimmung in einer bestimmten Frage
Zwietracht:
Plural ungebräuchlich oder selten: andauernder Zustand des Streits aufgrund einer Uneinigkeit

Beispielsätze

  • Jahrelang lebten die ehemaligen Kontrahenten friedlich nebeneinander. Doch dann brach plötzlich der alte Hader wieder aus.

  • Dieser Hader ist schmutzig.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der größte Hader besteht mit der Hausverwaltung.

  • Er und Hader haben denselben natürlichen Feind.

  • Der Humor so trocken wie der Südhang bei Haders Elternhaus, die Dialoge minimalistisch, die Mimik präsent.

  • Auch viele Prominente von Mostdipf-Preisträgerin Adele Neuhauser bis Kabarettist Josef Hader unterstützen das Klimavolksbegehren.

  • Was wir von der Besetzung halten: Bill Hader ist in der Rolle des erwachsenen Richie perfekt.

  • Aber dann kommt Hader und sagt dir mit einem Hader-Grinsen, ein komischer Raum ist das, und alles wird gut.

  • Die Torhüterin verschätzte sich aber und Hader köpfte zur 1:0-Führung.

  • Als die Nachricht vom Lungenkrebs über ihn hereinbrach, arbeitete Dietl an einem Film mit dem österreichischen Humoristen Josef Hader.

  • Josef Hader, Roland Düringer, Tobias Moretti und Regisseur Wolfgang Murnberger werden anwesend sein.

  • Bereits kurz nach ihrer Geburt im Jahr 1916 hatte sich Jung von Dagnys Mutter, der Tänzerin Margot Hader, getrennt.

  • Ich finde, der Hader und Du würdet a geiles Tatort-Duo abgeben.

  • Viele kennen das würgende Lachen, das eine der Figuren in Haders Kabarett so ulkig macht.

  • Hader spielt Hader klingt nach einem Best-of-Programm.

  • Josef Hader ist aber nicht nur erfolgreicher Kabarettist, sondern auch ein anerkannter Schauspieler.

  • Und mit uns meint Hader die Demokratie.

  • Außerdem erläutert Hader die Vorteile des österreichischen Landlebens - samt Keller für den "längeren Familienanschluss".

  • Jürgen Hader, Loewe AG.

  • Wer keinen Platz mehr in der Waldorfschule gefunden hat, freue sich auf den Sommer: Da kommt Josef Hader wieder ins Theaterzelt nach Isny.

  • Hader muss weg? ist das Schwärzeste seit den Monty Pythons.

  • Gebildet ist Josef Hader ohne Zweifel, als seinen Lieblingsautor bezeichnet er den verdammt gescheiten Robert Musil.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ha­der?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Ha­der be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × D, 1 × E, 1 × H & 1 × R

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × H, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem A mög­lich.

Das Alphagramm von Ha­der lautet: ADEHR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Aachen
  3. Düssel­dorf
  4. Essen
  5. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Anton
  3. Dora
  4. Emil
  5. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Alfa
  3. Delta
  4. Echo
  5. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort.

Hader

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ha­der kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Hader. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Hader. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9190608. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. nw.de, 10.07.2023
  3. tagesspiegel.de, 21.01.2022
  4. noen.at, 08.09.2021
  5. nachrichten.at, 22.06.2020
  6. moviepilot.de, 10.09.2019
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  8. swr.de, 27.05.2017
  9. focus.de, 30.03.2015
  10. wien.orf.at, 03.03.2015
  11. zeit.de, 28.06.2014
  12. derstandard.at, 28.01.2014
  13. welt.de, 06.05.2013
  14. schwaebische.de, 11.10.2011
  15. br-online.de, 11.08.2010
  16. faz.net, 30.05.2010
  17. hbxtracking.sueddeutsche.de, 15.09.2008
  18. feedsportal.com, 06.11.2008
  19. derwestallgaeuer.de, 04.02.2007
  20. tageblatt.de, 11.04.2007
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  23. Rhein-Neckar Zeitung, 09.09.2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Tagesspiegel 1998
  26. TAZ 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995