Wut

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ vuːt ]

Silbentrennung

Wut

Definition bzw. Bedeutung

Starke Gemütserregung, ein Gefühl großen Ärgers, oft in Verbindung mit aggressivem Verhalten.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch wuot, althochdeutsch wuot (9. Jahrhundert), älter wuoten (8. Jahrhundert), Substantivierung zum germanischen Adjektiv *wōda- „besessen, erregt“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Wut
Genitivdie Wut
Dativder Wut
Akkusativdie Wut

Anderes Wort für Wut (Synonyme)

Ärger:
spontane, innere, emotionale Reaktion hochgradiger Unzufriedenheit auf eine Situation, eine Person oder eine Erinnerung, die der Verärgerte lieber anders gesehen hätte
umgangssprachlich: ein ärgerliches Erlebnis
Aggression:
feindliche Einstellung
Vorgehen gegen jemand oder etwas
Aufgebrachtheit
Aufgebrachtsein
Aufgeregtheit
Aufregung:
Gefühl der Anspannung und Unruhe
verwirrendes, chaotisches Durcheinander
Aufruhr:
gehoben; ohne Plural: heftige Gefühls- und Gemütsbewegung
gehoben; ohne Plural; im übertragenen Sinne zu : heftige Bewegung von Naturgewalten
böses Blut (ugs.)
Brast (veraltend):
überflüssiges Beiwerk
Echauffiertheit
Echauffierung
Empörtheit
Empörung (Hauptform):
Auflehnung gegen bestehende (Hierarchie-)Verhältnisse
stark emotionale Verärgerung über etwas
Entrüstung:
Plural ungebräuchlich: Gefühl der Beleidigung in seinem sittlichen Empfinden
Erbitterung:
Eigenschaft/Zustand, über etwas erbittert zu sein, einen Sachverhalt emotional heftig abzulehnen
Erbostheit
Erzürntheit
Feindseligkeit:
bewaffnete Aktion gegen jemanden oder etwas
Gefühl der Feindschaft
Furor:
Wildheit, Raserei
Gefrett (ugs., süddt., österr.):
Tätigkeit, die viel Mühe bereitet, aber am Ende doch irgendwie zum erwünschten Ergebnis führt
Gereiztheit:
Zustand nervlich angespannter Stimmung
Gfrett (ugs., süddt., österr.):
Tätigkeit, die viel Mühe bereitet, aber am Ende doch irgendwie zum erwünschten Ergebnis führt
Grimm:
intensives Gefühl des Zornes
Groll:
gehoben: lang anhaltender, aber stiller Zorn, versteckter Hass, verborgene Feindschaft
veraltet: plötzlich aufwallender und hervorbrechender Zorn
heiliger Zorn
Indignation:
Gefühl der Entrüstung, des Unwillen
Ingrimm (veraltend):
veraltet, gehoben: starker Groll oder Zorn
Jähzorn:
plötzlich aufwallender, heftiger Zorn als Reaktion auf ein bestimmtes Vorkommnis
Missmut:
Stimmung, die von schlechter Laune geprägt ist
Rage:
unkontrollierte Aufregung
Raserei:
extrem schnelles Fahren
wildes Verhalten ohne Selbstkontrolle
Scheißwut (derb)
Stinkwut
Tobsucht:
psychische Störung, die sich in übermäßigem Zorn äußert
Unmut:
negative Einstellung zu etwas
Verärgerung
Wüterei
Wut im Bauch
Zorn:
starkes und heftiges Gefühl, das negativ gegen etwas oder jemanden gerichtet ist, weil etwas als nicht richtig empfunden wird oder nicht den eigenen Wünschen entspricht

Gegenteil von Wut (Antonyme)

Freund­lich­keit:
Liebenswürdigkeit, wohlwollende Geneigtheit
Ru­he:
Abwesenheit von Ablenkung, Störung, Geräusch und Bewegung; (fast völlige) Stille und Bewegungslosigkeit
durch keinen Kampf, keinen Streit oder keinen Unfriede gekennzeichneter Zustand
Sanft­mut:
ausgeglichene, ruhige, geduldige und wohlwollende Gesinnung, die einen Menschen selbst bei Kränkungen nicht in Zorn geraten lässt, sondern ein besonnenes Verhalten hervorbringt, das die Mitmenschen positiv beeinflusst

Redensarten & Redewendungen

  • vor Wut platzen
  • in blinder Wut
  • rot vor Wut sein
  • blass vor Wut sein
  • weiß vor Wut sein
  • vor Wut schreien
  • ohnmächtige Wut
  • schäumen vor Wut
  • vor Wut kochen

Beispielsätze

  • Voller Wut schrie sie ihn an.

  • Er bebte vor Wut.

  • Ziri kann Rimas Wut nachvollziehen.

  • Er geriet außer sich vor Wut, als er die Bemerkung hörte.

  • Ich weiß nicht, ob ich jetzt Wut oder Traurigkeit verspüre.

  • Tom war außer sich vor Wut.

  • Jedesmal, wenn sie einen Freier wieder zur Tür begleitet hatte, stillte sie ihre Wut und ihren Hass damit, dass sie ihre Stieftochter schlug.

  • In Zeiten der Not und des Missgeschicks ist es immer am besten, möglichst aktiv zu sein und die eigene Wut und Energie in etwas Positiveres hineinzupowern.

  • Als die Königin den richtigen Namen des Männleins nannte, zerriss sich dieses vor lauter Wut selbst.

  • Sie versuchten, nicht in Wut zu geraten.

  • Tom konnte seine Wut nicht mehr kontrollieren.

  • Er ist außer sich vor Wut.

  • Frauen sind gefährlich, wenn die Wut sie packt.

  • Meine Wut richtet sich nicht gegen dich.

  • Er gerät beim leisesten Widerspruch in Wut.

  • Dem notorischen Zyniker steigt die Wut im Bauch zu Kopf.

  • Als Maria ihn voller Häme auslachte, packte Tom die Wut.

  • Er war grün vor Wut.

  • Tom bebte vor Wut, als Maria statt seiner befördert wurde.

  • Ich schäume vor Wut, wenn jemand seinen Namen erwähnt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber was ist Wut eigentlich?

  • Aber er tut es im Alter mit weniger Wut, ist zärtlicher geworden.

  • Also suchen wir eine Quelle für unsere Wut und beschuldigen diese Person.

  • Abscheu, Entsetzen und Wut sind die ersten Reaktionen auf die Taten, die in Münster ans Licht kommen.

  • Aber auch da herrscht eine große Wut.

  • Aber es ist dann gar nicht Wut auf diese Personen, die ich verspüre.

  • Aber das heißt noch lange nicht, dass wir Angst und Wut einfach beiseite schieben sollten.

  • Ach, und Trumps Kommentar dazu: Da ist einfach so viel Wut, die Leute tun das aus Liebe zu ihrem Land.

  • Aktuelle Beiträge aus dem Medien-Ressort Simicska war außer sich vor Wut.

  • Aber die Wut wächst, weil der mexikanische Staat erneut sein Unvermögen beweist, selbst schwerste Verbrechen aufzuklären.

  • Aber niemand anders hat dich auf deine Wut angesprochen, Timo.

  • Geht aber in Ordnung: Kein Witz lenkt hier von der Wut ab.

  • All das produziert mehr Wut – und das ist gut.

  • Christoph Homberger springt auf, greift sich das Mikrofon und redet sich die Wut vom Leib.

  • Denn ihnen fehlt der Mut zur Wut - das oberste Gebot heißt Pragmatismus.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Arabisch: حنق
  • Bulgarisch: яд (männlich)
  • Englisch:
    • anger
    • fury
    • wrath
    • rage
  • Esperanto: kolero
  • Estnisch: raev
  • Französisch:
    • colère (weiblich)
    • fureur (weiblich)
    • furie (weiblich)
    • rage (weiblich)
  • Friaulisch:
    • fote (weiblich)
    • rabie (weiblich)
    • smare (weiblich)
    • stice (weiblich)
    • colare (weiblich)
    • ire (weiblich)
  • Georgisch: მრისხანება (mriskhaneba)
  • Hausa: fushi (männlich)
  • Ido: furio
  • Italienisch:
    • furia (weiblich)
    • ira (weiblich)
    • rabbia (weiblich)
    • stizza (weiblich)
    • collera (weiblich)
    • furore (männlich)
  • Katalanisch:
    • ira
    • còlera
    • fúria
  • Neugriechisch:
    • οργή (orgí) (weiblich)
    • θυμός (thymós) (männlich)
  • Norwegisch: raseri (sächlich)
  • Polnisch:
    • wściekłość (weiblich)
    • złość (weiblich)
  • Portugiesisch:
    • fúria
    • raiva (weiblich)
  • Rätoromanisch:
    • ravgia (weiblich)
    • furia (weiblich)
    • gritta (weiblich)
    • fel (männlich)
  • Rumänisch: furie (weiblich)
  • Russisch:
    • ярость (weiblich)
    • гнев (männlich)
    • бешенство (sächlich)
  • Schwedisch:
    • ilska
    • vrede
  • Slowakisch: zúrivosť (weiblich)
  • Spanisch:
    • rabia (weiblich)
    • cólera (männlich)
    • coraje (männlich)
    • furor (männlich)
  • Tschechisch:
    • zuřivost (weiblich)
    • zběsilost (weiblich)
    • vztek (männlich)
  • Ukrainisch:
    • лють (weiblich)
    • гнів (männlich)
  • Ungarisch:
    • düh
    • őrjöngés

Was reimt sich auf Wut?

Wortaufbau

Das Isogramm Wut be­steht aus drei Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × T, 1 × U & 1 × W

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 1 × T, 1 × W

Das Alphagramm von Wut lautet: TUW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Unna
  3. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Ulrich
  3. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Uni­form
  3. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 5 Punkte für das Wort.

Wut

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wut ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aus­flip­pen:
starke Gefühle der Wut unkontrolliert und übermäßig ausleben
Gei­fer:
figurativ: in bösen Worten ausgedrückte Wut
ver­flu­chen:
jemanden oder etwas verdammen, voller Wut ablehnen
Volks­wut:
Wut, die sehr viele im Volk gemeinsam verspüren
Volks­zorn:
der Zorn eines ganzen Volkes, kollektive Wut
wü­tig:
sich in einem Zustand der Wut befindend, einen erregten Gemütszustand habend
Wut­aus­bruch:
plötzliche, oft heftige Entladung von Wut
wut­ent­brannt:
äußerst wütend, mit sehr viel Wut
wut­schnau­bend:
äußerst wütend, mit sehr viel Wut, Zorn
Wut­schrei:
Schrei, ausgelöst durch Wut

Buchtitel

  • Anna und die Wut Christine Nöstlinger, Christiana Nöstlinger | ISBN: 978-3-73736-067-8
  • Conni-Bilderbuch-Sammelband: Meine Freundin Conni: Kummer und Wut, Angst und Mut – Connis Gefühle sind richtig und gut Liane Schneider | ISBN: 978-3-55152-145-3
  • Der Geruch von Wut Gabriele Clima | ISBN: 978-3-44627-422-8
  • Der große Gefühle-Check: Freude, Wut, Traurigkeit Gregor Eisenbeiß | ISBN: 978-3-57017-855-3
  • Der kleine Ärger und die große Wut Udo Baer, Gabriele Frick-Baer | ISBN: 978-3-40785-882-5
  • Die Schutzbefohlenen. Wut. Unseres Elfriede Jelinek | ISBN: 978-3-49803-242-5
  • Die Stunde der Wut Horst Eckert | ISBN: 978-3-45344-103-3
  • Die Wut, die bleibt Mareike Fallwickl | ISBN: 978-3-49800-296-1
  • Ein Ort namens Wut Amani Abuzahra | ISBN: 978-3-21801-370-3
  • Geballte Wut Petra Ivanov | ISBN: 978-3-29320-701-1
  • Goldene Wut Jennifer L. Armentrout | ISBN: 978-3-36500-474-6
  • Grazer Wut Robert Preis | ISBN: 978-3-74080-204-2
  • Hass, Wut, Gewalt und Narzissmus Otto F. Kernberg | ISBN: 978-3-17029-723-4
  • Heidelberger Wut Wolfgang Burger | ISBN: 978-3-49224-786-3
  • Herzen aus Wut Mark Roderick | ISBN: 978-3-59670-235-0

Film- & Serientitel

  • Blinde Wut – Kampf gegen das System (Film, 2017)
  • Chemnitz Triggert – Zwischen Angst, Wut und Widerstand (Doku, 2022)
  • Der Kommissar und die Wut (Fernsehfilm, 2020)
  • Die große Wut des Philipp Hotz (Fernsehfilm, 1965)
  • Die große Wut. Deutschdeutsche Erinnerungen an 1968 (Doku, 1998)
  • Die Kölner Silvesternacht – Zwischen Wut und Willkommen (Dokuserie, 2021)
  • Die Wut in mir (Kurzfilm, 2021)
  • Ein Mann in Wut (Film, 1979)
  • Eiskalte Wut (Fernsehfilm, 1995)
  • Gelbe Wut (Doku, 2019)
  • Good Enough Parents: Liebe, Wut & Milchzähne – Was in uns Eltern wirkt (Doku, 2023)
  • John Q. – Verzweifelte Wut (Film, 2002)
  • Larry Kramer: Liebe und Wut (Doku, 2015)
  • Marga Engel kocht vor Wut (Fernsehfilm, 2003)
  • Rabia – Stille Wut (Film, 2009)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Wut. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Wut. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12152500, 11945414, 11494720, 11363856, 10492076, 10283850, 10167270, 9589490, 8859820, 8809444, 8730160, 8346526, 6620506, 6018586, 5565494, 5256776, 5026824, 4202310 & 3968694. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. spiegel.de, 16.05.2023
  3. donaukurier.de, 24.10.2022
  4. islamische-zeitung.de, 28.04.2021
  5. tagesspiegel.de, 07.06.2020
  6. taz.de, 05.08.2019
  7. aargauerzeitung.ch, 19.02.2018
  8. zeit.de, 17.03.2017
  9. swp.de, 12.03.2016
  10. tagesspiegel.feedsportal.com, 09.02.2015
  11. tagesschau.de, 31.10.2014
  12. laut.de, 26.11.2013
  13. spiegel.de, 26.08.2012
  14. welt.de, 23.05.2011
  15. bernerzeitung.ch, 03.02.2010
  16. rssfeed.sueddeutsche.de, 16.10.2009
  17. net-tribune.de, 21.10.2008
  18. israelnetz.de, 23.04.2007
  19. ngz-online.de, 30.04.2006
  20. abendblatt.de, 01.03.2005
  21. abendblatt.de, 02.09.2004
  22. archiv.tagesspiegel.de, 08.12.2003
  23. sueddeutsche.de, 16.09.2002
  24. bz, 18.09.2001
  25. BILD 2000
  26. BILD 1998
  27. BILD 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995