Sack

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ zak ]

Silbentrennung

Einzahl:Sack
Mehrzahl:cke

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch sac, althochdeutsch sac, belegt seit der Zeit um 800. Das Wort ist semitischen Ursprungs (hebräisch śaq, „Stoff aus Haar, Sack“; Herkunft wahrscheinlich assyrisch šakku „Sack, Büßergewand“) und gelangte über griechisch σάκκος für „grober Stoff aus Ziegenhaar“ und lateinisch saccus nach Europa. Das gotische sakkus bzw. althochdeutsche sac bedeutete „Bußgewand aus grobem Stoff“.

Verkleinerungsformen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Sackdie Säcke
Genitivdes Sackes/​Sacksder Säcke
Dativdem Sack/​Sackeden Säcken
Akkusativden Sackdie Säcke

Anderes Wort für Sack (Synonyme)

Beutel:
elastischer Behälter, in den man etwas hineinpacken kann
Geldbeutel
Gugg (ugs., schwäbisch)
Sackerl (süddt., österr.):
Beutel, welcher meist aus Plastik gefertigt ist, aber auch aus Papier oder Stoff bestehen kann
Tragetasche:
Tasche, in welche Gegenstände gelegt und mit ihr getragen werden können
Tüte:
Haschischzigarette
nicht genau definierte Mengeneinheit
Affenarsch (derb):
umgangssprachlich, grob, pejorativ: ein Mensch mit inakzeptablem Verhalten
umgangssprachlich, grob: das Gesäß eines Affen (häufig auffällig rot)
Arschloch (derb):
vulgär: After
vulgär: Schimpfwort
Drecksack (derb):
derb, abwertend: Mensch, der von anderen als widerlich oder gemein wahrgenommen wird
veraltet, nur im Plural: Früchte des Speierlings
Dreckskerl (ugs.):
widerlicher, hinterhältiger Mann
Flachwichser (derb):
vulgär, beleidigend: eine unangenehme männliche Person
Hackfresse (derb):
derb, umgangssprachlich: hässliches Gesicht, hässliche Visage
Hund (derb):
ein Förderwagen (meist auf Gleisen)
ein Kartenspiel, welches vor allem in Schlesien verbreitet, stark mit dem polnischen Kartenspiel Turak verwandt und im deutschsprachigen Raum nicht sehr bekannt ist
Hundesohn
Hurensohn (derb):
männlicher Nachkomme einer Prostituierten; uneheliches Kind
Kackbratze (derb):
umgangssprachlich, derb, abwertend, Schimpfwort: eine unattraktive Person, meist eine Frau, beschreibt aber auch ein Kind oder einen Mann
Kackstiefel (derb)
Mistschwein (derb)
Sackgesicht (derb):
Person mit einem unansehnlichen Gesicht
Saubeutel (vulg.)
Sauhund (derb):
abwertend, aber oft auch mit einem anerkennenden Unterton: hinterhältiger Mensch
Jagdhund für die Wildschweinjagd
Sausack (derb)
Scheißkerl (derb):
widerlicher, erbärmlicher Mann
Schwein (derb):
(meist in Verbindung mit haben und ohne Artikel) Glück; positiver Situationszufall (siehe auch Redewendung: Schwein haben)
kurz und synonym für: Schweinefleisch, Schweinernes
Schweinehund (derb):
in Formulierungen wie „innerer Schweinehund“: einer Person innewohnender Antrieb, der diese Person dazu drängt, sich nicht richtig zu verhalten
Schimpfwort: abwertende Bezeichnung einer Person, vielfach mit der Konnotation, sie verhalte sich nicht regelgerecht
Stück Scheiße (vulg.)
Wichser (vulg.):
männliche Person
männliche Person, welche masturbiert
Hodensack:
sackartige Hülle aus Haut und Muskeln, die die Keimdrüsen männlicher Säugetiere enthält
Scrotum
Skrotum:
männliches Geschlechtsorgan, ein Haut- und Muskelsack bei männlichen Säugetieren, welcher die Hoden, Nebenhoden, den Anfang des Samenleiters und das Ende des Samenstrangs enthält
Eier (ugs.)
Familienjuwelen (ugs.)
Hoden:
männliche Keimdrüse
Klöten (derb):
norddeutsch, derb, Anatomie: männliche Keimdrüsen
Testikel (fachspr.):
männliche Keimdrüse
Behälter:
Container
Gefäß mit einem hinreichenden Innenvolumen zum Aufbewahren oder Transportieren fester, flüssiger oder gasförmiger Stoffe, das verschlossen werden kann
Tasche:
Aufbewahrungsort von Gegenständen in der Kleidung, auf- oder eingenäht
tragbares Behältnis mit Griff, Trage- oder Umhängeriemen zum Transport von Gegenständen

Sinnverwandte Wörter

Kerl:
eine (meistens männliche) Person (Dieser Begriff kann sowohl eine positive als auch eine negative Konnotation tragen je nach Eigenschaft der Männlichkeit, die angesprochen wird.)
Lu­latsch:
umgangssprachlich, salopp: jemand, der groß gewachsen und schlaksig ist; ein großer Kerl
Lumich
Manns­bild:
Mann, von dem man sich eine bestimmte Vorstellung (von Männlichkeit) gemacht hat
Typ:
Grundform/Muster einander ähnlicher individueller Gegenstände
Menge von Gegenständen mit spezifischen Eigenschaften

Redensarten & Redewendungen

  • den Sack schlagen und den Esel meinen
  • den Sack zumachen
  • die Katze aus dem Sack lassen
  • die Katze im Sack kaufen
  • etwas im Sack haben
  • habt ihr zu Hause Säcke an den Türen
  • in Sack und Asche gehen
  • jemanden im Sack haben
  • jemanden in den Sack stecken
  • mit Sack und Pack
  • etwas ist so wichtig, wie wenn ein Sack Reis in China umfällt
  • etwas ist so wichtig, wie wenn kein Sack Reis in China umfällt
  • jemandem den Sack abbinden
  • jemandem geht das Messer im Sack auf

Beispielsätze

  • Aus seinem Sack kramte der Junge seine Schätze hervor: Steine, getrocknete Frösche, verklebte Bonbons und andere appetitliche Sachen.

  • Er kratzt sich am Sack.

  • Sie hat immer einen ganzen Sack voll Ausreden parat.

  • Der Hausmeister ist vielleicht ein blöder Sack.

  • Ich habe noch einen Sack Kartoffeln übrig.

  • Sie haben den Sack nicht weggeworfen.

  • Sie schleppten alles in großen Säcken.

  • Tom hat die Sonne in einen Sack gesteckt.

  • Tom speichert die Wärme für den Winter in Säcken.

  • Es ist schwer, die Katze wieder in den Sack zu bekommen, wenn man sie erst einmal herausgelassen hat.

  • Der Weihnachtsmann bringt alle Geschenke mit einem Sack.

  • Tom hat die Politiker in einen Sack gepackt und diesen in den Fluss geschmissen.

  • Hör auf zu meckern, alter Sack!

  • Pass bloß auf, dass du die Katze nicht aus dem Sack lässt.

  • Ein Verstand, der die Füße in einem Sack von Vorurteilen stecken hat, der kann nicht nach dem Ziel laufen.

  • Tom ging mit Sack und Pack ins Ausland.

  • Tom fragte Maria, wohin er den Sack mit Hundefutter stellen sollte.

  • Kaffee ist nur schädlich, wenn Ihnen ein ganzer Sack aus dem fünften Stock auf den Kopf fällt.

  • Eine Lanze passt nicht in den Sack.

  • Der Starke schiebt den Schwachen in den Sack.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Also werden dann jetzt die Jung-Darsteller im Alter von 20-22 Jahren junge Teenanger spielen müssen die noch kein Haar am Sack haben.

  • Ansonsten ist es eine scheinheilige Show um Querulantenwahn auszuleben und anderen auf den sprichwörtlichen Sack zu gehen.

  • Auf dem Marktplatz wurden große Stapel mit leeren Säcken angeliefert.

  • Auch Zugezogene, die den Karton nicht richtig bündeln oder Abfallsünder, die keine Säcke der Gemeinde verwenden.

  • Allein in der ersten Stunde füllten sie 13 große Säcke.

  • Auch die Vitalität der Jungspunde ist um einiges besser als die der alten Säcke.

  • Aber es ist unübersehbar, dass mit solchen Floskeln der Sack geschlagen, aber der Esel gemeint ist.

  • Aber klar, BKA oder BND, VS etc., die kommen vorbei, Sack über den Kopf und rein in den SUV oder Bus/Transit.

  • Aber nix da, eher Kanye West: keine Haare am Sack aber nen..

  • Als Baumaterial werden unter anderem Autoreifen, Holzstücke und mit Sand gefüllte Säcke genutzt.

  • Lisicki serviert druckvoll und hat den Punkt eigentlich schon im Sack.

  • Nachfrageseitig wird derweil nur mit einer Steigerung um 3 Mio. auf 142 Mio. Säcke gerechnet.

  • Aber Autos sind irgendwie so unhandlich, wenn man abhauen muß und auch unpraktisch, wenn man damit nur nen Sack Kartoffeln zahlen will.

  • In Sack und Tüten war dieser Release-Termin bislang aber nicht.

  • "Wenn wir den Hopfen so in den Sack bringen, wie er jetzt aussieht, wird’s eine 1a-Qualität werden", meinte Jürgen Weishaupt.

Häufige Wortkombinationen

  • blauer/gelber Sack
  • fauler Sack, alter Sack, blöder Sack
  • sich am Sack kratzen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Sack?

Wortaufbau

Das Isogramm Sack be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × C, 1 × K & 1 × S

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × K, 1 × S

Das Alphagramm von Sack lautet: ACKS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Aachen
  3. Chem­nitz
  4. Köln

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Anton
  3. Cäsar
  4. Kauf­mann

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Alfa
  3. Char­lie
  4. Kilo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort Sack (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für Sä­cke (Plural).

Sack

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Sack kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Fut­ter­sack:
Sack, aus dem Tiere ihr Futter fressen können
Lein­wand­sack:
Sack, hergestellt aus Leinwand
Mehl­sack:
Sack zum Transport und zur Aufbewahrung von Mehl
Post­sack:
Sack zum Transport von Postsendungen
Sack­hüp­fen:
Wettspiel, bei dem man sich mit den Füßen in einem Sack springend fortbewegen muss, wobei derjenige gewinnt, der als Erster im Ziel ankommt
Säck­chen:
kleiner Sack im Sinne von Behälter
Sä­ckel:
mitteldeutsch: kleiner Sack, Tasche, Beutel, insbesondere: Geldbeutel, Geldbörse, Hosentasche
Säckelkraut
sä­cken:
in einen Sack stecken und ertränken
schif­ten:
Material (Stämme, Säcke, alles was länglich ist) stapeln, jede Lage um 90° verdreht zu der darunter liegenden Lage; auf diese Weise entsteht ein stabilerer Stapel
Stroh­sack:
Sack, der mit Stroh gefüllt ist (als einfache Schlafunterlage)

Buchtitel

  • Die Katze im Sack verkaufen Bernhard Kuntz | ISBN: 978-3-94196-566-9
  • Ein Sack voll Murmeln Joseph Joffo | ISBN: 978-3-54829-026-3
  • Gärtnern in Box und Sack Dorothea Baumjohann | ISBN: 978-3-83541-746-5
  • Kannst du mal einen Sack Flöhe hüten? Annette Langen | ISBN: 978-3-96129-385-8
  • Warum es uns kümmern sollte, wenn in China ein Sack Reis umfällt Malte Rubach | ISBN: 978-3-77763-414-2

Film- & Serientitel

  • Das kleine Arschloch und der alte Sack – Sterben ist Scheiße (Film, 2006)
  • Die Abenteuer der vier Strolche – Die Katze im Sack (Film, 1994)
  • Die Katze ist im Sack – Ein Interview mit Tom Bower (Doku, 2016)
  • Ein Sack Reis (Film, 1996)
  • Ein Sack voll Geld (Fernsehfilm, 2002)
  • Ein Sack voll Murmeln (Film, 1975)
  • Fett weg für faule Säcke (Doku, 2004)
  • Fitness für faule Säcke (Doku, 2004)
  • John Mulaney & The Sack Lunch Bunch (Fernsehfilm, 2019)
  • Katze im Sack (Film, 2005)
  • Knüppel aus dem Sack (Film, 1956)
  • Mit Sack und Pack (TV-Serie, 2001)
  • Oliver Sacks – Sein Leben (Doku, 2019)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Sack. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Sack. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12029216, 11745426, 11414346, 11141444, 11113564, 10915520, 10879394, 10754134, 10100400, 8655834, 7051690, 6812870, 6332026, 5366610 & 3555554. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
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  2. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  3. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
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  8. tagesspiegel.de, 13.09.2019
  9. qpress.de, 09.01.2018
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  24. lvz.de, 06.11.2003
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  27. Berliner Zeitung 2000
  28. Berliner Zeitung 1998
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  30. Die Zeit 1996
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