Arschloch

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʁʃˌlɔx ]

Silbentrennung

Einzahl:Arschloch
Mehrzahl:Arschcher

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

  • Determinativkompositum aus Arsch und Loch

  • Mittelhochdeutsch arsloch, althochdeutsch arsloh, belegt seit dem 11. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Arschlochdie Arschlöcher
Genitivdes Arschloches/​Arschlochsder Arschlöcher
Dativdem Arschloch/​Arschlocheden Arschlöchern
Akkusativdas Arschlochdie Arschlöcher

Anderes Wort für Arsch­loch (Synonyme)

After:
Austrittsöffnung des Darms, durch welche der Kot den Darm verlässt
Anus (fachspr.):
Austrittsöffnung des Darmes
Darmausgang:
Ende des Mastdarms
Rosette (ugs.):
Architektur
Botanik: sternförmig angeordnete Blätter bei einer Pflanze
Weidloch (fachspr., Jägersprache)
Affenarsch (derb):
umgangssprachlich, grob, pejorativ: ein Mensch mit inakzeptablem Verhalten
umgangssprachlich, grob: das Gesäß eines Affen (häufig auffällig rot)
Drecksack (derb):
derb, abwertend: Mensch, der von anderen als widerlich oder gemein wahrgenommen wird
veraltet, nur im Plural: Früchte des Speierlings
Dreckskerl (ugs.):
widerlicher, hinterhältiger Mann
Flachwichser (derb):
vulgär, beleidigend: eine unangenehme männliche Person
Hackfresse (derb):
derb, umgangssprachlich: hässliches Gesicht, hässliche Visage
Hund (derb):
ein Förderwagen (meist auf Gleisen)
ein Kartenspiel, welches vor allem in Schlesien verbreitet, stark mit dem polnischen Kartenspiel Turak verwandt und im deutschsprachigen Raum nicht sehr bekannt ist
Hundesohn
Hurensohn (derb):
männlicher Nachkomme einer Prostituierten; uneheliches Kind
Kackbratze (derb):
umgangssprachlich, derb, abwertend, Schimpfwort: eine unattraktive Person, meist eine Frau, beschreibt aber auch ein Kind oder einen Mann
Kackstiefel (derb)
Mistschwein (derb)
Sack (derb):
das Skrotum, der Hodensack
Mann, Mensch, Kerl
Sackgesicht (derb):
Person mit einem unansehnlichen Gesicht
Saubeutel (vulg.)
Sauhund (derb):
abwertend, aber oft auch mit einem anerkennenden Unterton: hinterhältiger Mensch
Jagdhund für die Wildschweinjagd
Sausack (derb)
Scheißkerl (derb):
widerlicher, erbärmlicher Mann
Schwein (derb):
(meist in Verbindung mit haben und ohne Artikel) Glück; positiver Situationszufall (siehe auch Redewendung: Schwein haben)
kurz und synonym für: Schweinefleisch, Schweinernes
Schweinehund (derb):
in Formulierungen wie „innerer Schweinehund“: einer Person innewohnender Antrieb, der diese Person dazu drängt, sich nicht richtig zu verhalten
Schimpfwort: abwertende Bezeichnung einer Person, vielfach mit der Konnotation, sie verhalte sich nicht regelgerecht
Stück Scheiße (vulg.)
Wichser (vulg.):
männliche Person
männliche Person, welche masturbiert
Arschgesicht (vulg.):
derb, vulgär, abwertend: unsympathische Person
Pfeifenwichser (vulg.)
Arsch (derb):
Schimpfwort, Beleidigung: Trottel
umgangssprachlich, vulgär: für Hinterteil, Po, Gesäß
Mistkerl (ugs., Hauptform):
Schimpfwort: gemeiner, verachtenswerter Mann

Weitere mögliche Alternativen für Arsch­loch

Arschgeige:
jemand, auf den man ärgerlich ist
Bastard:
durch Rassen- oder Artenkreuzung entstandenes Tier oder entstandene Pflanze
Schimpfwort: Hund ohne Stammbaum, Promenadenmischung
Idiot:
ein an Idiotie leidenden Mensch
ein vermeintlich dummer, wenig intelligenter, unwissender Mensch

Beispielsätze

  • Nimm deine beschissenen Hände von mir, du Arschloch!

  • Sei nicht so ein Arschloch!

  • Die NATO, die WHO und solche dreibuchstabige Miste dienen den Interessen der steinreichen Arschlöcher.

  • So viele Arschlöcher fliegen mit ihrem Privatflugzeug hin und her, und ich soll Käfer essen, damit ich die Erde rette.

  • Verpiss dich, Arschloch!

  • Putin ist ein Arschloch!

  • Wenn Sie das tun, sind Sie wirklich ein Arschloch.

  • Huste mich nicht an, du Arschloch!

  • Tom Arschloch Schmidt ist ins Büro gekommen, und hat mich und Maria gefeuert.

  • Dein Hund ist ein haariges kleines egoistisches Arschloch.

  • Arschloch!

  • Tom ist ein egoistisches Arschloch.

  • Warst du schon immer so ein Arschloch?

  • Ich möchte einen Mann, kein unreifes Arschloch, das nicht weiß, was es im Leben will.

  • Das Arschloch ist, wodurch die Kacke austritt.

  • Vielleicht bin ich ein Arschloch.

  • Vielleicht bin ich ja ein Arschloch.

  • So einem Arschloch wie ihm sollte man einen Sack überstülpen und ihn um die Ecke bringen.

  • Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch!

  • Bitte verzeihen Sie mir, ich vermute, dass Sie das größte Arschloch sind, das man sich vorstellen kann.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Hier könnte ich mich ja auch unter mehreren Namen bewegen und mir selbst immer beipflichten, wenn ich ein Arschloch wäre.

  • Als Fischer sagte: „Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie Sind ein Arschloch

  • "Aus dem Weg, du alter Depp", habe der Angeklagte geschrien, "aus dem Weg, du altes Arschloch."

  • Auf dem Weg in die Umkleidekabine gab der Spanier wüste Beleidigungen ("Arschloch!

  • Ein Arschloch zu sein ist eben kein Verbrechen.

  • Den Sohn missachtete er, es seien öfter Begriffe wie „Arschloch“ gefallen, doch sei ihr Mann nie gewalttätig geworden.

  • Bislang galt bei Autonomen der Spruch »Kameramann Arschloch«.

  • Auch Patienten können Arschlöcher sein Umgekehrt wird nichts verharmlost.

  • Christl, chill mal: Christina Aguilera hat Micky Maus als Arschloch beschimpft, jetzt macht ihr Aggro-Ausflug Schlagzeilen.

  • Das Risiko, als Arschloch gesehen zu werden, ging er ein.

  • Aber vielleicht halten sie dich auch für ein komplettes Arschloch.

  • Es gibt nämlich Menschen (und das sind nicht die besten), die ihn für ein ausgemachtes Arschloch halten.

  • ";Verdammt noch mal, was für ein Arschloch", platzt es aus ihm heraus.

  • Boris Yellnikoff ist ein Naturwissenschaftler, der sich selber für ein Genie hält und zugleich ein ziemliches Arschloch.

  • Da müsse man sich schon fragen, macht er das, weil er Türke ist oder weil er ein Arschloch ist.

Häufige Wortkombinationen

  • du Arschloch, verdammtes Arschloch, verfluchtes Arschloch

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Arabisch: بوش
  • Bosnisch: шупак (šupak) (männlich)
  • Chinesisch: 屁眼 (pìyǎn)
  • Dänisch: røvhul
  • Englisch:
    • asshole
    • arsehole
  • Finnisch: persereikä
  • Französisch: trou du cul (männlich)
  • Isländisch: rassgat (sächlich)
  • Italienisch:
    • orificio anale (männlich)
    • buco del culo (männlich)
  • Japanisch: ケツ (ketsu)
  • Katalanisch:
    • forat del cul (männlich)
    • ull del cul (männlich)
  • Koreanisch:
    • 똥구멍
    • 항문
  • Kroatisch: šupak (männlich)
  • Latein: culus (männlich)
  • Luxemburgisch: Aaschlach (sächlich)
  • Maltesisch: toqba tat-tint (weiblich)
  • Niederdeutsch:
    • Arschloch
    • Gatlok (sächlich)
  • Niederländisch:
    • kontgat
    • reet
  • Norwegisch:
    • drittsekk (männlich)
    • rasshøl (sächlich)
    • rævhøl (sächlich)
  • Portugiesisch:
    • buraco do cu (männlich)
    • olho do cu (männlich)
    • cu (männlich)
  • Russisch: засранец
  • Schwedisch:
    • arselhål
    • rövhål
  • Serbisch:
    • чмар (čmar) (männlich)
    • шупак (šupak) (männlich)
  • Spanisch: ojo del culo (männlich)
  • Ungarisch: seggfej

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Arsch­loch be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × C, 2 × H, 1 × A, 1 × L, 1 × O, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 1 × A, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × C, 2 × H, 1 × L, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten H mög­lich. Im Plu­ral Arsch­lö­cher zu­dem nach dem Ö.

Das Alphagramm von Arsch­loch lautet: ACCHHLORS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ros­tock
  3. Salz­wedel
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Leip­zig
  7. Offen­bach
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Richard
  3. Samuel
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Lud­wig
  7. Otto
  8. Cäsar
  9. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Romeo
  3. Sierra
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. Lima
  7. Oscar
  8. Char­lie
  9. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Arsch­loch (Sin­gu­lar) bzw. 27 Punkte für Arsch­lö­cher (Plural).

Arschloch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Arsch­loch kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Arm­loch:
Arschloch
Arsch­fi­cker:
Homo, Homosexueller, Arsch, Arschloch

Buchtitel

  • 30 Minuten Arschlöcher zähmen Gitte Härter | ISBN: 978-3-86936-447-6
  • Carmen oder Bin ich das Arschloch der Achtziger Jahre Wolf Wondratschek | ISBN: 978-3-55005-077-0
  • Ein Arschloch kommt selten allein Claudia Hochbrunn | ISBN: 978-3-49963-212-9
  • Einhörner sind Arschlöcher Theo Nicole Lorenz | ISBN: 978-3-86882-650-0
  • Ich verbitte mir diesen Ton, Sie Arschloch! Andreas Hock | ISBN: 978-3-74230-542-8
  • Keine Zeit für Arschlöcher! Horst Lichter | ISBN: 978-3-54837-716-2
  • Liebes Arschloch Virginie Despentes | ISBN: 978-3-46200-499-1
  • Liebeskummer ist ein Arschloch Senna Gammour | ISBN: 978-3-54806-051-4
  • Meine Katze ist ein Arschloch – Deine auch? Klaus Bunte | ISBN: 978-3-62518-521-5
  • Perfektionismus ist ein Arschloch Attila Albert | ISBN: 978-3-83387-746-9
  • Überleben unter Arschlöchern Robert I. Sutton | ISBN: 978-3-49205-740-0

Film- & Serientitel

  • Das kleine Arschloch und der alte Sack – Sterben ist Scheiße (Film, 2006)
  • Horst Lichter – Keine Zeit für Arschlöcher (Fernsehfilm, 2022)
  • Walter Moers' Kleines Arschloch – Der Film (Film, 1997)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Arschloch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Arschloch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12172714, 11854546, 11576926, 11542171, 11512610, 10694977, 10551423, 10478300, 9962561, 8718151, 8208475, 8034298, 7985121, 5488220, 4974778, 4454508, 4454507, 2894040, 1407807 & 1394200. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. queer.de, 11.08.2022
  3. bz-berlin.de, 11.10.2021
  4. nordbayern.de, 12.06.2020
  5. spiegel.de, 21.01.2019
  6. zeit.de, 23.01.2018
  7. taz.de, 19.01.2017
  8. jungewelt.de, 24.07.2016
  9. stern.de, 10.11.2015
  10. kurier.at, 30.12.2014
  11. express.de, 12.08.2013
  12. spiegel.de, 12.04.2012
  13. jungewelt.de, 23.04.2011
  14. welt.de, 24.02.2010
  15. kino-zeit.de, 11.05.2009
  16. derwesten.de, 20.05.2008
  17. blondmag.com, 29.03.2007
  18. ngz-online.de, 02.04.2006
  19. welt.de, 19.02.2005
  20. heute.t-online.de, 01.04.2004
  21. f-r.de, 29.03.2003
  22. mr, 07.03.2002
  23. bz, 05.02.2001
  24. Tagesspiegel 2000
  25. BILD 1999
  26. Tagesspiegel 1998
  27. TAZ 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995