krass

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kʁas ]

Silbentrennung

krass

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Nach lateinisch crassus, doch vermengt mit grässlich. „ein in manchen kreisen beliebtes superlativisches kraftwort, bes. studentisch (krasser fuchs, kerl), seit ende 18. jh., wol eben aus der studentensprache: du krasser philister!“

Steigerung (Komparation)

  1. krass (Positiv)
  2. krasser (Komparativ)
  3. am krassesten (Superlativ)

Anderes Wort für krass (Synonyme)

enorm:
adverbielle Verwendung, Verstärkung: sehr, über die Maßen
bedeutend, weitaus mehr als durchschnittlich
exorbitant (geh., bildungssprachlich):
gewaltig, außerhalb der Maßstäbe, außergewöhnlich, enorm
gewaltig:
mit viel Macht ausgestattet
sehr groß oder sehr bedeutend
groß:
erwachsen
in Verbindung mit Maßangaben und Maßeinheiten diesen häufig nachgestellt: in dieser (bestimmten) Größe, diese Größe aufweisend
himmelweit (eingeschränkter Gebrauch)
immens (geh.):
derart unermesslich, über die Maßen, überdimensioniert, groß oder riesig, dass es in Erstaunen versetzt
imposant (geh.):
durch seine Abmessungen einen starken Eindruck, Respekt oder Bewunderung bei jemandem hinterlassend
mächtig:
beeindruckende, große Ausmaße oder Funktion habend
etwas beherrschend
riesig:
im Sinne von großartig
überdimensional groß
abgefahren (ugs.):
außergewöhnlich, hervorragend, toll
getrennt, abgenutzt sein, durch Rollreibung abgerieben sein
bombastisch (ugs.):
schwülstig, hochtrabend
viel mehr als durchschnittlich
cool (ugs., engl.):
salopp: sich einer ruhigen, beherrschten Aktion oder Art entsprechend verhaltend
sehr positiv, gut, der Idealvorstellung entsprechend (vor allem im jugendlichen Sprachgebrauch)
endgeil (ugs.):
Jugendsprache: hervorragend, großartig
fantastisch:
(in begeisterten Äußerungen) sehr gut, toll
veraltet, von Wahnvorstellungen erzeugt: verrückt, träumerisch
fulminant:
drohend
kraftvoll, stark, heftig
großartig:
deutlich besser als der Durchschnitt, sehr gut
irre (ugs.):
an einer Störung oder Fehlleistung des Geistes- und Seelenlebens (= Geisteskrankheit) leidend
nicht mehr so gut konzentriert, verwirrt
phänomenal:
außergewöhnlich, erstaunlich
das Phänomen betreffend, sich der Wahrnehmung, der Erkenntnis darbietend
stark (ugs.):
äußeren Einflüssen, Belastungen standhaltend (aufgrund von Größe, Dicke oder Ähnlichem)
bei Maskulina und Neutra durch die Endung „-s“/„-es“ im Genitiv Singular gekennzeichnet
ultrakrass (ugs.)
brutal:
Handlungen, Taten: rücksichtslos, übermäßig und unangebracht gewalttätig, verletzend und quälerisch
von Menschen: dazu neigen, rücksichtslos, übermäßig, unangebracht und oft unbeherrscht gewalttätig, verletzend oder quälerisch zu sein, meist ohne Reue oder Skrupel.
drakonisch:
sehr bestimmt, sehr heftig, sehr streng
drastisch (Hauptform):
auffällig bis hin zu übertrieben
sehr stark, in hohem Maß
durchgreifend:
Probleme rasch anpackend und beseitigend
einschneidend
hammerhart (ugs.):
sehr schwierig
hart:
mit großer Kraft
nicht von Mitleid, Mitgefühl oder Barmherzigkeit geleitet - derart, dass es an Grausamkeit grenzt.
heftig (ugs.):
adjektivisch und adverbial: mit großer Intensität; sehr stark
adverbial: sehr, tüchtig, deftig, doll; heftiglich, heftiglichen, arg
herb:
geschmacklich oder auch über einen Geruch: in der Nähe von bitter, das Gegenteil von süßlich
verstärkend: deutlich und unangenehm
knallhart (ugs.):
ganz besonders hart, zum Beispiel: mit besonderer Strenge, durch besondere Brutalität ausgezeichnet, unter besonders schwierigen Bedingungen
rigide:
steif, streng, starr Synonymauflistung, keine Definition
rigoros:
gehoben: streng vorgehend, ohne Rücksicht zu nehmen
schockierend
streng:
von einem Geruch: intensiv und unangenehm
von einem Stil: sich durch betonte Einfachheit auszeichnend
(ach) du kriegst die Tür nicht zu! (ugs., regional, sprichwörtlich)
(ich glaub') mich trifft der Schlag! (ugs., Spruch)
(ja) ist das denn die Möglichkeit!? (ugs.)
ach du grüne Neune! (ugs.)
also sowas! (ugs.)
Alter! (ugs., jugendsprachlich):
alte Person unbestimmten Geschlechts
alter Mann
alter Schwede! (ugs.)
caramba! (ugs.):
Ausruf des beeindruckten Erstaunens
da bin ich (aber) sprachlos! (ugs.)
da bin ich platt! (ugs.)
da bleibt einem (ja) die Spucke weg! (ugs., fig., sprichwörtlich)
Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich. (Zitat) (ugs., Spruch)
Das hätt(e) ich jetzt (aber) nicht gedacht! (ugs.)
do legst di nieda (ugs., bayr.)
Donnerlittchen! (ugs., regional)
Donnerwetter! (ugs.):
Gewitter
heftige Schelte, deutliche Zurechtweisung
Du siehst mich überrascht! (geh., auch ironisch, literarisch)
ei der Daus! (ugs., veraltet)
fuck! (bewundernd) (ugs., salopp)
gütiger Himmel! (ugs.)
hasse (noch) Töne?! (ugs., ruhrdt.)
heilig's Blechle! (ugs., schwäbisch)
heiliges Kanonenrohr! (ugs., veraltet)
Herrschaftszeiten! (ugs.)
hört, hört! (ugs., veraltend)
holla, die Waldfee! (ugs.)
ich glaub es nicht! (ugs., Hauptform)
ich glaub's ja nicht! (ugs.)
Ich glaub, mein Schwein pfeift! (ugs., sprichwörtlich)
ich kann dir sagen! (ugs.)
ich werd' verrückt! (ugs.)
jetzt hör sich das einer an! (ugs.)
leck mich anne Täsch! (ugs., ruhrdt., veraltet)
leck mich en den Täsch! (ugs., kölsch)
leck mich fett! (ugs.)
lecko mio! (ugs.)
leckofanni! (ugs.)
Mann Mann Mann! (ugs.)
Mannomann! (ugs.)
mein lieber Herr Gesangsverein! (ugs., veraltet)
mein lieber Scholli! (ugs., ruhrdt.)
mein lieber Schwan! (ugs.)
Mensch Meier! (ugs.)
Menschenskinder! (ugs.)
nein sowas! (ugs.)
nicht zu fassen! (ugs.)
nicht zu glauben! (ugs.)
nun schau sich das einer an! (ugs., Spruch)
oha! (ugs.):
Ausruf des Erstaunens, der Bewunderung
Kommando an Zugtiere mit der Bedeutung „anhalten“, „stehen bleiben“
oho! (ugs.):
Ausruf des Erstaunens, des Unwillens, des Widerspruchs
potz Blitz (ugs., veraltet)
potzblitz! (ugs., veraltet):
Ausdruck von großer Verwunderung und Erstaunen
potztausend! (ugs., veraltet):
Ausruf des Erstaunens, Fluch
sackerlot! (ugs., veraltet):
Ausruf des Ärgers, Erstaunens oder des Fluchens
sackerment! (ugs., veraltet):
Ausruf des Erstaunens oder des Fluchens
sapperlot! (ugs., regional, veraltet):
Ausdruck der Überraschung, Begeisterung
Ausruf der Verwünschung, Entrüstung
sapperment! (ugs., veraltet)
schau mal (einer) an! (ugs.)
sheesh! (schüüsch!) (ugs., jugendsprachlich)
sieh mal (einer) an! (ugs.)
sowas aber auch! (ugs.)
Teufel auch! (ugs.)
(jetzt bin ich aber) überrascht (geh.):
durch etwas Unerwartetes in Erstaunen gesetzt
unglaublich! (ugs.):
Ärger, Empörung verursachend, nicht angemessen
nicht zu glauben, unwahrscheinlich
verdammt juchhe! (ugs.)
verdammt nochmal! (ugs.)
voll krass! (ugs.)
Wahnsinn! (ugs.):
Ausdruck der Begeisterung, des positiven und negativen Erstaunens, der Verwunderung, der Überraschung, der Plötzlichkeit für einen extremen, außergewöhnlichen, überraschenden Umstand oder Zustand
bestimmte Verhaltens- oder Denkmuster; historisch und umgangssprachlich auch Geisteskrankheit, bei der man nicht mehr für zurechnungsfähig gehalten wurde
Was machst du für Sachen!? (ugs., ironisch, kommentierend)
wo sind wir denn hier!? (ugs.)
an der Grenze des Erträglichen
extrem (Hauptform):
außerordentlich, besonders; übermäßig
äußerst, unübertrefflich
gerade noch erträglich
grenzwertig:
an der Abgrenzung zwischen zwei Bereichen liegend, aber oftmals mit der Bedeutung: kaum noch tolerabel
hart an der Grenze (ugs.)
deftig:
grob und direkt
nahrhafte, gehaltvolle und gut gewürzte Speisen
derb:
ab dem 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts übertragen: fest, grob oder hart
ursprünglich: unverdorben, kräftig
gepfeffert (fig.):
scharf gewürzt, scharf
umgangssprachlich: übertrieben hoch, unverschämt hoch (in Bezug auf geforderte Preise)
gesalzen (fig.):
mit Salz versehen
übertragen, von Preisen: hoch, schwer erschwinglich
handfest:
deftig, herzhaft
ohne weitere Hebel oder Verlängerungen
nicht zimperlich
rustikal:
abwertend: grob, ungehobelt
im einfachen, ländlichen Stil
saftig:
(unangenehm) heftig
strahlend, farblich gesättigt
unfein (verhüllend)
ungehobelt:
ein schlechtes, unbeholfenes Benehmen, Verhalten gegenüber anderen zeigend
mit unebener, unbearbeiteter Oberfläche
Mann Mensch Wahnsinn

Gegenteil von krass (Antonyme)

durch­schnitt­lich:
im Mittel; dem Durchschnitt entsprechend, diesen repräsentierend, in der Art und Weise des Durchschnitts
nicht bemerkenswert, mittelmäßig, bescheiden
ge­mä­ßigt:
einer Zone mit ausgeglichenem Klima angehörend
im richtigen, nicht übertriebenen Maße

Beispielsätze

  • Das ist ein krasser Widerspruch.

  • Diese Demonstration ist krass.

  • Ich hab mir gestern ein krasses neues Bike geholt.

  • Das war eine krasse Fehlentscheidung.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber die derzeit diskutierten Vorschläge werden als zu krass empfunden.

  • Aber es ist doch anders: Frankfurt war nicht krasser Außenseiter gegen Glasgow.

  • Bei den Männern ist der Vergleich noch krasser: Staatsdiener haben im Schnitt fünf Jahre mehr Lebenszeit!

  • Aber Vaduz ist gegen Thun der krasse Aussenseiter.

  • Amber Luke lässt ihre 140.000 Follower regelmäßig an ihren krassen Body-Transformationen teilhaben.

  • Aber dieses Pech ist schon krass.

  • Aber diese CE ist schon krass.

  • "Als ich den neu hatte, war ich geschockt, welche krasse Form von Aufmerksamkeit das Ding erzeugte", erzählt er beim Cruisen.

  • Also doch noch krasse Gegensätze auf der Motorshow.

  • Allerdings gehen die Schwarz-Weißen als krasser Außenseiter ins Duell mit dem zwei Klassen höher spielenden Regionalligisten.

  • Als krasser Außenseiter spielt der FC Wacker Innsbruck am Samstag gegen den SV Ried.

  • Momentan gebe es "krasse Missverhältnisse" in umgekehrter Richtung, sagt Löscher.

  • Aber so krass sehe ich das aber auch nicht.

  • Hatten wir vor ein paar Jahren so krass noch nicht.

  • Das war ein krasser, selbst im Selbstverständnis der Notenbanker handwerklicher Fehler.

  • Der Konsumzuwachs steht im krassen Gegensatz zur Stimmung der Verbraucher.

  • Zuvor lag die Mannschaft von Trainer Leo Beenhakker 0:1 gegen den krassen Außenseiter Kasachstan zurück.

  • Die Löwen sind jedenfalls am Samstag bei der TSG Hoffenheim krasser Außenseiter.

  • Ihr Steuerund Gesundheitsmodell steht in krassem Widerspruch zum Programm der SPD.

  • Wie Einzelne in dieser krassen Form versagen können

Übersetzungen

Was reimt sich auf krass?

Wortaufbau

Das Adjektiv krass be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 1 × A, 1 × K & 1 × R

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × K, 1 × R

Das Alphagramm von krass lautet: AKRSS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Salz­wedel
  5. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Richard
  3. Anton
  4. Samuel
  5. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Sierra
  5. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

krass

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort krass kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Der krass katastrophale Anfang der ganzen Sache Chris Rylander | ISBN: 978-3-55131-983-8
  • Real Life – viel krasser als jedes Game! Armin Kaster | ISBN: 978-3-83463-807-6
  • Unheimlich krasse Geheimnisse Tom Adams | ISBN: 978-3-86502-496-1

Film- & Serientitel

  • Echt krass, wa? (Doku, 2008)
  • Ein krasser Deal (Fernsehfilm, 2004)
  • Savage Builds – Adams krasse Konstruktionen (Dokuserie, 2019)
  • Schau' rein bei South Park: Das voll krasse Special! (Doku, 1999)
  • Voll krass (Kurzfilm, 2007)

Häufige Rechtschreibfehler

  • kraß (veraltet)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: krass. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: krass. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12284387, 8565385 & 6901981. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch
  2. hna.de, 11.09.2023
  3. bild.de, 28.05.2022
  4. blick.ch, 16.08.2021
  5. blick.ch, 07.08.2020
  6. vienna.at, 07.11.2019
  7. bz-berlin.de, 01.11.2018
  8. gamestar.de, 11.01.2017
  9. lvz.de, 12.06.2016
  10. kicker.de, 30.10.2015
  11. saarbruecker-zeitung.de, 10.04.2014
  12. tirol.orf.at, 02.11.2013
  13. zeit.de, 14.06.2012
  14. derstandard.at, 09.03.2011
  15. weltwoche.ch, 07.04.2010
  16. heise.de, 13.05.2009
  17. boerse-online.de, 15.06.2008
  18. abendblatt.de, 15.10.2007
  19. merkur-online.de, 05.08.2006
  20. fr-aktuell.de, 20.08.2005
  21. sueddeutsche.de, 24.11.2004
  22. lvz.de, 19.03.2003
  23. sueddeutsche.de, 17.12.2002
  24. Die Welt 2001
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Berliner Zeitung 1995