Schmonzes

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃmɔnt͡səs ]

Silbentrennung

Schmonzes

Definition bzw. Bedeutung

  • belangloses, leeres Gerede; Vortäuschungen; Worte, die ergreifen und gefügig stimmen sollen

  • unnützes Zeug; wertloses Zeug; Kitsch

  • wertlose Ware

Begriffsursprung

Entlehnung aus westjiddisch b=alberne Geschichte (Pl. d-yid=shmontses), dessen Herkunft umstritten ist: vielleicht entstammt es, wie auch die Worte Schmu und Schmus, dem hebräischen b=Gerüchte, vielleicht entspringt es aber auch dem Verb schmunzeln; ebenso wahrscheinlich scheint auch eine Mischung aus beiden

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Schmonzes
Genitivdes Schmonzes
Dativdem Schmonzes
Akkusativden Schmonzes

Anderes Wort für Schmon­zes (Synonyme)

Banane (ugs.):
bananenförmige Gürteltasche
längliche, meist gelbe tropische Frucht
Blödsinn:
Quatsch; unsinnige Idee; unglaubhafte Aussage
störende Handlung
Bockmist (ugs.)
Bullshit (derb, engl.)
Driss (ugs.):
Mist, Scheiße
dümmliches Gerede (variabel)
dummes Zeug (ugs.)
Dummfug (ugs.)
Fez (ugs.):
orientalische Kopfbedeckung
Firlefanz (ugs.):
ohne Plural: gedanklicher Unsinn, Spinnerei
ohne Plural: überflüssiges, unnützes Zeug
Gefasel (ugs., abwertend):
unsinniges, irrelevantes oder nerviges Gerede
geistiger Dünnschiss (derb)
geistiger Durchfall (derb)
gequirlte Scheiße (derb)
Heckmeck (ugs.):
umgangssprachlich für unnötige Aufregung, Hektik, Durcheinander, unnötige Umstände
Hokuspokus (ugs.):
Unfug, Unsinn, Überflüssiges oder Nutzloses
Zauber, Hexerei, heute: fauler Zauber, der den Aberglauben an etwas ansprechen soll
Humbug:
salopp, abwertend: etwas Unglaubwürdiges, Törichtes
Käse (ugs.):
ein festes Milchprodukt
Quark, vor allem in Verbindungen wie Käsekuchen, Käsetorte
Kappes (ugs.):
Botanik: Gemüsepflanze Weißkohl
dummes Zeug
Kasperletheater (ugs.):
kindische Aufführung bei einer ernsthaften Sache
volkstümliche Puppenbühne, auf der Stücke mit dem Kasperle als Hauptfigur aufgeführt werden
Kiki (ugs.):
dummes Zeug, Belanglosigkeiten, Unfug, Unsinn, dumme Kindereien, dummes Gerede, Leichtigkeiten, Kinderspiel, Wertlosigkeiten, wertlose Zugaben, Zutaten
mehr oder minder wertloses Spielzeug, Kinderei, Kinderspiel, Kinderspielzeug, Leichtigkeit
Killefit(t) (ugs., rheinisch):
rheinisch: nutzloses Zeug, Kleinkram
rheinisch: Unfug, Unsinn
Kohl (ugs.):
Speise, die aus der unter beschriebenen Gemüsepflanze besteht
zu den Kreuzblütengewächsen (Brassicaceae) gehörende Gemüsepflanze (Brassica oleracea)
Kokolores (ugs.):
umgangssprachlich: etwas Unsinniges, Törichtes (Geschwätz)
Krampf (ugs.):
erfolglose oder unverhältnismäßige Bemühung
harte Arbeit, mühselige Anstrengung
Larifari (ugs.):
sinnloses Gerede
umgangssprachlich: unsinniges Tun
Mist (ugs.):
als Schimpfwort bzw. Fluch verwendeter Ausdruck
Mumpitz (ugs.):
Unsinn, den man nicht zu beachten braucht
Narretei (geh., veraltet):
närrisches Verhalten und Ergebnis eines solchen Verhaltens
Nonsens:
etwas Sinnloses; Quatsch
Nonsense (engl.)
Papperlapapp (ugs.):
unsinniges Geschwätz, belangloses Gerede
Pillepalle (ugs.):
eine Kleinigkeit, etwas Unbedeutendes
Pipifax (ugs.):
unwichtige Sache, überflüssiges Beiwerk, (lächerliche) Kleinigkeit, Unsinn
Quark (ugs.):
belanglose, unwichtige Sache
geronnenes, weiß ausgeflocktes Eiweiß (Kasein) der Kuhmilch
Quatsch (ugs.):
Alberei, kindisches Benehmen
breiiger Matsch
Quatsch mit Soße (ugs., berlinerisch)
saudummes Zeug (ugs., süddt.)
Scheiß (derb):
vulgärer Kraftausdruck: Sache, Ding, unangenehme Verhaltensweise oder Situation (meist: über die man sich gerade aufregt)
Scheiße (derb):
etwas Schlechtes, Wertloses, Unsinniges oder auch: Schwierigkeiten
meist feste Ausscheidung des Darmes, Kot
Schmäh (ugs., österr.):
Fähigkeit zu
irreführende Bemerkung
Schmarren (ugs.):
geschmacklose oder minderwertige Ware
süddeutsch, österreichisch: Gericht aus der österreichischen Küche; meist süß, es gibt aber auch deftige Varianten
Schmarrn (ugs.):
geschmacklose oder minderwertige Ware
süddeutsch, österreichisch: Gericht aus der bayrisch-österreichischen Küche; meist süß, es gibt aber auch deftige Varianten
Schmontius:
leeres Gerede
Schmu (ugs.):
umgangssprachlich: etwas nicht ganz Korrektes; verhältnismäßig harmlose Schwindelei; leichter, kleiner Betrug
Schwachfug (derb)
Schwachsinn (ugs.):
etwas Unsinniges
Geistige Behinderung: Intelligenzquotient von unter 70
Sottise(n) (geh., franz.):
abfällige, stichelnde, verletzende Bemerkung
Dummheit
Stuss (ugs.):
umgangssprachlich, abwertend: etwas, das (ärgerlicherweise) unsinnig geäußert oder getan wurde; etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
Tinnef (ugs.):
umgangssprachlich, abwertend: etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
umgangssprachlich, abwertend: nutzloses Zeug
Unfug:
unsinniger oder ungehöriger Zustand; unsinnige oder ungehörige Handlung
Unsinn (Hauptform):
etwas, das keinen Sinn hat
unüberlegte Handlung

Sinnverwandte Wörter

Blech:
eine dünne Platte aus Metall
kurz: das Backblech, eine flache Wanne aus Blech für den Backofen
Dumm­heit:
mangelnde geistige Fähigkeit
unüberlegte, dumme Tat
Flit­ter:
ausgestanzte Form aus dünnem Metallblech oder Kunststoff, die der Dekoration dient
etwas Schmückendes, das glänzt, aber nutz- und wertlos ist
Ge­la­ber:
seichtes Gerede oder unüberlegt Dahergesagtes
Gelafer
Ge­rüm­pel:
altes, abgenutztes Gerät oder wertloses Zeug; alte, nicht mehr brauchbare Gegenstände
Ge­sab­bel:
norddeutsch, , abwertend: (ausschweifende) Äußerungen, die als unsinnig, inhaltsleer und/oder unnötig aufgefasst werden
Ge­sab­ber:
ständiges Sabbern
übertragen, umgangssprachlich: belangloses, inhaltsleeres Gerede
Ge­schwätz:
abwertend: dummes, belangloses Gerede
Klatsch, heimliches Ausrichten anderer Personen
Ge­schwa­fel:
umgangssprachlich, abwertend: unsinniges, irrelevantes oder nerviges Gerede
Ge­schwur­bel:
abwertend, unverständliche, realitätsferne oder ideologisch überfrachtete Aussagen, beispielsweise in Politik oder Werbung
Ge­sei­er:
umgangssprachlich: Nebenform von Geseire
Ge­sei­re:
umgangssprachlich: wehleidiges Gejammer; unnützes Gerede
Ge­wäsch:
belangloses Gerede
Gugus
Hafenkäse
Hol­ler:
etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
Strauch mit essbaren Blüten und Beeren; Holunder
Irr­sinn:
Psychiatrie, veraltet: ein kranker Geisteszustand, Geistesgestörtheit
unkluge, sinnlose Handlung, völlige Unvernunft
Irr­witz:
eine einzelne absurde, widersinnige oder sinnlose Handlung oder Begebenheit
Ka­bis:
Kohlsorte mit hellgrünen Blättern
unsinnige Äußerung, dummes Verhalten
Kla­mot­te:
landschaftlich
salopp; zumeist Plural
Klim­bim:
lustiger Betrieb, leeres Treiben und Getriebe
nutzloser Kram
Kram:
Angelegenheit
Dinge, Sachen, Besitztümer
Krims­krams:
Ansammlung nutzloser Objekte
Plun­der:
Gebäck, Teilchen aus Hefeteig
ohne Plural: wertloses Zeug
Quar­gel:
flacher und runder Sauermilchkäse
Quatsch mit Soße
Schamott
Schas:
entweichende Blähung
etwas Schlechtes, Wertloses, Unsinniges oder auch: Schwierigkeiten
Schmus:
umgangssprachlich
Schnick­schnack:
kleinere unnötige Dinge
leeres Gerede
Scho­fel:
eine als niederträchtig eingeschätzte männliche Person
etwas (zumeist eine Ware), was als minderwertig, abgenutzt und daher unansehnlich aufgefasst wird; etwas, was nichts taugt; etwas Unbrauchbares, Wertloses
Schund:
nutzloses Zeug, Ausschuss, minderwertige Ware
Tal­mi:
etwas nicht Echtes, Wertloses
Legierung aus Kupfer und Zink (Tombak), die mit Blattgold überzogen ist
Tand:
Ansammlung nutzloser Gegenstände
Top­fen:
cremiges, aus saurer Milch hergestelltes Nahrungsmittel
Quatsch; Unsinn
Wahn­witz:
etwas völlig Unsinniges, Abwegiges oder Unvernünftiges mit oft gefährlichen Risiken

Gegenteil von Schmon­zes (Antonyme)

Tacheles

Redensarten & Redewendungen

  • Schmonzes Berjonzes
  • Schmonzes mit Lakritzen

Beispielsätze

Diesen Schmonzes kannst Du getrost für Dich behalten!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Und hier wird wegen vier Rehen so ein Schmonzes veranstaltet.

  • Wer diese aber nach einigem Gewürge mit seinem eigenen Schmonzes gefüllt hat, kann sagen, er habe ein Reclamheft geschrieben.

  • Dann merkt man: Der Captain nimmt den ganzen Schmonzes tatsächlich ernst.

  • Doch von Emmerich mit Leidenschaft und Chuzpe inszeniert, hat solcher Schmonzes durchaus großartige Züge.

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Englisch:
    • balderdash
    • eyewash
    • idle chit-chat
    • idle gossip
    • idle talk
    • jive
    • mindless ranting
    • wind
  • Französisch:
    • sornette (sornettes)
    • bavassement (bavassements)
    • bavasserie (bavasseries)
    • gibars
    • jacasserie (jacasseries)
    • parlote (weiblich)
    • parlotte (weiblich)
    • bavassage (weiblich)
    • placote (weiblich)
    • bavardage (männlich)
    • délayage (männlich)
    • papotage (männlich)
    • phraséologie (männlich)
    • verbiage (männlich)
    • verbalisme (männlich)
    • bagou (männlich)
    • bagoul (männlich)
    • bagoulement (männlich)
    • placotage (männlich)
    • ravaudage (männlich)
  • Italienisch: chiacchiere (weiblich)
  • Niederländisch: geraaskal (sächlich)
  • Polnisch: gadanina (weiblich)
  • Portugiesisch: conversa fiada (weiblich)
  • Spanisch:
    • badajada (weiblich)
    • borra (weiblich)
    • broza (weiblich)
    • faramalla (weiblich)
    • hojarasca (weiblich)
    • palabrería (weiblich)
    • palabreo (männlich)

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Schmon­zes be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × O & 1 × Z

  • Vokale: 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × C, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem N mög­lich.

Das Alphagramm von Schmon­zes lautet: CEHMNOSSZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Mün­chen
  5. Offen­bach
  6. Nürn­berg
  7. Zwickau
  8. Essen
  9. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Martha
  5. Otto
  6. Nord­pol
  7. Zacharias
  8. Emil
  9. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Mike
  5. Oscar
  6. Novem­ber
  7. Zulu
  8. Echo
  9. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

Schmonzes

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schmon­zes kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schmonzes. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schmonzes. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. spiegel.de, 11.05.2016
  3. rssfeed.sueddeutsche.de, 22.08.2010
  4. Tagesspiegel 1999
  5. Berliner Zeitung 1996