Tand

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ tant ]

Silbentrennung

Tand

Definition bzw. Bedeutung

Ansammlung nutzloser Gegenstände

Begriffsursprung

Spätmittelhochdeutsch tant, belegt seit dem 14. Jahrhundert, weitere Herkunft unklar, vermutlich eine Entlehnung

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Tand
Genitivdes Tands/​Tandes
Dativdem Tand
Akkusativden Tand

Anderes Wort für Tand (Synonyme)

Driss (ugs., kölsch):
Mist, Scheiße
Firlefanz:
ohne Plural: gedanklicher Unsinn, Spinnerei
ohne Plural: überflüssiges, unnützes Zeug
Gedöns (ugs., norddeutsch):
unnötige Gegenstände, Kram
unnötiger Aufwand, übertriebenes Getue
Gelumpe (ugs.)
Geraffel (ugs.):
geringes (junges) Schalenwild beider Geschlechter, ausgenommen das Schwarzwild
geringes Gamswild
Gerümpel:
altes, abgenutztes Gerät oder wertloses Zeug; alte, nicht mehr brauchbare Gegenstände
Gesumsel (ugs.)
Glump (ugs., bayr., mitteldeutsch, süddt.)
Glumpert (ugs., bayr., österr.):
bairisch, , abwertend: wertloses, unnützes Zeug
Graffel (ugs., bayr., österr.):
minderwertige Gebrauchsgegenstände
Gruscht (ugs., schwäbisch)
Killefit(t) (ugs., rheinisch, variabel):
rheinisch: nutzloses Zeug, Kleinkram
rheinisch: Unfug, Unsinn
Kladderadatsch (ugs.):
grobes, heilloses Durcheinander
Titel einer satirischen Zeitschrift (1848–1944)
Klimbim (ugs.):
lustiger Betrieb, leeres Treiben und Getriebe
nutzloser Kram
Klüngel (ugs.):
meist abwertend: das Klüngeln, ein System auf Gegenseitigkeit beruhender Hilfeleistungen und Gefälligkeiten
Klumpatsch (ugs., abwertend):
unstrukturierter Haufen von wertlosem Zeug
Klumpert (ugs., österr.):
wertloses, unnützes Zeug
Kram:
Angelegenheit
Dinge, Sachen, Besitztümer
Krams (ugs., abwertend, norddeutsch)
Kramuri (ugs., österr.)
Krempel (ugs., Hauptform):
Ansammlung von Gegenständen aller Art; wenig nützliches, wenig wertvolles Zeug
Krimskrams (ugs.):
Ansammlung nutzloser Objekte
Krusch(t) (ugs.)
Plörren (ugs., ruhrdt.)
Plunder (ugs.):
Gebäck, Teilchen aus Hefeteig
ohne Plural: wertloses Zeug
Pröddel (ugs.)
Pröll (ugs., abwertend)
Schamott (ugs.)
Schlonz (ugs., abwertend)
Schnickschnack:
kleinere unnötige Dinge
leeres Gerede
Schrott (derb, abwertend):
Abfall, der aus Metallen besteht
abfällige Kritik an Gegenständen, Maßnahmen, Meinungen
Staubfänger
Stuff (ugs., engl.)
Tinnef (ugs.):
umgangssprachlich, abwertend: etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
umgangssprachlich, abwertend: nutzloses Zeug
Trödel (ugs.):
alte, gebrauchte Waren von geringem Wert
kurz für: Trödelmarkt
Tüddelkram(s) (ugs., norddeutsch)
(wertloses) Zeug(s) (ugs.):
Kleidung
oft abwertend: Gegenstände aller Art, Material, Gerät
Zeugs (ugs., abwertend):
salopp, abwertend: eine Masse oder mehrere Dinge, die als unwichtig, wertlos oder störend empfunden und aus Abneigung nicht genauer benannt werden
Zinnober (ugs.):
blutrotes, zuweilen auch schwarzes Sulfid-Mineral (Quecksilbersulfid), in der roten Form als Pigment (Malerfarbe) verwendet
unnötiges Zeug

Beispielsätze

  • Sie gibt ihr ganzes Taschengeld für Tand aus, statt es zu sparen.

  • Jedes Land hat seinen Tand.

  • Das beste Werkzeug ist ein Tand in eines tumben Toren Hand.

  • Allerlei Tand wird in dem Laden feilgeboten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Tageszweiter wurde überraschend Tandes Landsmann Robert Johansson, der auf 133 Meter kam.

  • Scherendes nicht bloss als Auf-Schneiderei, Schliff zu Tand und funkelndem Maul.

  • Es gibt „Frisch geschieden!“-Anstecker, „Frei wie ein Vogel“-T-Shirts und allerlei anderen verkaufsträchtigen Tand.

  • Daraus sammeln wir uns - halb retroschick und halb verzweifelt - unseren neuen Tand und unsere neue Musik.

  • Dabei impliziert dieser Ausdruck ja, dass bei uns nur noch Ramsch und Tand und Trödel produziert und gehandelt wird.

  • Aber all der Tand beschreibt echte und ästhetische Armut und die Sehnsucht nach dem Schönen, die sich wohl nie erfüllt.

  • Schlicht gesagt: Es ist nicht alles Tand, was glänzt.

  • Trotz vorgerückten Alters hat sie kräftig Tand angelegt.

  • Dann wirken selbst die Business-Pläne seriöser Unternehmen schnell wie Tand.

  • Diepgen und Landowsky aber haben diese Reihenhausplaneten immer ernster genommen als allen grandiosen Tand.

  • "Keinen chinesischen Tand, sondern vaterländische Produktion", sagt Janssen.

  • Vor allem aber hat Luke am Ende die Charakterstärke bewiesen, ohne Wenn und Aber für die Wahrheit und gegen falschen Tand zu streiten.

  • Weihnachten naht, die lauschige Zeit, da pieksiges Gestrüpp mit allerlei Tand geschmückt wird, um größere Päckchen darunterzulegen.

  • Der Signalton eines elektronischen Gerätes zeigt, ob der vorgebliche Brillant nur Tand ist.

Wortbildungen

Übersetzungen

Homophone

Was reimt sich auf Tand?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm Tand be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × D, 1 × N & 1 × T

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × N, 1 × T

Das Alphagramm von Tand lautet: ADNT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Aachen
  3. Nürn­berg
  4. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Anton
  3. Nord­pol
  4. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Alfa
  3. Novem­ber
  4. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 4 Punkte für das Wort.

Tand

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Tand kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Tand. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Tand. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4657219, 1608690 & 1608680. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. n-tv.de, 04.01.2017
  3. n-tv.de, 30.06.2016
  4. focus.de, 24.02.2010
  5. fm4.orf.at, 30.05.2009
  6. sueddeutsche.de, 25.09.2006
  7. merkur-online.de, 22.08.2006
  8. fr-aktuell.de, 15.03.2005
  9. fr-aktuell.de, 05.10.2004
  10. Die Zeit (03/2001)
  11. DIE WELT 2001
  12. Die Zeit (31/2000)
  13. DIE WELT 2000
  14. TAZ 1997
  15. Welt 1996