Kladderadatsch

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kladəʁaˈdat͡ʃ ]

Silbentrennung

Einzahl:Kladderadatsch
Mehrzahl:Kladderadatsche

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Ableitung von der lautmalerischen Interjektion kladderadatsch durch Konversion, belegt seit dem 19. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Kladderadatschdie Kladderadatsche
Genitivdes Kladderadatschs/​Kladderadatschesder Kladderadatsche
Dativdem Kladderadatschden Kladderadatschen
Akkusativden Kladderadatschdie Kladderadatsche

Anderes Wort für Klad­de­ra­datsch (Synonyme)

Driss (ugs., kölsch):
Mist, Scheiße
(ein) Durcheinander (von / an):
Nebeneinander unkoordinierter Prozesse
Zustand der Unordnung, wo Dinge wahllos nebeneinander stehen/liegen
Gedöns (ugs., norddeutsch):
unnötige Gegenstände, Kram
unnötiger Aufwand, übertriebenes Getue
Gelumpe (ugs.)
Geraffel (ugs.):
geringes (junges) Schalenwild beider Geschlechter, ausgenommen das Schwarzwild
geringes Gamswild
Gerümpel:
altes, abgenutztes Gerät oder wertloses Zeug; alte, nicht mehr brauchbare Gegenstände
Gesumsel (ugs.)
Glump (ugs., bayr., mitteldeutsch, süddt.)
Glumpert (ugs., bayr., österr.):
bairisch, , abwertend: wertloses, unnützes Zeug
Graffel (ugs., bayr., österr.):
minderwertige Gebrauchsgegenstände
Gruscht (ugs., schwäbisch)
Killefit(t) (ugs., rheinisch, variabel):
rheinisch: nutzloses Zeug, Kleinkram
rheinisch: Unfug, Unsinn
Klimbim (ugs.):
lustiger Betrieb, leeres Treiben und Getriebe
nutzloser Kram
Klüngel (ugs.):
meist abwertend: das Klüngeln, ein System auf Gegenseitigkeit beruhender Hilfeleistungen und Gefälligkeiten
Klumpatsch (ugs., abwertend):
unstrukturierter Haufen von wertlosem Zeug
Klumpert (ugs., österr.):
wertloses, unnützes Zeug
Kram:
Angelegenheit
Dinge, Sachen, Besitztümer
Krams (ugs., abwertend, norddeutsch)
Kramuri (ugs., österr.)
Krempel (ugs., Hauptform):
Ansammlung von Gegenständen aller Art; wenig nützliches, wenig wertvolles Zeug
Krimskrams (ugs.):
Ansammlung nutzloser Objekte
Krusch(t) (ugs.)
Plörren (ugs., ruhrdt.)
Plunder (ugs.):
Gebäck, Teilchen aus Hefeteig
ohne Plural: wertloses Zeug
Pröddel (ugs.)
Pröll (ugs., abwertend)
(der ganze) Salat (fig.):
aus Blattgemüse oder einer Mischung verschiedener Zutaten hergestellte kalte Speise, oft mit einer Salatsoße angemacht
bildlich, Bredouille, Durcheinander, Kuddelmuddel
Schamott (ugs.)
Schlonz (ugs., abwertend)
Schrott (derb, abwertend):
Abfall, der aus Metallen besteht
abfällige Kritik an Gegenständen, Maßnahmen, Meinungen
Stuff (ugs., engl.)
Tand (geh., veraltet):
Ansammlung nutzloser Gegenstände
Tinnef (ugs.):
umgangssprachlich, abwertend: etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
umgangssprachlich, abwertend: nutzloses Zeug
Trödel (ugs.):
alte, gebrauchte Waren von geringem Wert
kurz für: Trödelmarkt
Tüddelkram(s) (ugs., norddeutsch)
unsortierter Kram (Hauptform)
wüster Haufen
(wertloses) Zeug(s) (ugs.):
Kleidung
oft abwertend: Gegenstände aller Art, Material, Gerät
Zeugs (ugs., abwertend):
salopp, abwertend: eine Masse oder mehrere Dinge, die als unwichtig, wertlos oder störend empfunden und aus Abneigung nicht genauer benannt werden
Zinnober (ugs.):
blutrotes, zuweilen auch schwarzes Sulfid-Mineral (Quecksilbersulfid), in der roten Form als Pigment (Malerfarbe) verwendet
unnötiges Zeug

Sinnverwandte Wörter

Cha­os:
Begriff bei der Betrachtung des Übergangs von Gleichgewicht in Ungleichgewicht
Chaosphase bei Einsatzlagen aufgrund einer fehlenden Führungsstruktur oder eines fehlenden Lagebildes

Beispielsätze (Medien)

  • Es wimmelt von Ablagemöglichkeiten für Kladden und Kladderadatsch, aber kein einziges Fach taugt für das Standardduo Portemonnaie/Handy.

  • Zunächst arbeitete der junge Mann für den "Kladderadatsch" und die "Gartenlaube", für die er eine Annoncenbeilage erfand.

Übergeordnete Begriffe

Was reimt sich auf Klad­de­ra­datsch?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Klad­de­ra­datsch be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × A, 3 × D, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 3 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 3 × D, 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten D, E und zwei­ten A mög­lich. Im Plu­ral Klad­de­ra­dat­sche zu­dem nach dem T.

Das Alphagramm von Klad­de­ra­datsch lautet: AAACDDDEHKLRST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Leip­zig
  3. Aachen
  4. Düssel­dorf
  5. Düssel­dorf
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Aachen
  9. Düssel­dorf
  10. Aachen
  11. Tü­bin­gen
  12. Salz­wedel
  13. Chem­nitz
  14. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Lud­wig
  3. Anton
  4. Dora
  5. Dora
  6. Emil
  7. Richard
  8. Anton
  9. Dora
  10. Anton
  11. Theo­dor
  12. Samuel
  13. Cäsar
  14. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Lima
  3. Alfa
  4. Delta
  5. Delta
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Alfa
  9. Delta
  10. Alfa
  11. Tango
  12. Sierra
  13. Char­lie
  14. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄▄▄▄
  11. ▄ ▄ ▄
  12. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  13. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort Klad­de­ra­datsch (Sin­gu­lar) bzw. 23 Punkte für Klad­de­ra­dat­sche (Plural).

Kladderadatsch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Klad­de­ra­datsch ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kladderadatsch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kladderadatsch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. faz.net, 11.04.2020
  3. Berliner Zeitung 1998