Gerümpel

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɡəˈʁʏmpl̩]

Silbentrennung

Gerümpel

Definition bzw. Bedeutung

Altes, abgenutztes Gerät oder wertloses Zeug; alte, nicht mehr brauchbare Gegenstände.

Begriffsursprung

Kombinierte Derivation aus dem Präfix ge- und dem Verb rumpeln; mittelhochdeutsch gerümpel „Gepolter, Lärm“; nordhochdeutsch rumpelnd wackelnden oder zusammenbrechenden Hausrat.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Gerümpel
Genitivdes Gerümpels
Dativdem Gerümpel
Akkusativdas Gerümpel

Anderes Wort für Ge­rüm­pel (Synonyme)

Driss (ugs., kölsch):
Mist, Scheiße
Firlefanz (ugs.):
ohne Plural: gedanklicher Unsinn, Spinnerei
ohne Plural: überflüssiges, unnützes Zeug
Gedöns (ugs., norddeutsch):
unnötige Gegenstände, Kram
unnötiger Aufwand, übertriebenes Getue
Gelumpe (ugs.)
Geraffel (ugs.):
geringes (junges) Schalenwild beider Geschlechter, ausgenommen das Schwarzwild
geringes Gamswild
Gesumsel (ugs.)
Glump (ugs., bayr., mitteldeutsch, süddt.)
Glumpert (ugs., bayr., österr.):
bairisch, , abwertend: wertloses, unnützes Zeug
Graffel (ugs., bayr., österr.):
minderwertige Gebrauchsgegenstände
Grusch (ugs.)
Killefit(t) (ugs., rheinisch, variabel):
rheinisch: nutzloses Zeug, Kleinkram
rheinisch: Unfug, Unsinn
Kladderadatsch (ugs.):
grobes, heilloses Durcheinander
Titel einer satirischen Zeitschrift (1848–1944)
Klimbim (ugs.):
lustiger Betrieb, leeres Treiben und Getriebe
nutzloser Kram
Klüngel:
meist abwertend: das Klüngeln, ein System auf Gegenseitigkeit beruhender Hilfeleistungen und Gefälligkeiten
Klumpert (österr.):
wertloses, unnützes Zeug
Kram:
Angelegenheit
Dinge, Sachen, Besitztümer
Krams (ugs., abwertend, norddeutsch)
Kramuri (ugs., österr.)
Krempel (ugs., Hauptform):
Ansammlung von Gegenständen aller Art; wenig nützliches, wenig wertvolles Zeug
Krimskrams (ugs.):
Ansammlung nutzloser Objekte
Krusch(t) (ugs.)
Müll (derb):
gemischte Abfälle, wertlose Abfallmischung
Nippes (ugs.):
kleine Figuren, häufig aus Porzellan oder Glas; Ziergegenstände
Plörren (ugs., ruhrdt.)
Plunder (ugs.):
Gebäck, Teilchen aus Hefeteig
ohne Plural: wertloses Zeug
Pröddel (ugs.)
Pröll (ugs., abwertend)
Ramsch (ugs.):
umgangssprachlich abwertend
Schamott
Schlonz (ugs., abwertend)
Schnickschnack (ugs.):
kleinere unnötige Dinge
leeres Gerede
Schnullifax (ugs.)
Schrott (derb, abwertend):
Abfall, der aus Metallen besteht
abfällige Kritik an Gegenständen, Maßnahmen, Meinungen
Stuff (ugs., engl.)
Tand (geh., veraltet):
Ansammlung nutzloser Gegenstände
Tinnef (ugs.):
umgangssprachlich, abwertend: etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
umgangssprachlich, abwertend: nutzloses Zeug
Trödel (ugs.):
alte, gebrauchte Waren von geringem Wert
kurz für: Trödelmarkt
Tüddelkram(s) (ugs., norddeutsch)
(wertloses) Zeug (Hauptform):
Kleidung
oft abwertend: Gegenstände aller Art, Material, Gerät
Zeugs (ugs., abwertend):
salopp, abwertend: eine Masse oder mehrere Dinge, die als unwichtig, wertlos oder störend empfunden und aus Abneigung nicht genauer benannt werden
Zinnober (ugs.):
blutrotes, zuweilen auch schwarzes Sulfid-Mineral (Quecksilbersulfid), in der roten Form als Pigment (Malerfarbe) verwendet
unnötiges Zeug

Sinnverwandte Wörter

Al­ler­lei:
eine unbestimmte Menge verschiedener Dinge
Altware
Ausschussware
Gelump
Gesums
Kitsch:
meist abwertend: Objekt der Kunst, Musik oder Literatur, welches als klischeehaft und geschmacklos angesehen wird und keinen künstlerischen Wert hat
Klum­patsch:
unstrukturierter Haufen von wertlosem Zeug
Klumpert (österreichisch)
Kramuri (österreichisch)
La­den­hü­ter:
Artikel, der schlecht oder gar nicht zu verkaufen ist
Mist:
als Schimpfwort bzw. Fluch verwendeter Ausdruck
Rum­mel:
Jahrmarkt
lärmende Geschäftigkeit; viel Aufhebens
Sam­mel­su­ri­um:
ungeordnetes Durcheinander, unsystematische Sammlung
Schleuderware
Schund:
nutzloses Zeug, Ausschuss, minderwertige Ware
Schurr­murr:
unwichtiges, wertloses Zeug
Sperr­müll:
sperriger Abfall, der zu groß ist und daher nicht in die Mülltonne passt
Tandwerk
Un­rat:
Menge von Gegenständen, die zu nichts mehr verwendet werden können und den Ort, an dem sie sich befinden, verschandeln

Beispielsätze

  • Ich werde mein Gerümpel endlich wegwerfen, wenn ich am Wochenende mal Zeit habe.

  • Die Garage ist voller Gerümpel.

  • Die Antiquitäten, die mir mein Vater hinterlassen hatte, entpuppten sich als ein Haufen wertlosen Gerümpels.

  • Im Speicher fanden sie bloß altes Gerümpel.

  • Maria schlug Tom vor, sich all des Gerümpels in seinem Garten zu entledigen.

  • Einer deiner Nachbarn hat sich über das ganze Gerümpel in deinem Vorgarten beschwert.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Insgesamt rund 10 Kubikmeter Gerümpel sammelte die Stadtreinigung ein.

  • Nach Angaben der Berliner Feuerwehr brannte das "Gerümpel" in der Nacht zu Samstag gegen 0.40 Uhr im Erdgeschoss des fünfstöckigen Hauses.

  • Hier, unter allerlei Baumaterial und Gerümpel, war Levi für viele Jahre begraben.

  • Es brannte Gerümpel und Bauschutt in einer großen Plastiktonne.

  • Dazu hat sie einmal ganz viel Gerümpel an einen bestimmten Platz ihrer Wohnung geschafft.

  • Kühlschränke, Waschmaschinen, anderes Gerümpel aus dem Keller stand auf der Straße.

  • Weg mit all dem "verkehrsberuhigenden " Gerümpel auf unseren Strassen, das bringt nur Sichtbehinderung und Kollisionsgefahren.

  • Heute sind sie nur noch altes Gerümpel, aus der Zeit gefallen und eben darum schön.

  • Jede Menge Gerümpel, alte Möbel, Küchengeräte, die keiner mehr braucht.

  • Das Gerümpel liegt im Vorspiel zu Rheingold auf der Bühne, Spaziergänger am Rheinufer werfen achtlos Zeitungen, Bierflaschen, Müll dazu.

  • Auf keinen Fall sollten Gerümpel und andere entflammbare Gegenstände im Hausflur lagern.

  • Das Märchen spielt auf einem Dachboden voller Gerümpel.

  • Außerdem müssten sie der Polizei einen Blick in die Garage genehmigen: Ist Gerümpel drin, werde sie versiegelt.

  • Spezialisten untersuchten mit einem Roboter den Rucksack, fanden aber laut Polizei darin nur Gerümpel.

  • Grün und weiß beleuchtete und mit allerlei Gerümpel vollgemüllte Gewächshäuser stehen verstreut in der Ebene.

  • Vermutlich hatten die Helfer einen unter dem Gerümpel versteckten Schwelbrand übersehen.

  • Staubige Straßen voller Menschen, herrenloser Hunde und Gerümpel erwecken den Eindruck einer Filmkulisse.

  • Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags

  • Aber wer reichlich Gerümpel präsentieren kann, hat nicht zwangsläufig viel zu erzählen.

  • Heute, mit elektronischer Klangverstärkung werden auch Schalldeckel über barocken Kanzeln zu altmodischem Gerümpel.

  • "Der Schaden kann nicht sehr hoch sein, in den beiden Zimmern befand sich nur Gerümpel", sagte Piorkowski.

  • Es liegt jede Menge Gerümpel herum und die Wände haben nur einen weißen Notanstrich.

  • Heym hatte wie Meidner "schreckliche Gesichte", doch machte er gegen die wilhelminische Epoche Front: "Unsere Kultur ist Gerümpel.

  • Im Foyer hatten Unbekannte kurz vor 12.30 Uhr einen Haufen Gerümpel angezündet.

  • Gerümpel in Flammen: Unbekannte haben am Montag in einer Ruine an der Straße Gewerbehof größere Mengen Gerümpel angezündet.

  • In einer Ecke, zwischen Gerümpel, lag zudem in Plastiksäcken ein toter, zerteilter und enthäuteter Strauß.

  • Die Holztür knarrt - dahinter kann ja eigentlich nur ein großer Haufen Gerümpel sein.

  • Wer Faszination erreichen will, darf kein Gerümpel auffahren.

Häufige Wortkombinationen

  • lauter Gerümpel, allerhand Gerümpel, Gerümpel entsorgen

Wortbildungen

  • Gerümpelgewölbe
  • Gerümpelkammer
  • Gerümpelkasten
  • Gerümpelkrämer
  • Gerümpelmarkt
  • Gerümpelraum
  • Gerümpelsack
  • Gerümpelschrank

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Bosnisch: starudija (weiblich)
  • Bulgarisch: вехтория (weiblich)
  • Englisch:
    • junk
    • litter
  • Französisch: bric-à-brac (männlich)
  • Kroatisch: starudija (weiblich)
  • Lettisch: grabažas
  • Litauisch: šlamštas
  • Mazedonisch: старудија (starudija) (weiblich)
  • Niedersorbisch:
    • klapot (männlich)
    • chabź (männlich)
  • Norwegisch:
    • skrot (sächlich)
    • skrap (sächlich)
  • Obersorbisch: čapor (männlich)
  • Russisch:
    • хлам
    • рухлядь (weiblich)
  • Schwedisch:
    • bråte
    • skräp
  • Serbisch: старудија (starudija) (weiblich)
  • Slowakisch: haraburdie (sächlich)
  • Slowenisch: ropotija (weiblich)
  • Tschechisch: harampádí (sächlich)
  • Ukrainisch:
    • манаття (manattja)
    • мотлох (motloch)
  • Ungarisch:
    • lom
    • kacat
  • Weißrussisch: старызна (weiblich)

Was reimt sich auf Ge­rüm­pel?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ge­rüm­pel be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × G, 1 × L, 1 × M, 1 × P, 1 × R & 1 × Ü

  • Vokale: 2 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × L, 1 × M, 1 × P, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und M mög­lich.

Das Alphagramm von Ge­rüm­pel lautet: EEGLMPRÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Umlaut-Unna
  5. Mün­chen
  6. Pots­dam
  7. Essen
  8. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Richard
  4. Über­mut
  5. Martha
  6. Paula
  7. Emil
  8. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Uni­form
  5. Echo
  6. Mike
  7. Papa
  8. Echo
  9. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

Gerümpel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­rüm­pel kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ent­rüm­peln:
von Gerümpel befreien

Buchtitel

  • Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags Karen Kingston | ISBN: 978-3-49962-877-1
  • Feng Shui gegen das Gerümpel im Kopf Michael Bohne | ISBN: 978-3-49962-243-4
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gerümpel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gerümpel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10203144, 3496977, 3415015 & 3159756. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. morgenpost.de, 22.06.2022
  2. n-tv.de, 01.10.2022
  3. sueddeutsche.de, 03.05.2020
  4. derstandard.at, 09.04.2017
  5. deutsch-tuerkische-nachrichten.de, 07.05.2016
  6. pz-news.de, 06.06.2013
  7. blick.ch, 30.07.2013
  8. tagesanzeiger.ch, 26.06.2012
  9. kleinezeitung.at, 11.05.2011
  10. faz.net, 18.09.2010
  11. tagesspiegel.de, 10.05.2008
  12. morgenweb.de, 26.05.2006
  13. fr-aktuell.de, 18.02.2005
  14. berlinonline.de, 22.07.2005
  15. archiv.tagesspiegel.de, 29.08.2004
  16. archiv.tagesspiegel.de, 20.01.2004
  17. spiegel.de, 11.02.2003
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  19. bz, 01.09.2001
  20. Die Welt 2001
  21. Berliner Zeitung 2000
  22. Welt 1999
  23. Berliner Zeitung 1998
  24. Berliner Zeitung 1997
  25. Süddeutsche Zeitung 1996
  26. Süddeutsche Zeitung 1995
  27. Stuttgarter Zeitung 1995