Schnickschnack

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃnɪkˌʃnak ]

Silbentrennung

Schnickschnack

Definition bzw. Bedeutung

  • kleinere unnötige Dinge

  • leeres Gerede

Begriffsursprung

Reduplikation, speziell Ablautbildung. In Schnickschnack steckt das aus dem Niederdeutschen stammende Verb schnacken „reden“. Das Wort ist seit dem 18. Jahrhundert belegt.

Alternative Schreibweise

  • Schnick-Schnack

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Schnickschnack
Genitivdes Schnickschnacks
Dativdem Schnickschnack
Akkusativden Schnickschnack

Anderes Wort für Schnick­schnack (Synonyme)

Banalität:
das leere, inhaltslose Gerede, die oberflächliche Aussage
die Alltäglichkeit, die Selbstverständlichkeit
Bedeutungslosigkeit:
Eigenschaft, keine Bedeutung/Relevanz zu haben
jemand/etwas ohne Bedeutung
Belanglosigkeit:
ohne Bedeutung für eine bestimmte Sache
Gehaltlosigkeit
Irrelevanz:
Eigenschaft (in einem bestimmten Zusammenhang) unwichtig, unbedeutsam zu sein
unwichtige Aussage, Bemerkung oder Ähnliches
Nichtigkeit:
das Nichtigsein; bedeutungslose Sache
Recht ohne Plural: eine Form der Unwirksamkeit von Rechtsgeschäften, die auf schweren Mängeln beruht
Oberflächlichkeit:
fehlende Notwendigkeit bzw. das fehlende Bedürfnis, sich mit dem Gegenüber wirklich und tiefer auf ein Gespräch oder eine Beziehung einzulassen
Plattheit:
banale, triviale Aussage
Trivialität:
eine nicht sehr geistreiche Äußerung oder Idee
etwas nicht Bedeutendes, etwas Gewöhnliches
Unwichtigkeit:
Eigenschaft, keine Bedeutung/Relevanz zu haben; etwas ohne Bedeutung/Relevanz
Vanität (geh., lat.):
der Zustand eitel zu sein; Eitelkeit
Mangel an Nützlichkeit, Wert, oder Wirkung; Nichtigkeit
Deko-Elemente (fachspr.)
Firlefanz (ugs.):
ohne Plural: gedanklicher Unsinn, Spinnerei
ohne Plural: überflüssiges, unnützes Zeug
Flitter(kram):
ausgestanzte Form aus dünnem Metallblech oder Kunststoff, die der Dekoration dient
etwas Schmückendes, das glänzt, aber nutz- und wertlos ist
Glitzerkram
Klimbim (ugs.):
lustiger Betrieb, leeres Treiben und Getriebe
nutzloser Kram
Nippes:
kleine Figuren, häufig aus Porzellan oder Glas; Ziergegenstände
Nippsachen (Hauptform)
Schnullifax (ugs.)
Staubfänger (ugs., scherzhaft-ironisch)
Stehrumchen (ugs., variabel)
Wohnaccessoires (fachspr.)
Ziergegenstände (fachspr.)
Zierrat (geh.):
verschönerndes Beiwerk
Chichi (negativ):
gekünsteltes oder affektiertes Benehmen/Verhalten
unnötige Verzierung/unnötiger Zierrat
(überflüssiges) Drumherum:
alles, was sich um etwas Bestimmtes herum befindet oder tut
Tralala (ugs.)
unnötiges Beiwerk (geh.)

Sinnverwandte Wörter

Ba­ga­tel­le:
kleine, unbedeutende Sache
Musik: kurzes Instrumentalstück
Blech:
eine dünne Platte aus Metall
kurz: das Backblech, eine flache Wanne aus Blech für den Backofen
Blöd­sinn:
Quatsch; unsinnige Idee; unglaubhafte Aussage
störende Handlung
Dallerei
Ge­döns:
unnötige Gegenstände, Kram
unnötiger Aufwand, übertriebenes Getue
Gruschd
Hum­bug:
salopp, abwertend: etwas Unglaubwürdiges, Törichtes
Jux:
das Hereinlegen einer Person zum Zwecke der Belustigung
eine kleine Geschichte mit einer Pointe, die zum Lachen anregen soll
Jux und Dallerei
Kä­se:
ein festes Milchprodukt
Quark, vor allem in Verbindungen wie Käsekuchen, Käsetorte
Ki­ki:
dummes Zeug, Belanglosigkeiten, Unfug, Unsinn, dumme Kindereien, dummes Gerede, Leichtigkeiten, Kinderspiel, Wertlosigkeiten, wertlose Zugaben, Zutaten
mehr oder minder wertloses Spielzeug, Kinderei, Kinderspiel, Kinderspielzeug, Leichtigkeit
Kikifax
Kinderei
Kin­der­kram:
eine (lächerliche) Kleinigkeit, etwas Unbedeutendes
Kin­ker­litz­chen:
Albernheit, Unsinn; albernes Verhalten, das jemanden verärgert
unbedeutende Kleinigkeit, Nichtigkeit
Kitsch:
meist abwertend: Objekt der Kunst, Musik oder Literatur, welches als klischeehaft und geschmacklos angesehen wird und keinen künstlerischen Wert hat
Kladderradatsch
Ko­ko­lo­res:
umgangssprachlich: etwas Unsinniges, Törichtes (Geschwätz)
Kram:
Angelegenheit
Dinge, Sachen, Besitztümer
Lap­pa­lie:
eine Kleinigkeit, eine Nichtigkeit, eine höchst unbedeutende Sache
Mist:
als Schimpfwort bzw. Fluch verwendeter Ausdruck
Mum­pitz:
Unsinn, den man nicht zu beachten braucht
Murks:
umgangssprachlich: Arbeit mit schlechtem, fehlerhaftem oder unordentlichem Ergebnis
umgangssprachlich: das Ergebnis solcher Arbeit
Non­sens:
etwas Sinnloses; Quatsch
Pap­per­la­papp:
unsinniges Geschwätz, belangloses Gerede
Pil­le­pal­le:
eine Kleinigkeit, etwas Unbedeutendes
Pi­pi­fax:
unwichtige Sache, überflüssiges Beiwerk, (lächerliche) Kleinigkeit, Unsinn
Quatsch:
Alberei, kindisches Benehmen
breiiger Matsch
Rotz:
bakterielle Infektion bei Unpaarhufern, vor allem bei Pferden
schleimartiges Nasensekret
Schmar­ren:
geschmacklose oder minderwertige Ware
süddeutsch, österreichisch: Gericht aus der österreichischen Küche; meist süß, es gibt aber auch deftige Varianten
Schnulli
Stuss:
umgangssprachlich, abwertend: etwas, das (ärgerlicherweise) unsinnig geäußert oder getan wurde; etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
Tand:
Ansammlung nutzloser Gegenstände
Wi­schi­wa­schi:
umgangssprachlich, abwertend: unklares, wirres Gerede

Beispielsätze

  • Der redet nur Schnickschnack!

  • So ein Schnickschnack!

  • Warum nimmst du schon wieder so viel Schnickschnack mit?

  • Tom hat einen Rollstuhl mit einer Menge Schnickschnack.

  • In dem Laden gibt es allen möglichen Schnickschnack.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Im Fall von Log4J gab es all den Schnickschnack, der es zweifellos zu einem so beliebten Produkt der es aber auch verwundbar machte.

  • Eine lebensgroße Version des Barbie-EXTRA-Autos wird ausgestellt und zeigt all den Schnickschnack, der ihr neues Auto so toll macht.

  • Ab sofort heißt es wieder: Funktionalität statt unnötigem Schnickschnack.

  • Kein Schnickschnack, nur eine Sportuhr, mit der ich meine Geschwindigkeit kontrollieren kann.

  • Hier ist die Natur die beste Deko und auf allzu viel anderen Schnickschnack kann man gut und gerne verzichten.

  • All der Schnickschnack mag ja fancy sein, aber ein normaler Burger sollte schlicht sein.

  • Digitales Zeitalter hin oder her, es ist vor allem der persönliche Schnickschnack, der die Seele eines Schreibtisches ausmacht.

  • Auf extravaganten Schnickschnack wird verzichtet, auch bei der Cockpit-Gestaltung dominiert die nüchterne Sachlichkeit.

  • Anna Obermeier "Eine kleine Aufmerksamkeit bei der Arbeit - ohne kitschigen Schnickschnack" schickte uns Anna Obermeier.

  • Auf diese Weise konnte ein zwei Kuben bestehender, vollkommen individueller Bau mit viel Glas und wenig Schnickschnack entstehen.

  • Tatsächlich reihte Adams ohne Schnickschnack, ohne Allüren, ohne große Geste alte an neue Songs und mixte sämtliche seiner Welthits dazu.

  • Mit dem X File Explorer und dessen kleinen Helfern verwalten Sie Dateien effizient und ohne jeden Schnickschnack.

  • Das Compaq Presario CQ61-320SG ist ein typisches Einsteiger- und Arbeitsgerät ohne viel Schnickschnack oder überzogene Leistungswerte.

  • Anders als sein Trainerkollege Jürgen Klinsmann beim FC Bayern will er lieber ohne Schnickschnack zum Erfolg kommen.

  • Ohne Schnickschnack und schon ganz schön schnell.

  • Seit dem Nachmittag waren Sympathisanten eingelaufen, alle mit parteiblauem Schnickschnack ausgestattet, und hatten kräftig getrunken.

  • Denkbar wäre ein preiswertes Einstiegsauto ohne Schnickschnack unter 10 000 Euro.

  • Die IHK fragt "CRM im Mittelstand - teurer Schnickschnack oder Chance im Wettbewerb?"

  • Ohne Tattoos und anderen Schnickschnack.

  • Schnickschnack mag der eine oder andere konservative Kritiker meinen.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • bits and pieces
    • knick-knack
  • Französisch: bric-à-brac (männlich)
  • Niederländisch: poespas
  • Norwegisch: snikksnakk (sächlich)
  • Persisch:
    • خرت و پرت
    • خورده پرده
  • Russisch:
    • безделушка (weiblich)
    • безделица (weiblich)
    • финтифлюшка (weiblich)
    • фигня (weiblich)
    • фигнюшка (weiblich)
    • хрень (weiblich)
    • хренотень (weiblich)
    • хуйня (weiblich)
    • ебота (weiblich)

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Schnick­schnack be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × C, 2 × H, 2 × K, 2 × N, 2 × S, 1 × A & 1 × I

  • Vokale: 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 4 × C, 2 × H, 2 × K, 2 × N, 2 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten K mög­lich.

Das Alphagramm von Schnick­schnack lautet: ACCCCHHIKKNNSS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Nürn­berg
  5. Ingel­heim
  6. Chem­nitz
  7. Köln
  8. Salz­wedel
  9. Chem­nitz
  10. Ham­burg
  11. Nürn­berg
  12. Aachen
  13. Chem­nitz
  14. Köln

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Nord­pol
  5. Ida
  6. Cäsar
  7. Kauf­mann
  8. Samuel
  9. Cäsar
  10. Hein­reich
  11. Nord­pol
  12. Anton
  13. Cäsar
  14. Kauf­mann

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Novem­ber
  5. India
  6. Char­lie
  7. Kilo
  8. Sierra
  9. Char­lie
  10. Hotel
  11. Novem­ber
  12. Alfa
  13. Char­lie
  14. Kilo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄
  12. ▄ ▄▄▄▄
  13. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  14. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 34 Punkte für das Wort.

Schnickschnack

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schnick­schnack kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Blechkuchen ohne Schnickschnack Elisabeth Bangert | ISBN: 978-3-89736-070-9
  • Grillen für Männer – 80 Rezepte ohne Schnickschnack Thomas Krause | ISBN: 978-3-80944-406-0
  • Kindersachen stricken ohne Schnickschnack Barbara Sander | ISBN: 978-3-77244-842-3
  • Schnäpse & Liköre ohne Schnickschnack Georg Bangert | ISBN: 978-3-89736-871-2
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schnickschnack. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schnickschnack. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5966318 & 1608678. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. zdnet.de, 09.05.2022
  2. finanznachrichten.de, 19.11.2021
  3. express.de, 10.12.2020
  4. tagesspiegel.de, 12.09.2019
  5. focus.de, 01.07.2018
  6. solothurnerzeitung.ch, 20.01.2017
  7. derstandard.at, 24.10.2016
  8. nachrichten.at, 09.09.2015
  9. kurier.at, 15.02.2014
  10. gotha.tlz.de, 02.07.2013
  11. kurier.at, 01.12.2012
  12. linux-community.de, 20.01.2011
  13. hardware.magnus.de, 29.10.2009
  14. welt.de, 13.07.2008
  15. ngz-online.de, 05.05.2006
  16. archiv.tagesspiegel.de, 26.10.2005
  17. abendblatt.de, 20.02.2004
  18. f-r.de, 06.05.2003
  19. heute.t-online.de, 27.08.2002
  20. sueddeutsche.de, 02.09.2002
  21. bz, 12.06.2001
  22. DIE WELT 2001
  23. DIE WELT 2000
  24. BILD 1999
  25. Tagesspiegel 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Die Zeit 1995