Geseire

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɡəˈzaɪ̯ʁə]

Silbentrennung

Geseire

Definition bzw. Bedeutung

Umgangssprachlich: wehleidiges Gejammer; unnützes Gerede.

Begriffsursprung

Seit dem 19. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung über das Rotwelsche aus dem Westjiddischen b=böser Zustand, Verhängnis, Plage, Sorge; Missgeschick, Schwierigkeit; Aufwand, eigentlich „Bestimmung, Verordnung“; dieses entstammt wiederum dem Hebräischen b=Gesetz, Verbot; die deutsche Bedeutung ist wohl vermittelt durch „Klagen über die verhängnisvolle Lage“

Alternative Schreibweisen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Geseire
Genitivdes Geseires
Dativdem Geseire
Akkusativdas Geseire

Anderes Wort für Ge­sei­re (Synonyme)

Blabla (ugs.):
abwertend: leeres Gerede, Nichtssagendes, aber trotzdem oft eine anspruchsvoll klingende Äußerung
Geblubber (ugs.)
Gefasel (ugs., abwertend):
unsinniges, irrelevantes oder nerviges Gerede
Gelaber (ugs.):
seichtes Gerede oder unüberlegt Dahergesagtes
Gemunkel (ugs.)
Geplänkel (ugs.):
kleines Wortgefecht, Streit
Militär: kleines Gefecht neben, vor oder nach den Hauptkampfhandlungen
Gerede (ugs.):
abfälliges Reden
sinnloses Reden
Gesäusel
Geschwätz (ugs., Hauptform):
abwertend: dummes, belangloses Gerede
Klatsch, heimliches Ausrichten anderer Personen
Geschwafel:
umgangssprachlich, abwertend: unsinniges, irrelevantes oder nerviges Gerede
Geschwalle (ugs.)
Geschwurbel (ugs.):
abwertend, unverständliche, realitätsferne oder ideologisch überfrachtete Aussagen, beispielsweise in Politik oder Werbung
Gesülze (ugs.)
Gewäsch (ugs., abwertend):
belangloses Gerede
hohle Phrasen (ugs.)
leere Worte
leeres Gerede
Luftblasen (ugs., fig.)
Schein-Tiefsinn (fachspr., psychologisch)
Schmus (ugs.):
umgangssprachlich
Sermon (ugs.):
abwertend: weitschweifige, langweilige Rede
veraltet, Religion, Christentum: Rede, in der die biblische Botschaft verkündet wird
warme Worte (ironisch)

Sinnverwandte Wörter

Gelafer
Schmon­zes:
belangloses, leeres Gerede; Vortäuschungen; Worte, die ergreifen und gefügig stimmen sollen
unnützes Zeug; wertloses Zeug; Kitsch

Beispielsätze

Das ewige Geseire kann man ja gar nicht mehr hören.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • bellyaching
    • moaning
    • blather
    • drivel
    • gossip
  • Französisch:
    • jérémiade (jérémiades)
    • sornette (sornettes)
    • bavassement (bavassements)
    • bavasserie (bavasseries)
    • gibars
    • jacasserie (jacasseries)
    • lamentation (weiblich)
    • plainte (weiblich)
    • parlote (parlot(t)e) (weiblich)
    • bavassage (weiblich)
    • placote (weiblich)
    • bavardage (männlich)
    • papotage (männlich)
    • phraséologie (männlich)
    • verbiage (männlich)
    • verbalisme (männlich)
    • bagou (bagou(l)) (männlich)
    • bagoulement (männlich)
    • délayage (männlich)
    • placotage (männlich)
    • ravaudage (männlich)
  • Italienisch:
    • piagnucolio
    • ciance inutili (weiblich)
    • lamentele (weiblich)
  • Schwedisch:
    • gnäll
    • klagan
    • dravel
    • strunt

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ge­sei­re be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und I mög­lich.

Das Alphagramm von Ge­sei­re lautet: EEEGIRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Essen
  5. Ingel­heim
  6. Ros­tock
  7. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Emil
  5. Ida
  6. Richard
  7. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Echo
  5. India
  6. Romeo
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

Geseire

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­sei­re kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ge­sei­er:
umgangssprachlich: Nebenform von Geseire
Ge­sei­res:
Nebenform von Geseire
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Geseire. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Geseire. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452