Schmus

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ʃmuːs]

Definition bzw. Bedeutung

umgangssprachlich

Begriffsursprung

Entlehnung aus westjiddisch b=Gespräch, Unterhaltung, Plauderei, Gerede, welches seinerseits auf hebräisch b=Gerüchte; Klatsch, Tratsch zurückgeht; zudem wird vermutet, dass der Singular des Wortes in Schmu übernommen ist

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Schmus
Genitivdes Schmuses
Dativdem Schmus/​Schmuse
Akkusativden Schmus

Anderes Wort für Schmus (Synonyme)

Beweihräucherung
Blabla (ugs.):
abwertend: leeres Gerede, Nichtssagendes, aber trotzdem oft eine anspruchsvoll klingende Äußerung
Geblubber (ugs.)
Gefasel (ugs., abwertend):
unsinniges, irrelevantes oder nerviges Gerede
Gelaber (ugs.):
seichtes Gerede oder unüberlegt Dahergesagtes
Gemunkel (ugs.)
Geplänkel (ugs.):
kleines Wortgefecht, Streit
Militär: kleines Gefecht neben, vor oder nach den Hauptkampfhandlungen
Gerede (ugs.):
abfälliges Reden
sinnloses Reden
Gesäusel
Geschwätz (ugs., Hauptform):
abwertend: dummes, belangloses Gerede
Klatsch, heimliches Ausrichten anderer Personen
Geschwafel:
umgangssprachlich, abwertend: unsinniges, irrelevantes oder nerviges Gerede
Geschwalle (ugs.)
Geschwurbel (ugs.):
abwertend, unverständliche, realitätsferne oder ideologisch überfrachtete Aussagen, beispielsweise in Politik oder Werbung
Geseire (ugs.):
umgangssprachlich: wehleidiges Gejammer; unnützes Gerede
Gesülze (ugs.)
Gewäsch (ugs., abwertend):
belangloses Gerede
hohle Phrasen (ugs.)
leere Worte
leeres Gerede
Lobestirade(n) (abwertend)
Lobhudelei (ugs.):
abwertend: überschwängliches Lob in unangemessener oder übertriebener Weise (meist um sich einzuschmeicheln)
Lobtirade(n) (geh., abwertend)
Luftblasen (ugs., fig.)
Schein-Tiefsinn (fachspr., psychologisch)
Schmeichelei (Hauptform):
schmeichelnde Äußerung
schöne Worte
Schöntuerei
Sermon (ugs.):
abwertend: weitschweifige, langweilige Rede
veraltet, Religion, Christentum: Rede, in der die biblische Botschaft verkündet wird
Süßholzraspelei (fig.)
warme Worte (ironisch)

Sinnverwandte Wörter

Gelafer
Ge­sab­bel:
norddeutsch, , abwertend: (ausschweifende) Äußerungen, die als unsinnig, inhaltsleer und/oder unnötig aufgefasst werden
Ge­sei­er:
umgangssprachlich: Nebenform von Geseire
Ge­tue:
gekünsteltes Benehmen, Verhalten
Schlei­me­rei:
penetrantes sich Einschmeicheln
Schmon­ti­us:
leeres Gerede
Schmon­zes:
belangloses, leeres Gerede; Vortäuschungen; Worte, die ergreifen und gefügig stimmen sollen
unnützes Zeug; wertloses Zeug; Kitsch
Un­sinn:
etwas, das keinen Sinn hat
unüberlegte Handlung

Beispielsätze

  • Schliesslich dürfen die Steuerzahler den ganzen Schmus berappen.

  • Der Schmus nimmt nicht überhand.

  • Aber Lucas zieht diesen pseudoreligiösen Schmus durch.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Schmus?

Wortaufbau

Das Substantiv Schmus be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 1 × C, 1 × H, 1 × M & 1 × U

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × C, 1 × H, 1 × M

Das Alphagramm von Schmus lautet: CHMSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Mün­chen
  5. Unna
  6. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Martha
  5. Ulrich
  6. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Mike
  5. Uni­form
  6. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

Schmus

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schmus kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schmus. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schmus. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. blick.ch, 03.01.2018
  3. focus.de, 22.03.2017
  4. Tagesspiegel 1999