Schaft

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʃaft ]

Silbentrennung

Einzahl:Schaft
Mehrzahl:Schäfte

Definition bzw. Bedeutung

  • das Längliche an einem Gegenstand selbst

  • ein Bauteil des Webstuhls

  • ein Griff an einer Stange und an anderen länglichen Gegenständen

  • ein Pflanzenstängel ohne Blätter

  • ein Synonym für den unbehaarten Kiel einer Vogelfeder

  • Schrank, Bücherregal

  • vom Oberleder gebildeter Teil des Schuhs, die Wade umschließender Teil des Stiefels

Begriffsursprung

Von schaben, ursprünglich ein entrindeter Zweig, althochdeutsch scaft.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Schaftdie Schäfte
Genitivdes Schafts/​Schaftesder Schäfte
Dativdem Schaft/​Schafteden Schäften
Akkusativden Schaftdie Schäfte

Anderes Wort für Schaft (Synonyme)

Halm:
biegsame (hohler) Sprossachse von Gräsern oder Getreide
Stängel:
Hauptspross einer nicht krautigen Pflanze
männliches Glied, Penis
Stiel:
Griff an Werkzeugen und Geräten
Pflanzenteil Stängel
(jemandes) bestes Stück (verhüllend)
Bolzen (derb):
dickes zylindrisches Verbindungselement von Metall- oder Holzgliedern
Geschoss einer Armbrust
Dödel (ugs.):
männliches Geschlechtsteil
wenig intelligenter, einfältiger Mensch
Glied:
Anatomie: ein Körperteil
ein verbundenes Teil oder Stück - allgemein: Teil eines Ganzen
gutes Stück (verhüllend)
Kindermacher (ugs.)
Lörres (ugs., rheinisch)
Lümmel (ugs.):
für bis : nur für männliche Personen
Seglersprache: Verbindung zwischen Baum und Mast, häufig mittels eines Zapfens und einer Aufhängung; Lümmelbeschlag
Lurch (ugs.):
Zoologie: Amphibium
männliches Glied
Penis (Hauptform):
männliches Geschlechtsorgan verschiedener Tiere, so auch des Menschen
Phallulat (Wortschöpfung)
Phallus (fachspr.):
Anatomie: die embryonale Vorstufe von Penis und Klitoris
das erigierte männliche Glied (oft in kulturgeschichtlichen Zusammenhängen)
Piephahn (ugs.):
männliches Geschlechtsteil
Piepmatz (ugs.):
kleiner Vogel
Pillemännchen (ugs., rheinisch, verniedlichend)
Pillemann (ugs., rheinisch)
Pimmel (derb):
männliches Geschlechtsglied
Pimmelmann (derb)
Prachtexemplar:
Exemplar, das die erwünschten Eigenschaften in besonders prächtiger Weise erfüllt
Prengel (ugs., ruhrdt.):
landschaftlich, vulgär: Penis
landschaftlich: dicker, länglicher Gegenstand
Pullermann (derb):
das männliche Glied
Riemen (vulg.):
mit beiden Händen zu bewegendes Paddel oder Ruder in einem Boot
Streifenartige Haltevorrichtung; Band; Zügel
Rohr (ugs.):
Botanik: der hohle Stängel oder Stamm von Pflanzen
großes Haushaltsgerät, in dem starke Hitze erzeugt wird, um Essen zu erhitzen
Rute (derb):
altes Längenmaß, das in verschiedenen Bereichen unterschiedlich definiert ist
meist zusammengebundene lange, dünne und flexible Zweige (ohne Blätter), Gerte
Schniedel (ugs.):
ein Teil eines Meilers
umgangssprachlich: Penis
Schniedelwutz (ugs., verniedlichend):
umgangssprachlich, verniedlichend: Penis
Schwanz (derb):
Abgang des Weines
hinterer Körperfortsatz bei Tieren
Schwengel (ugs.)
Schwert (ugs.):
aus Metall bestehende Klingenwaffe
Hornfortsatz am Kopf einer Fischart
Stößel (ugs.):
stabartiges Gerät zum Verkleinern/Zerstoßen oder Zerreiben von Gegenständen
Zauberstab (ugs.):
elektrisches Küchengerät zum Pürieren von Lebensmitteln und Aufschlagen von Flüssigkeiten
häufig aus Holz bestehender, länglicher Gegenstand, der über vermeintlich magische Kräfte zum Zaubern verfügt
Zipfel (derb):
männliches Geschlechtsorgan verschiedener Tiere, so auch des Menschen
meist länglicher, schmaler, oft spitz zulaufender Fortsatz, schmal zulaufendes Endstück (meist bei Textilien)
Zumpferl (ugs., österr.):
kleiner Zumpf (Penis)
Kasten (süddt.):
eine breite (muskulöse) Person
hölzernes höheres Aufbewahrungsmöbel mit Türen
Schaff (ugs., regional):
regional: eine Art Schrank oder Regal
süddeutsch, österreichisch: größeres, oben offenes Holzgefäß
Schapp (ugs., norddeutsch):
einzelne Schublade
großes Möbelstück zum Unterbringen von Kleidung oder Sachen
Schrank (Hauptform):
geschlossenes Möbelstück, meistens mit Türen und zusätzlich optional auch Schubladen
großer, breitschultriger Mann
Spind:
schmaler, verschließbarer Kleiderschrank (in Umkleideräumen und Soldatenstuben)
Anfasser (ugs.)
Griff:
das Beherrschen einer Aufgabe, oft in der Formulierung: im Griff
das Erfassen der Beute durch einen Raubvogel
Griffstück (Hauptform)
Handgriff (ugs.):
Aktivität, um etwas zu erreichen
Vorrichtung, die das Ergreifen/Festhalten eines Gegenstandes mit der Hand ermöglicht
Heft (eines Messers):
dünnes, broschiertes, nicht festgebundenes Buch
einzelne Nummer einer Zeitschrift
Henkel (Essgeschirr):
Griff an einer Tasse oder Kanne, seitlich oder oben angebracht
Knauf (Möbelbeschlag):
kugelförmiger, meist verzierter Griff an Gegenständen oder Waffen

Gegenteil von Schaft (Antonyme)

Blatt:
beschnittenes Stück Papier (hauptsächlich im Druckwesen)
die Karten, die man beim Kartenspiel auf, in der Hand hält
Blü­te:
eitrig entzündete Erhebung der Haut
gefälschte Banknote
Blu­me:
allgemein für: Grünpflanze (auch nicht blühende)
blühende Pflanze
Ei­chel:
das leicht verdickte Ende des Penis
Frucht der Eiche
Fah­ne:
Ausdruck für Militär, Armee
ausgeatmete Luft nach Alkoholkonsum
Fuß:
das gesamte Bein, die Extremität zum Laufen und Stehen
ein paariger Körperteil beim Menschen und höher entwickelten Spezies, unterer Teil des Beines
Ka­pi­tell:
das oft reichverzierte Kopfstück einer Säule, auf dem die Last einer Decke oder die Last eines Bogens ruht
Klin­ge:
flacher, geschärfter Teil diverser Werkzeuge (zum Beispiel Beil, Sichel, Sense) und Waffen (Messer, Dolch, Axt), welcher die Schneide enthält
Waffe, welche einen länglichen, flachen, geschärften Part besitzt
Spit­ze:
der höchste Punkt eines Berges
der oberste, schmal zulaufende Teil eines Gegenstandes oder einer Formation

Beispielsätze

  • Dieser Stiefel ist am Schaft ein wenig zu eng.

  • Er riss die Bücher aus dem Schaft.

  • Die Schäfte bestehen aus zwei parallelen Latten, zwischen denen Schnüre gespannt sind, die in der Mitte Schleifen oder kleine Ringe aus Metall oder Glas haben, durch welche die Kettenfäden hindurchgezogen sind.

  • Die Pflanze bildet einen etwa 45 cm hohen Schaft und ihre flachen Blätter sind etwa 3 cm breit.

  • Die Axt hat einen langen Schaft, das Beil einen kurzen.

  • Die Fahne einer Vogelfeder besteht aus vielen Ästen seitlich vom Schaft.

  • Bei den griechischen Säulen ist der Schaft gerieft.

  • Die Schäfte der Lanzen waren in den verschiedensten Farben bemalt, mit Wimpeln versehen oder anderweitig herausgeschmückt.

  • Stulpenstiefel haben einen langen Schaft und lassen sich von daher recht mühsam ausziehen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bei klobigem Schuhwerk mit dicken Sohlen und harten Schäften etwa fehlt das Gefühl für die Pedale, heißt es vom Auto Club Europa (ACE).

  • Kirsten Schaft häkelt und verteilt Sorgenwürmchen, um fremden Menschen eine Freude zu machen.

  • Christian Schaft von den Linken dürfte mit seinem 6. Listenplatz den Einzug in den Thüringer Landtag aber wohl hinbekommen.

  • Beteuben ja, selbst richtig Schäften geht, sofern erlaubt,Erschiessen nein, das Tier blutet doch nicht aus!

  • Das Modell zeigt uns, wie diese Schäfte die Vagina umfassen und so den Höhepunkt beim penetrierenden Sex ermöglichen.

  • Konsumenten werden ersucht, die Verbindung von Schaft und Kopf zu prüfen.

  • Mit Nieten ist ein „W“ für Winnetou in den Schaft geschlagen, Nieten sitzen auch an ihren silbernen Keil-Sneakers.

  • Sichtbar wurde das durch gefundene Teile von Schaft und Kapitell, die eindeutig diesen Stil zeigen.

  • Jemand hatte provisorisch den Lauf mit einem Draht und einem Aluminiumring am Schaft befestigt.

  • Wanderschuhe sollten daher immer einen hohen Schaft haben.

  • Der Maki-e "Cherry Blossom" zeigt auf Schaft und Kappe goldene Kirschblüten.

  • Dessen widerstandsfähiger Schaft wird beim Schneiden durch die Kraft der Klinge aus der Haut emporgezogen, bevor der Schnitt erfolgt.

  • Sie waren am Schaft zu eng und vorne zu lang.

  • Denn fast alle spielen mit viel zu harten Schäften.

  • Sind die Hände vom Boden weiter entfernt, ist der Winkel des Schafts zum Rasen steiler, umgekehrt flacher.

  • Gemacht hat unter dir dein Herr ein Bächlein, / auch rüttle gegen dich den Schaft der Palme!

  • Kurt Seul steht bis zum Schaft der grünen Schuhe im zähen grauen Schlamm.

  • "Man weiß nie, wo der Spieler ihn am Schaft trifft", sagt der skeptische Torwart, "und ob der Ball nun hoch abgeht oder nicht."

  • Als die Wucht des Sturzes abgebremst wird, brechen sein rechtes Schien- und Wadenbein über dem Schaft seines Stiefels.

  • Der vordere Kiel ist nicht starr, sondern das Blatt am Schaft zwischen Rumpf und Bleibombe dreht sich um die Mittelachse.

  • Das Gewehr im Vordergrund überragt den Jungen, seine zierlichen Hände können den Schaft kaum umfassen.

  • Bis 200 Grad erwärmen, damit sich die Kohlefaser im Schaft dehnt.

  • Das Hosel (= der Teil, in dem der Schaft befestigt ist) ist aus Titanium hergestellt, um dort Gewicht zu sparen.

  • Während die Schäfte der Ventile relativ kühl bleiben, erhitzen sich die Ventilteller auf bis zu 900 Grad Celsius.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Schaft?

Wortaufbau

Das Isogramm Schaft be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × S, 1 × T

Das Alphagramm von Schaft lautet: ACFHST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Aachen
  5. Frank­furt
  6. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Anton
  5. Fried­rich
  6. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Alfa
  5. Fox­trot
  6. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort Schaft (Sin­gu­lar) bzw. 19 Punkte für Schäf­te (Plural).

Schaft

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schaft kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Be­sen:
Arbeitsgerät zur Reinigung, auf welchem Borsten (aus Tierhaar oder Kunststoff) auf einem Träger, Schaft (aus Holz, Kunststoff oder Metall) aufgebracht und das mit einem Stiel versehen ist; in der einfachsten Form Reisigbündel, Rutenbündel oder Strohbündel mit oder ohne Stiel
Flaum­fe­der:
Feder mit dünnem Schaft und lockeren, weichen Ästen, die primär dem Wärmeschutz des Tieres dient
Ge­wehr­kol­ben:
hinterster Teil des Schafts eines Gewehrs
Ge­wehr­schaft:
Schaft eines Gewehrs
Halb­stie­fel:
nur über den Knöchel reichender und diesen bedeckender halbhoher Stiefel mit kurzem Schaft
Holz­stift:
Schreib-/Zeichenstift mit hölzernem Schaft
Pfeil­schaft:
Schaft eines Pfeiles (größter Teil desselben zwischen Pfeilspitze und Befiederung)
schäf­ten:
mit einem Schaft versehen
Stie­fel:
Schuh mit Schaft
Stie­fel­schaft:
der Schaft eines Stiefels
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schaft. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schaft. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10648130 & 1756135. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. come-on.de, 03.08.2023
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  3. thueringer-allgemeine.de, 28.10.2019
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  21. Berliner Zeitung 1998
  22. Süddeutsche Zeitung 1996
  23. Stuttgarter Zeitung 1996