Rute

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʁuːtə ]

Silbentrennung

Einzahl:Rute
Mehrzahl:Ruten

Definition bzw. Bedeutung

  • altes Längenmaß, das in verschiedenen Bereichen unterschiedlich definiert ist

  • meist zusammengebundene lange, dünne und flexible Zweige (ohne Blätter), Gerte

  • Schlagstock fürs Schlagzeugspiel

  • Schwanz von Hunden oder Füchsen

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch ruote, althochdeutsch ruota, germanisch *rōdō „Rute, Stange, Balken“, belegt seit dem 8. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Rutedie Ruten
Genitivdie Ruteder Ruten
Dativder Ruteden Ruten
Akkusativdie Rutedie Ruten

Anderes Wort für Ru­te (Synonyme)

Angel:
bei Türen, Fenstern und Ähnlichem: zumeist metallener Stift, der, in einen Griffpunkt gelegt, eine stabile Drehbewegung ermöglicht
Bezeichnung für die durch das Heft gehende Verlängerung der Klinge der meisten Handwerkzeuge und vieler Blankwaffen
Angelgerät:
Zubehör/Gerät, das beim Angeln benötigt wird
Angelrute:
Fischerei, Sport: ein Gerät, mit dem der Aktionsradius beim Angeln erweitert und der Fischfang erleichtert wird
Stab:
Amtszeichen
Gruppe von Helfern eines Vorgesetzten
Stange:
Biermaß
der linke oder rechte Teil des Geweihes
Stecken:
langes Stück Holz; Stock, Stab, Stange
Stock:
kegelförmiges Wurfgerät für das Spiel auf Eis oder Asphalt
kurz für: Stockwerk
Gerte:
dünner, biegsamer Stock
Zweig:
kleinste Fortsätze von Bäumen und Sträuchern
übertragen: Teil eines größeren Komplexes
(jemandes) bestes Stück (verhüllend)
Bolzen (derb):
dickes zylindrisches Verbindungselement von Metall- oder Holzgliedern
Geschoss einer Armbrust
Dödel (ugs.):
männliches Geschlechtsteil
wenig intelligenter, einfältiger Mensch
Glied:
Anatomie: ein Körperteil
ein verbundenes Teil oder Stück - allgemein: Teil eines Ganzen
gutes Stück (verhüllend)
Kindermacher (ugs.)
Lörres (ugs., rheinisch)
Lümmel (ugs.):
für bis : nur für männliche Personen
Seglersprache: Verbindung zwischen Baum und Mast, häufig mittels eines Zapfens und einer Aufhängung; Lümmelbeschlag
Lurch (ugs.):
Zoologie: Amphibium
männliches Glied
Penis (Hauptform):
männliches Geschlechtsorgan verschiedener Tiere, so auch des Menschen
Phallulat (Wortschöpfung)
Phallus (fachspr.):
Anatomie: die embryonale Vorstufe von Penis und Klitoris
das erigierte männliche Glied (oft in kulturgeschichtlichen Zusammenhängen)
Piephahn (ugs.):
männliches Geschlechtsteil
Piepmatz (ugs.):
kleiner Vogel
Pillemännchen (ugs., rheinisch, verniedlichend)
Pillemann (ugs., rheinisch)
Pimmel (derb):
männliches Geschlechtsglied
Pimmelmann (derb)
Prachtexemplar:
Exemplar, das die erwünschten Eigenschaften in besonders prächtiger Weise erfüllt
Prengel (ugs., ruhrdt.):
landschaftlich, vulgär: Penis
landschaftlich: dicker, länglicher Gegenstand
Pullermann (derb):
das männliche Glied
Riemen (vulg.):
mit beiden Händen zu bewegendes Paddel oder Ruder in einem Boot
Streifenartige Haltevorrichtung; Band; Zügel
Rohr (ugs.):
Botanik: der hohle Stängel oder Stamm von Pflanzen
großes Haushaltsgerät, in dem starke Hitze erzeugt wird, um Essen zu erhitzen
Schaft (fig.):
das Längliche an einem Gegenstand selbst
ein Bauteil des Webstuhls
Schniedel (ugs.):
ein Teil eines Meilers
umgangssprachlich: Penis
Schniedelwutz (ugs., verniedlichend):
umgangssprachlich, verniedlichend: Penis
Schwanz (derb):
Abgang des Weines
hinterer Körperfortsatz bei Tieren
Schwengel (ugs.)
Schwert (ugs.):
aus Metall bestehende Klingenwaffe
Hornfortsatz am Kopf einer Fischart
Stößel (ugs.):
stabartiges Gerät zum Verkleinern/Zerstoßen oder Zerreiben von Gegenständen
Zauberstab (ugs.):
elektrisches Küchengerät zum Pürieren von Lebensmitteln und Aufschlagen von Flüssigkeiten
häufig aus Holz bestehender, länglicher Gegenstand, der über vermeintlich magische Kräfte zum Zaubern verfügt
Zipfel (derb):
männliches Geschlechtsorgan verschiedener Tiere, so auch des Menschen
meist länglicher, schmaler, oft spitz zulaufender Fortsatz, schmal zulaufendes Endstück (meist bei Textilien)
Zumpferl (ugs., österr.):
kleiner Zumpf (Penis)
Bürzel (Jägerspr.):
Oberseite der Schwanzwurzel bzw. hintere Rückenpartie eines Vogels
Schweif:
ein dicht behaarter Fellschwanz in der Pelzbranche
Schwanz des Pferdes
Sterz:
Gastronomie, bayrische und österreichische Küche: einfache Speise aus einem Teig (aus Mehl, Grieß oder auch anderen Zutaten), der gebraten oder gekocht und vor dem Servieren in kleine Bröckchen zerteilt wird
Geißel:
etwas, das die Lebensgrundlage erheblich beeinträchtigt
fadenförmige Fortbewegungshilfen von Kleinstlebewesen
Peitsche:
Botanik: ein Stängel oder eine Ranke in peitschenförmig zulaufender Form
Hüttenwesen: breiter Schlägel aus Holz, mit dem Kupferblech glatt geschlagen wird
Reitgerte:
dünner, biegsamer Stock, mit dem ein Pferd angetrieben werden kann

Beispielsätze

  • Der Weihnachtsmann drohte mit der Rute.

  • Beim Schlagzeugspiel benutzt man Ruten für die Trommeln und die Becken, aber die Füße für die große Basstrommel.

  • Ihre rechte Hand umfasste eine verdächtige Rute, bei der es sich nur um ein Zaubermädchenutensil handeln konnte.

  • Er hat sich selber die Rute auf den Rücken gebunden.

  • Es bindet mancher eine Rute für seinen eignen Hintern.

  • Wer mit der Rute spart, verzieht das Kind.

  • Die alten Lehrer disziplinierten mit der Rute.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auf ihrem tollen apokalyptischen Gospelalbum stellt sie uns die Rute ins Fenster: All of My Friends Are Going to Hell.

  • Es bezeichnet auch die Scheibe, die man mittels einer Rute möglichst weit ins Spielfeld schleudert.

  • Doch nur, wenn man dann auch noch eine Gewässerkarte bezahlt hat, kann man am entsprechenden See oder Flussabschnitt die Ruten auswerfen.

  • Es hilft den Trauben beim Reifen, wenn man ihre Ruten einkürzt.

  • Der 44-Jährige hatte laut Bericht drei Ruten aufgestellt, ohne den nötigen Angelschein vorweisen zu können.

  • Die EU-Kommission stellt Italien die Rute ins Fenster, weil der Abbau der hohen Schulden nicht vorankommt.

  • Als sie mich fanden, gab es der Rute kein Entkommen.

  • Seine Rute entpuppt sich als Laserschwert, das rötlich flackernd das Gehölz beleuchtet (im Trailer etwa ab Minute 00:54).

  • Die Rute hatte er diesmal nicht im Einsatz.

  • Allerdings stellte die FIFA den Veranstaltern die Rute ins Fenster.

  • Doch legte die Weltbank den Euro-Ländern gleichzeitig die Rute ins Fenster und mahnte eisernen Sparwillen ein.

  • Die Rute setzt den Fischer unter Strom.

  • Damit die Schweiz dann nicht vom Samichlaus eine Rute bekomme.

  • Aber die Nummer mit der Rute, die hat mich tief berührt.

  • Schmuggelt seine einzige Rute, eine auf 20 Zentimeter zusammenschiebbare Teleskop, in seinem Kulturbeutel mit.

  • Ja, und so eine Rute lag als Warnung immer sichtbar im Regal", erzählt Lindemann schmunzelnd.

  • Hier wurde einem beigebracht - oft mit einer Rute -, dass man Gefühle und Triebe beherrschen müsse.

  • Und wie man weiß, hat die Rute schon manches Mal Positives bewirkt.

  • Da muss ich trotz des Nikolaustages die Rute nicht aus packen.

  • Sie haben fleißig die Rute geschwungen und das Liebe genannt.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Homophone

Was reimt sich auf Ru­te?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Ru­te be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × R, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich. Im Plu­ral Ru­ten an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Ru­te lautet: ERTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Unna
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Ulrich
  3. Theo­dor
  4. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Uni­form
  3. Tango
  4. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 4 Punkte für das Wort Ru­te (Sin­gu­lar) bzw. 5 Punkte für Ru­ten (Plural).

Rute

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ru­te kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Bran­dungs­an­geln:
Disziplin der Angelfischerei, in der mit langen, kräftigen Ruten, schweren Bleien und natürlichen Köder von Strand auf Meeresfische geangelt wird
Ha­sel­ru­te:
Rute, die von einem Haselstrauch abgeschnitten wurde
Leim­ru­te:
eine mit Vogelleim bestrichene Rute, mit der ein Vogelfänger seiner Beute nachstellt
Po­lar­hund:
in Grönland und Nordamerika als Schlittenhund genutzter wolfsähnlicher, ausdauernder, witterungsresistenter bis zu 80 cm hoher Hund mit spitzen aufrechten Ohren und langer buschiger Rute
Qua­d­rat­ru­te:
Flächenmaß, das der Fläche eines Quadrats mit der Seitenlänge einer Rute entspricht
Ried:
Botanik, veraltet: das einzelne abgeschnittene, getrocknete Schilfrohr für Verwendung als Stab (beispielsweise als Zeigestab in Schulen), Rute (zur Züchtigung), Schreibfeder
stäu­pen:
jemanden mit der Rute züchtigen, der an einem Schandpfahl (Staupe) steht
Weih­nachts­mann:
eine dem Nikolaus ähnliche, männliche Gestalt in einem mit weißem Pelz verbrämten, roten Mantel, mit Rute und mit einem großen Sack, in dem sich die Gaben befinden, die sie den Kindern an Weihnachten bringt (Symbolfigur des weihnachtlichen Schenkens); Person, die als diese Gestalt verkleidet ist
Wün­schel­ru­te:
Rute, mit deren Hilfe jemand nach unsichtbaren Wasser- oder Erzadern im Untergrund sucht
Zain:
Zweig, Gerte, Rute

Buchtitel

  • Ich musste die Rute küssen Rosa S. | ISBN: 978-8-87283-610-1

Film- & Serientitel

  • 11.000 Ruten – Im Rausch der Sinne (Film, 1975)
  • Rute raus, der Spaß beginnt (TV-Serie, 2007)

Häufige Rechtschreibfehler

  • Ruthe (veraltet)
  • Ruthen (Pl.)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Rute. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Rute. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3263723, 3163359, 2274273, 1238466 & 777477. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. derstandard.at, 28.12.2023
  3. luzernerzeitung.ch, 27.08.2022
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  9. tagesspiegel.feedsportal.com, 02.12.2014
  10. mz-web.de, 27.12.2013
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  21. sz, 16.02.2002
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  25. Berliner Zeitung 1999
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  28. BILD 1996
  29. Berliner Zeitung 1995