Riemen

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʁiːmən ]

Silbentrennung

Riemen (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Von gmh. rieme, goh. riomo in der früheren Bedeutung „abgerissener Streifen/Hautstreifen“

Verkleinerungsform

  • Riemchen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Riemendie Riemen
Genitivdes Riemensder Riemen
Dativdem Riemenden Riemen
Akkusativden Riemendie Riemen

Anderes Wort für Rie­men (Synonyme)

Schnürband (ugs., norddeutsch):
langes schmales Band zur Befestigung eines Schuhs
Schnürriemen
Schnürsenkel (ugs., mitteldeutsch, norddeutsch):
Schnüre zum Binden von Schuhen
Schuhband:
Band zum Binden von Schuhen
Schuhbandel (ugs., bayr., österr.)
Schuhriemen (ugs., regional):
Riemen, mit dem man einen Schuh zubinden kann
Senkel:
Anker, Zugnetz
Band zum Schnüren, heute vor allem von Schuhen
Ruder:
die Füße der Schwimmvögel
übertragen: bestimmende Einflussmöglichkeit
Skull:
Antrieb eines Ruderbootes: es werden immer zwei Skulls mit jeweils einer Hand gezogen (im Gegensatz zum Riemen, der mit beiden Händen gezogen wird)
(jemandes) bestes Stück (verhüllend)
Bolzen (derb):
dickes zylindrisches Verbindungselement von Metall- oder Holzgliedern
Geschoss einer Armbrust
Dödel (ugs.):
männliches Geschlechtsteil
wenig intelligenter, einfältiger Mensch
Glied:
Anatomie: ein Körperteil
ein verbundenes Teil oder Stück - allgemein: Teil eines Ganzen
gutes Stück (verhüllend)
Kindermacher (ugs.)
Lörres (ugs., rheinisch)
Lümmel (ugs.):
für bis : nur für männliche Personen
Seglersprache: Verbindung zwischen Baum und Mast, häufig mittels eines Zapfens und einer Aufhängung; Lümmelbeschlag
Lurch (ugs.):
Zoologie: Amphibium
männliches Glied
Penis (Hauptform):
männliches Geschlechtsorgan verschiedener Tiere, so auch des Menschen
Phallulat (Wortschöpfung)
Phallus (fachspr.):
Anatomie: die embryonale Vorstufe von Penis und Klitoris
das erigierte männliche Glied (oft in kulturgeschichtlichen Zusammenhängen)
Piephahn (ugs.):
männliches Geschlechtsteil
Piepmatz (ugs.):
kleiner Vogel
Pillemännchen (ugs., rheinisch, verniedlichend)
Pillemann (ugs., rheinisch)
Pimmel (derb):
männliches Geschlechtsglied
Pimmelmann (derb)
Prachtexemplar:
Exemplar, das die erwünschten Eigenschaften in besonders prächtiger Weise erfüllt
Prengel (ugs., ruhrdt.):
landschaftlich, vulgär: Penis
landschaftlich: dicker, länglicher Gegenstand
Pullermann (derb):
das männliche Glied
Rohr (ugs.):
Botanik: der hohle Stängel oder Stamm von Pflanzen
großes Haushaltsgerät, in dem starke Hitze erzeugt wird, um Essen zu erhitzen
Rute (derb):
altes Längenmaß, das in verschiedenen Bereichen unterschiedlich definiert ist
meist zusammengebundene lange, dünne und flexible Zweige (ohne Blätter), Gerte
Schaft (fig.):
das Längliche an einem Gegenstand selbst
ein Bauteil des Webstuhls
Schniedel (ugs.):
ein Teil eines Meilers
umgangssprachlich: Penis
Schniedelwutz (ugs., verniedlichend):
umgangssprachlich, verniedlichend: Penis
Schwanz (derb):
Abgang des Weines
hinterer Körperfortsatz bei Tieren
Schwengel (ugs.)
Schwert (ugs.):
aus Metall bestehende Klingenwaffe
Hornfortsatz am Kopf einer Fischart
Stößel (ugs.):
stabartiges Gerät zum Verkleinern/Zerstoßen oder Zerreiben von Gegenständen
Zauberstab (ugs.):
elektrisches Küchengerät zum Pürieren von Lebensmitteln und Aufschlagen von Flüssigkeiten
häufig aus Holz bestehender, länglicher Gegenstand, der über vermeintlich magische Kräfte zum Zaubern verfügt
Zipfel (derb):
männliches Geschlechtsorgan verschiedener Tiere, so auch des Menschen
meist länglicher, schmaler, oft spitz zulaufender Fortsatz, schmal zulaufendes Endstück (meist bei Textilien)
Zumpferl (ugs., österr.):
kleiner Zumpf (Penis)
Gurt:
aus einem breiten Band bestehende Sicherungsvorrichtung
breiter Gürtel, vor allem bei Uniformen
Tragband
Tragriemen:
festes Band zum Tragen schwererer Lasten auf den Schultern

Sinnverwandte Wörter

Lei­ne:
längere feste Schnur, an der etwas festgemacht wird oder mit der etwas festgemacht wird; dünnes Seil
Pad­del:
frei geführte unten blattförmig erweiterte Stange zum Fortbewegen eines Bootes
Zü­gel:
Anatomie: Zugwirkung auf Knochen vermittelndes Gewebe, etwa eine Sehne oder ein Teil eines Bandes
Bereich zwischen Schnabel und Auge des Vogelgefieders

Redensarten & Redewendungen

  • den Riemen enger schnallen
  • sich am Riemen reißen
  • sich in die Riemen legen

Beispielsätze

  • Die Schwungscheibe wird über einen Riemen angetrieben.

  • Legt euch in die Riemen, Männer!

  • Der Stiefelschaft wurde durch einen kleinen Riemen zusammengehalten.

  • Du schaffst das Abi nie, wenn du dich nicht ein bisschen am Riemen reißt.

  • Tom reißt sich am Riemen.

  • Auf den letzten Kilometern musste sich die Gruppe am Riemen reißen.

  • Aus fremder Leute Leder ist trefflich Riemen schneiden.

  • Einige wohlmeinende Menschen sind der Auffassung, dass Leute mit einer Depression sich einfach am Riemen reißen und weiterleben sollten.

  • Das lederne Fernglasetui trägt er an einem Riemen, der ihm um den Hals hängt.

  • Aus andrer Leute Haut ist gut Riemen schneiden.

  • Aus fremdem Leder ist gut Riemen schneiden.

  • Reiß dich am Riemen!

  • Er muss sich den Riemen ein paar Löcher enger schnallen.

  • Bis zum Jahr 1986 war die körperliche Züchtigung mit Riemen, Stäben und Knüppeln in den Schulen Englands gesetzlich erlaubt.

  • Dieses Boot hat sechs Riemen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ihren Riemen jedoch, den tragen die leser fur jedes eigens unubersehbar.

  • Bleibt zu hoffen, dass sich Teile der Anhänger bis zum Bundesliga-Start am Riemen gerissen haben.

  • Aus anderer Leut Leder - ist fein Riemen schneiden!“

  • Aber ich habe es dann geschafft, mich am Riemen zu reißen.

  • Im Delirium und mit Riemen festgeschnallt, hatte er zuletzt mehrmals nach dem Kellner gerufen – oder besser geschrien.

  • Als Abschluss mussten nur mehr die Hinterläufe mit zwei Riemen verbunden werden – und fertig ist der Rucksack.

  • Anzeige Ursache seien gerissene Riemen gewesen, berichteten örtliche Medien.

  • Das alles zeichnet diesen Sänger aus: die Fähigkeit, sich am Riemen zu reissen, wenn es der Sache und dem Stadion dient.

  • Oder der Radfahrer verzichtet ganz auf eine Kette und wählt einen Riemen wie Conti Drive von Continental.

  • Bei einer Inspektion hätten Techniker Zweifel gehabt, ob an manchen Stücken die Riemen richtig sitzen.

  • Reißt euch am Riemen, Jungs!

  • Sind die Riemen zu kurz, beugen sich Schulkinder hingegen nach vorne.

  • "Sicherlich", antwortet Trainer Siegfried Hellmann, "wenn die mit dem Rücken zur Wand stehen, reißen sie sich noch mehr am Riemen."

  • Das geht hoch über die Hüfte in den Brustkorb, es ist, sagt Tanner, als hättest du einen Riemen um den Leib, der dich zusammendrückt.

  • Entsprechend müssen sie sich parallel zur WM zu Hause in die Riemen legen.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Rie­men?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Rie­men be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × I, 1 × M, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × M, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von Rie­men lautet: EEIMNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Ingel­heim
  3. Essen
  4. Mün­chen
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Ida
  3. Emil
  4. Martha
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. India
  3. Echo
  4. Mike
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

Riemen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Rie­men kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Kop­pel:
mehrere durch Leinen oder Riemen miteinander verbundene Tiere
kop­peln:
etwas durch ein Seil, Gurt oder Riemen oder eine technische Vorrichtung verbinden
Pfer­de­kop­pel:
mehrere durch Leinen oder Riemen miteinander verbundene Pferde
Ru­der­boot:
ein schmales Boot, das mit Rudern, Riemen oder Skulls fortbewegt und gesteuert wird
ru­dern:
sich unter Zuhilfenahme von Riemen oder Skulls in einem Ruderboot fortbewegen
Ru­der­schiff:
Schiff, das durch Rudern mit Riemen fortbewegt wird
Schlag:
Wassersport: eine Bewegung des Riemens oder Paddels
schnal­len:
etwas an/auf etwas mit Hilfe einer Schnalle, eines Riemens mit Schließmechanismus, befestigen
Steg:
Kleidung: unter dem Schuh oder unter dem Fuß durchlaufender Riemen, um die Kleidung straff zu halten
Zwil­le:
kleine Schleuder, bestehend aus einer (Ast-)Gabel und spannbaren Riemen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Riemen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Riemen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8013554, 7036572, 4910964, 4645415, 3784318, 3643323, 3115859, 1944898, 1868811, 1729847, 1414617 & 1395247. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995