Spießrute

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃpiːsˌʁuːtə]

Silbentrennung

Spießrute (Mehrzahl:Spießruten)

Definition bzw. Bedeutung

Spitze Gerte, die ursprünglich zum Antreiben eines Pferdes verwendet wurde.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus den Substantiven Spieß und Rute, belegt seit dem 16. Jahrhundert

Alternative Schreibweise

  • Spiessrute

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Spießrutedie Spießruten
Genitivdie Spießruteder Spießruten
Dativder Spießruteden Spießruten
Akkusativdie Spießrutedie Spießruten

Redensarten & Redewendungen

  • Spießruten laufen

Beispielsätze

Wenn das Pferd nicht gehorcht, bekommt es die Spießrute zu spüren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • In der Haftanstalt Moabit läuft Z. wegen seines Aussehens Spießruten.

  • Friedrich Wilhelm I. übernahm das Zepter in Gestalt der Spießrute und des Knüppels.

  • Seither muß der Oberbürgermeister Spießruten laufen.

  • Und dann diese Krisensitzung in einem Hotel, wo der Röber durch 40, 50 Journalisten Spießruten laufen muß.

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Altnormannisch: houssinne (weiblich)
  • Baschkirisch: сыбыҡ (sïbïq)
  • Bosnisch: корбач (korbač) (männlich)
  • Englisch: switch
  • Esperanto: vergo
  • Finnisch: vitsa
  • Französisch: badine (weiblich)
  • Italienisch: verga (weiblich)
  • Kroatisch: korbač (männlich)
  • Lettisch: žagars (männlich)
  • Mazedonisch: корбач (korbač) (männlich)
  • Mongolisch: ташуур (tašuur)
  • Niederländisch: spitsroede (weiblich)
  • Norwegisch: prylestokk (männlich)
  • Portugiesisch: vergasta (weiblich)
  • Russisch:
    • корбах (männlich)
    • хлыст (männlich)
  • Schwedisch: spö (sächlich)
  • Serbisch: корбач (korbač) (männlich)
  • Serbokroatisch: корбач (korbač) (männlich)
  • Spanisch: latigazo (männlich)
  • Thai: ไม้เรียว (máiriao)
  • Ukrainisch: корбах (männlich)
  • Weißrussisch: корбах (männlich)

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Spieß­ru­te be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × I, 1 × P, 1 × R, 1 × S, 1 × ẞ, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × P, 1 × R, 1 × S, 1 × ẞ, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem und U mög­lich. Im Plu­ral Spieß­ru­ten an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Spieß­ru­te lautet: EEIPRSẞTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Pots­dam
  3. Ingel­heim
  4. Essen
  5. Es­zett
  6. Ros­tock
  7. Unna
  8. Tü­bin­gen
  9. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Paula
  3. Ida
  4. Emil
  5. Es­zett
  6. Richard
  7. Ulrich
  8. Theo­dor
  9. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Papa
  3. India
  4. Echo
  5. Sierra
  6. Sierra
  7. Romeo
  8. Uni­form
  9. Tango
  10. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort Spieß­ru­te (Sin­gu­lar) bzw. 14 Punkte für Spieß­ru­ten (Plural).

Spiessrute

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Spieß­ru­te kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Spießrute. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. berlinonline.de, 05.06.2002
  3. Junge Welt 2001
  4. Welt 1998
  5. Berliner Zeitung 1997