Kapitell

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kapiˈtɛl ]

Silbentrennung

Einzahl:Kapitell
Mehrzahl:Kapitelle

Definition bzw. Bedeutung

Das oft reichverzierte Kopfstück einer Säule, auf dem die Last einer Decke oder die Last eines Bogens ruht.

Begriffsursprung

Von gleichbedeutend lateinisch: capitellum im 13. Jahrhundert entlehnt, wörtlich = Köpfchen; vergleiche capitulum; zu caput = Kopf, Haupt, vergleiche Kapitel.

Alternative Schreibweise

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Kapitelldie Kapitelle
Genitivdes Kapitellsder Kapitelle
Dativdem Kapitellden Kapitellen
Akkusativdas Kapitelldie Kapitelle

Sinnverwandte Wörter

Hy­po­tra­che­li­on:
Kunstgeschichte, Architektur, historisch: der oberste Teil des Säulenschaftes unmittelbar unterhalb des Kapitells, wo der Durchmesser der Säule am geringsten ist

Beispielsätze

  • Der Steinbildhauer hat die Kapitelle der Säulen geschaffen.

  • Das Haus weist ein Atrium mit einem rechteckigen Perystil und einem gedeckten Wandelgang auf, dessen Dach von Säulen mit dorischen Kapitellen gestützt wird.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Säulen seien von beeindruckenden Kapitellen gekrönt gewesen, von denen manche möglicherweise sogar importiert gewesen seien.

  • Sichtbar wurde das durch gefundene Teile von Schaft und Kapitell, die eindeutig diesen Stil zeigen.

  • Auf der Rückseite des Kapitells sind flache Dekorationen sichtbar.

  • Bis dahin müssen noch viele Fugen rausgestemmt und die Schäden an den Kapitellen ausgemerzt werden.

  • Das Kapitell ist mit Figuren verziert.

  • Unter Kapitellen verstehe man die oberen Abschlüsse der Pilaster.

  • Ein Gang aus frei stehenden Säulen mit konischen Kapitellen begleitet ihn.

  • Wer bis zum Restaurant auf der obersten Ebene hinaufsteigt, kann dafür Aug in Aug mit den prächtigen ionischen Kapitellen speisen.

  • Baluster werden zu Flaschenkürbissen, Fensterverdachungen sehen aus wie dick verschneit, Kapitelle quellen auf, als seien sie aus Hefeteig.

  • Er verglich die Ranken an den Kapitellen mit der heimischen Flora und entdeckte so den Naturalismus der Ornamente.

  • Maskenaufsätze der Bamana etwa verjüngen sich wie filigrane gotische Kapitelle in den Luftraum hinein.

  • Und weiter: Das Hochhaus hat auch kein Kapitell, also kein sichtbares Dach, weder Gesims noch Giebel.

Häufige Wortkombinationen

  • byzantinisches, korinthisches, römisches Kapitell

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Ad­ler­ka­pi­tell
  • Blatt­ka­pi­tell
  • Faltkapitell
  • Figurenkapitell
  • Kämpferkapitell
  • Kelchblockkapitell
  • Kelchkapitell
  • Knospenkapitell
  • Kompositkapitell
  • Korbkapitell
  • Lotosknospenkapitell
  • Murkarnaskapitell
  • Palmenkapitell
  • Papyruskapitell
  • Pfeifenkapitell
  • Pilzkapitell
  • Sistrum-Kapitell
  • Trapezkapitell
  • Würfelkapitell
  • Zungenblattkapitell

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ka­pi­tell?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ka­pi­tell be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × K, 1 × P & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × K, 1 × P, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem A und I mög­lich. Im Plu­ral Ka­pi­tel­le zu­dem nach dem ers­ten L.

Das Alphagramm von Ka­pi­tell lautet: AEIKLLPT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Aachen
  3. Pots­dam
  4. Ingel­heim
  5. Tü­bin­gen
  6. Essen
  7. Leip­zig
  8. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Anton
  3. Paula
  4. Ida
  5. Theo­dor
  6. Emil
  7. Lud­wig
  8. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Alfa
  3. Papa
  4. India
  5. Tango
  6. Echo
  7. Lima
  8. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort Ka­pi­tell (Sin­gu­lar) bzw. 17 Punkte für Ka­pi­tel­le (Plural).

Kapitell

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ka­pi­tell kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ad­ler­ka­pi­tell:
Architektur: mit Adlern (häufig vier an den Ecken) verziertes figürliches Kapitell
An­fän­ger:
steinernes Widerlager eines Bogens oder Gewölbes auf einem tragenden Gesims, einem Pfeiler oder dem Kapitell einer Säule
Blatt­ka­pi­tell:
mit Laub oder Blattwerk verziertes Kapitell
Hy­po­tra­che­li­on:
Kunstgeschichte, Architektur, historisch: der oberste Teil des Säulenschaftes unmittelbar unterhalb des Kapitells, wo der Durchmesser der Säule am geringsten ist
ko­rin­thisch:
in einem Stil, bei dem das Kapitell mit Akanthusblättern verziert ist
Pi­las­ter:
teilweise in den Mauerverbund integrierter Pfeiler mit Basis und Kapitell
Schne­cke:
spiralförmig (schneckenförmig) eingerolltes Zierelement von Bauteilen wie Konsolen, Giebeln oder Kapitellen
Säu­len­schaft:
Architektur: der Stamm einer Säule zwischen dem Fuß und dem Kapitell
Vo­lu­te:
ein schneckenförmiges eingerolltes Zierelement von Bauteilen wie Konsolen, Giebeln oder Kapitellen
Wand­pfei­ler:
teilweise in den Mauerverbund integrierter Pfeiler mit Basis und Kapitell; Pilaster
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kapitell. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3660071 & 1719494. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. derstandard.at, 23.10.2019
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  6. westfaelische-nachrichten.de, 14.07.2009
  7. feedsportal.com, 24.08.2008
  8. pnp.de, 15.10.2007
  9. bz, 12.06.2001
  10. DIE WELT 2000
  11. Tagesspiegel 1999
  12. Berliner Zeitung 1998
  13. TAZ 1997
  14. Die Zeit 1995