Weile

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvaɪ̯lə ]

Silbentrennung

Weile

Definition bzw. Bedeutung

unbestimmte, kürzere Zeitdauer

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch „wīl(e)“, althochdeutsch „(h)wīla“, germanisch * „hwīlō-“ „Weile, Zeit“. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Weile
Genitivdie Weile
Dativder Weile
Akkusativdie Weile

Anderes Wort für Wei­le (Synonyme)

(zeitlicher) Abstand:
finanzielle Entschädigung, Ausgleich
räumlicher oder zeitlicher Zwischenraum, räumliche Entfernung zwischen zwei Punkten, Zeitabschnitt zwischen zwei Zeitpunkten auch im übertragenen Sinn
Dauer:
das Fortbestehen, Weiterbestehen von etwas
zeitliche Erstreckung von etwas
Frist:
spätester Zeitpunkt
Zeitraum für ein bestimmtes Ziel oder Vorhaben
(zeitliches) Intervall:
Abstand zwischen der Höhe zweier Töne
begrenzter Zahlenbereich
Periode:
Abstand, nach dem sich ein Ablauf wiederholt
bei Darstellung eines Bruches in einem Stellenwertsystem (zum Beispiel im Dezimalsystem) sich wiederholende Ziffernfolge
Phase:
hinsichtlich physikalischer Eigenschaften homogener Bereich
Schwingungsversatz einer Welle an einer bestimmten Stelle und zu einem bestimmten Zeitpunkt
Spanne:
kaufmännisch, kurz: Handelsspanne
selten: räumlicher Abstand; Abstand zwischen zwei Punkten
Zeit:
begrenzter Abschnitt innerhalb des Ablaufes von Zeiteinheiten
bestimmter Moment im Ablauf von Zeiteinheiten
Zeitabschnitt:
Teil einer stetig erkennbaren/messbaren Zustandsänderung
Zeitabstand:
zeitlicher Unterschied (zeitliche Differenz) von zwei Momenten/Ereignissen
Zeitdauer:
Teil der laufenden Zeit; Zeit, die für eine bestimmte Sache in Anspruch genommen wird
Zeitintervall
Zeitlang:
unbestimmter Zeitraum
Zeitrahmen
Zeitraum:
eine abgegrenzte, abgeschlossene, genau bestimmte Zeit
Zeitspanne (Hauptform):
abgegrenzter, abgeschlossener, genau bestimmter Zeitabschnitt

Sinnverwandte Wörter

fünf Minuten
Mi­nu­te:
der 60. Teil einer Stunde
der 60. Teil eines Winkelgrads
Mo­ment:
sehr kurz andauernde Zeitspanne
Zeitpunkt
Weil­chen:
unbestimmte, meist kurze Zeitspanne
Zeit lang:
unbestimmter Zeitraum

Gegenteil von Wei­le (Antonyme)

Au­gen­blick:
kurze Dauer, Moment
Nu:
sehr kurzer Zeitabschnitt
Se­kun­de:
allgemein: sechzigster Teil einer Minute; Grundeinheit der Zeit
sehr kurze Zeitspanne

Redensarten & Redewendungen

  • gut Ding will Weile haben
  • Eile mit Weile

Beispielsätze

  • Das wird noch eine Weile dauern.

  • Ich brauche noch eine Weile zum Umziehen.

  • Es dauerte eine Weile, bis ich kapiert hatte, wovon er da sprach.

  • Es dauert eine Weile, um sich zu entspannen.

  • Sie müssen den Sport für eine Weile aufgeben.

  • Ich bin schon eine Weile wach.

  • Den Film habe ich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.

  • Möglicherweise müssen Sie eine Weile warten.

  • Er hat eine ganze Weile geschwiegen.

  • Nach einer Weile setzte sich das kleine schwarze Kaninchen hin und sah sehr traurig aus.

  • Tom blieb eine Weile stumm.

  • Wir sollten uns noch eine Weile umschauen.

  • Ich finde, du solltest dich eine Weile ausruhen.

  • Es wird eine Weile dauern, bis Tom und ich soweit sind.

  • Tom schaute eine Weile zu.

  • Tom stand dort eine Weile.

  • Darf ich dich etwas fragen, was mich schon eine ganze Weile beschäftigt?

  • Nach einer Weile fing sie an, ihre eigenen Lügen zu glauben.

  • Als Maria entdeckte, was es mit Toms angeblichen Sprachstudien im Internet auf sich hatte, verpasste sie ihm für eine Weile Computerverbot.

  • Ich habe seit einer Weile nicht mehr auf meiner Gitarre gespielt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als Jörg Patricia in Duisburg besucht, stellt sich heraus, dass das wohl auch noch eine Weile so bleiben wird.

  • Angesichts der Portionsgrößen sollte man mit dem anschließenden Sprung ins Becken allerdings eine Weile warten.

  • Aber nach einer Weile wünsche ich mir einfach, dass es aufhört.

  • Auf dieser Zeil, so heißt es weiter im Text, „da steht ein junger Mann / steht eine lange Weile / und schaut die Sterne an.

  • Aber ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es für mich besser ist, noch eine Weile im Ausland zu spielen.

  • Allerdings wird es eine Weile dauern, bis die Blondine mit dunklen Haaren auf dem roten Teppich erscheint.

  • Aber gut, da können wir mit Sicherheit noch eine Weile recht konstruktiv diskutieren und kritisieren.

  • Als die Musiker sich nach dem Abitur und einigen Studiensemestern im Ausland eine Weile nicht gesehen hatten, sollte ein neuer Bandname her.

  • Aegerter blieb eine Weile regungslos liegen und wurde ins Medical-Center gebracht.

  • Heute wird ein Ministergehalt zwei Monate noch voll und danach eine Weile nur noch halb gezahlt.

  • Aber zumindest hatte er mal eine Weile etwas Traffic von hier.

  • Das dauerte noch eine Weile.

  • Auf sein Mitwirken muss Axel Kromer aber noch eine Weile warten.

  • Es werde aber noch eine Weile dauern, bis die Website wieder über alle Server erreichbar ist.

  • Daher könne die Suche eine Weile dauern.

Häufige Wortkombinationen

  • schon eine Weile her sein; noch eine Weile dauern; eine Weile lang

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Wei­le?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Wei­le be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × I, 1 × L & 1 × W

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von Wei­le lautet: EEILW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Leip­zig
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Emil
  3. Ida
  4. Lud­wig
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Echo
  3. India
  4. Lima
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

Weile

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wei­le ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist je­doch rück­läu­fig. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

be­su­chen:
jemanden aufsuchen, um mit ihm eine Weile zusammen sein zu können
ein­hö­ren:
eine Weile lang zuhören, bis man erfasst hat, worum es geht und wie es funktioniert/aufgebaut ist
fort­rei­sen:
vom Wohnort wegfahren und eine Weile wegbleiben
her­bei­las­sen:
auf Bitten hin, nach einer Weile bereit sein, etwas zu sagen/tun
La­ger­hal­le:
großer Raum, der dazu dient, Gegenstände für eine Weile aufzubewahren
Nach­bild­ef­fekt:
die Tatsache, dass ein Bild auf der Netzhaut des Auges bleibt und dort eine Weile nachwirkt, dies erklärt verschiedene Phänomene, zum Beispiel sieht man auf einer weißen Fläche „grün“, wenn man zuvor intensiv auf eine „rote“ Fläche geschaut hat
Nach­ge­schmack:
Geschmacksempfindung, die nach dem Verzehr noch eine Weile anhält
Sur­fen:
umgangssprachlich die Navigation im Internet; das eine Weile lang betriebene Springen von Seite zu Seite über Links
Un­ter­kunfts­mög­lich­keit:
Unterkunft, in der man für eine Weile bleiben kann
zu­wei­len:
gehoben: zu bestimmten Zeiten, aber nicht regelmäßig; für eine Weile und später wieder für eine Weile

Buchtitel

  • Gut Brot will Weile haben Günther Weber, Dieter Ott | ISBN: 978-3-77500-653-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Weile. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Weile. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11584940, 11460890, 11360626, 10733720, 10698796, 10461260, 10241186, 10135410, 8853614, 8667254, 8609200, 8080270, 7795776, 7635926, 7341110, 6105650, 6031510 & 5782554. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. rp-online.de, 30.05.2023
  3. sueddeutsche.de, 28.10.2022
  4. blick.ch, 02.06.2021
  5. faz.net, 14.01.2020
  6. ka-news.de, 10.10.2019
  7. focus.de, 03.07.2018
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  9. motorsport-total.com, 15.09.2016
  10. feedsportal.com, 27.09.2015
  11. welt.de, 05.10.2014
  12. abakus-internet-marketing.de, 03.07.2013
  13. thunertagblatt.ch, 23.07.2012
  14. pipeline.de, 13.07.2011
  15. heise.de, 26.02.2010
  16. zeit.de, 29.03.2009
  17. focus.de, 07.03.2008
  18. sueddeutsche.de, 19.01.2007
  19. sueddeutsche.de, 06.12.2006
  20. fr-aktuell.de, 08.11.2005
  21. fr-aktuell.de, 24.04.2004
  22. sueddeutsche.de, 27.05.2003
  23. sueddeutsche.de, 24.12.2002
  24. Die Welt 2001
  25. DIE WELT 2000
  26. Welt 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Die Zeit 1995