verweilen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈvaɪ̯lən ]

Silbentrennung

verweilen

Definition bzw. Bedeutung

Gehoben: an einem Ort bleiben.

Konjugation

  • Präsens: verweile, du verweilst, er/sie/es ver­weilt
  • Präteritum: ich ver­weil­te
  • Konjunktiv II: ich ver­weil­te
  • Imperativ: verweile/​verweil! (Einzahl), ver­weilt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­weilt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­wei­len (Synonyme)

(sich) aufhalten:
an einem Ort/bei einer Tätigkeit verweilen
aufhören
bleiben:
einen bestimmten Zustand beibehalten
einen Ort beibehalten
herumstehen:
(ohne etwas zu tun) dastehen
ohne Zweck/nutzlos/im Wege stehen
verbleiben:
bei etwas/jemandem bleiben, so bleiben wie es ist
noch übrig sein
weilen (geh.):
gehoben: sich an einem Ort aufhalten, an einem Ort bleiben
Wurzeln schlagen (ugs., fig., ironisch)
Zeit verbringen
trödeln:
eine Handlung sehr langsam ausführen, so dass sie sich unnötig in die Länge zieht; Zeit verschwenden
Kaufen und Verkaufen von alten Sachen; mit Trödel handeln
zaudern:
intransitiv, mit vor oder mit: unentschlossen sein, zögern
(sich) zieren:
schmücken, als Schmuck (Zierde) wirken
sich aus persönlichen Gründen wie mangelndem Selbstvertrauen oder gewissen Befürchtungen weigern, etwas direkt zu tun
zögern:
etwas aufschieben, nicht sofort tun
harren:
(hoffend) auf etwas oder jemanden warten
sich nicht (von der Stelle) rühren
stehen bleiben:
(in einer vertikalen Position) zurückgelassen werden
im Stillstand verharren
verharren:
seinen Zustand / seine Stellung nicht ändern
vor Ort bleiben
warten:
technische Apparate pflegen und eventuell regelmäßig reparieren
Zeit verstreichen lassen bzw. untätig sein, bis ein bestimmter Zustand eintrifft

Weitere mögliche Alternativen für ver­wei­len

aushalten:
durchhalten; eine Last tragen können; einer Belastung standhalten
eine unangenehme Situation ertragen oder ertragen können
ausharren:
(trotz Widrigkeiten) mit Geduld abwarten, warten
dableiben:
weiterhin hier/dort anwesend sein
sich aufhalten

Gegenteil von ver­wei­len (Antonyme)

ab­fah­ren:
eine bestimmte Strecke entlangfahren
etwas (fahrend, bei der Fahrt, mit einem Fahrzeug) abtrennen
auf­bre­chen:
(eine intakte Fläche, Oberfläche) in einzelne Stücke brechen
(einen Ackerboden oder dergleichen) mit einem Pflug (erstmals oder erneut) bearbeiten, umwenden
da­von­lau­fen:
sich schnell vom Ort des Geschehens entfernen
fort­ge­hen:
ohne Unterbrechung verlaufen
sich von einer Stelle entfernen
fort­rei­sen:
vom Wohnort wegfahren und eine Weile wegbleiben
ge­hen:
(Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
(der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
los­zie­hen:
sich über jemanden oder etwas schimpfend äußern
zu einer gemeinsamen amüsanten Unternehmung aufbrechen
um­her­zie­hen:
ohne zur Ruhe kommend, von einem Ort zum nächsten ziehen
um­zie­hen:
das Gewand, die Kleidung wechseln
den Wohnsitz wechseln
ver­rei­sen:
eine Reise machen
ver­schwin­den:
aufhören zu existieren, sich in Nichts auflösen
den wahrnehmbaren Bereich verlassen
wan­dern:
(häufig, in regelmäßigen Abständen) den Aufenthaltsort wechseln
die Lage verändern, die vorgesehene Lage verlassen
weg­ge­hen:
ausgehen, ein Lokal oder eine Diskothek aufsuchen
sich entfernen; einen Ort verlassen

Beispielsätze

  • Er ist so ruhelos, er kann nie lange an einem Ort verweilen.

  • In manchen Situationen scheint es günstiger, den Blick auf Montage zu schicken, als ihn im Innen verweilen zu lassen.

  • Es ist besser, sich von Zweifeln beunruhigen zu lassen, als lange im Irrtum zu verweilen.

  • Da es regnete, beschlossen wir, drinnen zu verweilen.

  • Soll ich nicht ein bisschen verweilen?

  • Im Herbst setzte er sich manchmal in den Wald und verweilte in absoluter Stille, bis die Bewohner des Laubes sich bemerkbar zu machen begannen.

  • Ich habe nicht vor, allzu lange in Australien zu verweilen.

  • Kurz verweilte Tom.

  • Kannst du bei uns verweilen?

  • Wir verweilen hier.

  • Tom wird drei Tage bei uns verweilen.

  • Du solltest verweilen.

  • Wie viele Jahre verweilte Tom in Boston?

  • Wie lange willst du verweilen?

  • Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen.

  • Die Tiere verweilen im Wald.

  • Du bist nur ein gewöhnlicher Sterblicher, der eines Tages sterben muss und hier nicht mehr verweilen kann.

  • Du scheinst hier wider Willen zu verweilen.

  • Der Mensch kann wohl die höchsten Gipfel erreichen, aber verweilen kann er dort nicht lange.

  • Es ist unmöglich, hier zu verweilen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Außerdem liegt es bei euch, wie lange ihr an einem Ort verweilt.

  • Am Heck müssen wir etwas verweilen und den Trick mit dem Knick bewundern.

  • Die Zeit vergessen, verweilen um einen schönen Abend zu genießen - das Ziel haben sich die Hergenröders aus Stralsbach gesetzt.

  • Als es verboten war, auf der Parkbank zu verweilen und ein Buch zu lesen?

  • Dass hartgesottene Privatsphäre-Vertreter künftig weiterhin auf Coinbase verweilen, bleibt in diesem Zusammenhang fraglich.

  • Guerrilla Warfare soll noch im Early Access verweilen und kostet dank einer Rabat-Aktion 12 Euro auf Steam.

  • Andererseits bleibt den Besuchern im Seidel-Saal für ruhigere Minuten eher wenig Zeit, denn der BDJW verweilt nicht gerne statisch.

  • Beispielsweise kann man mit ihm messen, wie viel Zeit die Schüler bei einer Aufgabe verweilen.

  • Aber Pallokats und Consorten möchten ja am liebsten dauerhaft in dem anäroben Klima verweilen.

  • Auch zwischen den beiden Achtelfinalspielen können die Gäste im Kultur-Haus Zach verweilen.

  • Deshalb kommen und verweilen hier die Bedürftigen gerne.

  • Doch wenn man einen Moment verweilt und sich umschaut, entdeckt man: die Halbinsel versteckt ihre Schönheiten vor dem ersten Eindruck.

  • Eine Woche verweilen die Veteranen während «Proper Exit» (ordnungsgemässer Abgang), wie das Programm heisst, im Irak.

  • Dass sie am Ende fast acht Tage im schönen österreichischen Bergland verweilen sollten, konnte vorher ja keiner wissen.

  • An der Tafel zu verweilen lohnt sich aber auch aus anderen Gründen.

Häufige Wortkombinationen

  • kurz, lange verweilen

Wortbildungen

  • Verweildauer

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­wei­len?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­wei­len be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × V & 1 × W

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × V, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem R und I mög­lich.

Das Alphagramm von ver­wei­len lautet: EEEILNRVW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Wupper­tal
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Leip­zig
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Wil­helm
  5. Emil
  6. Ida
  7. Lud­wig
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Whis­key
  5. Echo
  6. India
  7. Lima
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

verweilen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­wei­len kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Au­ßen­dienst:
das Arbeitsverhältnis, bei dem der Arbeitnehmer bei seiner Arbeit nicht im Betrieb verweilt
Ein­wan­de­rungs­land:
Land, in das viele Personen, Tiere oder Pflanzen von außerhalb zuwandern, um dort länger zu verweilen
Ho­cker:
regional: jemand, der lange an einem Ort verweilt
nach­sit­zen:
als Strafmaßnahme nach dem Regelunterricht noch in der Schule verweilen
Sau­se­schritt:
sehr schneller, sausender Schritt; meist in Verbindung mit: im, dann übertragen: sehr rasch, ohne Verzögerung, mit/in Eile, ohne zu verweilen, ohne sich (unnütz/unnötig) aufzuhalten
Stand­platz:
Ort, Stelle, an der jemand oder etwas abgestellt ist oder verweilt
Steh­bar:
Theke etwa in einem Club, einer Kneipe, einer Bar, auf einer Konzertveranstaltung, an welcher die Gäste (nur oder vorwiegend) im Stehen verweilen, also gewöhnlich keine Barhocker in Verwendung sind
Tro­cken­raum:
vorgesehener Raum, in dem Dinge oder Sachen zum Trocknen verweilen
Ziel­raum:
Areal, in dem Sportler nach einem Wettkampf und dem Zieldurchlauf kurz verweilen und verschnaufen
zu­brin­gen:
während einer bestimmten Zeitspanne an einem bestimmten Ort verweilen

Buchtitel

  • Wo die Nacht verweilt A. B. Poranek | ISBN: 978-3-03880-093-4
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verweilen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verweilen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10986203, 10361593, 10168465, 8113406, 7885490, 7800895, 7798135, 7312575, 6784876, 6774720, 6701046, 6692249, 6007482, 5964010, 5914431, 4606887, 2782143, 2349959 & 2030160. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  11. derstandard.at, 29.11.2013
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  16. nzz.ch, 21.03.2007
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  22. Die Welt 2001
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  24. Berliner Zeitung 1998
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  27. Berliner Zeitung 1995