bisweilen

Adverb (Umstandswort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bɪsˈvaɪ̯lən ]

Silbentrennung

bisweilen

Definition bzw. Bedeutung

  • bis jetzt

  • unterschiedlich häufig, mehr oder minder oft

Begriffsursprung

Im 16. Jahrhundert aufgekommenes Adverb, das die mittelhochdeutschen Ausdrücke bī wīlen, welcher noch bei Martin Luther als beiweilen vorkommt und ze wīlen, woraus zuweilen entstand, ablöst. Unter Umständen handelt es sich um eine Kombination der beiden (bī ze wīlen). Mit einer Bedeutung von bis jedenfalls ist es nicht in Verbindung zu bringen.

Anderes Wort für bis­wei­len (Synonyme)

(es) kommt durchaus vor
ab und an:
nur selten, unregelmäßig
ab und zu:
Temporaladverb: mehr oder weniger oft, unterschiedlich häufig
veraltend; bezüglich einer Bewegung: weg und wieder herbei; aus und ein
bis anhin:
bis jetzt, bisher, bislang
bis dato
bisher:
zeitlich: seit einem vergangenen Zeitpunkt bis zur Gegenwart
bislang:
bisher, bis zu diesem Zeitpunkt
dann und wann (ugs.)
das eine oder andere Mal (ugs.)
des Öfteren:
viele Male
des Öftern
etwa:
drückt ein etwas kleineres Maß an Sicherheit aus: ungefähr
wie etwa, zum Beispiel
fallweise:
von Fall zu Fall
gelegentlich:
mehr oder weniger oft, unterschiedlich häufig
wenn sich eine günstige, passende Gelegenheit bietet, wenn es die Umstände erlauben, bei Gelegenheit
gerne (ironisch):
freiwillig, mit Vergnügen
so, dass etwas passiert oder passieren kann; leicht, gewöhnlich
hie und da (ugs.)
hier und da (ugs.)
hin und wieder:
mehr oder weniger oft, unterschiedlich häufig; in unregelmäßigen Abständen
immer mal wieder (ugs.)
manches Mal
manchmal (Hauptform):
zu einem oder mehreren unbestimmten Zeitpunkten („manches Mal“)
mitunter:
gelegentlich, manchmal
nicht immer, aber immer öfter (ugs., scherzhaft)
öfter
öfters (ugs.):
zu mehreren unbestimmten, regelmäßigen oder unregelmäßigen Zeitpunkten oder Zeitabschnitten
okkasionell:
gelegentlich; ab und zu
schon einmal (ugs.)
schon mal (ugs.)
sporadisch:
relativ in unregelmäßigen Abständen wiederkehrend
relativ vereinzelt vorkommend, (nur) gelegentlich
stellenweise:
an einigen Stellen
streckenweise
unregelmäßig:
in ungleichen zeitlichen oder örtlichen Abständen
nicht regelmäßig, Regeln verletztend
unterweil:
manchmal, zuweilen
währenddessen
unterweilen
vereinzelt:
nur in sehr geringer Zahl und verstreut vorkommend
verschiedentlich:
ein paarmal, verschiedene Mal, bei verschiedenen Gelegenheiten, immer wieder
von Zeit zu Zeit
zeitweilig:
nur für eine bestimmte Zeit gültig
zeitweise:
(einmalig) für einige Zeit (ob im Voraus festgelegt oder nicht)
immer mal wieder, zu manchen Zeiten (mit Unterbrechungen)
zuweilen:
gehoben: zu bestimmten Zeiten, aber nicht regelmäßig; für eine Weile und später wieder für eine Weile
zuzeiten:
mehr oder weniger oft, unterschiedlich häufig; in unregelmäßigen Abständen

Gegenteil von bis­wei­len (Antonyme)

ab:
mit Dativ oder Akkusativ: von einem Zeitpunkt weg, künftig, zukünftig, von einer Mengenangabe ausgehend
mit Dativ: von etwas weg, von jemandem weg, einem Ort weg, einem Punkt weg; ausgehend, beginnend mit, von; mehr als, vergrößert um, weniger als, verringert um, herunter, hinunter
an:
Objekt-Präposition (mit bestimmten Verben); mit dem Akkusativ: zeigt eine virtuelle Richtung an
Präposition des Ortes; mit dem Akkusativ (zur Anzeige der Richtung): bestimmt ein Ziel, einen Zielpunkt, mit welchem etw. in Berührung kommt
ge­gen­wär­tig:
derzeit, im Moment, in der Gegenwart
jetzig, in der Gegenwart geschehend; sich im zeitlichen Jetzt zwischen der Vergangenheit und der Zukunft ereignend
ge­wöhn­lich:
keine besonderen Merkmale aufweisend
so, wie unter diesen Umständen meist oder immer
heu­te:
an diesem Tage
in der gegenwärtigen Zeit
heut­zu­ta­ge:
(zur Abgrenzung von „früher“) in der jetzigen Zeit, in der Gegenwart
im­mer:
immer + Komparativ: weist auf eine sich zeitlich ändernde Intensität der Steigerung hin
in häufig wiederkehrenden Intervallen; immer wenn: jedes Mal, wenn
jetzt:
heute, heutzutage
nun, in diesem Moment
kei­nes­falls:
unter gar keinen Umständen
künf­tig:
zukünftig, bald eintretend oder vorhanden, in der Zukunft kommend
nie:
zu keiner Zeit, zu keinem Zeitpunkt
nie­mals:
zu keiner Zeit
nun:
Fortführung der Rede, zeitliche Folge
Im Satzanfang, elliptisch, zur Bezeichnung eines Ruhepunktes in der Rede, einer Folgerung, Einwendung oder Einräumung.
nun­mehr:
von einem Zeitpunkt in der Vergangenheit bis jetzt
von nun an, in der Zukunft
stän­dig:
immer während, oder mindestens über einen langen Zeitraum hinweg
sich immer wiederholend, ununterbrochen
stets:
iterativ: bei jedem Anlass, jedes Mal, immer wieder
zu jeder Zeit, immer
von:
getrennt stehender Namenszusatz vor Familiennamen (des ehemaligen Adels) und Adelsprädikat (bei Namen adeliger Personen)
mit Dativ: Ursprung räumlicher oder zeitlicher Veränderung, Herkunft, Gegenstand der Betrachtung, Ursache, sonstige Verhältnisse
wie­der:
auch noch, zum andern, daneben, zugleich
ein oder mehrere weitere Male
zu­künf­tig:
in der Zukunft liegend, in der Zukunft

Beispielsätze

  • Auch harmlose Krankheiten verlaufen bisweilen tödlich.

  • Verliebte sind bisweilen unvernünftig.

  • Männer sind bisweilen gewalttätig.

  • Auch Japanischmuttersprachler tun sich bisweilen mit den Kanji schwer.

  • Er geht bisweilen gerne an den Strand.

  • Sein Hund macht bisweilen einen klügeren Eindruck als Tom selbst.

  • Tom verschläft bisweilen.

  • Maria fragte sich bisweilen, ob sich Tom zu ihr hingezogen fühle.

  • Neue Freundschaften schließen fällt bisweilen schwer.

  • Tom isst bisweilen hier zu Mittag.

  • Tom ist bisweilen etwas mitteilsam.

  • Haben Sie bisweilen Kopfschmerzen?

  • Ich bin bisweilen gehemmt.

  • Er tut das bisweilen.

  • Tom spricht bisweilen zu schnell.

  • Die Ketzerei war ein Verbrechen, für das Menschen bisweilen zum Tode verurteilt wurden.

  • Sie ist bisweilen launisch.

  • Das Unmögliche geschieht bisweilen.

  • Ich habe bisweilen Kopfschmerzen.

  • Veränderung ist gut, wenngleich bisweilen schmerzhaft.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als Kolumnist nahm er sich auch der israelischen Innenpolitik mit Ironie, bisweilen auch Sarkasmus an.

  • Auch wenn die russische Propaganda es bisweilen so sieht: Ein Einknicken des Westens oder ein Aufweichen der Strafmaßnahmen ist das nicht.

  • Auch wenn es bisweilen hoffnungslos scheint: Änderung ist möglich.

  • Das ist optisch bisweilen hübsch, Luftballons inklusive, aber ergibt eine insgesamt wenig schlüssige Kasperliade.

  • Allerdings waren ihre Bauchschmerzen bisweilen so stark, dass sie dadurch das Bewusstsein verlor.

  • Bei großen E-Sport-Wettkämpfen geht es bisweilen es um Preisgelder in Millionenhöhe.

  • Auch hat Früh für seine Loyalität, die bisweilen in Nibelungentreue gipfelt, schon teuer bezahlt.

  • Auch wenn deren Verteidigung bisweilen schwach aussah.

  • Aber der 77 Jahre alte, ehemalige Fluchthelfer konstatiert: So viele ertrinken heute bisweilen an einem Tag im Mittelmeer.

  • Auch staatliche Stellen bemühen sich um die Linderung der Armut, mit bisweilen merkwürdigen Entgleisungen.

  • Bei Abiverleihungen wird er bisweilen herzlich umarmt oder sogar freundschaftlich geküsst.

  • Zum andern übt Berlin eine bisweilen fast unheimliche Anziehungskraft auf junge Menschen aus aller Welt aus.

  • Aber bisweilen übertreibt er es mit seinem immer wieder zur Schau gestellten Selbstbewusstsein.

  • Außerdem spielen die Lautsprecher alle mehr oder weniger gleichzeitig, auch wenn es bisweilen so klingt, als antworte einer auf den anderen.

  • Das ist gar nicht so lange her wie man bisweilen in diesen Tagen glauben mag, noch in der Hinrunde war das so.

Übersetzungen

Was reimt sich auf bis­wei­len?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adverb bis­wei­len be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × I, 1 × B, 1 × L, 1 × N, 1 × S & 1 × W

  • Vokale: 2 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem S und zwei­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von bis­wei­len lautet: BEEIILNSW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Ingel­heim
  3. Salz­wedel
  4. Wupper­tal
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Leip­zig
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Ida
  3. Samuel
  4. Wil­helm
  5. Emil
  6. Ida
  7. Lud­wig
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. India
  3. Sierra
  4. Whis­key
  5. Echo
  6. India
  7. Lima
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

bisweilen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Umstands­wort bis­wei­len kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist stei­gend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Aber­sinn:
etwas völlig Absurdes, Unsinniges; Handeln oder Verhalten, das abwegig, unvernünftig, bisweilen zudem gefährlich ist
Aber­witz:
etwas völlig (absurd) Unsinniges; Handeln oder Verhalten, das abwegig, unvernünftig, bisweilen zudem gefährlich ist
Bam­bus:
Bezeichnung für eine vielgestaltige Unterfamilie aus der Familie der Süßgräser, eine baumartig wachsende verholzende Taxa mit schlanken, holzigen, nicht selten verzweigten, oft meterlangen Halmen, luftigen, zierlichen Blätterkronen, grasartigen Blättern und bisweilen riesigen Blütenrispen
Ge­heim­po­li­zei:
(vor allem in totalitären Staaten zur Wahrung des herrschenden Regimes und zur Unterdrückung politisch Andersdenkender) geheim operierende Verwaltungseinheit der Polizei mit besonderen Vollmachten zur Verfolgung und Bekämpfung aller staatsfeindlicher Bestrebungen, die nicht der regulären Polizeiverwaltung untersteht und zumeist auch geheim- und nachrichtendienstliche Aufgaben besonders im In- aber bisweilen auch im Ausland übernehmen kann, deren Mitarbeiter zumeist in Zivil agieren und die sich besonders repressiver Methoden von (physischer und psychischer) Gewalt – wie Einschüchterungen, Folter, gezielte Liquidierungen, Mordanschläge, Zersetzung und dergleichen – bedient
Gu­ru:
Person, die auf einem bestimmten (Fach-)Gebiet ein Fachmann oder Vorbild ist und bisweilen die Leitfunktion hat
Kurz­weil:
leichte, angenehme, bisweilen lustige Unterhaltung
Schreib­spra­che:
Linguistik: Vor allem Bezeichnung für die regional unterschiedlichen Schriftsprachen in den älteren Sprachentwicklungsstufen; bisweilen aber auch synonym mit Schriftsprache verwendet.
Spiel­lei­den­schaft:
mit großem Eifer und hoher Einsatzbereitschaft betriebenes Spielen, bisweilen ausartend in Spielsucht
Uhu:
meist männlich, bisweilen sächlich: Universalkleber
Wei­ber­spra­che:
Linguistik, veraltet: spezifische Redeweise, bisweilen auch spezifische Varietät einer Sprache, die von Frauen verwendet wird und sich von der der Männer unterscheidet
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bisweilen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bisweilen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11583515, 10695685, 10168674, 10127589, 10103305, 9803108, 9134525, 9101644, 8902247, 8116637, 7349788, 7245092, 7030563, 6467519, 6205940, 6139430, 6049525, 5984144 & 5285695. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Welt 1995