sozial

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ zoˈt͡si̯aːl ]

Silbentrennung

sozial

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Im 18. Jahrhundert von französisch social entlehnt, das auf lateinisch sociālis, eine Ableitung zu socius „teilnehmend, in Verbindung stehend, zugesellt“, zurückgeht

Abkürzung

  • soz.

Steigerung (Komparation)

  1. sozial (Positiv)
  2. sozialer (Komparativ)
  3. am sozialsten (Superlativ)

Anderes Wort für so­zi­al (Synonyme)

extravertiert (fachspr.):
Psychologie: der Außenwelt zugewandt; nach außen gerichtet
extrovertiert:
der Außenwelt zugewandt
freundlich:
in der Begegnung mit anderen Menschen, Dingen, Ereignissen positiv eingestellt
sonnig, angenehm warm
geht auf Menschen zu (fig.)
gesellschaftlich:
die Oberschicht einer Gesellschaft betreffend
die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse einer Gruppe von Personen oder eine Gesellschaft als Ganzes betreffend
kontaktfreudig:
aktiv Kontakt zu anderen Personen suchend
leutselig:
freundlich und kommunikativ auf jedermann zugehend
offen:
nicht geschlossen, zum Beispiel als Zustandsbeschreibung einer Eingangsmöglichkeit
nicht verschlossen, nicht verpackt
zwischenmenschlich:
das Verhältnis zwischen zwei Personen betreffend, zwischen zwei Personen bestehend

Sinnverwandte Wörter

barm­her­zig:
Mitgefühl für die Notleidenden, Benachteiligten zeigend
ge­mein­nüt­zig:
dem Nutzen der Allgemeinheit dienend
ka­ri­ta­tiv:
im Sinne der Karitas, auf der Karitas beruhend: so, dass es armen und kranken Menschen hilft
mild­tä­tig:
sich um in Not befindliche Menschen kümmernd oder (meist finanziell) großzügig unterstützend
mitmenschlich
selbst­los:
das Wohlergehen anderer über das eigene stellend
un­ei­gen­nüt­zig:
nicht auf seinen eigenen Vorteil bedacht sein
wohl­tä­tig:
anderen Menschen helfend
wohltuend, ein angenehmes Gefühl bereitend

Gegenteil von so­zi­al (Antonyme)

antisozial
aso­zi­al:
die Gemeinschaft beschädigend
in ärmlichen oder verwahrlosten Verhältnissen lebend
dis­so­zi­al:
unfähig, sich in die bestehende Gesellschaft einzuordnen
un­so­zi­al:
nicht fähig oder nicht willig, in einer Gemeinschaft zu leben und einer solchen Gutes zu tun

Redensarten & Redewendungen

  • eine soziale Ader haben

Beispielsätze

  • Seine Art und Weise ist nicht sehr sozial!

  • Der Stadtteil ist ein sozialer Brennpunkt, es existieren dort gesellschaftliche Probleme.

  • Die Altenpflegerin übt einen sozialen Beruf aus.

  • Bei der Stadtplanung sind soziale Belange zu berücksichtigen.

  • Sie ist sehr sozial (hilfsbereit).

  • Betriebsfeiern sind gut, um sich zu vernetzen und sein soziales Netzwerk zu erweitern.

  • Ich kann mich in sozialen Netzwerken nicht zurechtfinden.

  • Tom ist Meinungsmacher in den sozialen Medien.

  • Eine Gesellschaft kann nur so sozial sein, wie sie Bildungschancen für jeden ermöglicht.

  • Er hat über die sozialen Medien erfahren, dass sie ihn betrügt.

  • Maria ist als Meinungsmacherin in den sozialen Netzwerken tätig.

  • Die sozialen Medien und Inhalte im Netz spielen als Informationsquellen der Generation Z eine sehr große Rolle.

  • Es ist ein soziales Problem.

  • In Frankreich, wo es gegründet wurde, ist Tatoeba ein soziales und kulturelles Phänomen geworden.

  • Das zweifellos Letzte, was die Besitzer einer Website wollen, wenn sie Links zu sozialen Netzwerken hinzufügen, ist, dass die Anwender leichter surfen können.

  • Tom hat in den sozialen Medien ein Foto von sich veröffentlicht.

  • Danke für dein soziales Engagement.

  • Ein Unternehmen ist sozial, wenn es Gewinne macht.

  • Niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen wurden zum sozialen Zündstoff.

  • Der Akzent ist die Gesamtheit der charakteristischen Züge, an denen man die geographische und soziale Herkunft des Sprechers erkennt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ab 13. September wollen die Aktivisten ihren Protest in Berlin intensivieren und "mit vielen Menschen einen sozialen Wendepunkt erschaffen."

  • Ab 18 Uhr soll der "Lichterspaziergang", zu dem Kritiker der Corona-Maßnahmen in einschlägigen sozialen Netzwerken aufrufen, am beginnen.

  • Ab dem kommenden Jahr müssen Anbieter sozialer Netzwerke dem Bundeskriminalamt rechtswidrige Inhalte melden - nicht aber Messenger-Dienste.

  • Aber auch die sozialen Umstände in den unterschiedlichen Ländern sorgen dafür, dass sich die Pandemie unterschiedlich auswirkt.

  • Aber auch bei sozialen Kontakten und zur Entlastung der Angehörigen springt die Sozialstation ein.

  • Aber am Ende ist ein funktionierendes Gehör für eine soziale Teilhabe entscheidend wichtig.

  • Aber ich denke, dass wir Satiriker trotzdem sozial wirken müssen.

  • Aber es fällt ihnen schwer, soziale und emotionale Signale richtig zu deuten und darauf zu reagieren.

  • Aber das ist ein Spiel, das irgendwann ein Ende hat, wenn etwa aus den ökonomischen Problemen sozial spürbare werden.

  • Aber auch soziale Kontakte würden gepflegt, Ausflüge unternommen und auch in kleinen Gruppen außerhalb der Vereinsstunden Bridge gespielt.

  • 2012 war fast jeder fünfte Einwohner in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen.

  • Das kann soziales Engagement einschließen, muss es aber nicht.

  • Aber der Ausbau der sozialen Infrastruktur hinkt hinterher.

  • Die soziale Kontrolle in der kleinen Ortschaft funktioniert.

  • Der neoliberale Strukturwandel habe aber ganze Bevölkerungsteile aus den sozialen Arenen der Anerkennung ausgeschlossen.

Häufige Wortkombinationen

  • in erweiterter Kombination: es besteht ein soziales Gefälle, mit sozialen Missständen aufräumen, eine soziale Politik machen
  • mit Adjektiv: sozial ausgewogen, sozial schwach
  • mit Adjektiv: sozial engagiert (sein), sozial kompetent (sein)
  • mit Substantiv: soziale Bewegung, sozialer Brennpunkt, soziale Entwicklung, sozialer Fortschritt, soziale Gerechtigkeit, die soziale Idee, soziale Lasten, soziale Marktwirtschaft, soziale Probleme, soziale Regelung, soziale Sicherheit, soziale Sicherung, soziale Sicherungssysteme, soziale Situation soziales Umfeld soziale Verhältnisse, sozialer Wohnungsbau
  • mit Substantiv: sozialer Beruf, soziale Dienste, soziales Engagement, freiwilliges soziales Jahr, soziale Kompetenz
  • mit Verb: (etwas) sozial abfedern, jemanden sozial abhängen, jemanden sozial absichern, jemanden sozial benachteiligen
  • mit Verb: sich sozial engagieren

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf so­zi­al?

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm so­zi­al be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × I, 1 × L, 1 × O, 1 × S & 1 × Z

  • Vokale: 1 × A, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × S, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem O und I mög­lich.

Das Alphagramm von so­zi­al lautet: AILOSZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Offen­bach
  3. Zwickau
  4. Ingel­heim
  5. Aachen
  6. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Otto
  3. Zacharias
  4. Ida
  5. Anton
  6. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Oscar
  3. Zulu
  4. India
  5. Alfa
  6. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

sozial

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort so­zi­al kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist je­doch rück­läu­fig. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ar­ri­vie­ren:
beruflich oder sozial weiterkommen
bes­ser­stel­len:
in eine (zum Beispiel sozial oder finanziell) vorteilhaftere (bessere) Position bringen
Bil­dungs­er­folg:
Häufigkeit von Schulabschlüssen / Ausbildungsabschlüssen / Studiumsabschlüssen einer Bevölkerungsgruppe (beispielsweise von Kindern Armer / Migranten / sozial Schwacher) im Vergleich zum Durchschnitt oder anderer Bevölkerungsgruppen
Kel­ler­kind:
umgangssprachlich: sozial benachteiligte Person mit einem Alter von unter 18 Jahren
Pa­te:
Ansprechperson der gleichen hierarchischen Ebene, die neue Mitarbeiter fachlich und sozial einführt, mit der Arbeitsumgebung, den Kollegen und den (un)geschriebenen Gesetzen des Unternehmens vertraut ist
So­zi­a­bi­li­tät:
Fähigkeit, sich sozial, also gesellschaftlichen Bedürfnissen entsprechend zu verhalten
Fähigkeit, sozial zu werden
So­zi­al­woh­nung:
geförderte Wohnung für sozial Bedürftige, die sich keine Wohnung vom freien Wohnungsmarkt leisten können
Stra­ßen­ar­bei­ter:
Person, die als Sozialarbeiter (für Drogensüchtige, rechtlich und sozial Gefährdete) tätig ist
Tren­nung:
sozial: Vorgang oder Ergebnis der Auflösung einer sozialen Bindung
ver­wil­dern:
sozial verwahrlosen

Buchtitel

  • Aggression als negative soziale Interaktion. Ihre Auslöser und Möglichkeiten der Reduzierung Lisa Pflister | ISBN: 978-3-66800-532-7
  • Armut, soziale Ausgrenzung und Klassenstruktur Olaf Groh-Samberg | ISBN: 978-3-53115-591-3
  • Das Konzept der sozialen Marktwirtschaft Tobias Lugauer | ISBN: 978-3-63871-494-5
  • Der Clown in der sozialen und pädagogischen Arbeit Johannes Schilling, Corinna Muderer | ISBN: 978-3-49702-537-4
  • Die soziale Macht des Christlichen Karl Gabriel | ISBN: 978-3-59351-828-2
  • Die Sozialpolitik der Kirche; Geschichte der sozialen Entwickelung im christlichen Abendlande J. Albertus | ISBN: 978-3-38656-081-8
  • Die Unmittelbarkeit sozialer Interaktion Werner Pfab | ISBN: 978-3-65844-381-8
  • Graffiti Writing in Deutschland. Seine Ästhetik und sein sozialer Kontext Johannes Temeschinko | ISBN: 978-3-64046-671-9
  • Gruppentraining sozialer Kompetenzen für Kinder und Jugendliche GSK-KJ Barbara Jürgens, Karin Lübben | ISBN: 978-3-62128-822-4
  • Gruppentraining sozialer Kompetenzen GSK Rüdiger Hinsch, Ulrich Pfingsten | ISBN: 978-3-62128-881-1
  • Inklusive Schule – Handlungsfeld emotionale und soziale Entwicklung Wilfried Datler, Michael Wininger | ISBN: 978-3-17036-921-4
  • Internet-basierte Messung sozialer Erwünschtheit Esther Kaufmann, Ulf-Dietrich Reips | ISBN: 978-3-63902-428-9
  • Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten und emotional sozialen Entwicklungsstörungen Yvonne Blumenthal, Bodo Hartke, Thomas Hennemann | ISBN: 978-3-17033-836-4
  • Kognitive Grundlagen sozialen Verhaltens Jochen Mayerl | ISBN: 978-3-53116-162-4
  • Leadership in sozialen Organisationen Alexander Ostermeier | ISBN: 978-3-64050-386-5

Film- & Serientitel

  • 'Ich glaube an Solidarität!': Lucy Redler über politischen Streik und soziale Gegenwehr (Doku, 2008)
  • Das Dilemma mit den sozialen Medien (Doku, 2020)
  • Die Dopamin-Falle: Der Botenstoff und die sozialen Medien (Doku, 2023)
  • Die sozialen Netzwerke der Tiere (Minidoku, 2021)
  • Wer rettet wen? – Die Krise als Geschäftsmodell auf Kosten von Demokratie und sozialer Sicherheit (Doku, 2015)

Häufige Rechtschreibfehler

  • social (veraltet)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: sozial. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: sozial. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12185386, 11974690, 11831396, 11222406, 11120130, 10493416, 9763800, 8868064, 8473104, 7924300, 7290056, 6775406, 6468724, 4573046 & 4475934. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. morgenpost.de, 22.05.2023
  3. pnn.de, 17.01.2022
  4. bo.de, 03.12.2021
  5. heise.de, 04.09.2020
  6. verlagshaus-jaumann.de, 21.11.2019
  7. abendblatt.de, 31.03.2018
  8. welt.de, 06.02.2017
  9. gamestar.de, 25.07.2016
  10. focus.de, 01.03.2015
  11. fr-online.de, 30.11.2014
  12. wz-newsline.de, 17.12.2013
  13. handelsblatt.com, 03.05.2012
  14. swissinfo.ch, 20.11.2011
  15. taz.de, 06.04.2010
  16. feedsportal.com, 07.12.2009
  17. pnp.de, 17.09.2008
  18. svz.de, 25.07.2007
  19. handelsblatt.com, 30.06.2006
  20. gea.de, 03.11.2005
  21. welt.de, 22.12.2004
  22. fr-aktuell.de, 12.12.2003
  23. welt.de, 04.10.2002
  24. Junge Welt 2001
  25. Junge Welt 2000
  26. BILD 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Berliner Zeitung 1995