irreal

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɪʁeaːl ]

Silbentrennung

irreal

Definition bzw. Bedeutung

Nicht real, nicht der Realität entsprechend oder mit ihr zusammenhängend (und dadurch nicht durchführbar).

Begriffsursprung

Bei dem Wort handelt es sich um eine junge Gegenbildung des 20. Jahrhunderts zum Adjektiv real mit dem verneinenden Präfix ir- (siehe in-).

Steigerung (Komparation)

  1. irreal (Positiv)
  2. irrealer (Komparativ)
  3. am irrealsten (Superlativ)

Anderes Wort für ir­re­al (Synonyme)

(an einer Sache) ist kein wahres Wort
(an einer Sache) ist nichts Wahres dran (ugs.)
(ein) Produkt der Phantasie
an den Haaren herbeigezogen (ugs., fig.)
aus der Luft gegriffen (ugs., fig.)
ausgedacht
eingebildet:
etwas, was nur in der eigenen Phantasie existiert, aber nicht in der Wirklichkeit
sich überlegen fühlend; übertrieben stolz auf die eigene Person sein; eigene Eigenschaften, Fähigkeiten oder die soziale Stellung als soviel besser ansehen, dass man es einem anderen auch zeigt
erfunden
fiktiv:
auf einer Fiktion, etwas Erdachtem beruhend; konstruiert, erfunden
frei erfunden
gedacht
imaginär:
eingebildet; nur in der Vorstellung existent
Mathematik: in der komplexen Zahlenebene darstellbar, wobei der Realteil null ist
imaginiert (geh.)
nicht auf Tatsachen beruhen(d)
ohne Realitätsbezug
ohne Realitätsgehalt
surreal:
fern der Realität; zur Fantasie- oder Traumwelt gehörig
zusammenfantasiert (ugs.)
nicht real
nicht von dieser Welt (fig.)
nicht wirklich
surrealistisch:
nicht der Wirklichkeit entsprechend
traumhaft
unreal
unwirklich:
scheinbar nicht der Wirklichkeit/der Realität entsprechend
(ein) frommer Wunsch (ugs., ironisierend)
illusionär:
auf Illusionen beruhend
durch künstlerische Darstellung Illusionen, insbesondere hinsichtlich Körperlichkeit oder Raumtiefe, hervorrufend
illusorisch:
nicht realistisch; nur auf Hoffnungen beruhend
zwecklos, unmöglich
lebensfremd:
auf Personen bezogen: nicht lebenstüchtig sein, Illusionen habend, nicht im alltäglichen Leben stehend
offensichtlich nicht oder nur sehr schlecht umsetzbar (beispielsweise ein Projekt, Gesetz)
realitätsfremd:
die Wirklichkeit, die wahren Gegebenheiten nicht berücksichtigend oder wahrnehmend; die Realität verkennend
unrealistisch:
nicht der Wirklichkeit entsprechend
nicht realisierbar, nicht zu verwirklichen
utopisch:
wünschenswert, aber in der Wirklichkeit nicht möglich
wirklichkeitsfremd:
die Wirklichkeit, die wahren Gegebenheiten nicht berücksichtigend oder wahrnehmend
Wunschdenken:
hoffnungsvolle Vorstellung von etwas Aktuellem oder Zukünftigem, die zumeist unkritisch ist und die realen Gegebenheiten ignoriert oder verdreht; auf unrealistische, nur den eigenen Wünschen entsprechende Annahmen und Vorstellungen beruhendes Denken
nichtreal
nichtwirklich

Sinnverwandte Wörter

fan­tas­tisch:
(in begeisterten Äußerungen) sehr gut, toll
veraltet, von Wahnvorstellungen erzeugt: verrückt, träumerisch

Gegenteil von ir­re­al (Antonyme)

re­al:
auf die Wirklichkeit bezogen; den Tatsachen entsprechend
in materieller Form vorhanden
wirk­lich:
den Erwartungen und Wertvorstellungen entsprechend
tatsächlich existierend und nicht nur in der Einbildung vorhanden seiend

Beispielsätze

  • Dass Du beim Turnier den ersten Platz belegst, ist vollkommen irreal.

  • Eine Welt ohne Krieg und Hunger scheint irreal zu sein.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Szenen mit den Models muten teils irreal an, ebenso wie die darüber geschriebenen Sprüche und Texte.

  • Das scheint Wunschdenken zu sein - verständlich, aber irreal.

  • Beide präsentiert der Film als irreale Kulissen, mehrfach schwebt die Kamera über die eigentlich massiven Wände hinweg.

  • Es seien ”irreale Zeiten”, sagt er.

  • Psychologe spricht über Bluttat: Messer-Mord auf Usedom: „Eine fast irreale Tat in ihrer eiskalten Brutalität

  • Stufen und Treppen, die scheinbar ins Nirgendwo führen, wie die irrealen Grafiken von M. C. Escher.

  • Abschottung kann dabei inhuman und irreal sein.

  • Wirkt irgendwie irreal, ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten, die das künftige sogenannte „Digital Light“ der Stern-Marke bieten wird.

  • Irgendwie irreal, was hier abgelaufen ist.

  • Wobei manche Vorgänge einfach irreal wirken.

  • Sie ist nicht real. Das böse Ende der beiden ist auch irreal.

  • Die Bilder, die da über den Bildschirm des Präsidenten flimmerten, muss er als irreal empfunden haben.

  • Das ist alles irrealer Schrott, basierend auf einem gigantischen Pyramidenschema.

  • "Die Situation war irreal", sagt Theophil Jaggi von Sindipeças, dem Verband der Zulieferindustrie.

  • Um ihn versammelt sich bei Nacht eine irreale Gespensterwelt.

  • Kritiker sagen immer, unsere Filme seien eskapistisch und irreal.

  • "Sonst würde Schröder seinen irrealen Machtanspruch nur weiter zementieren", sagte Althaus.

  • Sie ist so verdammt irreal.

  • Doch der glückliche Gewinner dieses irrealen Grand Prix hieß Kimi Räikkönen, auch wenn Jordan-Pilot Fisichella beim Abbruch in Front lag.

  • Begegnet man dort dennoch einem menschlichen Wesen, wirkt es irreal und wird zum Bestandteil dieser umfassenden Hyperrealität der Wüste.

Häufige Wortkombinationen

  • irreale Forderungen, Ideen, Vorstellungen, Pläne; eine irreale Erwartungshaltung, eine irreale Traumwelt; etwas ist gänzlich, komplett, völlig, vollkommen irreal

Übersetzungen

  • Bosnisch:
    • иреална (irealna) (weiblich)
    • иреалан (irealan) (männlich)
    • иреално (irealno) (sächlich)
  • Bulgarisch:
    • иреална (irealna) (weiblich)
    • иреален (irealen) (männlich)
    • иреално (irealno) (sächlich)
  • Chinesisch:
    • 不現實 (bùxiànshí)
    • 不现实 (bùxiànshí)
    • 不切實際 (bùqièshíjì)
    • 不切实际 (bùqièshíjì)
  • Dänisch: irreal
  • Englisch:
    • unreal
    • unreally
  • Esperanto:
    • malreala
    • nereala
  • Estnisch: ebareaalne
  • Finnisch: epäreaalinen
  • Französisch:
    • irréellement
    • irrealmente
    • irréelle (weiblich)
    • irréel (männlich)
  • Galicisch:
    • irrealmente
    • irreal (männlich)
  • Isländisch:
    • óraunveruleg (weiblich)
    • óraunverulegur (männlich)
    • óraunverulegt (sächlich)
  • Italienisch: irreale (männlich)
  • Japanisch: 非現実的
  • Katalanisch: irreal (männlich)
  • Koreanisch: 비현실적인 (bihyeonsiljeog-in)
  • Kroatisch:
    • irealna (weiblich)
    • irealan (männlich)
    • irealno (sächlich)
  • Lettisch: ireāls
  • Maltesisch:
    • bla reali (männlich)
    • irreali (männlich)
  • Mazedonisch:
    • иреална (irealna) (weiblich)
    • иреален (irealen) (männlich)
    • иреално (irealno) (sächlich)
  • Neugriechisch:
    • εξωπραγματική (exopragmatiki) (weiblich)
    • εξωπραγματικός (exopragmatikos) (männlich)
    • εξωπραγματικό (exopragmatiko) (sächlich)
  • Niederländisch: irreëel
  • Niedersorbisch:
    • irealna (weiblich)
    • irealny (männlich)
    • irealne (sächlich)
  • Norwegisch: irreal
  • Obersorbisch:
    • irealna (weiblich)
    • irealny (männlich)
    • irealne (sächlich)
  • Okzitanisch:
    • desrealament
    • desreala (weiblich)
    • desreal (männlich)
  • Polnisch:
    • nierealna (weiblich)
    • nierealny (männlich)
    • nierealne (sächlich)
  • Portugiesisch:
    • irrealment
    • irrealmente
    • irreal (männlich)
  • Russisch:
    • ирреальная (weiblich)
    • ирреальна (weiblich)
    • ирреальный (männlich)
    • ирреален (männlich)
    • ирреальное (sächlich)
    • ирреально (sächlich)
  • Schwedisch: irreal
  • Serbisch:
    • иреална (irealna) (weiblich)
    • иреалан (irealan) (männlich)
    • иреално (irealno) (sächlich)
  • Serbokroatisch:
    • иреална (irealna) (weiblich)
    • иреалан (irealan) (männlich)
    • иреално (irealno) (sächlich)
  • Slowakisch:
    • ireálna (weiblich)
    • ireálny (männlich)
    • ireálne (sächlich)
  • Spanisch:
    • irrealmente
    • irreal (männlich)
  • Tadschikisch: ирреалӣ (irrealī)
  • Tschechisch: ireální (männlich)
  • Türkisch: gerçek dışı
  • Ukrainisch:
    • ірреальна (weiblich)
    • ірреальний (männlich)
    • ірреальне (sächlich)
  • Ungarisch: irreális
  • Weißrussisch:
    • ірэальная (weiblich)
    • ірэальны (männlich)
    • ірэальнае (sächlich)

Was reimt sich auf ir­re­al?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv ir­re­al be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × R, 1 × A, 1 × E, 1 × I & 1 × L

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und E mög­lich.

Das Alphagramm von ir­re­al lautet: AEILRR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Ros­tock
  3. Ros­tock
  4. Essen
  5. Aachen
  6. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Richard
  3. Richard
  4. Emil
  5. Anton
  6. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Romeo
  3. Romeo
  4. Echo
  5. Alfa
  6. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort.

irreal

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ir­re­al kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Un­wirk­lich­keit:
Eigenschaft, nicht real, sondern nur gedacht, irreal oder auch nicht nachvollziehbar zu sein

Häufige Rechtschreibfehler

  • ireal
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: irreal. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: irreal. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  3. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1
  4. verlagshaus-jaumann.de, 14.05.2023
  5. n-tv.de, 04.03.2022
  6. kino-zeit.de, 17.03.2021
  7. landeszeitung.de, 21.04.2020
  8. focus.de, 22.08.2019
  9. spiegel.de, 02.12.2018
  10. focus.de, 03.04.2017
  11. spiegel.de, 02.12.2016
  12. basellandschaftlichezeitung.ch, 19.09.2015
  13. spiegel.de, 26.12.2013
  14. taz.de, 07.09.2012
  15. dradio.de, 23.01.2010
  16. bernerzeitung.ch, 15.02.2009
  17. ftd.de, 15.12.2008
  18. berlinerliteraturkritik.de, 10.05.2007
  19. stern.de, 28.09.2006
  20. spiegel.de, 24.09.2005
  21. archiv.tagesspiegel.de, 27.09.2004
  22. spiegel.de, 08.04.2003
  23. Die Zeit (16/2002)
  24. sz, 24.08.2001
  25. Die Welt 2001
  26. DIE WELT 2000
  27. Junge Welt 2000
  28. Welt 1999
  29. Die Zeit (51/1998)
  30. Welt 1997
  31. TAZ 1996