platt

Adjektiv (Wiewort)

 ➠ siehe auch: Platt (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ plat ]

Silbentrennung

platt

Definition bzw. Bedeutung

  • Bauwerke, Projekte: der Zustand, wenn etwas kaputt gemacht oder niedergewalzt wurde; siehe auch plattmachen

  • Ohne Erhebung, in die Breite gehend.

  • ohne Luft

  • salopp: sehr verblüfft

  • sehr erschöpft

  • weder geistvoll noch geistreich

Begriffsursprung

Griechisch platýs „weit, breit, flach, eben“, mittellateinisch plattus „flach“, altfranzösisch plat „flach, eben“ über Mittelniederländisch ins Mittelniederdeutsch, niederdeutsch platt „flach, eben“ im frühen 17. Jahrhundert in die Literatursprache

Steigerung (Komparation)

  1. platt (Positiv)
  2. platter (Komparativ)
  3. am plattesten (Superlativ)

Anderes Wort für platt (Synonyme)

abgedroschen
abgeschmackt:
übertragen: geschmacklos, taktlos
ursprünglich, selten: die Eigenschaft von Lebensmitteln, die ihren Geschmack verloren haben
banal:
einfach zu bewerkstelligen, auszuführen
ohne großen Anspruch
beliebig:
frei aus vorhandenen Möglichkeiten auswählbar oder nach eigenem Gutdünken bei etwas vorgehend
billig (ugs.):
angemessen (recht und billig)
einen niedrigen Preis oder niedrige Kosten habend
flau:
schwach, matt
geistlos:
ohne neue Ideen, langweilig
sich wiederholend, zu routiniert, langweilig
hohl (ugs.):
dumpf, dunkel klingend
nach innen gebogen, eine Mulde bildend
inhaltsleer
leer:
(fast) ohne (physischen) Inhalt
ohne Menschen
nichts sagend
nichtssagend:
aus keiner oder wenig Aussage bestehend
oberflächlich:
die Oberfläche eines Gegenstandes oder einer Sache betreffend, sich auf die Oberfläche beziehend
nicht gründlich oder auch nicht gründlich genug, nur das Äußere beachtend
ohne Aussage
schal:
nicht frisch, ohne Geschmack
ohne Geist
seicht:
im übertragenen Sinne: wenig anspruchsvoll (von geringem Tiefgang)
von geringer Wassertiefe
trivial:
aus dem Verständnis (der Definition) eines Begriffes sofort und ohne weitere Modelle folgend
ohne weitere Erklärungen und Begriffe verständlich
witzlos:
nicht sinnvoll
nicht witzig
wohlfeil:
für einen geringen Preis, günstig
geistlos, ohne intellektuelles Niveau
eben:
gleich hoch, angemessen, von gleichem Rang, gleicher Stellung
ohne Rauigkeiten und Unebenheiten; glatt (jedoch nicht notwendig waagerecht)
flach:
gering oder nicht ansteigend oder abfallend
ohne größere Erhebungen und Vertiefungen
flächig:
über eine bestimmte Fläche ausgebreitet/ausbreitend
gerade:
aufrecht, ehrlich
Mathematik: durch 2 teilbare ganze Zahl
glatt:
adverbieller Gebrauch: ohne Umstände, schlichtweg, schlechterdings
fein gemahlen
gleichmäßig:
in immer gleicher (nicht unterschiedlicher) Weise, in immer gleichem Maße
plan:
völlig eben und glatt
planar:
die Eigenschaft von Bauelementen mit flachen oder ebenen Konstruktionsmerkmalen aufweisend
eben, in einer Ebene
topfeben (Verstärkung)
waagerecht:
parallel zu einer flachen Erdoberfläche; im rechten Winkel zur Lotlinie
waagrecht:
parallel zu einer flachen Erdoberfläche; im rechten Winkel zur Lotlinie
wellenlos:
keine Wellen aufweisend/schlagend; ohne Wellen
(es .. einfach) nicht mehr gehen (ugs.)
abgeschlafft
alle (ugs.):
mitteldeutsch und norddeutsch, leer, nicht mehr vorrätig
ausgelutscht (ugs.):
(durch Saugen/Lutschen) verbraucht; ohne Geschmack
körperlich erschöpft; keine Energie mehr habend
ausgepowert (ugs.)
daneben (ugs.):
als Konjunktion verwendet: neben dem eben genannten auch noch
neben etwas oder jemandem
down (ugs., veraltend):
deprimiert bis depressiv
duhne (ugs., rheinisch)
fix und foxi (ugs., scherzhaft, veraltet)
geschafft (ugs.):
nach einer Anstrengung erschöpft, kraftlos
groggy (ugs.):
nur prädikativ, Boxen: schwer angeschlagen, nicht mehr zum Kämpfen fähig
nur prädikativ, umgangssprachlich: schwer angeschlagen, erschöpft, müde, abgekämpft
in den Seilen hängen (ugs.)
kaputt (ugs.):
Ehe, zwischenmenschliche Beziehung: völlig zerrüttet, zerstört
in einem schadhaften oder funktionslosen Zustand
keine Energie mehr haben
kraftlos:
ohne Kraft, mit nur sehr wenig Kraft
lasch:
landschaftlich: fade, ungewürzt, schal
ohne Spannkraft; schlaff, matt, energielos
lurig (ugs., rheinisch)
matt:
mit Anzeichen von Ermüdung oder Erschöpfung, mitnichten lebhaft oder rege
nicht durchsichtig, nur durchscheinend
nüntig (ugs., schweiz., selten, vorarlbergerisch)
ohne Saft und Kraft (ugs.)
saft- und kraftlos
schlaff:
ohne Festigkeit, ohne Spannung
schlapp:
keine Energie habend, erschöpft
locker ohne Spannung herabhängend
belanglos:
allgemein: ohne Bedeutung, von geringem Belang
mit Akkusativ (für): nicht zu einer Sache gehörig, keinen Einfluss auf etwas ausübend
ohne tiefere Bedeutung
ohne Tiefgang
(echt) von den Socken (ugs.)
baff (ugs.):
durch etwas Unerwartetes in Erstaunen versetzt
bass erstaunt (geh., Verstärkung, veraltend)
erstaunt:
über etwas staunend
erstaunten Auges (adverbial) (geh., altertümelnd, scherzhaft)
geplättet (ugs., fig.)
perplex:
überrascht und/oder verwirrt
platt wie 'ne Flunder (ugs., Verstärkung)
platt wie eine Briefmarke (ugs.)
sprachlos:
ohne gesprochene Worte; stumm
sprachlos sein: jemandem fehlen die Worte, einen Sachverhalt oder ein Ereignis zu kommentieren oder sich dazu zu stellen, meist aus Überraschung
verblüfft
verdattert:
überrascht und verblüfft; plötzlich so sehr aus dem inneren Gleichgewicht gebracht, dass man einen Moment lang nicht weiß, was man sagen oder tun soll
verdutzt:
durch etwas Unerwartetes in Erstaunen versetzt
verwundert
geschmacklos:
ohne Geschmack, natürlicherweise oder abgestanden
ohne gute Sitten, taktlos
niveaulos:
fade, anstößig, unangemessen
kein Niveau habend; keine geistige Höhe aufweisend; schlechte Qualität
pietätlos:
ohne Achtung/Respekt vor religiösen und/oder moralischen Grundsätzen und Normen
pöbelhaft
primitiv:
nicht ausgereift
niveaulos
proletenhaft (derb):
wie ein Prolet verhaltend
stillos:
ohne entsprechenden Stil, stilistisch schlecht
taktlos:
Musik: keinem Takt folgend; nicht im Takt seiend
unangebracht und verletzend; indiskret
unangebracht:
in einem bestimmten Zusammenhang ungeeignet, unangemessen
unfein
unterste Schublade (ugs., fig.)
wüst:
Abscheu, Widerwillen hervorrufend; in einem sehr schlechten, stark mitgenommenen Zustand; eine Kränkung darstellend oder zufügend
durch seine Art, sein Ausmaß oder dergleichen sehr schlimm
anspruchslos (geh.):
mit wenig zufrieden sein, keine großen Ansprüche stellend
nicht sehr niveauvoll, von geringem ästhetischem Wert, nur dem Vergnügen dienend, kein Mitdenken benötigend
derb:
ab dem 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts übertragen: fest, grob oder hart
ursprünglich: unverdorben, kräftig
nicht (besonders) ambitioniert
nicht besonders einfallsreich (ugs.)
ohne Ambition(en)
ohne Anspruch
ohne Niveau
schlecht:
jemandem ist schlecht: sich unwohl oder krank fühlend
moralisch nicht akzeptabel
unambitioniert (geh., verhüllend)
unter Niveau (ugs.)
wenig ambitioniert (verhüllend)
wie in einem schlechten Film (ugs., variabel)
für schlichte Gemüter (ugs.)
grob simplifizieren(d)
simplifiziert
unterkomplex (ugs., jugendsprachlich)
versimpelt

Weitere mögliche Alternativen für platt

breit:
betrunken, berauscht
einen großen Teil der Zielgruppe umfassend
entgeistert:
völlig verstört
erledigt:
beendet, fertiggestellt, zu den Akten gelegt
ermüdet, erschöpft
fertig:
eine Fertigkeit beherrschend
servierfertig gegart

Sinnverwandte Wörter

vernichtet
verwüstet
zer­stört:
gewaltsam und mutwillig kaputt gemacht

Gegenteil von platt (Antonyme)

ge­bir­gig:
reich an Bergen, von Bergen geprägt; in der Art eines Gebirges, Gebirgs

Beispielsätze

  • Da bist du platt, was?

  • Die Scholle ist ein platter Fisch.

  • Ohjeee, ist das platt. Mehr fällt Dir dazu nicht ein?

  • Meine Fresse, bin ich platt!

  • Ich glaube, der Reifen ist platt.

  • Trotz einer platten Reife hat Tom es geschafft mit dem Auto nach Hause zu fahren.

  • Der Hinterreifen ist platt.

  • Der Reifen ist platt.

  • Tom drückte sich die Nase am Fenster platt.

  • Wenn er ins Elendsviertel kommt, wird er platt gemacht.

  • Ich erbot mich, Toms platten Reifen zu flicken.

  • Der platte Vortrag langweilte das Publikum.

  • Sie ist vom platten Land in die Stadt gezogen, um dort Arbeit zu finden.

  • Ist das Huhn so platt wie'n Teller, war der Traktor sicher schneller!

  • Kann man hier irgendwo einen platten Reifen reparieren lassen?

  • Wir sind platt, weil wir den ganzen Tag gevögelt haben.

  • Können Sie jetzt den platten Reifen reparieren?

  • Wo sich Elefanten lieben, ist das Gras platt.

  • Meine Eltern wohnen auf dem platten Land.

  • Während ihre Freundinnen schon einen Busen haben, ist sie trotz ihrer 15 Jahre noch platt wie eine Flunder.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch die SPD hält es für „falsch, das Ding an dieser Stelle platt zu machen“, so Guthier.

  • Am nächsten Tag bin ich wegen der Corona-Nachwirkungen und des Alkohols so platt, dass ich die Treppe nicht mehr raufkomme.

  • Der Mindener Beamte Culemann schreibt im 18. Jahrhundert über Adelsgüter „auf dem platten Lande des Fürstenthums Minden“.

  • Aber was uns zu Menschen macht ist auch der Verstand und die Einsicht, dass man nicht wie ein wilder Stier alles andere platt machen muss.

  • Am Vormittag bemerkten Anwohner platte Autoreifen und alarmierten gegen 9.30 Uhr die Polizei, wie diese mitteilte.

  • Ach ja das LKA ist ja bei den Schatzsuchern und machen die platt.

  • Allerdings dauerte es nicht lange, bis der Schlepperwagen samt plattem Reifen entdeckt wurde abgestellt in der nächsten Ortschaft Pachfurth.

  • Das die aber mit ihrer Geldgier tausende von Arbeitsplätzen in ihrem Land vernichten wenn sie VW platt machen, daran denken die nicht.

  • Aber das wäre dann selbst den Monty Pythons als Satire zu platt, das ist eher ein Fall für die „Nackte Kanone“.

  • Die Erschöpfung kommt langsam, aber dann walzt sie einen platt wie eine riesige Welle.

  • Auf dem platten Land findet eine Weltpremiere statt.

  • Beide Reifen waren platt.

  • Aber blöd ist es, wenn mitten in der Pampa der Reifen am Rad platt geht und kein Ersatz in Sicht ist.

  • Fährt sich anders als die Maschinchen von heute." Historisches Schweinetreiben Rethwisch liegt auf dem platten Land.

  • Bollstedt war in der Folge ziemlich platt, während die Kromsdorfer immer mehr Druck erzeugten.

Häufige Wortkombinationen

  • ein platter Läufer, eine platte Mannschaft, ein platter Spieler
  • ein plattes Argument, ein platter Text
  • sich die Nase platt drücken (oder plattdrücken), platt fahren, platt walzen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf platt?

Wortaufbau

Das Adjektiv platt be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × A, 1 × L & 1 × P

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × L, 1 × P

Das Alphagramm von platt lautet: ALPTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Leip­zig
  3. Aachen
  4. Tü­bin­gen
  5. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Lud­wig
  3. Anton
  4. Theo­dor
  5. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Lima
  3. Alfa
  4. Tango
  5. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

platt

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort platt kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

nie­der­tre­ten:
durch Betreten/Auftreten umknicken, platt machen (und dabei beschädigen)
plät­ten:
platt machen

Buchtitel

  • Ich mach dich platt! Pernilla Stalfelt | ISBN: 978-3-89565-194-6

Film- & Serientitel

  • Unsere Geschichte – als die Hits vom platten Land kamen (Kurzdoku, 2017)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: platt. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: platt. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12273355, 12174966, 10785572, 10547468, 7806156, 6784819, 5272777, 4829801, 2981057, 2263252, 2082883, 1984522, 1554767, 1504121, 1500494 & 1431805. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. mannheimer-morgen.de, 15.02.2023
  3. kreiszeitung.de, 12.07.2022
  4. westfalen-blatt.de, 30.06.2021
  5. focus.de, 24.08.2020
  6. morgenpost.de, 04.02.2019
  7. focus.de, 20.06.2018
  8. krone.at, 27.08.2017
  9. bernerzeitung.ch, 18.05.2016
  10. fr-online.de, 03.11.2015
  11. zeit.de, 06.08.2014
  12. welt.de, 28.04.2013
  13. feedsportal.com, 29.05.2012
  14. tip-f1.de, 12.04.2011
  15. spiegel.de, 30.06.2010
  16. tlz.de, 02.08.2009
  17. abakus-internet-marketing.de, 16.03.2008
  18. glaubeaktuell.net, 12.07.2007
  19. ngz-online.de, 06.07.2006
  20. welt.de, 04.07.2005
  21. archiv.tagesspiegel.de, 06.07.2004
  22. f-r.de, 24.05.2003
  23. welt.de, 17.08.2002
  24. bz, 22.08.2001
  25. BILD 2000
  26. Tagesspiegel 1998
  27. BILD 1997
  28. Welt 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995