matt

Adjektiv (Wiewort)

 ➠ siehe auch: Matt (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ mat ]

Silbentrennung

matt

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch mat aus arabisch māta „gestorben“

Steigerung (Komparation)

  1. matt (Positiv)
  2. matter (Komparativ)
  3. am mattesten (Superlativ)

Anderes Wort für matt (Synonyme)

blässlich
blass:
von geringer, schwacher Farbstärke
bleich:
eine blasse oder verblasste, sehr helle, unintensive Farbe habend
fahl:
(auf nicht schöne Weise) ohne kräftige Farbe, farbenarm, blass, fast farblos
(bis ins 17. Jahrhundert geläufig); in Bezug auf Haar und Bart: blond
farbarm
farblos:
ohne Steigerung: ohne Farbe
übertragen: blass, ohne Reiz, Stimmung, Liebe oder Ähnliches
glanzlos
dezent:
hinsichtlich Farben, Kleidung und Ähnliches: unauffällig, dabei aber von feiner Natur
Verhalten: nicht in den Vordergrund drängend
gedämpft
gedeckt (Farbe/n) (Hauptform):
in zurückhaltenden, matten, eher dunklen Farbtönen gehalten
pastellfarben:
in zarten, blassen Farben, beispielsweise ein blasses rosa oder ein blasses blau
ruhig (fig.):
(Leben) ohne Stress, Sorge, Kummer und so weiter
frei von Bewegung
dumpf:
gedämpft klingend, mit wenigen Obertönen
nach abgestandener Luft, nach Muff, Moder riechend
kontrastarm:
wenige Kontraste aufweisend
stumpf:
dreist, wenig elegant
Eigenschaft eines Winkels, der zwischen 90° und 180° groß ist
(es .. einfach) nicht mehr gehen (ugs.)
abgeschlafft
alle (ugs.):
mitteldeutsch und norddeutsch, leer, nicht mehr vorrätig
ausgelutscht (ugs.):
(durch Saugen/Lutschen) verbraucht; ohne Geschmack
körperlich erschöpft; keine Energie mehr habend
ausgepowert (ugs.)
daneben (ugs.):
als Konjunktion verwendet: neben dem eben genannten auch noch
neben etwas oder jemandem
down (ugs., veraltend):
deprimiert bis depressiv
duhne (ugs., rheinisch)
fix und foxi (ugs., scherzhaft, veraltet)
geschafft (ugs.):
nach einer Anstrengung erschöpft, kraftlos
groggy (ugs.):
nur prädikativ, Boxen: schwer angeschlagen, nicht mehr zum Kämpfen fähig
nur prädikativ, umgangssprachlich: schwer angeschlagen, erschöpft, müde, abgekämpft
in den Seilen hängen (ugs.)
kaputt (ugs.):
Ehe, zwischenmenschliche Beziehung: völlig zerrüttet, zerstört
in einem schadhaften oder funktionslosen Zustand
keine Energie mehr haben
kraftlos:
ohne Kraft, mit nur sehr wenig Kraft
lasch:
landschaftlich: fade, ungewürzt, schal
ohne Spannkraft; schlaff, matt, energielos
lurig (ugs., rheinisch)
nüntig (ugs., schweiz., selten, vorarlbergerisch)
ohne Saft und Kraft (ugs.)
platt (ugs.):
Bauwerke, Projekte: der Zustand, wenn etwas kaputt gemacht oder niedergewalzt wurde; siehe auch plattmachen
ohne Erhebung, in die Breite gehend
saft- und kraftlos
schlaff:
ohne Festigkeit, ohne Spannung
schlapp:
keine Energie habend, erschöpft
locker ohne Spannung herabhängend
schwach:
in niedriger Konzentration
mangelhafte Leistung beschreibt ein Substantiv
unaufdringlich
unauffällig:
keine Aufmerksamkeit auf sich ziehend
verhalten:
ohne Auffälligkeit, mit geringem Aufwand, mit Zurückhaltung

Weitere mögliche Alternativen für matt

lahm:
langsam seiend oder sich nur behäbig bewegend, nicht schnell vorwärts gehend
Medizin, von einem Körperteil oder Organsystem: gelähmt und daher unbeweglich
müde:
kraftlos, ohne Kraft
schläfrig, schlafbedürftig
teilnahmslos:
ohne innere Beteiligung, ohne Emotionen, ohne Mitgefühl
trüb:
auf Stimmung bezogen: unglücklich, niedergeschlagen, schlecht, negativ
nur schwach leuchtend
undurchsichtig:
Linguistik: so geartet, dass man von der Bedeutung der Bestandteile nicht auf die Bedeutung des Ganzen (vor allem: des Gesamtwortes) schließen kann
nicht durchsichtig, intransparent
verwaschen:
matt in der Farbe, unklar in den Konturen
unklar in der Bedeutung

Gegenteil von matt (Antonyme)

be­geis­tert:
an etwas/jemandem besonders interessiert
die Stimmung gemäß ausdrückend, erkennen lassend
blank:
(metallisch) hell schimmernd
offen, bloß; umgangssprachlich, übertragen: klar ersichtlich, rein
durch­sich­tig:
leicht zu durchschauen
so strukturiert, dass man von den Bestandteilen auf die Bedeutung der ganzen Form (vor allem: des Gesamtwortes) schließen kann
frisch:
(oft in angenehmer Weise) kühl
neu, gerade eben erst, kürzlich
glän­zend:
eine reflektierende Oberfläche besitzend; etwas, das glänzt, schimmert, leuchtet
hervorragend; sehr gut
grell:
Farben: unangenehm für das Auge, zum Beispiel durch klare, bunte, intensive Farben
Töne: unangenehm im Ohr, zum Beispiel durch hohe Frequenz und Lautstärke
klar:
frei von Unreinheiten oder generell Störendem
leicht nachzuvollziehen
kregel
leb­haft:
sich angeregt zeigend, voller Interesse und mit der Unterstützung von Mimik und Gestik
leuchtend
mun­ter:
fröhlich und aktiv
re­ge:
in dauernder Bewegung, lebhaft
schreiend
tief:
räumlich weit nach unten ausgedehnt
übertragen, aber auch räumlich: nahe am Zentrum, Innersten

Beispielsätze

  • Auf der matten Oberfläche sieht man nicht gleich jeden Kratzer.

  • Herr Doktor, ich fühle mich immer so matt!

  • Bei den Jungvögeln sind die Farben matter als bei den Adulten.

  • Die matten Glühbirnen sind ausverkauft.

  • Ein matter Schlussapplaus beendete die peinliche Vorstellung.

  • Ich schleppte meinen matten Körper nach Hause.

  • Tom fühlt sich matt und müde.

  • Denken ist mehr als das Aufpolieren matt gewordener Vorurteile.

  • Trennung lässt matte Leidenschaften verkümmern und starke wachsen.

  • Diplomatie ist ein Schachspiel, bei dem die Völker matt gesetzt werden.

  • Das Schicksal macht nie einen König matt, ehe es ihm Schach geboten.

  • Das Schicksal macht nie einen König matt, ehe es ihm Schach geboten hat.

  • Trennung lässt matte Leidenschaften verkümmern und starke wachsen, wie der Wind die Kerze verlöscht und das Feuer entzündet.

  • Wenn du auf diese Weise spielst, wirst du nach zehn Zügen matt sein.

  • Ich habe einen Computer mit einem matten Bildschirm genommen, da ich finde, dass das weniger ermüdend für die Augen ist.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bei wie Tuchel VfB-Trainer Hoeneß mit „ungewöhnlicher“ Taktik matt gesetzt hat und was die Stuttgarter Verantwortlichen dazu sagen.

  • Also weiter: Sanfte Hügel, Zwielicht, die Farben etwas matt, Sand und Nadelbäume.

  • Dunkle, matte Oberflächen, gerne kombiniert mit Holz …

  • Als nächstes wird die Nageloberfläche mit einem Schleif- und Polierblock, dem sogenannten Buffer, angeraut, bis sie eine matte Form annimmt.

  • Dann der Anblick der Oberbaumbrücke in der Novembernacht, matt beleuchtet – von Osten her gar nicht, da leuchtete nichts.

  • Das eingesetzte, matte Display-Panel wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Panel-Hersteller AU Optronics, kurz AUO, und Nvidia entwickelt.

  • Als Nicholas Carr 2003 sein Buch ("Does it matter?") herausbrachte, betrat er vermintes Gelände.

  • "Da es sich um Jungtiere handelt, sind sie in der Färbung noch matt", so Zingg.

  • Behäbig, müde, faul und matt, und dennoch stets ein Nimmersatt.

  • Besser gefallen haben uns die matten Rückseiten der Lumia-Smartphones, die noch hochwertiger und vor allem griffiger sind.

  • Auch dieser ist matt.

  • Freundlicher, aber etwas matter Applaus zum Berlinale-Auftakt: Mit dem französischen Revolutionsdrama „Leb wohl, meine Königin!

  • An den häufigsten Berührungspunkten, im Innenraum, geht es matt zu.

  • "Aaah das Jüngste Kind." ertönt die zurzeit leider etwas matte Stimme meiner Mutter.

  • Besonders stark seien die Mengenverlagerungen bei den matten Birnen, die in diesem Jahr vom Markt verschwinden sollen.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

  • seidenmatt

Übersetzungen

Was reimt sich auf matt?

Wortaufbau

Das Adjektiv matt be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × A & 1 × M

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × M

Das Alphagramm von matt lautet: AMTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Aachen
  3. Tü­bin­gen
  4. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Anton
  3. Theo­dor
  4. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Alfa
  3. Tango
  4. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort.

matt

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort matt kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

as­the­nisch:
schwach, kraftlos, matt
Bis­kuit­por­zel­lan:
unglasiert gebranntes Porzellan, das matt wirkt
blind:
matt, nicht durchsichtig und klar (Fenster)
flau:
schwach, matt
Grund­rei­hen­matt:
eine Schwerfigur (Dame oder Turm) setzt den gegnerischen König, der hinter seinen eigenen Bauern eingesperrt ist, auf der Grundreihe matt
mat­tie­ren:
etwas glanzlos, matt, stumpf, undurchsichtig machen; den Glanz von etwas entfernen
Vis­ko­se:
matt glänzende, seidenartige Kunstfaser aus Zellstoff

Buchtitel

  • What if endometriosis was a matter of proteases Abdelhafid Mimouni | ISBN: 978-6-20743-828-0

Film- & Serientitel

  • Europas Wilder Westen: Schach oder matt am Oyapock – Part 2 (Doku, 2015)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: matt. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: matt. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10168743, 7060490, 2570603, 2554537, 2528646, 2374257, 2188505, 1796490, 1413471 & 1079450. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
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  2. az-online.de, 19.12.2023
  3. come-on.de, 26.05.2022
  4. sn.at, 06.09.2021
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  6. welt.de, 08.11.2019
  7. computerbase.de, 17.07.2018
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  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Tagesspiegel 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. TAZ 1995