Anzeichen

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈanˌt͡saɪ̯çn̩ ]

Silbentrennung

Anzeichen (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas Beobachtetes, das auf etwas anderes schließen lässt

  • Linguistik/ Semiotik: deutscher Ausdruck für Index, Indexzeichen

Begriffsursprung

  • Ableitung zu Zeichen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem, Präfix) an-

  • Das Wort ist seit Anfang des 16. Jahrhunderts belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Anzeichendie Anzeichen
Genitivdes Anzeichensder Anzeichen
Dativdem Anzeichenden Anzeichen
Akkusativdas Anzeichendie Anzeichen

Anderes Wort für An­zei­chen (Synonyme)

Auspizium (geh., lat.):
Vorzeichen/Aussichten für etwas
Omen:
ein Vorzeichen, Anzeichen, eine Vorahnung im Sinnbild
Vorbedeutung
Vorbote:
etwas (Vorgang, Person, …), das auf Kommendes schließen lässt
Vorzeichen:
ein Anzeichen, das auf etwas Künftiges hindeutet
ein einer Zahl vorangestelltes Zeichen / ein reserviertes Bit, das die betreffende Zahl als positiv oder negativ ausweist
Anhaltspunkt:
etwas, das einen Hinweis für die Richtigkeit einer Annahme gibt
Hinweis (auf):
die Handlung, jemanden auf etwas aufmerksam zu machen
etwas, das jemanden auf etwas aufmerksam macht
Indiz:
Hinweis; Andeutung; eine Information, die bestimmte Ereignisse wahrscheinlich macht
Verdachtsgrund
Verdachtsmoment:
etwas, das die Möglichkeit eines bestimmten Sachverhalts wahrscheinlich macht
Evidenz:
empirisch erbrachter Nachweis der Wirksamkeit einer Maßnahme oder Behandlung in Prävention, Diagnostik, Therapie, Rehabilitation. Durch Anschauung oder Untersuchung feststellbarer Beweis bzw. Gesamtheit an Beweisen
klares, handliches Verzeichnis
Nachweis:
Beleg oder Bestätigung für eine Behauptung oder Theorie
Erkennungszeichen (von):
vereinbartes Merkmal, durch das die Identität von jemandem oder etwas festgestellt werden kann
Symptom (für):
Anzeichen einer bereits vorhandenen oder sich anbahnenden Krankheit
Ausdrucksseite (Signifiant, Signifikant) eines sprachlichen Zeichens in seiner Funktion, Rückschlüsse auf den Sprecher/Schreiber zuzulassen
Zeiger (von) (fachspr., botanisch):
Informatik: Verweis auf eine Variable
Teil eines Messgeräts oder einer Uhr, der den gemessenen Wert oder eine Richtung anzeigt (siehe auch Kompass, Navi oder Sextant)
Index:
Fingerzeig (☞)
hoch- oder tiefgestelltes Kennzeichen zur Unterscheidung von gleichartigen Größen oder auch Homographen oder Ähnlichem
Indexzeichen

Gegenteil von An­zei­chen (Antonyme)

Ikon:
Zeichentyp, bei dem die Form seiner Bedeutung ähnelt
Sym­bol:
Aspekt des Organon-Modells von Karl Bühler: Relation der Ausdrucksseite des Zeichens zu den gemeinten Gegenständen
graphische Darstellung eines Sinnbildes

Beispielsätze

  • Fieber ist ein Anzeichen für eine Erkrankung.

  • Anzeichen für gesellschaftliche Unruhen mehren sich.

  • Wenn bei jemandem Symptome auftreten, so gibt es bei demjenigen sichtbare Anzeichen, dass er krank ist.

  • Es gibt nirgends ein Anzeichen intelligenten Lebens.

  • Anzeichen sozialer Unsicherheit nehmen immer mehr zu.

  • In letzter Zeit gibt es Anzeichen dafür, dass die Wirtschaft an Fahrt gewinnt.

  • Nicht jede kleine Vergesslichkeit ist ein Anzeichen von Alzheimer.

  • Tom weist Anzeichen einer schweren Depression auf.

  • Bis zu zwei von drei sehr alten Hunden zeigen Anzeichen von Demenz.

  • Es gibt weit und breit keine Anzeichen für ein Motiv.

  • Vergebung ist das erste Anzeichen von Altersschwäche.

  • Ein reines Gewissen zu haben ist ein Anzeichen von schlechtem Gedächtnis.

  • Die gelben, roten und braunen Blätter, die auf den Bäumen erscheinen, sind das erste Anzeichen des Herbstes.

  • Die Bürgerunruhen lassen keine Anzeichen des Abflauens erkennen.

  • Tom zeigt keine Anzeichen von Hirnaktivität.

  • Beim kleinsten Anzeichen von Gefahr kratzt Tom die Kurve.

  • Mary zeigt Anzeichen einer schweren Depression.

  • In der Schule durchzufallen ist nicht notwendigerweise ein Anzeichen zukünftigen Erfolges.

  • Das unzweideutigste Anzeichen von einer Geringschätzung der Menschen ist dies, dass man jedermann nur als Mittel zu seinem Zwecke oder gar nicht gelten lässt.

  • Wünschen ist ein Anzeichen von Genesung oder Besserung.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alle Anzeichen weisen aber darauf hin, dass der Tarif auch hierzulande in naher Zukunft angeboten wird.

  • Aber Süfke erkennt positive Anzeichen, dass sich bei dem Thema etwas tut.

  • Aber auch da gibt es erste Anzeichen, dass wieder mehr Leute hinziehen.

  • All das sind Anzeichen dafür, dass das Bildungssystem sich nicht erst seit der Pandemie in einer Krise befindet.

  • Aber es gibt Anzeichen, dass sich das ändern wird.

  • All das werten Branchenkenner als Anzeichen, dass der jahrelange weltweite Boom der Autoindustrie nun zu Ende gehen könnte.

  • Aber auch extreme Müdigkeit oder ungewöhnlich unruhiges Verhalten des Vierbeiners könnten erste Anzeichen für eine Vergiftung sein.

  • Alle beobachteten Veränderungen seien typische Anzeichen zunehmender Gebrechlichkeit, wie sie normalerweise als Alterungsfolge entstehe.

  • Aber für eine unmittelbar bevorstehende Rezession gibt es bisher keine belastbaren Anzeichen.

  • Aber empirisch gibt es klare Anzeichen, dass das Problem der Trade Sales erheblich ist.

  • Alles Anzeichen, dass die schleichende Wohlstandsverschiebung von Europa nach Asien längst begonnen hat.

  • Hierfür gibt es Anzeichen in den Messergebnissen im Vergleich zur Theorie, in welcher beide Mechanismen noch unabhängig behandelt wurden.

  • Aline Schuiling, Finanzexpertin bei ABN AMRO, hält die Prognose für ein weiteres Anzeichen, dass die Weltkonjunktur sich ebenfalls eintrübt.

  • Dazu braucht die Führungskraft die soziale Intelligenz, Anzeichen überhaupt wahrzunehmen und richtig zu deuten.

  • Dafür gibt es allerdings kaum Anzeichen - im Gegenteil.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch: indication
  • Französisch:
    • signe (männlich)
    • symptôme (männlich)
  • Katalanisch: símptoma
  • Okzitanisch: simptòma
  • Rumänisch:
    • simptom (sächlich)
    • semn (sächlich)
    • indiciu (sächlich)
  • Russisch:
    • признак (männlich)
    • сигнал (männlich)
    • указание (sächlich)
  • Schwedisch: tecken
  • Spanisch:
    • indicio (männlich)
    • signo (männlich)
  • Tschechisch:
    • příznak (männlich)
    • symptom (männlich)

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv An­zei­chen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × C, 1 × H, 1 × I & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × H, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und I mög­lich.

Das Alphagramm von An­zei­chen lautet: ACEEHINNZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Zwickau
  4. Essen
  5. Ingel­heim
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Zacharias
  4. Emil
  5. Ida
  6. Cäsar
  7. Hein­reich
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Zulu
  4. Echo
  5. India
  6. Char­lie
  7. Hotel
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

Anzeichen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen An­zei­chen ent­spricht dem Sprach­niveau C1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Bo­te:
gehoben: erstes Anzeichen für etwas
Er­mü­dungs­er­schei­nung:
Anzeichen an einem Gegenstand für eine durch wechselnde Belastung entstandene Schwächung der Struktur eines Materials
Anzeichen dafür, dass jemand physisch oder psychisch erschöpft ist
In­di­ka­tor:
Umstand, Merkmal, was als Anzeichen für eine bestimmte Entwicklung, einen eingetretenen Zustand oder Ähnlichem dient
Keim:
Anfang, Beginn, erstes Anzeichen
matt:
mit Anzeichen von Ermüdung oder Erschöpfung, mitnichten lebhaft oder rege
Mi­g­ra­ti­ons­vor­der­grund:
Gesamtheit sichtbarer Anzeichen für eine Herkunft aus einer anderen (Welt-)Gegend oder Kultur
ros­tig:
gealtert, Anzeichen der Alterung aufweisend
Se­mi­o­tik:
Lehre von den Anzeichen für eine Erkrankung oder Verletzung
Ver­gif­tungs­er­schei­nung:
körperliches Anzeichen, das für die Aufnahme von Giftstoffen spricht
Warn­si­g­nal:
Anzeichen, Symptom, das als Hinweis auf etwas Drohendes/Unerwünschtes gewertet werden kann

Buchtitel

  • Anzeichen für Son-Gokus Erwachen Akira Toriyama, Toyotarou | ISBN: 978-3-55171-769-6
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Anzeichen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Anzeichen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12254587, 11495372, 10191337, 8842893, 8302537, 7826386, 7429338, 6564831, 6112008, 5069963, 5025386, 4890605, 3374331, 3298033, 3289268, 3245998, 2962654, 2733464 & 2717271. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. heise.de, 26.10.2023
  3. braunschweiger-zeitung.de, 20.05.2022
  4. wienerzeitung.at, 16.10.2021
  5. giessener-allgemeine.de, 08.05.2020
  6. welt.de, 14.11.2019
  7. manager-magazin.de, 27.11.2018
  8. computerwoche.de, 19.01.2017
  9. focus.de, 19.07.2016
  10. wallstreet-online.de, 11.04.2015
  11. manager-magazin.de, 02.12.2014
  12. bazonline.ch, 15.02.2013
  13. chemie.de, 22.02.2012
  14. welt.de, 22.06.2011
  15. presseportal.de, 17.02.2010
  16. spiegel.de, 04.01.2009
  17. solinger-tageblatt.de, 17.10.2008
  18. tagesspiegel.de, 06.12.2007
  19. ngz-online.de, 19.10.2006
  20. fr-aktuell.de, 06.05.2005
  21. archiv.tagesspiegel.de, 24.12.2004
  22. spiegel.de, 10.04.2003
  23. Rhein-Neckar Zeitung, 11.09.2002
  24. DIE WELT 2001
  25. onvista Wirtschafts-News 2000
  26. Welt 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995