satt

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ zat ]

Silbentrennung

satt

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas nicht mehr ertragen könnend

  • mehr als zufriedenstellend, deutlich überdurchschnittlich

  • nicht mehr hungrig; keinen Hunger mehr habend

  • umgangssprachlich, nachgestellt: reichlich vorhanden

  • von Farben: leuchtend

Begriffsursprung

Mittel- und althochdeutsch sat, germanisch *sada-, vergleiche gleichbedeutend niederländisch zat, gotisch saþs, altenglisch sæd (dazu englisch sad, „traurig“); von indogermanisch *sat, vergleiche gleichbedeutend lateinisch satur, litauisch sotus

Steigerung (Komparation)

  1. satt (Positiv)
  2. satter (Komparativ)
  3. am sattesten (Superlativ)

Anderes Wort für satt (Synonyme)

(und das) nicht zu knapp (ugs.)
ausreichend:
genügend, genug
Schule, Deutschland: Note 4
gebührend:
den Verhältnissen entsprechend
genügend:
Schulnote 4
von zufriedenstellender Menge oder Qualität
genug:
ausreichend
einen bestimmten maximalen Wert erreichend
hinlänglich:
nur attributiv und adverbial: ausreichend, genügend, hinreichend
hinreichend:
Aussagenlogik, Kausalitätstheorie: logisch folgend
umgangssprachlich: das rechte Maß von dem, was da sein muss – nicht zu viel und nicht zu wenig
in Maßen
reichlich (ugs.):
Adverb, als Verstärkung vor Adjektiven: sehr, ziemlich
in großer oder ausreichender Menge vorhanden
(es) reicht
sattsam:
oft abwertend: mehr als genug; bis zum Überdruss
über Mangel an (etwas) kann sich niemand beklagen (floskelhaft, variabel)
zur Genüge
gesättigt:
nicht mehr hungrig
ohne Steigerung: das ausschließliche Vorhandensein von Einfachbindungen bei Kohlenstoffatomen
voll (ugs.):
angefüllt mit
betrunken
gut (ugs.):
eine Schulnote
für besonders feierliche Anlässe gedacht
mehr als
über (Hauptform):
eine Zeitspanne ausdrückend
lautend auf genau (nicht mehr als, siehe Adverb hierunter)
ausgelastet
befriedigt
saturiert:
übersättigt und anspruchslos, aber auch nicht wertend: ausreichend versorgt, am Status quo nichts auszusetzen habend
zufrieden:
voller Genugtuung/ohne jede Beanstandung angesichts einer Situation oder eines Umstandes
intensiv:
ausdruckskräftig und leuchtend
gründlich, eindringlich, kräftig auf eine bestimmte Sache gerichtet
kräftig (Farbe) (Hauptform):
gut und gesund entwickelt; ausgeprägt
im Ausdruck und Verhalten recht grob, derb
lebhaft (Farbe) (fig.):
sich angeregt zeigend, voller Interesse und mit der Unterstützung von Mimik und Gestik
leuchtend (Farbe)
stark (Farbe):
äußeren Einflüssen, Belastungen standhaltend (aufgrund von Größe, Dicke oder Ähnlichem)
bei Maskulina und Neutra durch die Endung „-s“/„-es“ im Genitiv Singular gekennzeichnet
strahlend (Farbe):
äußerst positiv
in klaren durchdringenden Tönen

Sinnverwandte Wörter

def­tig:
grob und direkt
nahrhafte, gehaltvolle und gut gewürzte Speisen
leid:
nur in festen Verbindungen mit sein und werden: überdrüssig
schweizerisch: hässlich, unangenehm
or­dent­lich:
auf eine Person bezogen: ordnungsliebend
aufgeräumt und geordnet
selbstzufrieden
to­tal:
völlig, vollständig
über­drüs­sig:
mit Genitiv oder - seltener - Akkusativ: so, dass man etwas als lästig empfindet (meist wegen häufiger Wiederholung)
un­er­träg­lich:
auf andere abstoßend wirkend
dergestalt, dass es nicht ausgehalten werden kann

Gegenteil von satt (Antonyme)

blass:
von geringer, schwacher Farbstärke
hung­rig:
ein (großes) Verlangen nach etwas habend
ein Gefühl des Hungers verspürend, Hunger habend
matt:
mit Anzeichen von Ermüdung oder Erschöpfung, mitnichten lebhaft oder rege
nicht durchsichtig, nur durchscheinend
sitt:
nicht mehr durstig; keinen Durst mehr haben

Beispielsätze

  • 200€? Das ist aber eine satte Strafe!

  • Jetzt hab ich es aber endgültig satt!

  • Und dann bekommt sie auch noch ein sattes Gehalt mit Tantiemen.

  • Angebot: Kaffee satt für 2,90 €

  • Es gab Grillwürstchen satt.

  • Möchtest du noch etwas? Nein, danke. Ich bin satt.

  • All die Erfolge zauberten ein sattes Grinsen auf sein Gesicht.

  • Emil Noldes Bilder zeichnen sich durch ihre meist satten Farben aus.

  • Ich habe es satt, dass du immer zu spät kommst.

  • Ist er satt, ist er glücklich.

  • Sie aß, bis sie satt war.

  • Ich bin noch nicht satt.

  • Die Bäume waren voller Obst, die Felder satt an Getreide.

  • Ich habe es satt, mit dir zu reden!

  • Eine Birne reicht nicht aus, um mich satt zu machen.

  • Hast du es nicht satt, den ganzen Tag vor dem Rechner zu sitzen?

  • Ich habe das Übersetzen satt.

  • Sie hat sich satt gegessen.

  • Er hat sich satt gegessen.

  • Tom war satt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Beide Vereine gehören mit einer satten Summe bestraft und Punkteabzug.

  • Anrainer des Platzes haben das „aggressive Licht“ der Sportstätte zunehmend satt, weiß Bürgermeister Friedrich Holztrattner (ÖVP).

  • Aber im Umfeld der Friedberger ist man die ewige Rechnerei satt, laut Karanfil wolle man lediglich »ein gutes Spiel abliefern.«

  • Aber Achtung: Am Team-Event am Weltcup-Final gibt es satte 400 Punkte auf einmal zu gewinnen.

  • Ab Oktober kostet das „Giro plus“ nun 4,90 Euro – ein satter Aufschlag um 25,6 Prozent.

  • Aktuell zu Ihren Aktien Die Spekulation bei Dürkopp Adler auf einen Squeeze-out mit satter Abfindungsprämie hat bereits einen langen Bart.

  • Aber macht auf Dauer nicht richtig satt.

  • Ab dem 24. November um 11:00 Uhr bis zum 28. November um 01:00 Uhr morgens gibt es satte 50 Prozent Rabatt auf alle Spielepakete.

  • Abgeschlossen wird das Posting mit: „Ich habe all diese Lügen satt!

  • Aber eben im direkten Vergleich die Minderung der TDP um ein Drittel und mit Option auf satte zwei Drittel.

  • Aber der wisse, Gott sei dank, ganz genau, dass man mit Bio-Landbau allein nicht alle Menschen satt bekommen würde.

  • Ein Jahr wird das Schlafstudio schon und lockt mit satten 30 Prozent Geburtstags-Rabatt und vielen weiteren tollen Angeboten.

  • Aber eines habe ich echt satt: Kritisiert man das Buch, heißt es, man habe es gar nicht gelesen.

  • Sie erwarten eine satte Mehrheit.

  • Der Bananen-King schlug gestern Abend satt die Erwartungen der Analysten, das machte anscheinend Appetit auf die Aktien.

Häufige Wortkombinationen

  • ein sattes Grinsen, ein sattes Gehalt, eine satte Strafe, sattes Plus/Minus
  • ein sattes Rot
  • es/​etwas/​ihn satt haben, gehoben: es/​etwas satt sein, veraltet: ihn satt sein, einer Sache/​seiner satt sein
  • satt sein, sich satt essen

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf satt?

Wortaufbau

Das Adjektiv satt be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × A & 1 × S

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × S

Das Alphagramm von satt lautet: ASTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Aachen
  3. Tü­bin­gen
  4. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Anton
  3. Theo­dor
  4. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Alfa
  3. Tango
  4. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 4 Punkte für das Wort.

satt

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort satt kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

be­rau­schen:
sich nicht satt sehen können und mehr von etwas haben wollen, weil es starke positive Gefühle schafft
Haupt­mahl­zeit:
während des Tages eingenommene Mahlzeit, die meist sehr satt macht
näh­ren:
satt machen, voller zuträglicher Inhalte sein
papp­satt:
umgangssprachlich, häufig übertragen: vollkommen satt
sät­ti­gen:
bewirken, dass man rasch davon satt wird und keinen Hunger mehr verspürt
Sät­ti­gung:
Zustand, satt zu sein, also kein Bedürfnis zur Nahrungsaufnahme zu haben, oder auch: Vorgang, jemanden satt zu machen
Sät­ti­gungs­bei­la­ge:
Gastronomie: satt machende Ergänzung zu einem (Fleisch- oder Fisch-)Gericht wie Kartoffeln, Teigwaren oder Reis
über­sät­ti­gen:
mehr zu Essen/Bearbeiten/Aufnehmen geben, als sinnvoll verarbeitet werden kann, über den Sättigungsgrad hinaus satt machen
un­er­sätt­lich:
unstillbar hungrig, nicht satt zu bekommen
voll­es­sen:
so viel essen, dass man völlig satt, übersättigt ist

Buchtitel

  • Anders satt Friederike Schmitz | ISBN: 978-3-95575-192-0
  • Dein Inneres Kind will satt werden Julia Sahm | ISBN: 978-3-76791-301-1
  • Ich habe es satt! Nils Binnberg | ISBN: 978-3-51846-938-5
  • Ihr könnt doch noch nicht satt sein! Renate Bergmann | ISBN: 978-3-47136-048-4
  • Radel dich satt Düsseldorf & Umgebung Lothar Schmidt | ISBN: 978-3-73432-725-4
  • Wenn der Wal Geburtstag hat, wird er von Spinat nicht satt Sabine Ludwig | ISBN: 978-3-57017-671-9

Film- & Serientitel

  • 10 Milliarden – Wie werden wir alle satt? (Doku, 2015)
  • Wie wird die Stadt satt? (Doku, 2013)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: satt. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: satt. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12343430, 12275254, 12105090, 11724374, 11488200, 11483890, 10859306, 10852284, 10246754, 10110780, 10055846 & 9927410. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
  2. salzburg24.at, 11.02.2023
  3. krone.at, 08.03.2022
  4. wetterauer-zeitung.de, 04.12.2021
  5. blick.ch, 13.02.2020
  6. ikz-online.de, 18.06.2019
  7. finanznachrichten.de, 19.01.2018
  8. spiegel.de, 15.09.2017
  9. wetterauer-zeitung.de, 23.11.2016
  10. feedproxy.google.com, 17.06.2015
  11. tweakpc.de, 31.07.2014
  12. morgenpost.de, 02.03.2013
  13. openpr.de, 22.10.2012
  14. tagesspiegel.feedsportal.com, 15.04.2011
  15. svz.de, 06.07.2010
  16. finanznachrichten.de, 08.08.2009
  17. szon.de, 18.07.2008
  18. svz.de, 10.11.2007
  19. welt.de, 12.11.2006
  20. welt.de, 22.01.2005
  21. heute.t-online.de, 24.01.2004
  22. tagesschau.de, 30.11.2003
  23. sueddeutsche.de, 04.12.2002
  24. Die Zeit (32/2001)
  25. BILD 2000
  26. Die Zeit (03/1998)
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995