unauffällig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʊnˌʔaʊ̯fɛlɪç]

Silbentrennung

unauffällig

Definition bzw. Bedeutung

Keine Aufmerksamkeit auf sich ziehend.

Begriffsursprung

Ableitung zu auffällig mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) un-

Steigerung (Komparation)

  1. unauffällig (Positiv)
  2. unauffälliger (Komparativ)
  3. am unauffälligsten (Superlativ)

Anderes Wort für un­auf­fäl­lig (Synonyme)

dezent:
hinsichtlich Farben, Kleidung und Ähnliches: unauffällig, dabei aber von feiner Natur
Verhalten: nicht in den Vordergrund drängend
diskret:
an einzelnen Stellen oder nur einzelne Werte und nichts dazwischen annehmend
etwas geheim haltend; vertraulich, vor der Außenwelt verborgen
leise (fig.):
kaum ausgeprägt, von geringem Ausmaß, nur in Andeutungen
kaum hörbar
rücksichtsvoll:
auf andere Rücksicht nehmend
schonend:
mit Sorgfalt
taktvoll:
sich in einen anderen einfühlend; mit Anstand und Feingefühl
unaufdringlich
verhalten:
ohne Auffälligkeit, mit geringem Aufwand, mit Zurückhaltung
vorsichtig:
Vorsicht zeigend, Achtung gebend
zurückgenommen (geh.)
zurückhaltend:
nicht sofort zustimmend/ablehnend
sich nicht in den Vordergrund drängend
bei Nacht und Nebel (ugs., fig.)
heimlich:
im Verborgenen, ohne das Wissen anderer
heimlich, still und leise
hinter vorgehaltener Hand (fig.)
im Geheimen
im Hintergrund (fig.)
im Stillen
im Verborgenen
in aller Stille
in den Hinterzimmern (fig.)
insgeheim:
im Heimlichen, im Verborgenen
klammheimlich (ugs.):
ganz heimlich
ohne dass jemand das mitbekommt
stickum (ugs.)
stieke (ugs., berlinerisch, veraltend)
stiekum (ugs.):
landschaftlich, umgangssprachlich: ganz unbemerkt; kaum merklich; kaum wahrnehmbar; lautlos; heimlich
still und leise (ugs.)
stillschweigend:
ohne über etwas zu sprechen, ohne Absprache (mit Dritten)
unbemerkt:
ohne, dass es jemandem auffällt, es jemand merkt
unbeobachtet
ungesehen (ugs.)
unter der Hand (fig.)
unterm Tisch (fig.)
verborgen:
aufgrund der versteckten, abgelegenen Lage schwer zu erreichen oder zu finden
verdeckt:
(möglichst) unauffällig, ohne Aufsehen zu erregen, (möglichst) geräuschlos
vor Blicken verborgen
versteckt
verstohlen:
etwas so tun, das es von anderen möglichst nicht bemerkt wird
angepasst:
(von Personen) häufig : sich aus opportunistischen Gründen mit etwas arrangiert / abgefunden habend
eingestellt auf die Umstände, entsprechend von Wünschen eingestellt
farblos (geh., fig.):
ohne Steigerung: ohne Farbe
übertragen: blass, ohne Reiz, Stimmung, Liebe oder Ähnliches
harmlos:
keine Steigerung möglich: völlig unschädlich und ungefährlich, frei von Aggressionen
ohne größere schädliche Wirkungen oder schlimme Folgen
konturlos
lieb und nett (aber…)
nach nichts aussehen(d) (ugs.)
nette(r) (Junge) von nebenan (variabel)
nicht besonders in Erscheinung tretend
ohne Ecken und Kanten
unscheinbar:
nicht auffällig, leicht zu übersehen
unspektakulär:
kein besonderes Aufsehen erregend; sich nicht in besonderer Art und Weise absetzend, auffallend
auf leisen Sohlen
auf Samtpfoten (fig.)
(möglichst) geräuschlos:
ohne ein Geräusch abzugeben, lautlos, unhörbar
ohne (groß) Aufsehen zu erregen
ohne großes Aufsehen
sang- und klanglos (ugs.)
matt:
mit Anzeichen von Ermüdung oder Erschöpfung, mitnichten lebhaft oder rege
nicht durchsichtig, nur durchscheinend
schwach:
in niedriger Konzentration
mangelhafte Leistung beschreibt ein Substantiv
graue Maus (fig.)
(armes) Hascherl (ugs., süddt.):
ängstliche Person
einfältige, unbeholfene Person
verdruckst:
erkennbar verlegen, umständlich, vorsichtig
verhuscht:
ohne rechtes Selbstvertrauen und Entschlusskraft
nicht gebührend gewürdigt
unbeachtet
wenig beachtet

Sinnverwandte Wörter

all­täg­lich:
auf den Alltag bezogen
ohne Besonderheit; so normal, dass es zum Alltag gehört
be­schei­den:
einfach, schlicht und ohne großen Luxus
umgangssprachlich: anstelle von scheiße oder beschissen benutzt, als weniger vulgäre Variante zu verstehen, weil sonst eine Strafe oder Verwarnung drohen kann
bie­der:
anständig, ehrlich, ehrbar, moralisch integer
eine Lebenseinstellung wie in der Bedeutung ausdrückend
brav:
Biederkeit äußernd
Gehorsam zeigend
ge­die­gen:
in elementarer Form (nicht als Erz) vorkommend
seltsam oder eigenartig
ge­wöhn­lich:
keine besonderen Merkmale aufweisend
so, wie unter diesen Umständen meist oder immer
laut­los:
ohne Geräusche
nor­mal:
im rechten Winkel/orthogonal
über längere Zeiträume ähnlich ablaufenden Ereignissen entsprechend; normalerweise
ru­hig:
(Leben) ohne Stress, Sorge, Kummer und so weiter
frei von Bewegung
schlicht:
einfach gehalten, nicht sehr aufwändig gestaltet
schüch­tern:
anderen gegenüber gehemmt
still:
im Zustand der Bewegungslosigkeit, der Unbewegtheit und der Ruhe
im Zustand der Lautlosigkeit, des Innehaltens, des Schweigens

Gegenteil von un­auf­fäl­lig (Antonyme)

auf­fal­lend:
Aufsehen erregend
auf­se­hen­er­re­gend:
starke Aufmerksamkeit auf sich ziehend
ek­la­tant:
auffällig, aufsehenerregend, sensationell (jeweils mit negativer Konnotation)
offenkundig, deutlich, erheblich, beträchtlich (jeweils mit negativer Konnotation)
frap­pant:
in Erstaunen versetzend, auffallend, frappierend
frap­pie­rend:
in Erstaunen versetzend; auch: frappant

Beispielsätze

  • Auf den ersten Blick wirkt Gottfried O. wie der unauffällige „Mann von nebenan“.

  • Aktie von KONE: Kurs mit wenig Bewegung Am Aktienmarkt ist das Wertpapier von KONE derzeit unauffällig.

  • Also nach dem Finale am besten zurueck in das bisherige unauffällige Leben.

  • Am US-amerikanischen Aktienmarkt ist die American Express-Aktie zur Stunde unauffällig.

  • Am vergangenen Sonntag dann folgt der Frau unauffällig zu einer Finca, in der sie die Leiche Gabriels zunächst versteckt haben soll.

  • Auch in diesen Belangen gibt sich der i30 inzwischen unauffällig wie ein Golf.

  • Auf der Gegenseite blieb Mario Balotelli weitgehend unauffällig.

  • Aber unter dem unauffälligen Blech steckt eine Technik, die in den nächsten Jahren eine kleine Spritspar-Revolution anzetteln könnte.

  • Angedacht ist dieser Formfaktor des Raspberry Pi für den unauffälligen Einsatz im Produktivbetrieb und fortgeschrittene Entwickler.

  • Auch die Bayern wechseln, der heute unauffällige Müller geht raus, Luiz Gustavo kommt hinein.

  • Mit einem Durchmesser von nur vier Zentimetern lässt sich die Stiftkamera DCS-7010L unauffällig platzieren.

  • Anfangs konnten sie den Erdaushub aus dem Stollen noch unauffällig auf dem Grundstück verteilen, doch schon bald war das nicht mehr möglich.

  • Doch ihr 32 Jahre alter Volksheld blieb danach vor 31.034 Besuchern bis auf eine Situation kurz vor Schluss ebenso unauffällig wie Ronaldo.

  • Der Islam solle in Frankreich seinen festen Platz haben, wenn auch einen möglichst unauffälligen, stellte Sarkozy klar.

  • Der Mann hielt sich zunächst unauffällig im Laden der 86-Jährigen auf.

  • Die Kompression arbeitet recht unauffällig.

  • Sein Leben vollzog sich in eigentlich unauffälligen Bahnen.

  • Bislang war der 37jährige bis auf ein Körperverletzungsdelikt und einen Ladendiebstahl eher unauffällig.

  • Frings spielt links versetzt, und das tut er, wohlwollend formuliert, reichlich unauffällig.

  • Mit lebenden Patienten ließe sich viel unauffälliger betrügen.

  • Möglichst unauffällig würde Kaplan auch gern bleiben - denn die Türkei betreibt seine Auslieferung.

  • Im zentralen Mittelfeld spielte der gebürtige Rumäne unauffällig, aber eben auch sehr effektiv und mannschaftsdienlich.

  • Als Reporter jedoch war dieser auffällig unauffällige Mann allgemein gefürchtet.

  • Sein Sohn Vladimir jedenfalls führt in Wien das unauffällige Leben eines Wirtschaftswissenschaftlers.

  • Arbeitgeber bevorzugen jüngere, billigere Bewerber, die sich möglichst problemlos und unauffällig integrieren.

  • Wenn das nicht geht, arbeitet auf Honorarbasis, unauffällig oder gar nicht!

  • Ein eher unauffälliger Quotenvertreter der noch immer schwer an den Mann zu bringenden Photokunst und außerdem praktizierender Marxist.

  • Stutzig sollte zudem machen: Betont unauffällig streuen auch SPD-Leute Zweifel aus, daß die anstehende Ausschußarbeit viel Sinn mache.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Adverb: möglichst unauffällig
  • mit Substantiv (Medizin): ein unauffälliger Befund
  • mit Substantiv: ein unauffälliges Benehmen, eine unauffällige Farbe, unauffällige Kleidung, ein unauffälliges Äußeres
  • mit Verb: sich unauffällig benehmen, unauffällig sein, sich unauffällig verhalten, unauffällig verschwinden

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Adjektiv un­auf­fäl­lig be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × F, 2 × L, 2 × U, 1 × A, 1 × Ä, 1 × G, 1 × I & 1 × N

  • Vokale: 2 × U, 1 × A, 1 × Ä, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × F, 2 × L, 1 × G, 1 × N
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem N, ers­ten F und ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von un­auf­fäl­lig lautet: AÄFFGILLNUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Aachen
  4. Unna
  5. Frank­furt
  6. Frank­furt
  7. Umlaut-Aachen
  8. Leip­zig
  9. Leip­zig
  10. Ingel­heim
  11. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Anton
  4. Ulrich
  5. Fried­rich
  6. Fried­rich
  7. Ärger
  8. Lud­wig
  9. Lud­wig
  10. Ida
  11. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Alfa
  4. Uni­form
  5. Fox­trot
  6. Fox­trot
  7. Alfa
  8. Echo
  9. Lima
  10. Lima
  11. India
  12. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  10. ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 25 Punkte für das Wort.

unauffällig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­auf­fäl­lig kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aus­kom­men:
sich schnell und unauffällig einer unangenehmen Situation oder dergleichen entziehen
hu­schen:
sich schnell und möglichst unauffällig fortbewegen
lin­sen:
möglichst unauffällig hinsehen
Mau­er­blüm­chen:
abwertend, umgangssprachlich: eine weibliche (selten auch männliche) Person, die ihre sexuellen oder anderweitig positiven Vorzüge nicht richtig zum Ausdruck bringt, bzw. diese vermeintlich gar nicht besitzt und deswegen auf das andere Geschlecht eher unauffällig wirkt
Schlä­fe­rin:
in eine Organisation oder in ein Land eingeschleuster Spionin, die zunächst unauffällig bleibt und erst nach einiger Zeit aktiviert wird
Schlä­fer:
in eine Organisation oder in ein Land eingeschleuster Spion, der zunächst unauffällig bleibt und erst nach einiger Zeit aktiviert wird
schmu­len:
heimlich, unauffällig gucken
stif­ten ge­hen:
davonlaufen; möglichst unauffällig verschwinden
un­prä­ten­ti­ös:
nicht prätentiös, unauffällig, nicht eingebildet, sondern redlich und bescheiden
ver­dün­ni­sie­ren:
sich unauffällig davonstehlen, sich verdrücken; von Dingen: sich verflüchtigen, geringer werden

Film- & Serientitel

  • Der unauffällige Mr. Crane (Film, 2001)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: unauffällig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: unauffällig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. krone.at, 26.06.2022
  2. finanznachrichten.de, 14.10.2021
  3. focus.de, 20.05.2020
  4. finanznachrichten.de, 24.12.2019
  5. focus.de, 15.03.2018
  6. n-tv.de, 22.01.2017
  7. kreisanzeiger.de, 15.09.2016
  8. spiegel.de, 19.06.2015
  9. golem.de, 07.04.2014
  10. focus.de, 18.04.2013
  11. crn.de, 01.10.2012
  12. welt.de, 18.04.2011
  13. ngz-online.de, 15.06.2010
  14. nzz.ch, 13.12.2009
  15. express.de, 06.06.2008
  16. dvd-palace.de, 21.05.2007
  17. berlinonline.de, 12.03.2006
  18. welt.de, 14.06.2005
  19. archiv.tagesspiegel.de, 20.09.2004
  20. archiv.tagesspiegel.de, 07.03.2003
  21. sueddeutsche.de, 28.11.2002
  22. Die Welt 2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Die Zeit (17/1999)
  25. Die Zeit (44/1998)
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Die Zeit 1996
  28. Berliner Zeitung 1995