flau

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ flaʊ̯ ]

Silbentrennung

flau

Definition bzw. Bedeutung

schwach, matt

Begriffsursprung

Von niederdeutsch flau. Dieses leitet sich von mittelniederländisch flau über mittelniederdeutsch flau („matt“, „schwach“, „krank“) her. Die weitere Herkunft ist ungeklärt.

Steigerung (Komparation)

  1. flau (Positiv)
  2. flauer (Komparativ)
  3. am flauesten (Superlativ)

Anderes Wort für flau (Synonyme)

abgedroschen
abgeschmackt:
übertragen: geschmacklos, taktlos
ursprünglich, selten: die Eigenschaft von Lebensmitteln, die ihren Geschmack verloren haben
banal:
einfach zu bewerkstelligen, auszuführen
ohne großen Anspruch
beliebig:
frei aus vorhandenen Möglichkeiten auswählbar oder nach eigenem Gutdünken bei etwas vorgehend
billig (ugs.):
angemessen (recht und billig)
einen niedrigen Preis oder niedrige Kosten habend
geistlos:
ohne neue Ideen, langweilig
sich wiederholend, zu routiniert, langweilig
hohl (ugs.):
dumpf, dunkel klingend
nach innen gebogen, eine Mulde bildend
inhaltsleer
leer:
(fast) ohne (physischen) Inhalt
ohne Menschen
nichts sagend
nichtssagend:
aus keiner oder wenig Aussage bestehend
oberflächlich:
die Oberfläche eines Gegenstandes oder einer Sache betreffend, sich auf die Oberfläche beziehend
nicht gründlich oder auch nicht gründlich genug, nur das Äußere beachtend
ohne Aussage
platt (ugs.):
Bauwerke, Projekte: der Zustand, wenn etwas kaputt gemacht oder niedergewalzt wurde; siehe auch plattmachen
ohne Erhebung, in die Breite gehend
schal:
nicht frisch, ohne Geschmack
ohne Geist
seicht:
im übertragenen Sinne: wenig anspruchsvoll (von geringem Tiefgang)
von geringer Wassertiefe
trivial:
aus dem Verständnis (der Definition) eines Begriffes sofort und ohne weitere Modelle folgend
ohne weitere Erklärungen und Begriffe verständlich
witzlos:
nicht sinnvoll
nicht witzig
wohlfeil:
für einen geringen Preis, günstig
geistlos, ohne intellektuelles Niveau
lahm (ugs., fig.):
langsam seiend oder sich nur behäbig bewegend, nicht schnell vorwärts gehend
Medizin, von einem Körperteil oder Organsystem: gelähmt und daher unbeweglich
lasch (ugs.):
landschaftlich: fade, ungewürzt, schal
ohne Spannkraft; schlaff, matt, energielos
schlabberig (Händedruck) (ugs., fig.)
schlaff:
ohne Festigkeit, ohne Spannung
schlapp (ugs.):
keine Energie habend, erschöpft
locker ohne Spannung herabhängend
unentschieden:
einen Gleichstand, also gleiche Anzahl an Punkten, Treffern, Körben etc. (es gibt keinen Sieger und Verlierer), habend
sich nicht entscheiden könnend; in der Schwebe
fad:
geschmacklos, wässrig
österreichisch, süddeutsch, übertragen: langweilig
fade:
auf Ereignisse, Zeitabschnitte, Veranstaltungen und dergleichen bezogen: ohne Abwechslung und dadurch langweilig
auf geschaffene Dinge, insbesondere auch Kunstwerke, bezogen: ohne viel Farbe, viel Form oder etwas anderes Interessantes
geschmacksarm
labberig
laff:
regional: nur wenig oder gar nicht gewürzt, ohne Geschmack
lau:
von einer mittleren Temperatur zwischen kühl und warm
öde:
frei von Anregungen oder interessanten Inhalten
gärtnerisch, landwirtschaftlich ungenutzt, nicht nutzbar
ohne Geschmack
unaromatisch
wie eingeschlafene Füße schmecken (ugs., sprichwörtlich)
kontrastarm:
wenige Kontraste aufweisend
(gleich) kotzen müssen (derb)
(sich gleich) übergeben müssen
(jemandem wird) kodd(e)rig (ugs., norddeutsch)
(jemandem wird) kotzübel (ugs.):
sich sehr unwohl fühlend, als ob man erbrechen müsste
(jemandem wird) schlecht:
jemandem ist schlecht: sich unwohl oder krank fühlend
moralisch nicht akzeptabel
(jemandem wird) speiübel:
körperlich so unwohl, dass man sich wahrscheinlich übergeben wird
(jemandem wird) übel:
Medizin: schlecht, krank, unwohl (seiend)
Moral/Ethik/abwertend: unmoralisch, schlecht, verwerflich, verdorben
komisch:
nach Art einer Komödie
Verwunderung auslösend; sonderbar, seltsam, merkwürdig
mulmig (negativ):
fachsprachlich, von Humusboden: pulverig, locker
faul, morsch
schwer fassbar
schwer zu beschreiben(d)

Beispielsätze

  • Die Zeichnung ist fein, aber die Farben sind flau.

  • Der bevorstehende Test ließ mich nicht kalt, ich hatte ein ganz flaues Gefühl im Magen.

  • Woher kommt das flaue Gefühl, das entsteht, wenn man merkt, dass man eine dumme Frage gestellt hat?

  • Ist Ihnen etwa flau im Magen oder sind Sie nervös?

  • Antina hatte ein flaues Gefühl im Magen.

  • Nach diesem Fick fühle ich mich ganz flau, Bert.

  • Mir ist ganz flau.

  • Nach einer flauen Sommersaison belebte sich das Geschäft.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Volkswagen leidet bei VW seit Jahren unter flauen Ergebnissen.

  • Die Umsätze des Versandgiganten flauen ab, die Kosten schießen hoch: Nach enttäuschenden Quartalszahlen gerät die Amazon-Aktie unter Druck.

  • Und trotzdem verspüre ich immer wieder ein flaues Gefühl im Magen – und es schwirrt die Frage im Kopf: „Was ist jetzt wenn…?

  • Etliche verfolgten die später flaue Diskussion auf einem Flatscreen-Schirm draußen auf einem Parkplatz.

  • Aber dieses Mal flauen die Demonstrationen nicht wieder ab, sondern schwellen weiter an.

  • Das flaue Gefühl aber dürfte auch exzessive Risiken bremsen und könnte dem Bullenmarkt Widerstandskraft gegen 20-Prozent-Korrekturen geben.

  • BILD-Redakteur Bertram Küster: „Mir wurde zwar anfangs etwas flau im Magen.

  • Wer bei wackligen Kamerafahrten oder 3D-Animationen flaue Gefühle im Magen bekommt, sollte darum bei VR-Anwendungen genug Pausen einlegen.

  • Das Bild war scharf, während die Farben etwas flau wirkten.

  • Das tröstet über den etwas flauen Kontrast hinweg.

  • Das letztjährige Sommergeschäft verlief ebenso flau: weniger Übernachtungen, weniger Umsatz, weniger Betriebsgewinn.

  • Auch Konkurrenten wie Intel, AMD und Texas Instruments haben über flaue Geschäfte berichtet.

  • Aufgrund des flauen Wachstums hatte Siemens jedoch keine weiteren Bestellungen aus Japan mehr angenommen.

  • ZÜRICH (Dow JonesDer Schweizer Aktienmarkt hat am Montag einen relativ flauen Handelstag mit Verlusten abgeschlossen.

  • Denn jeder, der sich dieses 100-Meter-Finale ohne ein flaues Gefühl im Bauch angesehen hat, muss als naiv gelten.

  • Als Gründe führt die Gesellschaft Währungseinflüsse sowie die flaue Performance an.

  • "Ich würde es eher ein flaues Gefühl nennen", sagt der Punk nach einigen Sekunden.

  • Ihr wurde es flau im Magen.

  • Der MDax-Wert konnte am Dienstag trotz eines flauen Gesamtmarktes deutlich zulegen.

  • Das USA-Geschäft der deutschen Autobauer ist flau.

Häufige Wortkombinationen

  • flaue Brise

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf flau?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm flau be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × F, 1 × L & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × L

Das Alphagramm von flau lautet: AFLU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Leip­zig
  3. Aachen
  4. Unna

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Lud­wig
  3. Anton
  4. Ulrich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Lima
  3. Alfa
  4. Uni­form

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

flau

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort flau kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: flau. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: flau. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2889309, 2574539, 2458377, 1238380, 1076263, 1000503 & 841424. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat und Mitarbeiter der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-02176-4
  2. hersfelder-zeitung.de, 14.06.2023
  3. spiegel.de, 30.04.2022
  4. thueringer-allgemeine.de, 12.06.2021
  5. kurier.at, 28.08.2020
  6. spiegel.de, 17.02.2019
  7. presseportal.de, 24.08.2018
  8. bild.de, 16.05.2017
  9. schwerin-news.de, 19.09.2016
  10. feedsportal.com, 19.01.2015
  11. welt.de, 20.06.2014
  12. bilanz.ch, 06.06.2013
  13. n-tv.de, 14.11.2012
  14. nachrichten.finanztreff.de, 14.10.2011
  15. finanznachrichten.de, 15.03.2010
  16. stern.de, 17.08.2009
  17. moneycab.presscab.com, 22.04.2008
  18. mz-web.de, 16.09.2007
  19. ngz-online.de, 17.04.2006
  20. welt.de, 02.11.2005
  21. berlinonline.de, 06.02.2004
  22. f-r.de, 02.08.2003
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  24. bz, 14.07.2001
  25. BILD 2000
  26. Tagesspiegel 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995