schal

Adjektiv (Wiewort)

 ➠ siehe auch: Schal (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʃaːl ]

Silbentrennung

schal

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

mittelniederdeutsch „schal“ „ohne Geschmack“

Steigerung (Komparation)

  1. schal (Positiv)
  2. schaler (Komparativ)
  3. am schalsten (Superlativ)

Anderes Wort für schal (Synonyme)

abgedroschen
abgeschmackt:
übertragen: geschmacklos, taktlos
ursprünglich, selten: die Eigenschaft von Lebensmitteln, die ihren Geschmack verloren haben
banal:
einfach zu bewerkstelligen, auszuführen
ohne großen Anspruch
beliebig:
frei aus vorhandenen Möglichkeiten auswählbar oder nach eigenem Gutdünken bei etwas vorgehend
billig (ugs.):
angemessen (recht und billig)
einen niedrigen Preis oder niedrige Kosten habend
flau:
schwach, matt
geistlos:
ohne neue Ideen, langweilig
sich wiederholend, zu routiniert, langweilig
hohl (ugs.):
dumpf, dunkel klingend
nach innen gebogen, eine Mulde bildend
inhaltsleer
leer:
(fast) ohne (physischen) Inhalt
ohne Menschen
nichts sagend
nichtssagend:
aus keiner oder wenig Aussage bestehend
oberflächlich:
die Oberfläche eines Gegenstandes oder einer Sache betreffend, sich auf die Oberfläche beziehend
nicht gründlich oder auch nicht gründlich genug, nur das Äußere beachtend
ohne Aussage
platt (ugs.):
Bauwerke, Projekte: der Zustand, wenn etwas kaputt gemacht oder niedergewalzt wurde; siehe auch plattmachen
ohne Erhebung, in die Breite gehend
seicht:
im übertragenen Sinne: wenig anspruchsvoll (von geringem Tiefgang)
von geringer Wassertiefe
trivial:
aus dem Verständnis (der Definition) eines Begriffes sofort und ohne weitere Modelle folgend
ohne weitere Erklärungen und Begriffe verständlich
witzlos:
nicht sinnvoll
nicht witzig
wohlfeil:
für einen geringen Preis, günstig
geistlos, ohne intellektuelles Niveau
blass:
von geringer, schwacher Farbstärke
dröge:
langweilig, uninteressant
trocken
eintönig:
ohne oder arm an Abwechslung
fad (ugs., österr.):
geschmacklos, wässrig
österreichisch, süddeutsch, übertragen: langweilig
fade:
auf Ereignisse, Zeitabschnitte, Veranstaltungen und dergleichen bezogen: ohne Abwechslung und dadurch langweilig
auf geschaffene Dinge, insbesondere auch Kunstwerke, bezogen: ohne viel Farbe, viel Form oder etwas anderes Interessantes
farblos:
ohne Steigerung: ohne Farbe
übertragen: blass, ohne Reiz, Stimmung, Liebe oder Ähnliches
geisttötend
grau:
ohne Steigerung: in einer Farbe, die eine Mischung aus schwarz und weiß ist, gehalten
übertragen: eigenschaftslos
grau in grau
kontrastarm:
wenige Kontraste aufweisend
langatmig:
ausführlich, viel zu sehr ins Detail gehend
langweilig:
eintönig, uninteressant
sich über eine lange Zeitspanne erstreckend
monoton:
eintönig, einförmig, langweilig
Mathematik, von Funktionen oder Zahlenfolgen: ständig steigend oder ständig fallend
öde:
frei von Anregungen oder interessanten Inhalten
gärtnerisch, landwirtschaftlich ungenutzt, nicht nutzbar
ohne Höhen und Tiefen
reizlos:
ohne Anziehungskraft, ohne Reiz
schnöde:
beleidigend, demütigend, unanständig, verletzend
verachtenswert, erbärmlich, niederträchtig
spannungsarm:
nur wenig Spannung (Erregung, Neugier, Interesse) hervorrufend
über eine geringe elektrische Spannung verfügend
stupide:
von Personen: beschränkt, dumm
von Tätigkeiten: eintönig, langweilig, stumpfsinnig
trist:
so, dass es wenige Reize ausübt; langweilig, öde, karg
von schlechter, niedergedrückter Stimmung; traurig
trocken (ugs.):
(nach Alkoholproblem) keinen Alkohol mehr trinkend
dürr, verdorrt, verdörrt
trostlos:
deprimierend schlecht
durch nichts und niemanden Trost findend; verzweifelt
wenig aufregend
abgestanden
labberig (ugs., regional)
lasch:
landschaftlich: fade, ungewürzt, schal
ohne Spannkraft; schlaff, matt, energielos
muffig:
nach abgestandener Luft, nach Muff, Moder riechend
vermufft
wie Laternenpfahl ganz unten (ugs.)
geschmacksarm
laff:
regional: nur wenig oder gar nicht gewürzt, ohne Geschmack
lau:
von einer mittleren Temperatur zwischen kühl und warm
ohne Geschmack
unaromatisch
wie eingeschlafene Füße schmecken (ugs., sprichwörtlich)
nicht (mehr) schmecken

Sinnverwandte Wörter

ein­falls­los:
ohne Einfall, ohne Idee
ge­schmack­los:
ohne Geschmack, natürlicherweise oder abgestanden
ohne gute Sitten, taktlos

Gegenteil von schal (Antonyme)

geist­voll:
im weitesten Sinn bezogen auf Gedanken oder Personen: scharfsinnig, intellektuell anspruchsvoll, dabei originell
wohl­schme­ckend:
einen Wohlgeschmack aufweisend, besonders gut schmeckend

Beispielsätze

  • Der Wein ist leider schon ganz schal geworden.

  • Alles, was er sagte, klang mir doch ziemlich schal.

  • Wie ekel, schal und flach und unersprießlich scheint mir das ganze Treiben dieser Welt!

  • Welche schalen Kommentare bekomme ich wohl zu diesem Satz?

  • Ein Kuss auf Befehl schmeckt schal.

  • Sie sollten ihr Bier trinken, bevor es schal wird.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als Gesamt-Melange hinterlässt er aber einen etwas uneinheitlichen, einen fast schalen Nachgeschmack.

  • Hier sind die Arbeiter aktuell mit schalen und betonieren beschäftigt, können dabei aber einen tollen Blick auf die Fächerstadt werfen.

  • Und so bleibt trotz der sechs Punkte aus zwei Spielen ein schaler Beigeschmack.

  • Das Bier in den angebrochenen Fässer ist mittlerweile schal geworden.

  • Der Fall um die Abschiebung einer Armenierin in ihr Heimatland hinterlässt einen schalen Beigeschmack.

  • Da kommt ein schaler Geschmack hoch, wenn eine Person des Geschlechts wegen gewählt werden sollte!

  • Auch Worte wie "Heimat" und "Ehre" haben einen schalen, dumpfen Beigeschmack.

  • Dass er aufgrund der langwierigen Verletzung von Almer zu Österreichs Nummer eins aufstieg, hat für Özcan "einen schalen Beigeschmack.

  • Diesem Ausdruck dürfte fortan ein schaler Nachgeschmack anhaften.

  • Aber dann irritierte mich das Schweigen doch und ein schales Gefühl kam auf.

  • Der Film hinterlässt ein schales Gefühl.

  • Weil die Ukraine schon lange Anlass zu Protesten gibt, hat die jetzige Empörung einen schalen Beigeschmack.

  • Doch all der Aktionismus wirkt billig und schal.

  • Doch irgendwann wird die konventionell abgespulte Fantasy-Geschichte auch für wissende SpielerInnen schal und belanglos.

  • Auch hinterlässt diese Verfahrensweise einen schalen Beigeschmack.

  • Das hinterlässt einen schalen Nachgeschmack und schädigt das Image der Schweiz.

  • Ein schaler Nachgeschmack blieb trotzdem.

  • Das klingt wie die Nachfolgesingle nach einem großen Hit, und wie immer in solchen Fällen wirkt alles schon ein bisschen schal.

  • Auch wenn sich Geschichte angeblich nicht wiederholt - hier wäre es nur eine schale Wiederholung.

  • In einem Kunstbairisch, das manchem Schauspieler so schal im Mund hängt wie die Zunge nach dem neunten Bier.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf schal?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm schal be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × C, 1 × H, 1 × L & 1 × S

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × S

Das Alphagramm von schal lautet: ACHLS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Aachen
  5. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Anton
  5. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Alfa
  5. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

schal

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort schal kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ver­scha­len:
an Geschmack und Spritzigkeit verlieren, schal werden

Häufige Rechtschreibfehler

  • scharl
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: schal. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: schal. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2871342, 2233840, 1786069 & 1104748. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. derstandard.at, 10.07.2023
  2. ka-news.de, 09.03.2022
  3. bazonline.ch, 28.03.2021
  4. neues-deutschland.de, 12.06.2020
  5. augsburger-allgemeine.de, 03.05.2019
  6. blick.ch, 11.05.2018
  7. diepresse.com, 28.01.2017
  8. finanznachrichten.de, 09.11.2016
  9. nzz.ch, 20.09.2015
  10. taz.de, 09.11.2014
  11. fr-online.de, 20.03.2013
  12. nzz.ch, 02.05.2012
  13. feedsportal.com, 15.12.2011
  14. fm4.orf.at, 24.05.2010
  15. oberberg-aktuell.de, 14.01.2009
  16. nzz.ch, 08.11.2007
  17. gea.de, 07.03.2006
  18. sueddeutsche.de, 07.07.2005
  19. sueddeutsche.de, 11.03.2003
  20. sueddeutsche.de, 02.12.2002
  21. bz, 03.05.2001
  22. DIE WELT 2000
  23. Tagesspiegel 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 09.12.1998
  26. Rheinischer Merkur 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Die Zeit 1995