mau

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ maʊ̯ ]

Silbentrennung

mau

Definition bzw. Bedeutung

  • (quantitativ und/oder qualitativ) nicht ausreichend

  • sich nicht ganz wohl fühlend

Begriffsursprung

Das Wort, das seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bezeugt ist, hat sich von Berlin ausgebreitet. Seine Herkunft ist trotz aller Deutungsversuche unklar; vermutet wird eine mögliche Kontamination aus matt und flau oder aber unter Einfluss von flau zu lautmalendem mauen ‚weinerlich, verdrießlich sein‘, eigentlich ‚wie eine Katze schreien‘ (siehe miauen).

Steigerung (Komparation)

  1. mau (Positiv)
  2. mauer (Komparativ)
  3. am mauesten (Superlativ)

Anderes Wort für mau (Synonyme)

armselig:
als jämmerlich, gering, unzureichend wahrgenommen
wegen materieller Armut karg, elend, ärmlich
bescheiden:
einfach, schlicht und ohne großen Luxus
umgangssprachlich: anstelle von scheiße oder beschissen benutzt, als weniger vulgäre Variante zu verstehen, weil sonst eine Strafe oder Verwarnung drohen kann
dürftig:
für einen bestimmten Zweck nicht ausreichend oder genügend
materielle Armut bezeugend, ärmlich, karg
kärglich:
gering, wenig, ärmlich
karg:
bezogen auf eine Menge (beispielsweise Nahrung, Lohn): (sehr) knapp, gering, wenig
ertragsarm
knapp:
bei Distanzen: mit nur wenig (kleinst möglichem) Abstand
bei Formulierungen: auf das Wesentliche beschränkt
kümmerlich:
weit unterdurchschnittlich ausgebildet, entwickelt; mit deutlichen Defiziten
mager:
arm an Fett
dünn, dürr
mies (ugs.):
unwohl, übel, elend
nicht (so) rosig (ugs.)
schlecht (Hauptform):
jemandem ist schlecht: sich unwohl oder krank fühlend
moralisch nicht akzeptabel
schwach:
in niedriger Konzentration
mangelhafte Leistung beschreibt ein Substantiv
spärlich:
in geringen Mengen, wenig
knapp bemessen, kaum ausreichend
übel:
Medizin: schlecht, krank, unwohl (seiend)
Moral/Ethik/abwertend: unmoralisch, schlecht, verwerflich, verdorben

Sinnverwandte Wörter

be­frie­di­gend:
in Deutschland (ohne Steigerung): die Schulnote 3
in Österreich: die Notenstufe 3, offiziell großgeschrieben: Befriedigend
berauschend
be­rühmt:
prominent, in der Öffentlichkeit bekannt und meist angesehen
be­son­ders:
eine Eigenschaft verstärkend: sehr
für sich alleine, gesondert, separat
blaublümerant
blü­me­rant:
ein flaues Gefühl habend, so dass einem ein wenig übel ist
elend:
jämmerlich, so dass die Missstände augenfällig sind
sehr, besonders, groß
flau:
schwach, matt
gut:
eine Schulnote
für besonders feierliche Anlässe gedacht
Kauf­manns­spra­che:
die spezielle Sprache der Kaufleute
kod­de­rig:
frech, kurz angebunden und anmaßend
unwohl, nahe am Erbrechen und mit zitternden Knien
mä­ßig:
dürftig, knapp, nicht genug
nicht zu viel, Maß haltend
matt:
mit Anzeichen von Ermüdung oder Erschöpfung, mitnichten lebhaft oder rege
nicht durchsichtig, nur durchscheinend
mi­se­ra­bel:
sehr schlecht, erbärmlich, krank, mies
nicht:
den Sinn nicht verändernde Partikel in Sätzen oder Satzteilen (Nebensätzen), die schon anders als durch das Wort „nicht“ funktional negiert sind
Negation, Negator
schlaff:
ohne Festigkeit, ohne Spannung
schlapp:
keine Energie habend, erschöpft
locker ohne Spannung herabhängend
un­päss­lich:
leicht erkrankt, sich unwohl fühlend
un­wohl:
ein schlechtes, kein gutes Gefühl habend, sich körperlich oder seelisch schlecht fühlend
we­nig:
eine unbestimmte, kleine Anzahl oder Menge von etwas
in adverbialer Verwendung: in unbedeutendem Umfang

Beispielsätze

  • Leider sieht es auf unserem Konto etwas mau aus.

  • Der Anblick flößte mir ein maues Gefühl ein.

  • Das Feedback fiel eher mau aus.

  • Manche sind schlau, manche mau.

  • Der Rücklauf war für die Partei äußerst mau.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Antrieb erfolgt über die Vorderräder, die Anhängelast fällt daher für ein SUV mit 1,4 Tonnen etwas mau aus.

  • AKTIE IM FOKUS: SMA Solar vergrätzt Anleger mit mauem Ergebnis und Ausblick.

  • Das war es auch, England spielte mau.

  • Dazu zunächst wieder der Blick auf die Erfahrungen Singapurs mit der Akzeptanz der App: Es sieht (überraschend) mau aus.

  • Allgemein ein eher mauer Auftritt von Paciencia bisher.

  • Die Geschäftszahlen waren damals mau - eine große Menge an Aktien wäre man vermutlich nicht losgeworden zu einem hohen Preis.

  • Der Sänger brachte Musik und Publikum in die kleine Bar am Schulterblatt/Ecke Susannenstraße – am mauen Montagabend.

  • Bezeichnend für das zunächst maue Offensivspiel der Bayern war, dass der Ausgleich aus einem Eigentor resultierte.

  • Da das Endspiel insgesamt ja doch eh sehr mau und überschaubar ist..

  • Das ist nett aber etwas mau.

  • Angesichts der anhaltenden Schwäche des Wunschkoalitionspartners SPD ist die Aussicht auf eine Regierungsbeteiligung mau.

  • Noch mehr Sorgen als die maue Punkteausbeute machen im Kölner Lager aber die konstant farblosen Darbietungen.

  • Die Bildqualität ist mau, und der Auslöser reagiert quälend langsam.

  • "Der private Konsum bleibt mau", sagte Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus.

  • Außerdem haben richtige Zwischensequenzen gefehlt - die Präsentation der Story war insgesamt ganz schön mau.

  • Anstatt aus den Windows zu schauen und weil der Outlook auf Arbeit scheinbar eher mau ist, war er auf der Suche nach einem neuen Sharepoint.

  • Doch der Ticketverkauf in der Elbmetropole verläuft mau: Bislang hat man erst für die Hälfte der 45 000 Plätze Abnehmer gefunden.

  • Da es bei den Rücklagen auch mau aussähe, "geht es so nicht mehr".

  • Die Idee kam auf, als das örtliche Feuerwehrfest nur mau, das Guru-Guru-Konzert am Montagabend im gleichen Zelt umso besser besucht war.

  • "Heute haben wir 150 Zentner im Hof liegen, die vergangenen Tage waren dagegen etwas mau", so Steckenreiter.

Häufige Wortkombinationen

  • jemandem ist mau (zumute); etwas ist mau; ein maues Gefühl
  • mau ausfallen, aussehen; Geschäfte gehen, laufen mau; mehr als mau

Übersetzungen

Was reimt sich auf mau?

Wortaufbau

Das Isogramm mau be­steht aus drei Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × M & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × M

Das Alphagramm von mau lautet: AMU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Aachen
  3. Unna

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Anton
  3. Ulrich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Alfa
  3. Uni­form

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 5 Punkte für das Wort.

mau

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort mau kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Film- & Serientitel

  • Hak mau (Film, 1991)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: mau. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: mau. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10714660, 5310493 & 1302697. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  4. n-tv.de, 21.02.2023
  5. ad-hoc-news.de, 01.03.2022
  6. kurier.at, 22.06.2021
  7. manager-magazin.de, 08.04.2020
  8. focus.de, 12.12.2019
  9. manager-magazin.de, 21.09.2018
  10. abendblatt.de, 12.04.2017
  11. kicker.de, 05.11.2016
  12. feedsportal.com, 06.01.2015
  13. focus.de, 08.11.2014
  14. rp-online.de.feedsportal.com, 29.08.2013
  15. fussball24.de, 19.02.2012
  16. rss2.focus.de, 10.07.2011
  17. de.reuters.com, 13.04.2010
  18. gameswelt.de, 25.03.2009
  19. heise.de, 13.02.2008
  20. tagesspiegel.de, 04.07.2007
  21. pnp.de, 29.04.2006
  22. fr-aktuell.de, 29.07.2005
  23. fr-aktuell.de, 06.10.2004
  24. lvz.de, 20.12.2003
  25. sz, 14.02.2002
  26. sz, 02.11.2001
  27. Berliner Zeitung 2000
  28. Rhein-Neckar Zeitung, 12.04.2000
  29. Die Zeit (21/1999)
  30. TAZ 1997
  31. Stuttgarter Zeitung 1995