trüb

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [tʁyːp]

Silbentrennung

trüb

Definition bzw. Bedeutung

  • auf Stimmung bezogen: unglücklich, niedergeschlagen, schlecht, negativ

  • nur schwach leuchtend

  • unklar, nicht transparent, stark undurchsichtig, fast nicht mehr durchsichtig

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch trüebe, althochdeutsch truobi, germanisch *drōba-/ja- „trübe, verwirrt“, belegt seit dem 13. Jahrhundert

Alternative Schreibweise

Steigerung (Komparation)

  1. trüb (Positiv)
  2. trüber (Komparativ)
  3. am trübsten (Superlativ)

Anderes Wort für trüb (Synonyme)

bedeckt:
bei Interviews, Stellungnahmen, Aussagen (z.B. vor Gericht): sich zurückhalten, nicht klar Stellung beziehen, etw im Unklaren oder vage lassen
in Bezug auf die Sing- und Sprechstimme: etwas rau, nicht rein
bewölkt:
von Wolken bedeckt
bezogen
wolkig:
in Art einer Wolke
mit Wolken
unklar:
hinsichtlich der Gewissheit: ungewiss, fraglich
hinsichtlich der Verständlichkeit: nicht zu verstehen, wirr
milchig
opak:
Linguistik: Eigenschaft von Wörtern, deren Struktur in Form und Bedeutung nicht ganz klar ist
Physik: so, dass man nicht durchschauen kann
opaque
transluzent
transluzid
undurchsichtig:
Linguistik: so geartet, dass man von der Bedeutung der Bestandteile nicht auf die Bedeutung des Ganzen (vor allem: des Gesamtwortes) schließen kann
nicht durchsichtig, intransparent
dämmrig
fahl (Licht):
(auf nicht schöne Weise) ohne kräftige Farbe, farbenarm, blass, fast farblos
(bis ins 17. Jahrhundert geläufig); in Bezug auf Haar und Bart: blond
lichtarm (fachspr.)
schlecht (Licht):
jemandem ist schlecht: sich unwohl oder krank fühlend
moralisch nicht akzeptabel
schummrig:
schwach beleuchtet
schwach (Licht):
in niedriger Konzentration
mangelhafte Leistung beschreibt ein Substantiv
düster:
schlecht beleuchtet, von wenig Licht erhellt
schwer einzuschätzen und deshalb undeutlich
traurig:
betrübt, niedergeschlagen
erbarmungswürdig, beklagenswert

Redensarten & Redewendungen

  • im Trüben fischen

Beispielsätze

  • So allein mache ich trübe Tage durch.

  • Es sind so viele Algen im Teich, das Wasser ist ganz trüb.

  • Zurzeit herrschen auf dem Arbeitsmarkt trübe Aussichten.

  • Das Wasser war braun und trüb.

  • Wie kannst Du bei dem trüben Licht nur ein Buch lesen?

  • Maria bekam trübe Augen, und ihr Blick schweifte über Toms Schulter, während der weiterredete.

  • Draußen ist es trüb.

  • Ein guter, sonniger Tag im Leben kann hundert trübe Tage vergessen machen.

  • Die Welt ist so trüb und knochenlos wie dünner Brei, man bekommt sie nicht zu fassen.

  • Dieses Buch wird von einer trüben und düsteren Tonart beherrscht.

  • Es herrscht eine trübe und düstere Tonart in diesem Buch.

  • Lassen Sie uns so einen schönen Abend nicht trüben!

  • Lasst uns so einen schönen Abend nicht trüben!

  • Das Wasser im Fluss ist trübe.

  • Maria gibt sich, als könne sie kein Wässerchen trüben.

  • Das Wasser war trüb.

  • Auf den Bäumen lag Reif, der im trüben Licht des bewölkten Mondes über den dünneren Zweigen hing, wie verblassende Girlanden.

  • Das Seewasser ist trübe.

  • Oft behindern und trüben rätselhafte Personen die Entwicklung der erzählten Handlung.

  • Das Alter ist nicht trübe, weil darin unsere Freuden, sondern weil unsere Hoffnungen aufhören.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Wochenende in Baden-Württemberg wird frostig und trüb, zum Wochenstart klettern die Temperaturen dann aber schon wieder.

  • Bei einigen anderen Dax-Unternehmen sind die Aussichten für Dividendenjäger dagegen trüber.

  • Auch die neue Woche startet trüb und zeitweise nass.

  • Am Morgen des 9. November 1989 – es war ein herbstlich trüber Donnerstag – ahnte kaum jemand, was der Tag bringen würde.

  • Auch der Sonntag zeigt sich unverändert trüb.

  • Da wächst Gras trüber, wie die Vergangenheit bzgl Äußerungen von heute etablierten Politikern beweist.

  • Die Augen tränen und jucken, sie sind lichtempfindlich und trüb.

  • Bei der Konkurrenz sah es ebenfalls trüb aus: Microsoft hatte ein Smartphone-Desaster erlebt und einen Rekordverlust verzeichnet.

  • Besonders die Aussichten auf Karrieremöglichkeiten werden als trüb bewertet.

  • Der Wetterbericht lässt wenig Gutes hoffen: weiter kalt, weiter trüb, neuer Schnee.

  • Die trübsten Perspektiven gibt es weiterhin bei der Papierindustrie.

  • Am Mittwoch überwiegt teils hochnebelartige Bewölkung, teils ist es trüb.

  • Um ihre Augen vor dem Licht zu schützen, verwendeten sie dünne Jadesteine oder trübes Glas.

  • Wenn das Wasser trüb ist, bedeutet es nicht automatisch, dass dort viele Bakterien sind, es könnte auch Schlamm aufgewirbelt sein.

  • Der Mittwoch zeigt sich im Norden unverändert trüb, die Hochnebeldecke bekommt nur hier und da einige Lücken.

  • In den Alpen bleibt es den ganzen Tag trüb und zeitweise fällt Schnee.

  • Am Mittwoch ist es verbreitet trüb und im Norden fällt zeitweise Regen.

  • Auch am Mittwoch bleibt es trüb.

  • Und doch sind die Mittel dieser Kunst trüb.

  • Gleißendes Sonnenlicht bestrahlt die Wunden, an manchen Ecken steht Venedig ein trüber Himmel besser.

  • Allerdings trübte ein sehr verschwommenes, merkwürdig trübes Klangbild das Konzertvergnügen.

  • Nein, nur ein fahler Sonnenuntergang und ein trüber Morgen.

  • Auflage der Kieler Woche wurde das Wetter zwar wieder besser, die Mienen dafür um so trüber.

  • Aus der Rinne am Boden der Kelter läuft grau-brauner, trüber Saft in die darunter gestellte große Kanne.

  • Milchig trüb, wie durch eine gefrorene Windschutzscheibe so sehen Menschen mit Grauem Star die Welt.

  • Die ist auch nach dem Passieren noch trüb, und dagegen wollen wir nun etwas tun, was man im Kochen "klären"nennt.

  • Doch die Sicht ist trüb: vom nahen Amerika kein Fels, kein Sandkorn zu sehen.

  • Der Ausblick auf 1995 und 1996 sei trüber als vor einigen Monaten erwartet.

Häufige Wortkombinationen

  • eine trübe Funzel, ein trüber Herbsttag, trübes Licht, ein trüber Novembertag, trübes Wetter, ein trüber Wintertag
  • figurativ: ein trüber Ausblick, trübe Aussichten
  • trübe Brühe, trübe Fluten, eine trübe Flüssigkeit, ein trübes Gewässer, eine trübe Quelle, trübes Wasser
  • trübe Gedanken, trübe Stimmung

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf trüb?

Wortaufbau

Das Isogramm trüb be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × R, 1 × T & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × R, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ü

Das Alphagramm von trüb lautet: BRTÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Ros­tock
  3. Umlaut-Unna
  4. Ber­lin

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Richard
  3. Über­mut
  4. Berta

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Romeo
  3. Uni­form
  4. Echo
  5. Bravo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

trüb

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort trüb kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

duns­tig:
voll feuchter Luft; leicht neblig, trüb
ein­trü­ben:
trüb, dunkel werden; übertragen: (Beziehung, Stimmung, Lage) schlechter werden
trüb, undurchsichtig machen; übertragen: (Beziehung, Stimmung, Lage) schlechter machen

Buchtitel

  • An hellen wie an trüben Tagen, kann die Poesie Dich tragen Karin Ehl | ISBN: 978-3-96940-466-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: trüb. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: trüb. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11550136, 11539181, 10965291, 10795432, 10706752, 10703255, 7664001, 7664000, 7455126, 7121747, 5786141, 4046278, 3859828, 2842212 & 2750160. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. mannheimer-morgen.de, 17.12.2022
  3. focus.de, 05.01.2021
  4. gmuender-tagespost.de, 01.10.2020
  5. bz-berlin.de, 09.11.2019
  6. welt.de, 09.12.2018
  7. taz.de, 08.09.2017
  8. swr.de, 02.11.2016
  9. nachrichten.finanztreff.de, 23.07.2015
  10. diepresse.com, 26.08.2014
  11. nordbayern.de, 31.03.2013
  12. blick.ch, 18.04.2012
  13. feeds.rp-online.de, 15.11.2011
  14. beobachter.ch, 09.04.2010
  15. all-in.de, 17.06.2009
  16. badisches-tagblatt.de, 11.02.2008
  17. mainz-online.de, 20.10.2007
  18. n-tv.de, 21.02.2006
  19. n-tv.de, 21.12.2005
  20. berlinonline.de, 12.08.2004
  21. archiv.tagesspiegel.de, 31.03.2003
  22. Rhein-Neckar Zeitung, 12.08.2002
  23. Die Zeit (26/2001)
  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. TAZ 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995