Wille

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvɪlə ]

Silbentrennung

Einzahl:Wille
Mehrzahl:Willen

Definition bzw. Bedeutung

Ein alle Handlungen bestimmendes Streben.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch „wille“, althochdeutsch „willo“, germanisch „*weljōn“ „Wille“. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Willedie Willen
Genitivdes Willensder Willen
Dativdem Willenden Willen
Akkusativden Willendie Willen

Anderes Wort für Wil­le (Synonyme)

Beschluss:
der Abschluss oder auch das Ende einer Sache
getroffene Entscheidung; gefasste Vereinbarung; Übereinkunft in einer Sache; Ergebnis einer Beratung oder Einigung
Entscheid (schweiz.):
Entscheidung
Entscheidung:
das Entscheiden einer Sache (oder in einem Streitfall)
Resultat einer Wahl zwischen mehreren Alternativen
Entschluss:
eine Wahl aus mehreren Möglichkeiten; Entscheidung, der eine Überlegung vorausging
Ratschluss
Urteil:
Eindruck einer Person gegenüber anderen
richterliche Entscheidung eines Gerichtes zur abschließenden Klärung eines Rechtsstreites
Wollen

Redensarten & Redewendungen

  • zu Willen sein

Beispielsätze

  • Er hat einen starken Willen.

  • Tritt der Wille, in fremdem Namen zu handeln, nicht erkennbar hervor, so kommt der Mangel des Willens, im eigenen Namen zu handeln, nicht in Betracht.

  • Dies hat gezeigt, wie effektiv eine gemeinsame Verteidigung gegen den Terrorismus sein kann, wenn sie auf einem ausreichenden politischen Willen beruht.

  • Mit Gottes Willen im Gepäck werden Wände unsichtbar.

  • Tom will gegen den Willen seines Vaters Mitglied des Fallschirmklubs werden.

  • Maria ist ein Kind, das sanft scheint, aber einen starken Willen hat.

  • Die Illusion eines freien Willens ist eine der bizarrsten Blüten der Evolution.

  • Zivilisierte Menschen verlassen sich auf die Strategie des Anstands und guten Willens als Grundlage für langfristiges Wohlergehen der Gesellschaft.

  • Trainieren Sie Ihren Willen!

  • Aller Eigensinn beruht darauf, dass der Wille sich an die Stelle der Erkenntnis gedrängt hat.

  • Es liegt in der Natur der Menschen, die Notwendigkeit der Dinge geduldig zu ertragen, nicht aber den bösen Willen des anderen.

  • Voll guten Mutes wie voll guten Willens dringst du in mich, dass ich mich fügen soll.

  • Er ist ein Mann mit eisernem Willen.

  • Der Wunsch ist ein Wille, der sich nicht ganz ernst nimmt.

  • Wir haben mehr Kraft als Willen und oft reden wir uns zu unserer Selbstentschuldigung ein, dass etwas unmöglich sei.

  • Wo ein Wille und ein dickes Bankkonto sind, da ist auch ein Weg.

  • Auch wenn die Kräfte fehlen, ist doch der gute Wille zu loben.

  • Auf jeden Fall bin ich hier, im Regierungspalast, und ich werde hier bleiben zur Verteidigung der Regierung, die ich nach dem Willen des Volkes repräsentiere.

  • Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass du nicht verstehst, was ich mit diesem Satz sagen will.

  • Guter Wille tut viel, aber nicht alles.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch bei der Ampel in Rheinland-Pfalz ist seiner Ansicht nach der politische Wille erkennbar, in diesem Bereich mehr Tempo zu machen.

  • Wille macht Mut für Nürnberg

  • Aber ihr fehlt entweder der wirkliche politische Wille oder die politische Macht.

  • Allerdings wuchs die Kunst mit der Zeit – durch die zunehmende Komplexität der Strukturen, der Gedanken, des rhythmischen Willens.

  • Aber sein Wille war ein anderer.

  • Aber am Ende war es der schiere Wille, die Qualbereitschaft, gewissermaßen die ballesterische Rohkraft, die den Ausschlag gaben.

  • Aber als er 1960 der Kommunistischen Partei beitrat, war sein Wille gebrochen.

  • Angesichts des gezeigten guten Willens sieht Makalics Anwalt Ismet Mujakic "gute Chancen" auf ein Happy-End für die Familie.

  • Danach beschrieb der Schriftsteller Niklaus Meienberg in «Die Welt als Wille & Wahn» (1987) die Visite.

  • Aber der gute Wille ist alles, was zählt.

  • Alles was benötigt wird, ist der politische Wille dazu.

  • Im persönlichen Gespräch mit Moderatorin Susanne Wille gab Jean Claude Biver Geheimnisse des Hublot-Erfolgsrezeptes preis.

  • Ausdauer und ein fester Wille zum Durchhalten sind auf jeden Fall gefragt.

  • Außerdem sei eine Freilassung von Taliban- Gefangenen als «Geste des guten Willens» im Gespräch.Die Taliban lehnen die Dschirga strikt ab.

  • Bei mir liegt es mehr an Wille und Trainingsfleiß.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Adjektiv: böser Wille, freier Wille, eiserner Wille, fester Wille, guter Wille, natürlicher Wille, politischer Wille, unbändiger Wille
  • mit Substantiv: Wille zur Macht, Wille zur Veränderung
  • mit Verb: jemandem seinen Willen aufzwingen/lassen, seinen Willen bekunden, seinen Willen durchsetzen

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Wil­le?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Wil­le be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × E, 1 × I & 1 × W

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten L mög­lich. Im Plu­ral Wil­len an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Wil­le lautet: EILLW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Ingel­heim
  3. Leip­zig
  4. Leip­zig
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Ida
  3. Lud­wig
  4. Lud­wig
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. India
  3. Lima
  4. Lima
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Wil­le (Sin­gu­lar) bzw. 10 Punkte für Wil­len (Plural).

Wille

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wil­le ent­spricht dem Sprach­niveau B1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist je­doch rück­läu­fig. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ar­beits­scheu:
ohne Lust und Willen, geregelter Arbeit nachzugehen
Ar­beits­wil­le:
der Wille, einer Beschäftigung nachzugehen
De­mut:
Religion: vor allem religiös geprägte Geisteshaltung, bei der sich der Mensch in Erkenntnis der eigenen Unvollkommenheit dem göttlichen Willen unterwirft
gut­wil­lig:
guten Willens; guten Willen zeigend; ohne Schwierigkeiten zu bereiten
klein­be­kom­men:
es schaffen, jemandem seinen Willen aufzuzwingen, sich jemanden gefügig zu machen
Mo­ti­va­ti­on:
der Wille, ein Ziel zu erreichen
Of­fen­ba­rung:
die Mitteilung göttlicher Wahrheiten oder eines göttlichen Willens auf übernatürlichem Wege
schlep­pen:
jemanden mehr oder minder gegen seinen Willen irgendwohin mitnehmen
spar­ta­nisch:
jemand, seinen starken Willen und strengen Selbstdisziplin erkennen lassend
Wil­lens­kraft:
Festigkeit/Stärke des Willens

Buchtitel

  • Alchemistin wider Willen Gigi Pandian | ISBN: 978-3-49270-771-8
  • Antonias Wille Petra Durst-Benning | ISBN: 978-3-54861-154-9
  • Böser Wille Karin Fossum | ISBN: 978-3-49250-140-8
  • Dein Wille geschehe Michael Robotham | ISBN: 978-3-44247-458-5
  • Deine Lust – mein Wille Erotische Geschichten Cassidy Phillips | ISBN: 978-3-75078-774-2
  • Der Marquess und die Braut wider Willen Freda MacBride | ISBN: 978-3-74130-359-3
  • Der Wille des Volkes Charles Lewinsky | ISBN: 978-3-42314-713-2
  • Der Wille entscheidet Oliver Schneider, Shirley Michaela Seul | ISBN: 978-3-42420-231-1
  • Der Wille zum Sinn Viktor E Frankl | ISBN: 978-3-45685-601-8
  • Der Wille zur Liebe Elke Vesper | ISBN: 978-3-59670-395-1
  • Die Welt als Wille und Vorstellung I Arthur Schopenhauer | ISBN: 978-3-25730-061-1
  • Ein Duke wider Willen Sabrina Jeffries | ISBN: 978-3-73632-009-3
  • Ein Kaufmann wider Willen Vanja Hug | ISBN: 978-3-03401-740-4
  • Erfüllter Wille Eiichiro Oda | ISBN: 978-3-55175-626-8
  • Getreu seinem Willen Sophia Brandus | ISBN: 978-3-34797-463-0

Film- & Serientitel

  • 008 – Agent wider Willen (Fernsehfilm, 2000)
  • Agentin wider Willen (Film, 1995)
  • Der freie Wille (Film, 2006)
  • Der letzte Wille (Fernsehfilm, 2000)
  • Ein letzter Wille (Fernsehfilm, 1994)
  • Family Thing – Brüder wider Willen (Film, 1996)
  • Freundin wider Willen – Achterbahn (Fernsehfilm, 1995)
  • Große Liebe wider Willen (Fernsehfilm, 2001)
  • Heirat wider Willen (Fernsehfilm, 2002)
  • Herrchen wider Willen (Fernsehfilm, 2001)
  • Hochzeit wider Willen (Film, 2001)
  • Hugo, das Dschungeltier – Filmstar wider Willen (Film, 1996)
  • Iron Will – Der Wille zum Sieg (Film, 1994)
  • Jackie Chan – Spion wider Willen (Film, 2001)
  • Johnny G. – Gangster wider Willen (Film, 1984)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Wille. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Wille. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12134400, 12419010, 10995030, 9167010, 8842280, 4755140, 4167330, 3400000, 2840650, 2792240, 2773470, 2772400, 2708170, 2570530, 2353550, 2330460, 2292570, 2186510 & 2156550. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. rhein-zeitung.de, 21.02.2023
  3. bild.de, 01.11.2022
  4. tagesspiegel.de, 07.04.2021
  5. rp-online.de, 03.01.2020
  6. sueddeutsche.de, 18.08.2019
  7. derstandard.at, 12.07.2018
  8. welt.de, 18.02.2017
  9. sueddeutsche.de, 08.06.2016
  10. derbund.ch, 24.10.2015
  11. jungewelt.de, 19.09.2014
  12. kurier.at, 15.05.2013
  13. presseportal.ch, 06.03.2012
  14. wnoz.de, 22.09.2011
  15. de.news.yahoo.com, 04.06.2010
  16. spiegel.de, 30.05.2009
  17. film-dienst.kim-info.de, 25.03.2008
  18. BerlinOnline.de, 13.08.2007
  19. an-online.de, 12.01.2006
  20. berlinonline.de, 28.06.2005
  21. archiv.tagesspiegel.de, 27.03.2004
  22. Rhein-Neckar Zeitung, 06.11.2003
  23. sueddeutsche.de, 24.09.2002
  24. DIE WELT 2001
  25. DIE WELT 2000
  26. BILD 1998
  27. TAZ 1997
  28. TAZ 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995