Kamerad

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kaməˈʁaːt ]

Silbentrennung

Einzahl:Kamerad
Mehrzahl:Kameraden

Definition bzw. Bedeutung

  • Person, mit der man auf eine bestimmte Art (Sport, Schule, Beruf, Freundschaft oder Ähnliches) verbunden ist.

  • ursprünglich: Soldat, mit dem man die Stube teilt; allgemein: Soldat in der eigenen Armee

Begriffsursprung

Von gleichbedeutend französisch: camarade im 16. Jahrhundert entlehnt; aus italienisch: camerata = Gefährte, Kammergemeinschaft; zum Substantiv camera = Kammer, Stube gebildet; aus lateinisch: camera = Gewölbe; aus griechisch: καμάρα (kamára) = „gewölbte Kammer“, vergleiche Kamera, Kammer.

Weibliche Wortform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Kameraddie Kameraden
Genitivdes Kameradender Kameraden
Dativdem Kameradenden Kameraden
Akkusativden Kameradendie Kameraden

Anderes Wort für Ka­me­rad (Synonyme)

Buddy (ugs., engl.)
Freund:
Anrede einer Person männlichen Geschlechts
ein Anhänger von etwas
Gefährte:
Person, die einer anderen Person durch Zuneigung oder Schicksal verbunden ist und mit der man viel Zeit verbringt, zum Beispiel auch, indem man gemeinsam etwas unternimmt
Genosse:
bis 1990 offizielle Anrede in der NVA, der Volkspolizei, des MfS und Ähnlichem in der ehemaligen DDR
jemand, der eine andere Person durch bestimmte Lebensbereiche oder Unternehmungen begleitet
Getreuer:
Person, die zu jemandem hält
Gevatter (scherzhaft, veraltet):
am Ausgang des Mittelalters: vertrauliche Anrede für einen Gleichgesinnten
diverse übertragene Bedeutungen wie „Gevatter Tod“
Intimus (geh.)
Kollege (ugs.):
befreundete Person
Person, die im gleichen Beruf (aber in einem anderen Unternehmen) tätig ist
Kumpan:
ein Freund oder ein Mitglied der Kompanie, der man selbst angehört
Kumpel (ugs.):
Arbeitskollege
Bergmann
Spezi (ugs., bayr., österr.):
guter, vertrauter Freund
Vertrauter
Kampfgenosse
Waffenbruder
(das) Dingens (ugs.):
Ersatzwort für ein Wort, das einem im Moment nicht einfällt (oder im augenblicklichen Zustand zu schwierig auszusprechen ist)
(das) Dings (ugs.):
Wort als Ersatz für einen momentan nicht erinnerten Ausdruck
(das) Dingsbums (ugs.):
umgangssprachlich: jemand oder etwas, dessen Namen der sprechenden Person gerade nicht einfällt oder dessen Namen die sprechende Person nicht kennt
(das) Dingsda (ugs.):
umgangssprachlich: jemand oder etwas, dessen Namen der sprechenden Person gerade nicht einfällt oder dessen Namen die sprechende Person nicht kennt
Eumel (ugs.):
irgendein merkwürdiger Gegenstand
merkwürdiger Mensch
Örnie (ugs.)
Teil:
ein beliebiger Gegenstand
ein Kleidungsstück

Gegenteil von Ka­me­rad (Antonyme)

Feind:
Person oder Gruppe mit besonders negativer Beziehung zu einer anderen
Ka­me­ra­den­schwein:
Person, die ein unkameradschaftliches Verhalten zeigt; Person, die sich unsolidarisch verhält

Beispielsätze

  • Ich hatt einen Kameraden, einen bessern findst du nit. (Lied)

  • Auf der Reise war er immer ein guter Kamerad.

  • Er wollte seinen Kameraden nie helfen.

  • Unser Kamerad liest einen Roman.

  • Er ärgert seine Kameraden.

  • Der neue Spieler ist schneller als seine Kameraden.

  • Kameraden mit demselben Ziel, arbeiten einer mit dem anderen und entwickeln ihre eigene Zukunft.

  • Das Kamel sieht nicht den eigenen Höcker, sondern den des Kameraden.

  • Er hat seine Aufgabe verstanden, dank der Erklärung seines Kameraden.

  • Kameradschaft ist, wenn der Kamerad schafft.

  • Eine Kombination ist keine Nation, ein Kamerad ist kein Rad, und eine Forderung ist keine Orderung.

  • Eilt vorwärts, Kameraden!

  • Er war breitschulterig und einen Kopf größer als die meisten seiner Kameraden.

  • Das Mädchen war damit beschäftigt, Tee für seinen Kameraden zu kochen.

  • Wir waren gute Kameraden.

  • Oft waren meine Kameraden so versessen auf Geschichten, dass ich ihnen mitten in einer Geschichte einschlief, mitten im Satz, zwischen den Silben.

  • Mein kleiner Bruder und seine Kameraden sind fast immer im Freien und spielen.

  • Lerne vom Kameraden Lei Feng.

  • Meine Kameraden ermutigten mich, meine Ambitionen zu verwirklichen.

  • Alle Kameraden schliefen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bewegend dann das Gedenken an die verstorbenen Kameraden.

  • Außerdem standen Kräfte der Rettung Lienz, ein First Responder sowie mehrere Kameraden der FF Mörtschach und Großkirchheim.

  • Am Dreikönigstag versammelten sich 30 Kameraden der FF Brunn, um die - durch Covid verkürzte - Mitgliederversammlung abzuhalten.

  • Also an die Arbeit, Kameraden, Kollegen, Zeichner- und Schreiberlinge!

  • Damals juckte ihn das nicht, er fühlte sich stark, die Stimmung unter den Kameraden ist super, Adrenalin fließt durch seine Adern.

  • Bis ins hohe Alter hatte der verstorbene viele Freunde und Kameraden.

  • Aktuell sind es 672 aktive Kameraden, davon mehr als 60 Frauen.

  • "Auch Sie wussten es, Sie haben mit Ihren Kameraden gesprochen", so Grudda.

  • Allein zur Aus- und Weiterbildung besuchen rund 4000 Kameraden die Landesfeuerwehrschule.

  • Anfang 1915 begegnet er erstmals dem Tod, als einer seiner Kameraden bei einem Granatangriff am Kopf getroffen wird.

  • Aber er ist jetzt frei von Schmerzen und tollt im Regenbogenland mit vielen anderen Kameraden herum.

  • Die Chance für Hegeler, der wohl für Bender im Mittelfeld zum Zug kommen und ein Wiedersehen mit seinen alten Kameraden feiern wird.

  • Am Montag werden sich die deutschen Soldaten in Masar-i-Scharif von den drei gefallenen Kameraden verabschieden.

  • Der stellvertretende Bataillonskommandeur Bernd Frei versäumte es in seiner Ansprache nicht, auf den Tod der Kameraden hinzuweisen.

  • Der schlimmste Einsatz für die Kameraden war im Jahr 2000, da mussten sie eine Kinderleiche bergen.

Häufige Wortkombinationen

  • guter Kamerad, schlechter Kamerad, treuer Kamerad

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ka­me­rad?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ka­me­rad be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × D, 1 × E, 1 × K, 1 × M & 1 × R

  • Vokale: 2 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × K, 1 × M, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten A und E mög­lich. Im Plu­ral Ka­me­ra­den zu­dem nach dem zwei­ten A.

Das Alphagramm von Ka­me­rad lautet: AADEKMR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Aachen
  3. Mün­chen
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Aachen
  7. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Anton
  3. Martha
  4. Emil
  5. Richard
  6. Anton
  7. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Alfa
  3. Mike
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Alfa
  7. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Ka­me­rad (Sin­gu­lar) bzw. 14 Punkte für Ka­me­ra­den (Plural).

Kamerad

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ka­me­rad kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Cha­wer:
Freund, Kamerad, Partner – besonders unter Mitgliedern der zionistischen Arbeiterpartei im Sinne von „Genosse“ verwendete Anrede
Freun­des­hand:
bildlich für: Freund, Kamerad, Kumpel
Ita­ka:
veraltet (1. und 2. Weltkrieg): Kurzwort für italienischer Kamerad, heute noch als Itaker (Näheres siehe dort)
Ita­ker:
kurz für italienischer Kamerad im Ersten und Zweiten Weltkrieg
Ka­me­rad­schaft:
eine Gruppe von Menschen, die Kameraden sind
Ma­cker:
norddeutsch: Kamerad, der gleichzeitig Chef ist, so der Kapitän und Schiffseigner zum Beispiel auf einem Fischkutter, auch allgemeiner: jemand, der eine Chefposition innehat
Ma­ri­ne­ka­me­rad:
Kamerad bei der Marine
Sport­ka­me­rad:
Mitglied im gleichen Sportklub; Freund, Kamerad, mit dem jemand Sport betreibt
Staf­fel­ka­me­rad:
Kamerad, der zur gleichen Staffel gehört
To­wa­rischtsch:
Anrede in der UdSSR: Genosse, Kamerad

Buchtitel

  • Drei Kameraden Erich Maria Remarque | ISBN: 978-3-46204-631-1
  • Fünf Freunde helfen ihren Kameraden Enid Blyton | ISBN: 978-3-57017-167-7
  • Tote Kameraden Katharina Höftmann | ISBN: 978-3-74663-170-7

Film- & Serientitel

  • Alte Kameraden (Doku, 1990)
  • Die Ostfront: Vorwärts Kameraden, wir müssen zurück (Doku, 1999)
  • Kameraden (Doku, 2003)
  • Nazis im BND – Neuer Dienst und alte Kameraden (Doku, 2013)
  • One Piece 3D2Y: Überwinde Ace's Tod! Das Gelübde der Kameraden (Fernsehfilm, 2014)
  • One Piece: Episode of Nami – Die Tränen der Navigatorin – Die Verbundenheit der Kameraden (Fernsehfilm, 2012)
  • Stiller Kamerad (Doku, 2017)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kamerad. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kamerad. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11488388, 10264982, 9865323, 6050880, 5817313, 5371822, 4325500, 3871763, 3547321, 3382609, 3339335, 3139102, 2684370, 2532591, 2516425, 1454518, 379908 & 371805. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. sn.at, 16.05.2023
  4. krone.at, 28.07.2022
  5. noen.at, 07.01.2021
  6. das-blaettchen.de, 24.04.2020
  7. idowa.de, 19.03.2019
  8. blick.ch, 01.02.2018
  9. shz.de, 02.03.2017
  10. wetterauer-zeitung.de, 17.06.2016
  11. kleinezeitung.at, 18.11.2015
  12. feeds.stuttgarter-zeitung.de, 08.02.2014
  13. blogigo.de, 07.03.2013
  14. kicker.de, 29.11.2012
  15. welt.de, 30.05.2011
  16. donaukurier.de, 11.06.2010
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  19. szon.de, 02.04.2007
  20. merkur-online.de, 22.12.2006
  21. general-anzeiger-bonn.de, 19.06.2005
  22. Neues Deutschland, 01.03.2004
  23. archiv.tagesspiegel.de, 17.06.2003
  24. sz, 10.01.2002
  25. sz, 11.12.2001
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. Berliner Zeitung 1997
  29. Stuttgarter Zeitung 1996
  30. Süddeutsche Zeitung 1995