Ausdruck

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sˌdʁʊk ]

Silbentrennung

Einzahl:Ausdruck
Mehrzahl:Ausdrücke

Definition bzw. Bedeutung

  • die konkret realisierte Seite der Sprache (schriftlich, mündlich) (kein Plural)

  • die Körperhaltung, Mimik, Miene, Gestik etc.

  • diejenige der Sprachfunktionen, die darin besteht, dass Menschen beim Sprechen etwas über sich preisgeben (kein Plural)

  • ein regulärer Ausdruck

  • ein Stil des Künstlers

  • ein syntaktisches Konstrukt

  • ein Wort oder eine Gruppierung von Worten

  • eine bestimmte Aussage

  • Symbol, Kennzeichen (häufig in Formulierungen wie Ausdruck von, für, Ausdruck mit Genitiv) (kein Plural)

Begriffsursprung

Neubildung im 18. Jahrhundert zu französisch expression, jedoch schon in der Mystik: ūʒdruc „Art zu sprechen, Redensart, Wort, (künstlerische) Gestaltung“

Abkürzung

  • Ausdr.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Ausdruckdie Ausdrücke
Genitivdes Ausdrucks/​Ausdruckesder Ausdrücke
Dativdem Ausdruck/​Ausdruckeden Ausdrücken
Akkusativden Ausdruckdie Ausdrücke

Anderes Wort für Aus­druck (Synonyme)

Bezeichnung:
Code aus Zeichen und Symbolen, der auf einen Gegenstand oder Begriff verweist
Wort, sprachlicher Ausdruck für etwas Gemeintes
Term (mittellateinisch):
Energiestufe eines Atoms oder Moleküls
Teil einer mathematischen Formel
Ausgabe:
(gedrucktes) Werk mit Bezug auf eine bestimmte Fassung in der Herstellung
der Vorgang des Ausgebens, Austeilens, Aushändigens oder Verkündens einer Sache
Formulierung:
eine bewusst gewählte Zusammenstellung von Wörtern, um einen bestimmten Gedankeninhalt auszudrücken
eine spezielle Zusammenstellung von chemischen oder pharmazeutischen Komponenten, um ein Medikament mit einer genau definierten pharmazeutischen Wirkung zu erstellen
Terminus:
Wort der Fachsprache eines (wissenschaftlichen) Sachgebietes
Wendung (geh.):
Biegung oder Kurve
Geburtshilfe: Veränderung der Kindslage, um damit die Geburt zu ermöglichen
Verhalten:
das, was jemand tut oder lässt und auf welche Weise
Gesamtheit aller von außen beobachtbaren Äußerungen eines Lebewesens

Gegenteil von Aus­druck (Antonyme)

Ap­pell:
dringende Aufforderung, Mahnung
Jägersprache: Gehorsam eines Jagdhundes
Dar­stel­lung:
Bezug des Sprechers auf Gegenstände/Sachverhalte in der Welt, indem er spricht; eine der Sprachfunktionen neben Ausdruck und Appell (im Organon-Modell von Karl Bühler)
das Verdeutlichen von Aufschlüssen über Zusammenhänge und Sachverhalte in Worten

Redensarten & Redewendungen

  • etwas zum Ausdruck bringen
  • das ist gar kein Ausdruck
  • dieser Ausdruck ist mir nicht geläufig

Beispielsätze

  • Dieser Ausdruck kann nie ausgeführt werden, da es ein toter Kode ist und nie erreicht werden kann.

  • Dieser Ausdruck ist immer richtig und wird Tautologie genannt.

  • Sein Verhalten war ein deutlicher Ausdruck seiner Angst.

  • Der Ausdruck "Betrüger" kann eine Beleidigung sein.

  • In ihrem Gesicht war ein Ausdruck der Verwunderung.

  • Ausdruck ist neben Appell und Darstellung eine der Sprachfunktionen, die wir vollziehen, sobald wir uns äußern.

  • Gefallen am Ausdruck von Aktionskünstlern wie Hermann Nietsch zu finden ist nicht jedermanns Sache.

  • Ausdruck meint die Informationen, die Sprecher beim Sprechen über sich selbst preisgeben, zum Beispiel, welchen Geschlechts sie sind, in welcher Stimmung sie sind usw.

  • Dieser Ausdruck ist veraltet.

  • Die Zuhörer brachten stampfenden Fußes ihre Ungeduld zum Ausdruck.

  • Dieser Ausdruck wird häufig auf ein Kind bezogen.

  • Kennen sie andere Ausdrücke?

  • Einen Satz in Toki Pona zu übersetzen bedeutet, ihn auf seinen einfachsten Ausdruck zu reduzieren.

  • Sein Gesicht hatte einen nachdenklichen Ausdruck.

  • Kann mir jemand bei diesem idiomatischem Ausdruck helfen?

  • Ist Ihnen dieser französische Ausdruck bekannt?

  • Solche Ausdrücke benutze ich nicht.

  • Maria brachte dem Richter gegenüber ihr Bedauern zum Ausdruck.

  • Tom hat auch ähnliche Ideen zum Ausdruck gebracht.

  • Was bedeutet dieser Ausdruck in diesem Zusammenhang?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch Rita Nitsch gab ihrer Trauer Ausdruck: Denks vielfältiges Bemühen um die Kunst in Österreich sei von unschätzbarem Wert.

  • Aber Abscheu, wie sie in den Posts in und neben allen Unflätigkeiten ebenfalls zum Ausdruck kommt?

  • Aber sie waren auch Ausdruck menschlicher Gemeinschaftsanstrengungen.

  • Aber mit bis 70 arbeiten, das können die Alten (ich entschuldige mich für diesen Ausdruck bei den Betroffenen).

  • Affenlaute, Hitlergrüße, von den bulgarischen Fans auf den Tribünen wurde Rassismus deutlich zum Ausdruck gebracht.

  • Angesichts damaliger Enthüllungen sollte in der Karwoche 2010 ein Bußgottesdienst im Wiener Stephansdom Reue und Scham zum Ausdruck bringen.

  • Aber wie ist der Ausdruck eigentlich entstanden?

  • Adi Hütter hat mit seiner positiven Art dafür gesorgt, dass die Siegermentalität in der Mannschaft noch ausgeprägter zum Ausdruck kommt.

  • Aber das ist Ausdruck unserer Hybris.

  • Aber ich glaube, Rübenkraut (den Ausdruck benutzen wir hier im Norden nicht) ist gelb und dieser Sirup dunkelbraun.

  • 1995 brachte Boltanski in einem Interview im FAZ-Magazin seine Skepsis gegenüber großen Ausstellungen zum Ausdruck.

  • Ein Ausdruck gehobenen Vertrauens ist das nicht, in zweieinhalb Monaten bereits beginnen die Vorproben zum neuen Ring.

  • Aber es ist auch ein Ausdruck des Zeitgeistes.

  • Bürger mit einer Kerzenwache ihre Solidarität mit Muslimen zum Ausdruck.

  • Das ist Ausdruck von individueller Klasse", lobte Michael Preetz, Leiter der Hertha-Lizenzspielerabteilung.

Häufige Wortkombinationen

  • seinem Unmut Ausdruck verleihen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Aus­druck be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × U, 1 × A, 1 × C, 1 × D, 1 × K, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 2 × U, 1 × A
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × D, 1 × K, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem S mög­lich. Im Plu­ral Aus­drü­cke zu­dem nach dem Ü.

Das Alphagramm von Aus­druck lautet: ACDKRSUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Düssel­dorf
  5. Ros­tock
  6. Unna
  7. Chem­nitz
  8. Köln

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Dora
  5. Richard
  6. Ulrich
  7. Cäsar
  8. Kauf­mann

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Delta
  5. Romeo
  6. Uni­form
  7. Char­lie
  8. Kilo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort Aus­druck (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Aus­drü­cke (Plural).

Ausdruck

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Aus­druck kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­den­ken:
Ausdruck der Verwunderung
Boy­kott:
Verweigerung der Teilnahme an einer Veranstaltung, zu der man eingeladen ist, mit dem Ziel, einer Form von Protest Ausdruck zu verleihen
epis­te­misch:
Verwendungsart der Modalverben, die den Grad des Wissens, den der Sprecher zum Ausdruck bringen will, näher bezeichnet
Ho­mo­lo­gie:
die Eigenschaft eines sprachlichen Ausdrucks, der durch seine Form ein Beispiel für seine Bedeutung darstellt, also ein Homolog ist
Leis­tung:
eine Arbeitsleistung, zum Beispiel Mehrdienstleistung (österreichischer Ausdruck für Mehrarbeit von Beamten)
Pro­test:
Worte, Handlungen oder Ähnliches, die deutlich zum Ausdruck bringen, dass man mit etwas nicht einverstanden ist
Schreib­va­ri­an­te:
eine von wenigstens zwei unterschiedlichen Schreibweisen eines sprachlichen Ausdrucks
wun­der­bar:
Ausdruck der Freude, positiven Überraschung: überragend gut, besonders schön oder herrlich
wun­der­voll:
gehobenerer Ausdruck für: genial, super, wunderbar
zu­rück­wei­sen:
energisch zum Ausdruck bringen, dass etwas nicht wahr (oder gerechtfertigt) ist

Buchtitel

  • Ausdruck und Wirklichkeit Max Onsell | ISBN: 978-3-03560-057-5
  • Identifizierung der Konzepte von H.C.F. und L.C.M. von algebraischen Ausdrücken Sk. Samsul Alam | ISBN: 978-6-20742-486-3
  • Sammlung bergmännischer Ausdrücke Moritz Ferdinand Gätzschmann, Adolf Gurlt | ISBN: 978-3-38657-135-7
  • Soforthilfe – Deutsch: Ausdruck und Stil verbessern Gerd Brenner, Jeannette Deckers | ISBN: 978-3-58916-894-1
  • Tango als Ausdruck der Melancholie in der modernen Gesellschaft Vicky Kämpfe | ISBN: 978-3-83666-038-9
  • Tanz, Ausdruck und Heilung Anna Halprin | ISBN: 978-3-92202-649-5
  • Texte, Themen und Strukturen – Abiturvorbereitung-Themenheft: Texte überarbeiten: Von der Rechtschreibung zum sicheren Ausdruck Diana Schönenborn, Angelika Thönneßen-Fischer, Philipp Schmolke | ISBN: 978-3-46461-268-2
  • Wortschatz & Ausdruck Friedhelm Heitmann | ISBN: 978-3-96624-092-5

Film- & Serientitel

  • Der Ausdruck der Hände (Kurzfilm, 1997)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ausdruck. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Ausdruck. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12358960, 11719030, 11275950, 11193380, 10978920, 10969060, 10673750, 10267220, 8239220, 7780870, 7453080 & 5968450. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995. ISBN 3-423-03358-4
  3. noe.orf.at, 11.04.2023
  4. tagesspiegel.de, 06.02.2022
  5. welt.de, 27.09.2021
  6. focus.de, 16.03.2020
  7. stuttgarter-nachrichten.de, 15.10.2019
  8. vienna.at, 27.09.2018
  9. abendzeitung-muenchen.de, 01.11.2017
  10. solothurnerzeitung.ch, 25.07.2016
  11. spiegel.de, 11.02.2015
  12. frag-mutti.de, 16.12.2014
  13. jungewelt.de, 23.03.2013
  14. zeit.de, 17.03.2012
  15. gulli.com, 14.10.2011
  16. dw-world.de, 11.09.2010
  17. sport.ard.de, 06.02.2009
  18. op-online.de, 19.11.2008
  19. szon.de, 10.07.2007
  20. welt.de, 06.05.2006
  21. fr-aktuell.de, 13.05.2005
  22. berlinonline.de, 05.09.2004
  23. sueddeutsche.de, 13.02.2003
  24. f-r.de, 16.04.2002
  25. Die Welt 2001
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. Welt 1997
  29. Berliner Zeitung 1996
  30. Süddeutsche Zeitung 1995