Gebärde

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɡəˈbɛːɐ̯də]

Silbentrennung

Gebärde (Mehrzahl:Gebärden)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch gebærde, althochdeutsch gibārida, gibāridī „Benehmen, Aussehen, Wesen“, belegt seit dem 8. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Gebärdedie Gebärden
Genitivdie Gebärdeder Gebärden
Dativder Gebärdeden Gebärden
Akkusativdie Gebärdedie Gebärden

Anderes Wort für Ge­bär­de (Synonyme)

Fingerzeig:
hilfreicher Hinweis
Geste:
bestimmte Aktionen auslösende Bewegung mit einer Maus, einem stiftbasierten Eingabegerät oder (auf berührungsempfindlichen Bildschirmen) mit den Fingern
bildhaftes oder konventionelles Zeichen durch Bewegungen der Hände, Arme, Schultern, Fingern, des Kopfes, Gesichts, Oberkörpers und bestimmten Fingerkonfigurationen zwecks Kommunikation, oft nur einzeln ausgeführt gleichwertig einer Interjektion oder satzähnlich angereiht
Handbewegung:
Bewegung, die (ausschließlich) mit der Hand (den Händen) gemacht wird

Beispielsätze

  • Gebärdensprachen nutzen Gebärden zur Kommunikation.

  • Er antwortete mit verneinender Gebärde.

  • Welche ist die häufigste Gebärde, die Babys machen?

  • Gebärde es!

  • Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Frankfurter Start-up Talking Hands hat Vorwürfen widersprochen, es würde in seinen Daumenkinos falsche Gebärden zeigen.

  • Majoros-Mongyi erlebte, wie ein Bub mit selektivem Mutismus durch Gebärden einen Weg fand, mit seinem Umfeld zu kommunizieren.

  • Die hörende Mehrheitsgesellschaft bemerkt jedoch nichts: Die Wahrheit ist dass nur wenige von uns deren Gebärden verstehen.

  • Die Swiss Football League taxierte das Verhalten als "grob anstössige, beleidigende und schmähende Gebärde."

  • Also waren meine ersten Gebärden die Namen von Pokémons.

  • Sie fallen mit verneinender Gebärde (.

  • «Junge verwenden oftmals andere Gebärden als ältere Gehörlose», sagt D'Orio.

  • Daher werden von 2009 an in zehn Städten die Gebärden von 250 bis 300 Gehörlosen mit Videos aufgezeichnet.

  • Der Gesang der Sopranistin werde ebenfalls von Gebärden begleitet, betonte Kühnle.

  • Und auch der "Sturm" wird mehr mit Gebärden und symbolhaften Ritualen eher erzählt als gespielt.

  • Moskau - Bevor Richterin Irina Kolesnikowa zu lesen beginnt, macht sie immer die gleiche Gebärde.

  • Das ist interessant, birgt aber dieselbe Gefahr wie Popmusik auch, nämlich die Reduzierung der Musik auf Gebärden.

  • Zu den Gebärden wird fast nie gesprochen, und nur selten werden Szenen mit Musik unterlegt.

  • Die jüngere Generation nutzt inzwischen ganz selbstverständlich das Gebärden.

  • Sprache Gesicht Gestalt Gebärden Geist stempeln dich fünffach.

  • Eine unsichtbare und unbegreifliche Gewalt schien sich, wie ein eisernes Netz, um das freie Spiel seiner Gebärden zu legen.

  • Mit raumfüllender Gebärde sagt der großgewachsene Mann den wunderbaren Satz, dass "bei den meisten die Hose größer ist als der Arsch".

  • Aber ich bin fest überzeugt, dass wir die elementare Wucht dieser Urgesten, Gebärden und Symbole vernachlässigt haben.

  • Die Brunnen des Adriaen de Vries und das Rathaus des Elias Holl verbanden in Augsburg Kunst und Politik in grandioser Gebärde.

  • Menschen machen hilflose Gebärden, scheinen sich in Zeichensprache etwas zu erzählen, versuchen an ihren Füßen zu lutschen.

  • Gebärden, zu Blut-Fetischismus und Nazi-Phantasien ist aber ein weiter Weg.

  • Das DGS-Basis-Lexikon mit mehr als 3000 Gebärden kostet 129, ermäßigt 99 Mark.

  • Mann und Frau umkreisen im zähen Fluß der Bewegungen die immer gleichen Gedanken, ihre Gebärden erinnern an die Zeichen Taubstummer.

  • Spenden bleiben Symptombekämpfung und bedienen die Lust an der karitativen Gebärde hier nicht weniger, als sie den Adressaten dort dienen.

  • FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle lehnte solche Gebärden gestern dagegen ab.

  • Tief von unten wirkt die Gebärde des Riesen trotz des Plastikgoldes bedrohlich.

  • Marie Helle weiß ihr Publikum bei Laune zu halten, durch Charme, Bühnenpräsenz und manche clownesken Gebärden.

  • Selten erscheint der Blues als Zitat, höchstens als Aura, als Gebärde, als Durchsättigung des Klanges.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

  • Demutsgebärde
  • Drohgebärde

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ge­bär­de be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × Ä, 1 × B, 1 × D, 1 × G & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × Ä
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und R mög­lich. Im Plu­ral Ge­bär­den an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Ge­bär­de lautet: ÄBDEEGR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ber­lin
  4. Umlaut-Aachen
  5. Ros­tock
  6. Düssel­dorf
  7. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Berta
  4. Ärger
  5. Richard
  6. Dora
  7. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Bravo
  4. Alfa
  5. Echo
  6. Romeo
  7. Delta
  8. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort Ge­bär­de (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für Ge­bär­den (Plural).

Gebärde

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­bär­de ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

At­ti­tü­de:
gehoben, Kunst: Einstellung, Haltung, Pose, Gebärde
Fa­xe:
Narrenpossen, alberne Gebärden, dumme Streiche
grü­ßen:
Worte oder Gebärden als Höflichkeitsgeste beim Zusammentreffen entbieten
Pan­to­mi­me:
Gebärdenspiel, Schauspiel ohne Stimme, Szene nur mit Gebärden, Mienenspiel und Tanz
pan­to­mi­misch:
sich auf die Pantomime beziehend, in der Art und Weise der Pantomime; mit Gebärden, Mimik und Gestik und ohne Worte spielend
Taub­stum­men­spra­che:
veraltete und inkorrekte Bezeichnung der Gebärdensprache, der Sprache tauber Menschen, die sich aus Gebärden zusammensetzt
tran­skri­bie­ren:
die lautgetreue Übertragung von gesprochener Sprache, Gesprächen oder Gebärden in eine schriftlich fixierte Form (beispielsweise Lautschrift)
Zei­chen:
Gebärde, Geste oder Laut, um auf etwas aufmerksam zu machen oder hinzuweisen

Buchtitel

  • Erste Gebärden – Essen Marina Ribeaud | ISBN: 978-3-90605-403-2
  • Neue Gebärden mit Anna und Tim Tinka Lorenzen, Ute Münchberger | ISBN: 978-3-86059-946-4
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gebärde. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gebärde. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10848922, 7068672 & 1590552. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. faz.net, 28.10.2021
  3. wien.orf.at, 18.07.2021
  4. augsburger-allgemeine.de, 29.09.2019
  5. bzbasel.ch, 25.11.2019
  6. tagesspiegel.de, 11.03.2018
  7. blick.ch, 31.03.2018
  8. bernerzeitung.ch, 13.12.2013
  9. abendblatt.de, 29.10.2008
  10. gea.de, 04.03.2006
  11. welt.de, 10.05.2006
  12. abendblatt.de, 26.05.2005
  13. berlinonline.de, 08.06.2003
  14. archiv.tagesspiegel.de, 26.09.2003
  15. daily, 19.03.2002
  16. bz, 09.02.2002
  17. Die Zeit (47/2001)
  18. sz, 26.11.2001
  19. DIE WELT 2000
  20. Welt 1999
  21. Tagesspiegel 1998
  22. Berliner Zeitung 1998
  23. TAZ 1997
  24. Süddeutsche Zeitung 1996
  25. Stuttgarter Zeitung 1996
  26. Süddeutsche Zeitung 1995