arg

Adjektiv (Wiewort)

 ➠ siehe auch: Arg (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ aʁk ]

Silbentrennung

arg

Definition bzw. Bedeutung

  • landschaftlich, drückt ein negatives Urteil aus: böse, schlimm

  • landschaftlich, Verstärkung: sehr, heftig, stark

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch arc, althochdeutsch arg. Das altgermanische Adjektiv gehört wahrscheinlich zu der indogermanischen Wurzel *ergh- (sich heftig bewegen, erregt sein, beben) und ist damit beispielsweise mit Orchester verwandt.

Steigerung (Komparation)

  1. arg (Positiv)
  2. ärger (Komparativ)
  3. am ärgsten (Superlativ)

Anderes Wort für arg (Synonyme)

bedenklich:
Bedenken hervorrufend, nachdenklich stimmend
besorgniserregend
ernstlich
fies (ugs., rheinisch):
charakterlich abstoßend
Ekel erregend oder auch nur: unangenehm
schlimm (ugs.):
(Krankheiten, Verletzungen, etc.) bedrohlich oder ernsthaft
(Stelle des Körpers) nicht gesund, (chronisch) krank oder entzündet
schwer:
Eigenschaft von etwas, das nur mit großem Wissen, großen Fähigkeiten ausgeführt werden kann
ein hohes Gewicht habend
allerhand (ugs.):
ziemlich viel(e)
zu Empörung Anlass gebend
ausgeprägt:
in großem, deutlichem Ausmaß; erkennbar vorhanden; gut entwickelt
klar zu erkennen, wiederzuerkennen; sich (aufgrund typischer Merkmale) von anderen unterscheidend
ausnehmend:
ungewöhnlich, überaus (als Adverb)
beträchtlich:
adverbial: sehr; offenbar
des Betrachtens wert sein; ansehbar, ansehnlich, wahrnehmbar sein
deutlich:
eindeutig erkennbar, wahrnehmbar durch die Sinne
inhaltlich verständlich
enorm:
adverbielle Verwendung, Verstärkung: sehr, über die Maßen
bedeutend, weitaus mehr als durchschnittlich
erheblich:
beträchtlich, ins Gewicht fallend, wichtig, ernst
haushoch:
in einem hohen Maße, überlegen
sehr hoch
immens (geh.):
derart unermesslich, über die Maßen, überdimensioniert, groß oder riesig, dass es in Erstaunen versetzt
sehr
tierisch (ugs.):
in der Art und Weise eines Tieres, sich auf ein Tier beziehend, zu einem Tier gehörig
viel:
eine unbestimmte, große Menge von etwas; reichlich
Verstärkung des Komparativs
weit:
(flächenhaft) ausgedehnt
(in eine Richtung, vorzugsweise die Breite) ausgedehnt
wesentlich:
den größten Anteil ausmachend
den wirklichen Kern, das Wesen (einer Sache) betreffend
ziemlich:
anständig; den sozialen Normen entsprechend
recht groß, beträchtlich
allzu:
verstärktes zu; zu sehr, in zu hohem Grade
auffallend:
Aufsehen erregend
bis dort hinaus (ugs.)
bis zum Gehtnichtmehr (ugs.)
erstaunlich:
sehr groß, riesig, sehr viel oder viele
ungewöhnlich und dabei etwas anderes erwartend, dabei ein (leichtes) Staunen oder ein Gefühl des Befremdens auslösend
furchtbar:
in starken Ausmaße negativ oder Entsetzen, Furcht hervorrufend
mehr als
schrecklich (ugs.):
(Angst und) Schrecken, Entsetzen auslösend
sehr sehr
über die Maßen
überaus:
sehr, besonders
veraltet: über etwas hinaus (Richtungsangabe)
übertrieben:
viel mehr als nötig; zu viel
ungemein:
sehr, in äußerst hohem Maße
unglaublich (Adverb):
Ärger, Empörung verursachend, nicht angemessen
nicht zu glauben, unwahrscheinlich
verdächtig (ironisch):
in einem Verdacht stehend, das heißt unter dem Glauben oder Vermutung, dass eine Sache/Person die Ursache eines Ereignisses ist
verdammt (ugs., salopp):
in hohem Maße, besonders
mit einem Fluch belegt
zu (Gradadverb):
in Bezug auf
in Richtung auf

Weitere mögliche Alternativen für arg

böse:
moralisch falsch, nicht gut; bösartig
schädlich oder gefährlich
doll:
für toll
heftig:
adjektivisch und adverbial: mit großer Intensität; sehr stark
adverbial: sehr, tüchtig, deftig, doll; heftiglich, heftiglichen, arg
mächtig:
beeindruckende, große Ausmaße oder Funktion habend
etwas beherrschend
übel:
Medizin: schlecht, krank, unwohl (seiend)
Moral/Ethik/abwertend: unmoralisch, schlecht, verwerflich, verdorben
unangenehm:
nicht angenehm, peinlich, ungemütlich, unerträglich
unverantwortlich:
keine Verantwortung habend

Gegenteil von arg (Antonyme)

an­ge­nehm:
gefühlsmäßig positiv empfundene Eigenschaft einer Person oder Sache
gut:
eine Schulnote
für besonders feierliche Anlässe gedacht
leicht:
ein geringes Gewicht habend
einfach, nicht schwierig
mä­ßig:
dürftig, knapp, nicht genug
nicht zu viel, Maß haltend

Redensarten & Redewendungen

  • im Argen liegen

Beispielsätze

  • Er hat ein wenig zu arg auf sein Telefon mit Touchscreen gedrückt.

  • Die Krankheit hat den Patienten arg mitgenommen.

  • Meine Mutter hat sich arg gefreut.

  • Seit drei Stunden quälen mich arge Bauchschmerzen.

  • Das mag man ja seinem ärgsten Feind nicht wünschen!

  • Dass du mich so einschätzt, finde ich wirklich arg.

  • Tom klingt arg nach seinem Bruder.

  • Manchmal spricht man bei arg hochhackigen Frauenschuhen von „Mörderabsätzen“.

  • Das ist wirklich zu arg.

  • Toms Frau ist eine Wahnsinnige, die den Ärmsten immer in arge Bedrängnis bringt.

  • Die Kälte hat mir arg zugesetzt.

  • Das wünsche ich meinem ärgsten Feinde nicht.

  • Ich liebe dich auch heute so arg.

  • Unter einem leeren Sack wird oft ärger gekeucht als unter einem vollen.

  • Ist Tom wohl arg böse?

  • Wie arg sind die Schmerzen?

  • Das ist arg lustig.

  • Tom war wegen der schwierigen Entscheidung, die er zu treffen hatte, in einem argen Zwiespalt.

  • Die Launen der großen Herren und die gewaltige Anzahl unserer Gläubiger machen uns arg zu schaffen.

  • Es kann dir niemand gefährlicher werden als ein arges Weib in deinem Haus.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch, weil Sportchef Günther Gorenzel da ein mögliches Winter-Trainingslager arg infrage gestellt hatte (siehe Linkbox unten).

  • Als der Entschluss des Vereins im vergangenen Herbst öffentlich gemacht wurde, geriet Manager Axel Geerken arg in die Kritik.

  • Aktuell finde ich die Schiedsrichter-Leistung arg blau eingefärbt.

  • Auch, weil sich der FC Bayern arg schwer damit tut, die eigene angekündigte Transferoffensive umzusetzen.

  • Aber natürlich weiss er, dass Jordanien, arg verschuldet und nicht überaus produktiv, mehr sparen und produzieren muss.

  • Allerdings gibt es mit HDR in Windows noch arge Darstellungsprobleme und mit dem Aktivieren in Spielen ebenfalls.

  • Aber durch die ständigen Verletzungen würde ich als Manager eines anderen Vereines arg misstrauisch sein.

  • Allerdings ist die Geräteauswahl hier noch arg begrenzt und preislich liegen All-in-Ones mit SSD eher in den höheren Regionen.

  • Allerdings gab es in Memmingen, das 1933 noch immer arg unter den Folgen der Weltwirtschaftskrise litt, auch zahlreiche Kommunisten.

  • Aber dann zieht sich das Ganze wohl arg in die Länge.

  • Und damit bringt er die damaligen Entscheidungsträger in arge Verlegenheit.

  • Der (Vorname) flickte dem Stellvertreter Eugenio in Rom und dem furchtbaren Juristen Hans in Stuttgart arg am Zeug.

  • Der schroffe Liebesentzug des bayerischen Wählers scheint dem Erwin Huber doch arg zugesetzt zu haben.

  • Der Himmel berührte arg die Erde: Autoren bei der Autoren-WM in Schweden.

  • Aber auch in den Liebesszenen macht Craig eine mehr als gute Figur, selbst wenn das Drehbuch hier zuweilen etwas arg ins Schmalzige driftet.

Häufige Wortkombinationen

  • der ärgste Feind, der ärgste Konkurrent, der ärgste Widersacher
  • etwas ist arg klein arg übertrieben
  • etwas ist eine arge Enttäuschung
  • jemandem arg mitspielen
  • „Bist du mir arg böse, wenn …?“

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf arg?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm arg be­steht aus drei Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × G & 1 × R

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × R

Das Alphagramm von arg lautet: AGR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ros­tock
  3. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Richard
  3. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Romeo
  3. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 4 Punkte für das Wort.

arg

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort arg kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

grau­sig:
mundartlich, verstärkend: arg, besonders; adverbiell: sehr

Buchtitel

  • Goya oder Der arge Weg der Erkenntnis Lion Feuchtwanger | ISBN: 978-3-74665-636-6
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: arg. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: arg. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12354138, 12128897, 11155317, 11104484, 6826087, 5887072, 5594226, 5428932, 4933436, 4320475, 4168550, 3657034, 3068064 & 2835386. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4
  2. krone.at, 13.10.2023
  3. hersfelder-zeitung.de, 10.06.2022
  4. come-on.de, 13.02.2021
  5. nzz.ch, 02.08.2019
  6. nzz.ch, 04.06.2018
  7. gamestar.de, 11.04.2017
  8. kicker.de, 20.05.2016
  9. pc-magazin.de, 24.03.2015
  10. all-in.de, 27.02.2013
  11. feedsportal.com, 04.12.2011
  12. nzz.ch, 16.08.2010
  13. tagblatt.de, 24.12.2009
  14. focus.de, 24.03.2008
  15. jungewelt.de, 14.06.2007
  16. spiegel.de, 14.11.2006
  17. spiegel.de, 20.05.2005
  18. fr-aktuell.de, 15.03.2004
  19. archiv.tagesspiegel.de, 29.08.2003
  20. sz, 19.02.2002
  21. Die Welt 2001
  22. Tagesspiegel 1998
  23. Berliner Zeitung 1997
  24. Berliner Zeitung 1996
  25. Stuttgarter Zeitung 1995