Schmu

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʃmuː ]

Silbentrennung

Schmu

Definition bzw. Bedeutung

Umgangssprachlich: etwas nicht ganz Korrektes; verhältnismäßig harmlose Schwindelei; leichter, kleiner Betrug.

Begriffsursprung

Seit dem 18. Jahrhundert bezeugt; es wird vermutet, dass das Wort über das Rotwelsche aus dem Westjiddischen entlehnt wurde; das genaue Vorbild bleibt jedoch unklar; das Wort Schmus wird als ein möglicher Ausgangspunkt gehalten (siehe hierzu auch: Schmuser „männliche Person, die bei einem Ladendiebstahl den Inhaber durch Reden ablenkt“); ähnlich Althaus.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Schmu
Genitivdes Schmus
Dativdem Schmu
Akkusativden Schmu

Anderes Wort für Schmu (Synonyme)

Banane (ugs.):
bananenförmige Gürteltasche
längliche, meist gelbe tropische Frucht
Bauernfängerei (ugs.):
eine Art des Betruges, bei der die Unkenntnis oder das Unvermögen des Opfers ausgenutzt wird
Beschiss (derb):
umgangssprachlich, salopp: bewusste Täuschung
Beschmu (ugs.)
Beschub (ugs.)
Beschupp (ugs.)
Betrügerei:
Handlung, die Bedeutung erfüllt
mehrere/viele Handlungen, bei denen jemand/andere hinters Licht geführt und um rechtmäßigen Besitz gebracht wird/werden
Betrug:
vorsätzliche Täuschung und Irreführung einer anderen Person; Täuschungshandlung
Blödsinn:
Quatsch; unsinnige Idee; unglaubhafte Aussage
störende Handlung
Bockmist (ugs.)
Bullshit (derb, engl.)
Driss (ugs.):
Mist, Scheiße
dümmliches Gerede (variabel)
dummes Zeug (ugs.)
Dummfug (ugs.)
fauler Zauber (ugs.)
Fez (ugs.):
orientalische Kopfbedeckung
Firlefanz (ugs.):
ohne Plural: gedanklicher Unsinn, Spinnerei
ohne Plural: überflüssiges, unnützes Zeug
Gaunerei:
eine von einem Gauner begangene Tat
Gefasel (ugs., abwertend):
unsinniges, irrelevantes oder nerviges Gerede
geistiger Dünnschiss (derb)
geistiger Durchfall (derb)
gequirlte Scheiße (derb)
Heckmeck (ugs.):
umgangssprachlich für unnötige Aufregung, Hektik, Durcheinander, unnötige Umstände
Hokuspokus (ugs.):
Unfug, Unsinn, Überflüssiges oder Nutzloses
Zauber, Hexerei, heute: fauler Zauber, der den Aberglauben an etwas ansprechen soll
Humbug:
salopp, abwertend: etwas Unglaubwürdiges, Törichtes
Käse (ugs.):
ein festes Milchprodukt
Quark, vor allem in Verbindungen wie Käsekuchen, Käsetorte
Kappes (ugs.):
Botanik: Gemüsepflanze Weißkohl
dummes Zeug
Kasperletheater (ugs.):
kindische Aufführung bei einer ernsthaften Sache
volkstümliche Puppenbühne, auf der Stücke mit dem Kasperle als Hauptfigur aufgeführt werden
Kiki (ugs.):
dummes Zeug, Belanglosigkeiten, Unfug, Unsinn, dumme Kindereien, dummes Gerede, Leichtigkeiten, Kinderspiel, Wertlosigkeiten, wertlose Zugaben, Zutaten
mehr oder minder wertloses Spielzeug, Kinderei, Kinderspiel, Kinderspielzeug, Leichtigkeit
Killefit(t) (ugs., rheinisch):
rheinisch: nutzloses Zeug, Kleinkram
rheinisch: Unfug, Unsinn
Kohl (ugs.):
Speise, die aus der unter beschriebenen Gemüsepflanze besteht
zu den Kreuzblütengewächsen (Brassicaceae) gehörende Gemüsepflanze (Brassica oleracea)
Kokolores (ugs.):
umgangssprachlich: etwas Unsinniges, Törichtes (Geschwätz)
Krampf (ugs.):
erfolglose oder unverhältnismäßige Bemühung
harte Arbeit, mühselige Anstrengung
Larifari (ugs.):
sinnloses Gerede
umgangssprachlich: unsinniges Tun
Mist (ugs.):
als Schimpfwort bzw. Fluch verwendeter Ausdruck
Mogelpackung (ugs., fig.):
etwas, dessen erster Anschein nicht mit dem tatsächlichen Inhalt, der tatsächlichen Beschaffenheit übereinstimmt (weil darüber getäuscht werden soll)
Packung, die aufgrund ihrer Größe oder Aufmachung über die tatsächliche Menge oder Beschaffenheit ihres Inhalts hinwegtäuscht
Mumpitz (ugs.):
Unsinn, den man nicht zu beachten braucht
Narretei (geh., veraltet):
närrisches Verhalten und Ergebnis eines solchen Verhaltens
Nonsens:
etwas Sinnloses; Quatsch
Nonsense (engl.)
Papperlapapp (ugs.):
unsinniges Geschwätz, belangloses Gerede
Pillepalle (ugs.):
eine Kleinigkeit, etwas Unbedeutendes
Pipifax (ugs.):
unwichtige Sache, überflüssiges Beiwerk, (lächerliche) Kleinigkeit, Unsinn
Quark (ugs.):
belanglose, unwichtige Sache
geronnenes, weiß ausgeflocktes Eiweiß (Kasein) der Kuhmilch
Quatsch (ugs.):
Alberei, kindisches Benehmen
breiiger Matsch
Quatsch mit Soße (ugs., berlinerisch)
Rosstäuscherei (veraltend):
mit betrügerischen Methoden durchgeführter Pferdehandel, bei dem Alter, Gesundheitszustand oder Leistungsfähigkeit des Tieres verschleiert wird
übertragen: betrügerischer Handel, bei dem die wahre Qualität von Waren und Dienstleistungen trickreich verschleiert wird
saudummes Zeug (ugs., süddt.)
Scheiß (derb):
vulgärer Kraftausdruck: Sache, Ding, unangenehme Verhaltensweise oder Situation (meist: über die man sich gerade aufregt)
Scheiße (derb):
etwas Schlechtes, Wertloses, Unsinniges oder auch: Schwierigkeiten
meist feste Ausscheidung des Darmes, Kot
Schmäh (ugs., österr.):
Fähigkeit zu
irreführende Bemerkung
Schmarren (ugs.):
geschmacklose oder minderwertige Ware
süddeutsch, österreichisch: Gericht aus der österreichischen Küche; meist süß, es gibt aber auch deftige Varianten
Schmarrn (ugs.):
geschmacklose oder minderwertige Ware
süddeutsch, österreichisch: Gericht aus der bayrisch-österreichischen Küche; meist süß, es gibt aber auch deftige Varianten
Schmonzes (ugs.):
belangloses, leeres Gerede; Vortäuschungen; Worte, die ergreifen und gefügig stimmen sollen
unnützes Zeug; wertloses Zeug; Kitsch
Schummelei (ugs.)
Schwachfug (derb)
Schwachsinn (ugs.):
etwas Unsinniges
Geistige Behinderung: Intelligenzquotient von unter 70
Schwindel:
(nicht sehr schwerwiegende) unwahre Aussage
Beeinträchtigung des Gleichgewichtssinns; Gefühl zu taumeln, wanken
Sottise(n) (geh., franz.):
abfällige, stichelnde, verletzende Bemerkung
Dummheit
Stuss (ugs.):
umgangssprachlich, abwertend: etwas, das (ärgerlicherweise) unsinnig geäußert oder getan wurde; etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
Täuschung (Hauptform):
das Fürwahrhalten von etwas nicht wahrheitsgemäßem
die Handlung, jemanden etwas nicht wahrheitsgemäßes glauben zu lassen
Tinnef (ugs.):
umgangssprachlich, abwertend: etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
umgangssprachlich, abwertend: nutzloses Zeug
Unfug:
unsinniger oder ungehöriger Zustand; unsinnige oder ungehörige Handlung
Unsinn (Hauptform):
etwas, das keinen Sinn hat
unüberlegte Handlung

Sinnverwandte Wörter

Schummel

Beispielsätze

Das ist Schmu!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ist doch alles Schmu mit den offiziellen Arbeitslosenzahlen.

  • Zu erwarten, dass nach den ganzen Lügen und dem offenbaren Schmu die Lage sich verbessern könnte schiene mir naiv.

  • Damit hört der Schmu auf!

  • Daher wird mit diesem Wörtchen viel Schmu getrieben.

  • Was soll dieser Schmu?

  • Da muss man nicht über die "Mechanismen des Geschäfts" und den ganzen Schmu reden: Das ist ein Offenbarungseid für die ganze Branche.

  • Das gilt auch für den "Schmu", den leichten Betrug.

  • Ist das nun Spielerei oder gar Schmu?

Wortbildungen

  • Schmugeld

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch: trick
  • Französisch:
    • combine (weiblich)
    • cuisine (weiblich)
    • fricotage (weiblich)
    • grenouillage (weiblich)
    • magouille (weiblich)
    • tripotage (weiblich)
  • Spanisch: estafa (weiblich)

Was reimt sich auf Schmu?

Wortaufbau

Das Isogramm Schmu be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × H, 1 × M, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × M, 1 × S

Das Alphagramm von Schmu lautet: CHMSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Mün­chen
  5. Unna

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Martha
  5. Ulrich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Mike
  5. Uni­form

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

Schmu

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schmu kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Es tut mir echt leid! Tobias Schmu Stephanie Simpson McLellan | ISBN: 978-3-96428-092-3

Häufige Rechtschreibfehler

  • Schmuh
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schmu. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schmu. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. zeit.de, 30.04.2019
  2. zeit.de, 29.07.2012
  3. derwesten.de, 03.07.2010
  4. presseportal.de, 04.04.2008
  5. abendblatt.de, 05.07.2007
  6. spiegel.de, 21.04.2004
  7. Rhein-Neckar Zeitung, 24.01.2002
  8. Die Zeit (46/1998)